Cardular® PP Uro 4 mg, Retardtabletten
Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie. [4]
Laktose: Nein
Cardular PP Uro 4 mg ist angezeigt zur Behandlung der klinischen Symptome der benignen Prostatahyperplasie.
Dosierung
Erwachsene
Die Behandlung wird mit 4 mg Doxazosin einmal täglich begonnen. Falls notwendig, kann die Dosierung entsprechend dem therapeutischen Ansprechen des Patienten auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.
Die empfohlene Höchstdosis beträgt 8 mg einmal täglich.
Doxazosin kann bei normotensiven und hypertensiven Patienten mit einer benignen Prostatahyperplasie angewendet werden. Die Blutdruckveränderungen bei normoten- siven Patienten mit benigner Prostatahy- perplasie sind im Allgemeinen minimal. Bei Patienten mit Hypertonie und benigner Prostatahyperplasie werden beide Krank- heitsbilder effektiv mit einer Doxazosin-Mo- notherapie behandelt. Wie bei anderen Arzneimitteln dieses Typs ist es gängige medizinische Praxis, den Patienten wäh- rend der initialen Phase der Therapie zu überwachen.
Bisher wurden mit Cardular PP Uro keine Dosisfindungsstudien durchgeführt, das heißt, eine Wirkungssteigerung durch eine Erhöhung der Dosis auf 8 mg ist noch nicht belegt.
Ältere
Mai 2022 spcde-1v30cgtb-rt-4Es gelten die normalen Dosierungsempfeh- lungen für Erwachsene.
Niereninsuffizienz
Da die Pharmakokinetik von Doxazosin bei Patienten mit Niereninsuffizienz unverän- dert ist und es keine Hinweise gibt, dass Doxazosin eine bestehende eingeschränkte Nierenfunktion verschlechtert, gelten bei diesen Patienten die normalen Dosierungs- empfehlungen.
Leberinsuffizienz
Siehe Abschnitt 4.4.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Cardular PP Uro bei Kindern oder Jugend- lichen sind nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Cardular PP Uro 4 mg kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Die Retardtabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt wer- den. Die Retardtabletten dürfen weder ge- kaut, zerteilt noch zerstoßen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bezüglich der Anwendungsdauer ist eine bestimmte zeitliche Begrenzung nicht vor- gesehen.
Cardular PP Uro 4 mg ist kontraindiziert bei:
-
Patienten mit bekannter Überempfind- lichkeit gegen Doxazosin, Chinazoline oder einen der in Abschnitt 6.1 ge- nannten sonstigen Bestandteile,
-
Patienten mit Hypotonie oder anam- nestisch bekannter orthostatischer Hy- potonie,
-
Patienten mit anamnestisch bekannter gastrointestinaler oder ösophagealer Obstruktion oder verringertem Lumen- durchmesser des Gastrointestinal- trakts,
-
Patienten mit benigner Prostatahyper- plasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine auf- weisen.
Doxazosin ist als Monotherapie kontraindi- ziert bei Patienten mit Überlaufblase oder mit Anurie mit oder ohne fortgeschrittenem Nierenversagen.
Information für den Patienten
Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass die Cardular-PP-Uro-4-mg- Retardtabletten als Ganzes geschluckt werden müssen. Die Retardtabletten dür- fen weder gekaut, zerteilt noch zerstoßen werden. In Cardular-PP-Uro-4-mg-Retard- tabletten ist der Wirkstoff von einer inerten, nicht absorbierbaren Hülle umschlossen, die zur kontrollierten Freisetzung des Wirk- stoffes über einen verlängerten Zeitraum entwickelt wurde. Nach der Passage durch den Gastrointestinaltrakt wird die leere Tab- lettenhülle ausgeschieden. Die Patienten sollten informiert werden, dass kein Anlass zur Sorge besteht, wenn sie gelegentlich Rückstände im Stuhl entdecken, die wie eine Tablette aussehen.
