Formoterol Easyhaler® 12 Mikrogramm/Dosis Pulver zur Inhalation PC
Laktose: Ja
Formoterol Easyhaler® ist indiziert zur Be- handlung von Asthma bei Patienten, die mit inhalativen Kortikosteroiden behandelt wer- den und die nach aktuellen Behandlungs- richtlinien auch einen langwirksamen Beta-2- Agonisten benötigen.
Erwachsene (einschließlich ältere Patienten) und Jugendliche
Asthma bronchiale
Regelmäßige Erhaltungstherapie:
1 Inhalation (12 Mikrogramm) 2-mal täglich. Bei schwereren Erkrankungen kann dieses Dosisschema auf 2 Inhalationen (24 Mikro- gramm) 2-mal täglich erhöht werden (48 Mi- krogramm Formoterolfumarat-Dihydrat pro Tag).
Die Tageshöchstdosis beträgt 4 Inhalationen (2 Inhalationen 2-mal täglich).
Wenn ein Patient Dosierungen oberhalb des empfohlenen Behandlungsschema an mehr als 2 Tagen pro Woche benötigen sollte, muss dies als nicht ausreichende Asthmakontrolle gewertet werden, und die Behandlung sollte neu bewertet werden.
KinderKinder ab 6 Jahre
Asthma
Regelmäßige Erhaltungstherapie:
1 Inhalation (12 Mikrogramm) 2-mal täglich.
Die Tageshöchstdosis beträgt 24 Mikro- gramm (1 Inhalation 2-mal täglich).
Kinder unter 6 Jahren
November 2020Formoterol Easyhaler® soll bei Kindern un- ter 6 Jahren nicht angewendet werden.
Spezielle PatientengruppenNiereninsuffizienz
Formoterol Easyhaler® wurde nicht bei Pa- tienten mit Nierenfunktionsstörungen unter- sucht.
Leberinsuffizienz
Formoterol Easyhaler® wurde nicht bei Pa- tienten mit Leberfunktionsstörungen unter- sucht.
Ältere Patienten (über 65 Jahren)
Die Pharmakokinetik von Formoterol wurde nicht bei älteren Patienten untersucht (siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigen- schaften). Die verfügbaren Daten aus klini- schen Studien mit älteren Patienten lassen nicht darauf schließen, dass eine andere Dosierung als bei anderen Erwachsenen (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften) zu empfehlen ist.
Die Wirkdauer von Formoterol liegt erwie- senermaßen bei etwa 12 Stunden. Bei der Behandlung sollte immer die niedrigste wirk- same Dosis angestrebt werden.
Aktuelle Richtlinien zur Asthmabehandlung empfehlen, dass bei der Erhaltungstherapie mit Bronchodilatatoren langwirksame, inha- lative Beta-2-Agonisten eingesetzt werden. Weiterhin wird empfohlen, für die Behand- lung von akuten Asthmaanfällen kurzwirk- same Beta-2-Agonisten einzusetzen.
In Übereinstimmung mit den aktuellen Richt- linien zur Asthmabehandlung kann das Be- handlungsregime von Patienten um lang- wirksame Beta-2-Agonisten erweitert wer- den, wenn die Patienten hohe Dosen inha- lativer Steroide nur unter Schwierigkeiten anwenden können. Patienten müssen da- rauf hingewiesen werden, dass die Steroid- therapie nach Einleiten der Behandlung mit Formoterol Easyhaler® nicht beendet oder verändert werden darf.
Falls die Symptome anhalten bzw. eine Ver- schlechterung eintritt oder wenn die emp- fohlene Dosis von Formoterol Easyhaler® keine ausreichende Symptomkontrolle be- wirkt (Aufrechterhaltung einer effektiven Symptomverbesserung), so ist dies in der Regel ein Anzeichen für eine Verschlechte- rung der zugrunde liegenden Erkrankung.
