Iricryn 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (unkonserviert)
Verschreibungsinformationen
Versicherungsliste
Informationen zur Abgabe
Verschreibungseinschränkungen
Wechselwirkungen mit
Nutzungsbeschränkungen
Sonstige Informationen
Name des Präparats
Gluten/Laktose
Laktose: Nein
Darreichungsform
Hersteller
Letzte Aktualisierung der Fachinformation

Mediately App verwenden
Schnellerer Zugriff auf Medikamenteninformationen.
Über 36k bewertungen
Fachinfo - Iricryn 0,3 mg/ml
Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei chronischem Offenwinkelglaukom und okulärer Hypertension bei Erwachsenen (als Monotherapie oder als Zusatzmedikation zu einem Beta-Rezeptorenblocker).
Dosierung
Es wird empfohlen, einmal täglich abends einen Tropfen in das/die betroffene(n) Auge(n) einzutropfen. Die Anwendung sollte nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, weil eine häufigere Verabreichung die augeninnen- drucksenkende Wirkung vermindern kann.
Kinder und Jugendliche:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bimato- prost bei Kindern im Alter von 0 bis 18 Jah- ren ist bisher noch nicht erwiesen.
Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion:
Bimatoprost wurde bei Patienten mit ein- geschränkter Nieren- oder mäßig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht unter- sucht und sollte daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Bei Patienten mit anamnestisch bekannter leich- ter Leberinsuffizienz oder anomalen Alanin- aminotransferase (ALT)-, Aspartatamino- transferase (AST)- und/oder Bilirubin-Aus- gangswerten hatte Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen über 24 Monate keine uner- wünschten Wirkungen auf die Leberfunktion.
Art der Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Iricryn ist eine sterile Lösung, die keine Kon- servierungsstoffe enthält.
Bei nasolakrimaler Okklusion oder 2-minü- tigem Schließen der Augenlider wird die systemische Absorption reduziert. Dies kann zu einer Abnahme der systemischen Neben- wirkungen und einer Zunahme der lokalen Aktivität führen.
Wird mehr als ein topisches Augenarznei- mittel angewendet, müssen die einzelnen
Anwendungen mindestens 5 Minuten aus- einanderliegen. Augensalben müssen zuletzt angewendet werden.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Augen
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit einer Prostaglandinana- loga-assoziierten Periorbitopathie (PAP) und einer verstärkten Irispigmentierung informiert werden, da diese Veränderungen während der Behandlung mit Bimatoprost beobachtet wurden. Einige dieser Veränderungen können bleibend sein und ein eingeschränktes Blick- feld sowie – wenn nur ein Auge behandelt wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben (siehe Abschnitt 4.8).
Nach Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ ml Augentropfen (mit Konservierungsmittel) wurde gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) über ein zystoides Makulaödem berichtet. Bimatoprost sollte daher nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Makulaödem (z. B. aphake Patienten, pseu- dophake Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks) angewendet werden.
Bei Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen gab es seltene Spontanbe- richte über eine Reaktivierung früher vor- handener Hornhautinfiltrate oder Augeninfek- tionen. Bimatoprost sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte erheblicher Virusinfek- tionen des Auges (z. B. Herpes simplex) oder Uveitis/Iritis mit Vorsicht angewendet wer- den.
Bimatoprost wurde bei Patienten mit ent- zündlichen Augenerkrankungen, mit neovas- kulärem und mit entzündlich bedingtem Glaukom, mit Winkelblockglaukom, mit kon- genitalem Glaukom sowie mit Engwinkel- glaukom nicht untersucht.
Haut
In Bereichen, in denen Bimatoprost-Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haar- wachstum. Daher ist es wichtig, Bimatoprost nur anweisungsgemäß anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Atemwege
Bimatoprost wurde nicht bei Patienten mit eingeschränkter Atemfunktion untersucht. Während die Informationen zu Patienten mit anamnestisch bekanntem Asthma oder COPD begrenzt sind, gab es nach der Markt- einführung Berichte über eine Verschlechte- rung von Asthma, Dyspnoe oder COPD, sowie Berichte über Asthma. Die Häufigkeit dieser Symptome ist nicht bekannt. Patien- ten mit COPD, Asthma oder einer durch andere Ursachen eingeschränkten Atem- funktion sollten mit Vorsicht behandelt wer- den.