Verkürzte Darmpassagezeiten (z. B. nach einer chirurgischen Resektion) können eine unvollständige Resorption zur Folge haben. Angesichts der langen Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Bedeutung dieser Tatsache unklar.
Bei Behandlungsbeginn
Im Zusammenhang mit den alphablockie- renden Eigenschaften von Doxazosin kann es, speziell am Anfang der Therapie, bei Lagewechsel zu einem Blutdruckabfall kommen, der sich in Form von Schwindel
und Schwächegefühl oder selten als Be- wusstseinsverlust (Synkope) manifestiert. Es entspricht daher einem umsichtigen ärztlichen Handeln, den Blutdruck zu Be- ginn der Therapie zu beobachten, um das Risiko von Blutdruckabfällen bei Lage- wechsel zu minimieren. Der Patient sollte angewiesen werden, zu Beginn der Doxa- zosintherapie Situationen zu meiden, bei denen Schwindel und Schwächegefühl zu einem Verletzungsrisiko führen könnten.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herz- beschwerden
Doxazosin sollte, wie alle vasodilatatorisch wirkenden Antihypertonika, bei Patienten mit folgenden akuten Herzbeschwerden vorsichtig eingesetzt werden:
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Lungenödem durch Aorten- oder Mitral- klappenstenose
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High-Output-Herzinsuffizienz
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Rechtsherzinsuffizienz durch Lungen- embolie oder Herzbeutelerguss
-
Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Fül- lungsdruck
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffi- zienz
Wie bei allen Arzneimitteln, die vollständig über die Leber metabolisiert werden, sollte Doxazosin bei Patienten mit eingeschränk- ter Leberfunktion besonders vorsichtig ein- gesetzt werden. Da keine klinischen Erfah- rungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung zusammen mit Phosphodies- terase-5(PDE-5)-Hemmstoffen
Die gleichzeitige Gabe von PDE-5-Hemm- stoffen (z. B. Sildenafil, Tadalafil oder Varde- nafil) zusammen mit Doxazosin sollte mit Vorsicht erfolgen, da beide Wirkstoffe eine Vasodilatation bewirken und bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypo- tonie führen können. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern wird empfohlen, dass die Behandlung mit einem PDE-5-Hemmstoff erst dann begon- nen wird, wenn der Patient durch eine Al- phablockertherapie hämodynamisch stabil ist. Weiterhin wird empfohlen, die Behand- lung mit einem PDE-5-Hemmstoff mit der geringstmöglichen Dosis zu beginnen und einen Abstand von 6 Stunden zu der Ein- nahme von Cardular PP Uro 4 mg einzuhal- ten. Mit Retardformulierungen von Doxazo- sin wurden keine Studien durchgeführt.
Anwendung bei Patienten mit Katarakt- operation
Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Kataraktoperationen das „Intra- operative-Floppy-Iris-Syndrom“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-1-Blocker vereinzelt das Auftreten eines IFIS gemeldet wurde, kann ein Grup- peneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu verstärkten Verfahrenskompli- kationen während einer Kataraktoperation führen. Deshalb sollte der Kataraktchirurg vor der Operation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-1-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.
Priapismus
Bei Alpha-1-Blockern, wie z. B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Dauererektionen und Priapismus berichtet. Wenn ein Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen. Aus diesem Grund sollten betroffene Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch neh- men.
Untersuchung auf Prostatakrebs
Prostatakarzinome können die gleiche Symp- tomatik verursachen, wie sie mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) einhergeht und die beiden Erkrankungen können gleichzei- tig bestehen. Ein Prostatakarzinom sollte daher ausgeschlossen werden, bevor eine Therapie mit Doxazosin zur Behandlung von BPH-Symptomen begonnen wird.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.