Erfolgt eine Umstellung von einem anderen Inhalator auf Formoterol Easyhaler®, so muss die Behandlung individuell angepasst wer- den. Der vorherige Wirkstoff, die Dosierung und die Art der Anwendung muss berück- sichtigt werden.
Art der AnwendungZur Inhalation.
Um die richtige Anwendung des Arzneimittels zu gewährleisten, sollte der Arzt oder das medizinische Fachpersonal dem Patienten die Handhabung des Inhalators zeigen.
Detaillierte Hinweise zur Handhabung sind in der Gebrauchsinformation enthalten.
Hinweise für die HandhabungDer Easyhaler® ist ein durch den inspirato- rischen Atemfluss gesteuerter Inhalator. Dies bedeutet, dass der Wirkstoff mit der eingeatmeten Luft in die Atemwege ge- langt, wenn der Patient durch das Mund- stück inhaliert.
Hinweis:
Es ist wichtig, dem Patienten zu zeigen, wie der Inhalator anzuwenden ist (für detaillierte Hinweise siehe Abschnitt 6.6 Hinweise für die Handhabung).
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Asthma-bedingte Todesfälle
Formoterol gehört zur Gruppe der langwirk- samen Beta-2-Agonisten. In einer Studie mit Salmeterol, einem anderen langwirksa- men Beta-2-Agonisten, wurde bei den mit Salmeterol behandelten Patienten eine hö- here Todesrate aufgrund von Asthma be- obachtet (13/13, 176) als in der Placebo- Gruppe (3/13, 179). Eine Studie zur Be- stimmung, ob die Rate von Asthma-be- dingten Todesfällen mit Formoterol erhöht ist, wurde bisher noch nicht durchgeführt.
Empfohlene Dosis
Die Dosis von Formoterol sollte auf die in- dividuellen Bedürfnisse des Patienten ab- gestimmt werden und sollte die niedrigste Dosis sein, mit der das therapeutische Ziel erreicht werden kann. Die Dosis sollte nicht über die empfohlene Maximaldosis hinaus erhöht werden (siehe Abschnitt 4.2 „Dosie- rung, Art und Dauer der Anwendung“).
Formoterol sollte nicht zur Erstbehandlung (und ist dafür auch nicht ausreichend) von Asthma verwendet werden.
Begleitende anti-inflammatorische Therapie bei Asthma
Bei der Behandlung von Asthmatikern soll- te Formoterol, ein lang wirksamer Beta-2- Agonist (LABA), nur als Zusatztherapie zu einem inhalativen Kortikosteroid (ICS) bei Patienten eingesetzt werden, die mit einem inhalativen Kortikosteroid alleine nicht aus- reichend eingestellt werden können oder deren Krankheit von einem solchen Schwe- regrad ist, dass der Beginn der Behandlung sowohl mit einem inhalativen Kortikosteroid als auch mit einem LABA angezeigt ist.
Formoterol sollte nicht zusammen mit einem anderen LABA angewendet werden.
Eine bereits laufende anti-inflammatorische Therapie sollte vor Beginn der Therapie mit Formoterol auf ihre Angemessenheit hin überprüft werden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass die anti-inflammatorische Therapie unverändert neben der Verwendung von Formoterol fortgesetzt werden sollte, auch wenn sich die Symptome verbessern.
Wenn die Asthma-Symptome unter Kon- trolle sind, kann eine allmähliche Reduzie- rung der Dosis von Formoterol in Betracht gezogen werden. Eine regelmäßige Über- wachung der Patienten ist dabei wichtig. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis von Formoterol verwendet werden.
Asthma-Exazerbationen
Klinische Studien mit Formoterol zeigten eine höhere Inzidenz von schweren Asthma- Exazerbationen bei Patienten die Formote- rol erhielten, als bei den Patienten, die Placebo erhielten, insbesondere bei Kin- dern zwischen 5 und 12 Jahren (siehe Ab- schnitt 4.8 „Nebenwirkungen“). Diese Stu- dien lassen keine exakte Quantitätsbe- stimmung der Unterschiede bei schweren
Asthma-Exazerbationsraten zwischen den Behandlungsgruppen zu.