Kardiovaskuläres System
Bimatoprost wurde bei Patienten mit AV- Block 2. und 3. Grades oder bei unkon-
trollierter kongestiver Herzinsuffizienz nicht untersucht. Es gab eine begrenzte Zahl an Spontanberichten über Bradykardie oder Hypotonie nach Anwendung von Bimato- prost 0,3 mg/ml Augentropfen. Bimatoprost sollte bei Patienten mit Prädisposition für niedrige Herzfrequenz oder niedrigen Blut- druck mit Vorsicht angewendet werden.
Weitere Informationen
Studien zu Bimatoprost 0,3 mg/ml Augen- tropfen bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die IOD-senkende Wirkung vermindern kann. Patienten, die Bimatoprost in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga anwen- den, müssen auf Änderungen des Augen- innendrucks hin überwacht werden.
Bimatoprost wurde bei Patienten mit Kon- taktlinsen nicht untersucht. Kontaktlinsen sollten vor der Instillation entfernt werden und können 15 Minuten nach der Verabrei- chung wieder eingesetzt werden.
Patienten mit einer Kontaktüberempfindlich- keit gegen Silber in der Vorgeschichte sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden, da abgegebene Tropfen Spuren von Silber ent- halten können.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Arzneimittelwechselwirkungen sind beim Menschen nicht zu erwarten, da die syste- mischen Konzentrationen von Bimatoprost nach der Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen am Auge extrem niedrig sind (< 0,2 ng/ml). Bimatoprost wird durch mehrere Enzyme und Stoffwechsel- wege metabolisiert, und in präklinischen Studien wurden keine Wirkungen auf die arzneistoffmetabolisierenden Enzyme in der Leber beobachtet.
In klinischen Studien fanden sich bei gleich- zeitiger Verabreichung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen (konservierungs- mittelhaltige Formulierungen) mit verschie- denen ophthalmologischen Beta-Rezepto- renblockern keine Anzeichen von Arznei- mittelwechselwirkungen.
Der gleichzeitige Gebrauch von Bimatoprost und anderen Glaukom-Therapeutika als topischen Beta-Rezeptorenblockern wurde während der Behandlung mit Bimatoprost als Zusatzmedikation nicht untersucht.
Bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie besteht die Gefahr, dass die IOD- senkende Wirkung von Prostaglandinanaloga (z. B. Iricryn) vermindert wird, wenn sie in Kombination mit anderen Prostaglandinana- loga verwendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Bimatoprost bei Schwan- geren vor. Tierexperimentelle Studien haben
bei hohen maternal-toxischen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Ab- schnitt 5.3).
Iricryn sollte in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Tier- experimentelle Studien haben gezeigt, dass Bimatoprost in die Muttermilch sezerniert wird. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unter- brechen ist oder ob die Behandlung mit Iricryn zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berück- sichtigt werden.
Fertilität
Über die Auswirkungen von Bimatoprost auf die menschliche Fertilität liegen keine Daten vor.
Iricryn hat vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Falls es nach dem Eintropfen zu vorübergehend verschwom- menem Sehen kommt, sollte wie auch bei anderen Augenarzneimitteln der Patient warten, bis er wieder klar sieht, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
In einer dreimonatigen klinischen Studie traten bei etwa 29 % der mit Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis behan- delten Patienten Nebenwirkungen auf. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht und von nicht ent- zündlicher Natur), die bei 24 % der Patienten auftrat, und Augenjucken, das bei 4 % der Patienten auftrat. Etwa 0,7 % der Patienten in der mit Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzel-
Tabelle 1dosisbehältnis (konservierungsmittelfreie Formulierung) behandelten Gruppe brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkun- gen in der 3-Monats-Studie ab. Aus klini- schen Studien mit Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis (konservierungs- mittelfreie Formulierung) oder im Zeitraum nach der Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen berichtet. Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend:
In Tabelle 1 sind sehr häufige (≥ 1/10), häu- fige (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentliche (≥ 1/1.000 bis < 1/100); seltene (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr seltene (< 1/10.000) und nicht bekannte (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Ne- benwirkungen nach Systemorganklasse auf- geführt. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abneh- mendem Schweregrad angegeben.