Die gleichzeitige Anwendung von Doxazo- sin zusammen mit PDE-5-Hemmstoffen (z. B. Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil) kann bei einigen Patienten zu einer symp- tomatischen Hypotonie führen (siehe Ab- schnitt 4.4). Mit Retardformulierungen von Doxazosin wurden keine Studien durchge- führt.
Doxazosin liegt im Plasma größtenteils (98 %) in proteingebundener Form vor. In- vitro-Untersuchungen mit Humanplasma haben gezeigt, dass Doxazosin keine Wir- kung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin und Indometacin hat.
In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Doxazosin ein Substrat von Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) ist. Vorsicht ist gebo- ten, wenn Doxazosin gleichzeitig mit einem starken CYP-3A4-Hemmer gegeben wird,
z. B. Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin oder Voriconazol (siehe Abschnitt 5.2).
Doxazosin als Standardtablette wurde in der klinischen Praxis ohne unerwünschte Wechselwirkungen in Kombination mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nichtsteroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Anti- koagulanzien verabreicht. Ergebnisse aus Interaktionsstudien liegen jedoch nicht vor.
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alphablocker und anderer blutdrucksenkender Mittel.
In einer offenen, randomisierten, placebo- kontrollierten Studie an 22 gesunden männ- lichen Probanden führte die Verabreichung einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin an Tag 1 eines 4-tägigen Behandlungsregimes mit oralem Cimetidin (400 mg zweimal täg- lich) zu einer 10%igen Erhöhung der durch- schnittlichen AUC von Doxazosin bei kei- nen statistisch signifikanten Veränderungen
der mittleren Cmax oder der durchschnitt- lichen Halbwertszeit von Doxazosin. Der 10%ige Anstieg der durchschnittlichen AUC von Doxazosin zusammen mit Cimeti- din liegt innerhalb der interindividuellen Va- riationsbreite (27 %) der durchschnittlichen AUC von Doxazosin zusammen mit Placebo.
Insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Cardular PP Uro 4 mg kann die Fähig- keit zur aktiven Teilnahme am Straßenver- kehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Siehe Tabelle unten
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenSystemorganklasse (MedDRA)Häufigkeit | Nebenwirkung |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | |
Häufig | Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfekt |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
Sehr selten | Leukopenie, Thrombozytopenie |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Gelegentlich | allergische Arzneimittelreaktionen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | |
Gelegentlich | Anorexie, Gicht, gesteigerter Appetit |
Psychiatrische Erkrankungen | |
Gelegentlich | Ängstlichkeit, Depressionen, Schlaflosigkeit |
Sehr selten | Agitiertheit, Nervosität |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Häufig | Benommenheit, Kopfschmerzen, Somnolenz |
Gelegentlich | zerebrovaskuläre Ereignisse, Hypästhesie, Synkope, Tremor |
Sehr selten | lageabhängiger Schwindel, Parästhesie |
Augenerkrankungen | |
Sehr selten | verschwommenes Sehen |
Nicht bekannt | IFIS (Intraoperative-Floppy-Iris-Syndrom; siehe Abschnitt 4.4) |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | |
Häufig | Schwindel |
Gelegentlich | Tinnitus |
Herzerkrankungen | |
Häufig | Palpitationen, Tachykardie |
Gelegentlich | Angina pectoris, Myokardinfarkt |
Sehr selten | Bradykardie, Herzrhythmusstörungen |
Gefäßerkrankungen | |
Häufig | Hypotonie, lageabhängige Hypotonie |
Sehr selten | Flush |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | |
Häufig | Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis |
Gelegentlich | Nasenbluten |
Sehr selten | Bronchospasmen |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige
Fortsetzung auf Seite 3
Systemorganklasse (MedDRA)Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Häufig | Bauchschmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit |
Gelegentlich | Obstipation, Durchfall, Blähungen, Erbrechen, Gastroenteritis |