Der Arzt sollte die Asthma-Therapie erneut beurteilen, wenn die Symptome weiter be- stehen oder die Anzahl der benötigten Formoterol-Dosen zur Symptomkontrolle ansteigt, da dies in der Regel auf eine Ver- schlechterung der zugrunde liegenden Er- krankung hindeutet.
Formoterol darf nicht zur Linderung akuter Asthma-Symptome angewendet werden. Akute Asthmaanfälle sollten mit einem kurz- wirksamen Beta-2-Agonisten behandelt wer- den. Die Patienten müssen informiert wer- den, dass sie umgehend eine ärztliche Be- handlung benötigen, wenn sich ihr Asthma plötzlich verschlechtert oder allmählich ver- schlechtert.
Obwohl Formoterol als Zusatztherapie ver- wendet werden kann, wenn mit inhalativen Kortikosteroiden keine ausreichende Kon- trolle der Asthma-Symptome erreicht wird, sollten Patienten nicht während einer aku- ten schweren Asthma-Exazerbation oder bei signifikanter oder akuter Verschlechterung ihres Asthmas mit der Anwendung von For- moterol beginnen.
Schwere asthmabezogene Nebenwirkungen und Exazerbationen können während der Behandlung mit Formoterol auftreten. Die Patienten sollten die Behandlung fortset- zen, aber ärztlichen Rat einholen, falls die Asthma-Symptome unkontrolliert bleiben oder sich nach Behandlungsbeginn mit Formoterol verschlechtern.
Begleitkrankheiten
Besondere Vorsicht und Überwachung – unter besonderer Beachtung der Dosis- grenzen – ist bei Patienten erforderlich, die Formoterol erhalten und von einer der fol- genden Erkrankungen betroffen sind: Schwere Hypertonie, ischämische Herz- erkrankung, Arrhythmien (insbesondere AV-Block 3. Grades), schwere kardiale De- kompensation, schwere Herz-Kreislauf-Er- krankungen, schwere Herzinsuffizienz, idio- pathische subvalvuläre Aortenstenose, hy- pertrophe obstruktive Kardiomyopathie, Thyreotoxikose, Phäochromozytom, Aneu- rysma, bekannte oder vermutete Verlänge- rung des QT-Intervalls (QTc > 0,44 s; siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit an- deren Arzneimitteln und sonstige Wechsel- wirkungen“).
Da Beta-2-Stimulanzien eine hyperglykä- mische Wirkung besitzen, werden bei Dia- betikern zusätzliche Blutzuckerkontrollen empfohlen.
Hypokaliämie
Beta-2-Agonisten, einschließlich Formote- rol, können eine potentiell schwere Hypo- kaliämie verursachen. Eine Hypokaliämie kann die Anfälligkeit für kardiale Arrhyth- mien erhöhen. Besondere Vorsicht ist ange- bracht bei Patienten mit schwerem Asthma, da eine Hypokaliämie durch Hypoxie und Begleitmedikation mit Xanthin-Derivaten, Steroiden und Diuretika verstärkt werden kann (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkun- gen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Es wird empfohlen, in solchen Fällen die Kaliumserumspiegel zu überwachen.
Paradoxe Bronchospasmen
Wie auch bei anderen Inhalationstherapien sollte die Möglichkeit eines paradoxen Bronchospasmus bedacht werden. Wenn er auftritt, soll das Präparat sofort abge- setzt und eine alternative Therapie begon- nen werden.
Pädiatrische Patientengruppe
Für Kinder von 6 – 12 Jahren wird die Be- handlung mit einem Kombinationsprodukt, das ein ICS und einen LABA enthält, emp- fohlen. Ausnahme sind Fälle, bei denen ein separates ICS und LABA erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung und Art der Anwendung und 4.8 Nebenwirkungen).
Kinder bis zum Alter von 6 Jahren sollten nicht mit Formoterol Easyhaler® behandelt werden, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Mono- hydrat. Patienten mit der seltenen heredi- tären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase- Mangel oder Glukose-Galaktose-Malab- sorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Die Anwendung von Formoterol Easyhaler® kann bei Dopingkontrollen zu positiven Er- gebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Formoterol Easyhaler® zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Es besteht ein theoretisches Risiko, dass die gleichzeitige Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QTc-Intervall verlängern können, Anlass zu einer pharmakodynamischen Interaktion mit Formoterol geben kann, und so das po- tenzielle Risiko für ventrikuläre Arrhythmien erhöht. Beispiele für solche Medikamente schließen bestimmte Antihistaminika (z. B. Terfenadin, Astemizol, Mizolastin, Pheno- thiazin), bestimmte Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid), Ery- thromycin und trizyklische Antidepressiva ein (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warn- hinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Darüber hinaus können Levodopa, L-Thyro- xin, Oxytocin und Alkohol die Herztoleranz gegenüber Beta-2-Agonisten beeinträchti- gen.
Die gleichzeitige Gabe von anderen Sym- pathomimetika, wie z. B. anderen Beta-2- Agonisten oder Ephedrin, kann die mög- lichen Nebenwirkungen von Formoterol Easyhaler® verstärken und eine Dosistitra- tion erforderlich machen.
Formoterol kann mit Monoaminoxidase- Hemmern interagieren und sollte bei Pa- tienten, die mit MAO-Hemmern behandelt werden, nicht oder bis zu 14 Tage nach ihrem Absetzen nicht eingesetzt werden.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit trizykli- schen Antidepressiva behandelt werden, kann ein erhöhtes Risiko von Arrhythmien bestehen.
Die gleichzeitige Gabe von Formoterol und Kortikosteroiden kann zu einer Zunahme der bei diesen Arzneimitteln beobachteten hyperglykämischen Wirkung führen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Xanthin- derivaten, Steroiden oder kaliumausschwem- menden Diuretika, wie z. B. Thiazide und Schleifendiuretika, kann die mögliche hypo- kaliämische Wirkung von Beta-2-Agonisten verstärken. Eine Hypokaliämie kann die Neigung zu Arrhythmien bei Patienten, die mit Digitalis behandelt werden, erhöhen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhin- weise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Es besteht eine erhöhte Neigung zu Arrhyth- mien bei Patienten, die eine gleichzeitige Anästhesie mit halogenierten Kohlenwas- serstoffen erhalten.
Betablocker können die Wirkung von For- moterol Easyhaler® abschwächen oder an- tagonisieren. Daher sollte Formoterol Easy- haler® nicht zusammen mit Betablockern (Augentropfen eingeschlossen) angewen- det werden, es sei denn, es liegen zwin- gende Gründe für die Anwendung vor.
Die bronchodilatatorische Wirkung von Formoterol kann durch Anticholinergika verstärkt werden.
Schwangerschaft
Die klinischen Erfahrungen bei Schwan- geren sind begrenzt. In tierexperimentellen Studien verursachte Formoterol eine ver- minderte Anzahl von Einnistungen (Implan- tationen) befruchteter Eizellen, eine herab- gesetzte postnatale Überlebensrate sowie ein verringertes Geburtsgewicht. Diese Wir- kungen traten erst bei systemischen Dosen auf, die wesentlich über der bei der klini- schen Anwendung Formoterol Easyhaler® erreichten Exposition lagen. In allen Phasen der Schwangerschaft kann Formoterol Easyhaler® – falls erforderlich – zum Erhalt der Asthma-Kontrolle und wenn der erwar- tete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für den Fötus in Betracht gezogen werden. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Formoterol beim Menschen in die Muttermilch übertritt. In der Muttermilch von Ratten wurden geringe Mengen Formoterol nachgewiesen. Die Anwendung von Formoterol bei stillenden Müttern sollte nur in Betracht gezogen wer- den, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für das Kind.