Selten | gastrointestinale Obstruktion |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Gelegentlich | veränderte Leberfunktionstests |
Sehr selten | Cholestase, Hepatitis, Ikterus |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | |
Häufig | Pruritus |
Gelegentlich | Hautausschlag |
Sehr selten | Haarausfall, Purpura, Urtikaria |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | |
Häufig | Rückenschmerzen, Myalgie |
Gelegentlich | Arthralgien |
Sehr selten | Muskelkrämpfe, Muskelschwäche |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |
Häufig | Zystitis, Harninkontinenz |
Gelegentlich | Dysurie, Hämaturie, Harndrang |
Sehr selten | Miktionsbeschwerden, Nykturie, Polyurie, gestei- gerte Diurese |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | |
Gelegentlich | Impotenz |
Sehr selten | Gynäkomastie, Priapismus |
Nicht bekannt | retrograde Ejakulation |
Allgemeine Erkrankungen und Be- schwerden am Verabreichungsort | |
Häufig | Schwächegefühl, Brustschmerzen, grippeähnliche Symptome, periphere Ödeme |
Gelegentlich | Schmerzen, Gesichtsödem |
Sehr selten | Erschöpfung, Unwohlsein |
Untersuchungen | |
Gelegentlich | Gewichtszunahme |
Fortsetzung Tabelle
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Wenn eine Überdosierung zu Hypotonie führt, sollte der Patient umgehend in eine liegende Position mit Kopftieflage gebracht werden. Weitere unterstützende Maßnah- men sollten, falls erforderlich, individuell durchgeführt werden. Da Doxazosin in ho- hem Maße in proteingebundener Form vor- liegt, ist eine Dialyse nicht indiziert.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Postsy- naptischer Alpha-1-Rezeptoren-Blocker, Prostatamittel, ATC-Code: G04CA05
Bei Patienten mit symptomatischer benig- ner Prostatahyperplasie werden Urodyna- mik und Symptome durch die Gabe von Doxazosin verbessert. Dieser Effekt beruht auf selektiver Blockade der Alpha-1-Re- zeptoren in der Muskulatur von Prostata und Blasenhals.
Bei Hypertonikern wird durch die Blockade von Alpha-1-Rezeptoren in der Gefäßmus- kulatur eine periphere Vasodilatation be- wirkt. Dies führt über einen verminderten peripheren Gefäßwiderstand zur Blutdruck- senkung.
Ein Eintreten von Toleranz wurde in der Langzeittherapie mit Cardular PP Uro 4 mg nicht beobachtet. Gelegentlich kann es aber zum Anstieg der Plasmareninaktivität und zu Tachykardien unter Dauertherapie kommen.
Doxazosin hat eine günstige Wirkung auf Blutfette mit einem geringen Anstieg des Quotienten von HDL/Gesamtcholesterin (etwa 4 % bis 13 % Erhöhung gegenüber
dem Ausgangswert). Die klinische Bedeu- tung dieser Ergebnisse muss noch gezeigt werden.
Darüber hinaus verbessert Doxazosin als Standardtablette die Insulinempfindlichkeit bei Patienten mit einer bestehenden Ein- schränkung.
Die Behandlung mit Doxazosin in Form der Standardtablette führte zur Rückbildung der linksventrikulären Hypertrophie. Es wurden keine placebokontrollierten Studien zur Auswirkung von Cardular oder Cardular PP auf die kardiovaskuläre Morbidität oder Mortalität durchgeführt.
Die Zwischenauswertung der ALLHAT-Stu- die (Antihypertensive and Lipid lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial) zeigte, dass das Risiko für eine schwer- wiegende Herzinsuffizienz bei mit Doxazo- sin behandelten Bluthochdruckpatienten mit mindestens einem weiteren KHK-Risi- kofaktor im Vergleich zu den mit Chlortali- don behandelten Patienten etwa doppelt so hoch war. Außerdem war bei diesen Patienten das Risiko für das Auftreten von schwerwiegenden kardiovaskulären Kom- plikationen um 25 % höher als in der Gruppe der Chlortalidonpatienten. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde der Doxazosinarm der ALLHAT-Studie abgebrochen. Unterschie- de im Hinblick auf die Mortalität waren zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden. Ver- schiedene Faktoren könnten jedoch die Er- gebnisse beeinflusst haben, wie z. B. unter- schiedliche Senkung des systolischen Blut- drucks sowie Absetzen von Diuretika bei den Patienten der Doxazosingruppe vor Studienbeginn. Die Ergebnisse wurden noch nicht abschließend ausgewertet.