Formoterol hat keinen oder unerheblichen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Die am häufigsten berichteten Nebenwir- kungen bei der Therapie mit Beta-2-Ago- nisten wie Tremor und Palpitationen sind
normalerweise nur leicht ausgeprägt und verschwinden innerhalb von Tagen bei einer fortgesetzten Therapie.
Die Nebenwirkungen, die mit Formoterol in Verbindung gebracht wurden, sind nach- stehend nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgelistet. Bei den Häufigkeits- angaben zu Nebenwirkungen werden fol- gende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); Sel- ten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf- grund der verfügbaren Daten nicht ab- schätzbar).
Siehe Tabelle rechts
Wie bei allen Inhalationstherapien kann in sehr seltenen Fällen ein paradoxer Broncho- spasmus auftreten (siehe Abschnitt 4.4).
Eine Behandlung mit Beta-2-Agonisten kann die Konzentrationen von Insulin, freien Fett- säuren, Glycerol und Ketonkörpern im Blut erhöhen.
Lactose-Monohydrat enthält geringe Men- gen an Milchprotein und kann deshalb allergi- sche Reaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Symptome
Zur Behandlung einer Überdosierung liegt keine klinische Erfahrung vor. Eine Überdo- sierung von Formoterol Easyhaler® verur- sacht vermutlich die für Beta-2-Agonisten charakteristischen unerwünschten Wirkun- gen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmer- zen, Tremor, Benommenheit, Palpitationen, Tachykardie, ventrikuläre Arrhythmie, meta- bolische Azidose, Hypokaliämie und Hyper- glykämie.
Behandlung
Es ist eine unterstützende und symptomati- sche Behandlung angezeigt. Schwere Fälle sollten im Krankenhaus behandelt werden.
November 2020Eine Anwendung kardioselektiver Betablo- cker kann in Betracht gezogen werden. In solchen Fällen ist jedoch extreme Vorsicht geboten, da Betablocker einen Broncho- spasmus induzieren können.
Die Serumkalium-Konzentration sollte über- wacht werden.
Erkrankungen des Immunsystems | Selten | Überempfindlichkeitsreaktionen (ein- schließlich Hypotonie, Bronchospas- mus, Urtikaria, Angioödem, Pruritus, Exanthem) |
Sehr selten | Ausschlag | |
Stoffwechsel- und Ernährungs- störungen | Selten | Hypokaliämie |
Sehr selten | Hyperglykämie | |
Psychiatrische Erkrankungen | Gelegentlich | Agitiertheit, Angstzustände, Nervosität, Schlaflosigkeit |
Erkrankungen des Nervensystems | Häufig | Kopfschmerzen, Tremor |
Sehr selten | Geschmacksstörungen, Schwindel | |
Herzerkrankungen | Häufig | Palpitationen |
Gelegentlich | Tachykardie | |
Selten | Kardiale Arrhythmien, z. B. Vorhofflim- mern, supraventrikuläre Tachykardie, Extrasystolen | |
Sehr selten | Periphere Ödeme, Angina pectoris, Verlängerung des QTc-Intervals | |
Gelegentlich | Tachyarrhythmien | |
Gefäßerkrankungen | Sehr selten | Schwankungen des Blutdrucks |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Gelegentlich | Bronchospasmus, einschließlich para- doxer Bronchospasmus, Reizungen im Rachen |
Gelegentlich | Husten | |
Erkrankungen des Gastro- intestinaltrakts | Gelegentlich | Trockener Mund |
Selten | Nausea | |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Gelegentlich | Muskelkrämpfe, Myalgie |
Pharmakotherapeutische Gruppe: selektive Beta-2-Adrenorezeptoragonisten
ATC-Code: R03A C13
Wirkmechanismus
Formoterol ist ein hochwirksamer und se- lektiver Beta-2-Agonist. Bei Patienten mit reversibler Atemwegsobstruktion übt es eine bronchodilatatorische Wirkung aus. Die Wir- kung setzt rasch ein (innerhalb von 1 – 3 Mi- nuten) und ist auch 12 Stunden nach der Inhalation noch deutlich ausgeprägt.
Formoterol ist nachweislich effektiv bei der Vorbeugung belastungs- und metacholin- induzierter Bronchospasmen beim Men- schen.
Resorption
Wie von anderen inhalativen Arzneimitteln berichtet, werden wahrscheinlich ungefähr 80 % des aus dem Easyhaler® applizierten Formoterols geschluckt und dann im Gas- trointestinaltrakt resorbiert. Daher stimmt die Pharmakokinetik von oral angewende- tem Formoterol weitgehend mit der des Pulvers zur Inhalation überein. In therapeu- tischen Dosen inhaliertes Formoterol kann mit den gängigen Analysemethoden nicht im Plasma nachgewiesen werden.
Formoterol wird rasch und umfassend re- sorbiert: Bei Anwendung von höheren Do- sen als der empfohlenen therapeutischen Dosis (120 Mikrogramm pro Einzeldosis)
werden 5 Minuten nach der Inhalation For- moterol-Spitzenkonzentrationen im Plasma beobachtet, während mindestens 65 % einer radioaktiv markierten oralen Dosis von 80 Mikrogramm resorbiert werden. Orale Dosen von bis zu 300 Mikrogramm werden leicht resorbiert und die Spitzenkonzentra- tion von unverändertem Formoterol wird nach 0,5 – 1 Stunde erreicht. Bei COPD- Patienten, die über 12 Wochen 2-mal täglich mit Formoterolfumarat 12 oder 24 Mikro- gramm behandelt wurden, lagen die Plas- makonzentrationen von Formoterol 10 Mi- nuten, 2 Stunden und 6 Stunden nach der Inhalation zwischen 11,5 und 25,7 pmol/l
bzw. 23,3 und 50,3 pmol/l.
Die Pharmakokinetik von Formoterol er- scheint bei Anwendung der untersuchten oralen Dosen von 20 – 300 Mikrogramm li- near. Die Mehrfachgabe täglicher oraler Dosen von 40 – 160 Mikrogramm verursach- te keine bedeutende Akkumulation des Arz- neimittels. Die maximale Ausscheidungsrate nach Inhalation einer Dosis von 12 – 96 Mi- krogramm wird 1 – 2 Stunden nach Auf- nahme erreicht.
Nach Gabe von 2-mal täglich 12 Mikro- gramm oder 24 Mikrogramm Formoterol- Pulver über 12 Wochen kam es bei erwach- senen Patienten zu einer Zunahme der Harn- ausscheidung von unverändertem Formo- terol um 63 – 73 % und bei Kindern um 18 – 84 %, was nach Mehrfachdosierung auf eine mäßige und selbstbegrenzende Akkumulation von Formoterol im Plasma hinweist.
Studien zur Bestimmung der kumulativen Ausscheidung von Formoterol und/oder von
dessen (R,R)- und (S,S)-Enantiomeren im Urin bei der Inhalation als Pulver (12 – 96 Mi- krogramm) oder Aerosol (12 – 96 Mikro- gramm) haben ergeben, dass die Resorp- tion mit ansteigender Dosis linear zunimmt.
Verteilung
Formoterol wird zu 61 – 64 % an Plasma- proteine gebunden (34 % hauptsächlich an Albumin). In dem durch therapeutische Do- sen erreichten Konzentrationsbereich kommt es nicht zur Sättigung der Bindungsstellen.