Doxazosin in Form der Standardtablette hat keine ungünstigen Auswirkungen auf den Fett- und Glucosestoffwechsel und ist geeignet zur Anwendung bei Diabetikern.
Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien (mit insgesamt 1.317 mit Doxazosin behandel- ten Patienten) sind nur mit Patienten mit einem Ausgangs-IPSS-Wert von 12 oder höher und einer maximalen Harnflussrate unter 15 ml/Sekunde durchgeführt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die mit 1 mg, 2 mg oder 4 mg Doxazosin in Form der Standardtablette eingestellt wa- ren, ebenso gut mit Cardular PP Uro 4 mg eingestellt werden können.
Resorption
Nach oraler Applikation therapeutischer Dosen wird Doxazosin aus Cardular PP Uro 4 mg gut resorbiert, wobei die Plasmaspit- zenkonzentrationen 8 bis 9 Stunden nach Einnahme erreicht werden. Maximale Plas- maspiegel entsprechen rund einem Drittel der Werte, die bei der gleichen Dosierung von Doxazosin in Form der Standardtab- lette erreicht werden. Die Minimalspiegel (Trough) nach 24 Stunden sind bei beiden Formen ähnlich hoch.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Cardular PP Uro 4 mg führen zu einem gleichmäßigeren Plasmakonzentrationsprofil.
Das Verhältnis von Maximal- zu Minimal- spiegeln (Peak/Trough-Ratio) von Cardular PP Uro 4 mg ist weniger als halb so groß wie das von Doxazosin in Form der Standard- tablette.
Im Steady State war die relative Bioverfüg- barkeit von Doxazosin aus Cardular PP Uro im Verhältnis zur Standardtablette 54 % bei der 4-mg-Dosis und 59 % bei der 8-mg- Dosis.
Pharmakokinetische Studien mit Cardular PP Uro 4 mg bei älteren Patienten haben ge- zeigt, dass keine signifikanten Unterschie- de zu jüngeren Patienten bestehen.
Biotransformation/ Elimination
Basis für die einmal tägliche Gabe sind die biphasische Plasmaelimination und die ter- minale Halbwertszeit von 22 Stunden. Dox- azosin unterliegt einer ausgeprägten Meta- bolisierung, weniger als 5 % werden unver- ändert ausgeschieden.
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin in Form der Standardtablette bei Patienten mit Niereninsuffizienz haben gezeigt, dass keine signifikanten Unterschiede zu Patien- ten mit normaler Nierenfunktion bestehen.
Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten über den Einsatz bei Patienten mit Leber- insuffizienz und die Wirkung von Arzneimit- teln mit bekanntem Einfluss auf den Leber- stoffwechsel (z. B. Cimetidin) vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit ge- ringgradiger Leberinsuffizienz war die Flä- che unter der Kurve (AUC) um 43 % erhöht und die scheinbare Clearance nach oraler einmaliger Applikation um 40 % vermindert.
Doxazosin liegt zu ungefähr 98 % in plas- maproteingebundener Form vor.
Doxazosin wird primär durch O-Demethy- lierung und Hydroxylierung metabolisiert. Doxazosin wird extensiv in der Leber meta- bolisiert. In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass der Haupteliminationsweg über CYP 3A4 ist. CYP 2D6 und CYP 2C9 sind jedoch ebenfalls am Metabolismus beteiligt, aber in geringerem Maße.