Biotransformation
Formoterol wird hauptsächlich durch Meta- bolisierung eliminiert, wobei der vorwiegen- de Metabolisierungsweg die direkte Glucu- ronidierung darstellt. Ein weiterer Metabo- lisierungsweg ist die O-Demethylierung gefolgt von weiterer Glucuronidierung. Da die Metabolisierung durch Isoenzyme von Cytochrom P450 (2D6, 2C19, 2C9 und 2A6) katalysiert wird, ist das Risiko metabo- lischer Arzneimittelwechselwirkungen ge- ring. Die Kinetik von Formoterol ist nach Einzel- und Mehrfachgabe vergleichbar, was einen Hinweis darstellt, dass keine Autoin- duktion oder Hemmung der Metabolisie- rung von Formoterol stattfindet.
Elimination
Die Elimination von Formoterol aus dem Blutkreislauf scheint mehrphasig zu verlau- fen; die offensichtliche Halbwertszeit hängt vom untersuchten Zeitintervall ab. Auf Grund- lage der 6, 8 bzw. 12 Stunden nach oraler Anwendung im Plasma oder Blut gemesse- nen Konzentrationen wurde die Elimina- tionshalbwertszeit mit etwa 2 – 3 Stunden veranschlagt. Bei den 3 – 16 Stunden nach Inhalation gemessenen Ausscheidungsra- ten im Urin wurde für Formoterol eine Halb- wertszeit von rund 5 Stunden ermittelt.
Nach der Inhalation deuten die Plasmakine- tik von Formoterol und die Harnausschei- dungsrate bei gesunden Probanden auf eine zweiphasige Elimination mit einer ter- minalen Eliminationshalbwertszeit der (R,R)- und (S,S)-Enantiomere von 13,9 bzw. 12,3 Stunden.
Ca. 6,4 – 8 % der Dosis wurden im Urin als unverändertes Formoterol mit (R,R)- und (S,S)-Enantiomeren von 40 % bzw. 60 % wiedergefunden.
Nach einer oralen Einzeldosis von 3H-For- moterol wurden 59 – 62 % der Dosis im Urin und 32 – 34 % in den Fäzes wiedergefunden. Die renale Clearance von Formoterol liegt bei 150 ml/min.
Bei erwachsenen Asthmatikern wurden nach Mehrfachdosen von 12 und 24 Mikro- gramm ca. 10 % und 15 – 18 % der Dosis als unverändertes bzw. konjugiertes For- moterol im Urin wiedergefunden. Bei Kin- dern wurden nach Mehrfachdosen von 12 und 24 Mikrogramm ca. 6 % und 6,5 – 9 % der Dosis als unverändertes bzw. konju- giertes Formoterol im Urin wiedergefunden. Wie bei gesunden Probanden trugen die (R,R)- und (S,S)-Enantiomere zu ca. 40 % bzw. 60 % des im Urin von Erwachsenen ausgeschiedenen unveränderten Arznei- mittels bei; nach wiederholter Dosierung gab es keine relative Akkumulation des einen Enantiomers über das andere.
Spezielle PatientengruppenGeschlechtsspezifische Unterschiede
Die Pharmakokinetik von Formoterol unter- scheidet sich auch mit Vernachlässigung des Körpergewichtes nicht signifikant zwi- schen Männern und Frauen.
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik von Formoterol wurde nicht bei älteren Patienten untersucht.
Kinder und Jugendliche
Nach Inhalation von 12 oder 24 Mikro- gramm Formoterol 2-mal täglich über 12 Wochen stieg die urinäre Ausscheidung von unverändertem Formoterol, im Vergleich zu den gemessenen Mengen nach der ers- ten Dosis, um 18 – 84 % bei Kindern von 5 bis 12 Jahren an.
Die Akkumulation bei Kindern von Formo- terol hat die Werte der Erwachsenen von 63 und 73 % (siehe oben) nicht überschrit- ten. In den untersuchten Kindern wurden etwa 6 % der Dosis im Urin als unveränder- tes Formoterol wieder ausgeschieden.
Patienten mit Leber-/Nierenfunktionsstö- rungen
Die Pharmakokinetik von Formoterol wurde bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunk- tionsstörungen nicht untersucht.