Siehe Tabelle 1
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkun- gen
Prostaglandinanaloga-assoziierte Periorbito- pathie (PAP)
Prostaglandinanaloga einschließlich Iricryn können periorbitale Lipodystrophien verursa- chen, die zu einer Vertiefung der Augenlid- furche, Ptosis, Enophthalmus, Retraktion des Augenlids, Rückbildung von Dermato- chalasis und Sichtbarkeit der Sklera oberhalb des Unterlids führen können. Die Verände- rungen sind in der Regel leicht, können be- reits einen Monat nach Beginn der Behand- lung mit Iricryn auftreten und können mög- licherweise das Blickfeld einschränken, selbst wenn der Patient selbst dies nicht bemerkt. PAP wird auch mit periokulärer Hauthyperpigmentierung oder -verfärbung und Hypertrichose in Zusammenhang ge- bracht. Alle Veränderungen wurden jedoch als teilweise oder vollständig reversibel be- richtet, sobald die Behandlung abgesetzt oder auf eine andere Behandlung umgestellt wurde.
Hyperpigmentierung der Iris
Eine verstärkte Irispigmentierung ist wahr- scheinlich bleibend. Die veränderte Pigmen-
tierung wird durch einen erhöhten Melanin- gehalt in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verur- sacht. Die Langzeitwirkungen einer ver- stärkten Irispigmentierung sind nicht be- kannt. Veränderungen der Irisfarbe aufgrund einer ophthalmischen Anwendung von Bi- matoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten oder Jahren wahrnehm- bar. Typischerweise erstreckt sich die brau- ne Pigmentierung im Pupillenbereich kon- zentrisch in Richtung des Irisrandes und die gesamte Iris oder Teile davon werden bräun- licher. Weder Nävi noch Flecken der Iris scheinen von der Behandlung beeinflusst zu werden. Nach 12 Monaten betrug die Häu- figkeit einer Hyperpigmentierung der Iris nach Anwendung von Bimatoprost 0,1 mg/ml Augentropfen 0,5 %. Nach 12 Monaten be- trug die Häufigkeit mit Bimatoprost 0,3 mg/ ml Augentropfen 1,5 % (siehe Abschnitt 4.8, Tabelle 2) und erhöhte sich nach 3-jähriger Behandlung nicht.
In klinischen Studien wurden mehr als 1.800 Patienten mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrdosenbehältnis) behandelt. Die in den zusammengefassten Daten aus der An- wendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrdosenbehältnis) in Phase III als Mono- therapeutikum und als Zusatzmedikation am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren:
-
Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45 % im ersten Jahr, mit abnehmender Inzidenz neuer Vorkommnisse auf 7 % im
2. Jahr und 2 % im 3. Jahr,
-
Hyperämie der Bindehaut (meistens ge- ringgradig bis leicht und vermutlich von nichtentzündlicher Natur) bei bis zu 44 % im ersten Jahr, mit abnehmender Inzidenz neuer Vorkommnisse auf 13 % im 2. Jahr und 12 % im 3. Jahr
-
Augenjucken bei bis zu 14 % der Patien- ten im ersten Jahr, mit abnehmender In- zidenz neuer Vorkommnisse auf 3 % im
2. Jahr und 0 % im 3. Jahr.
Weniger als 9 % der Patienten brachen die Behandlung im ersten Jahr wegen einer un- erwünschten Wirkung ab und die Inzidenz
| Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
| Erkrankungen des Immunsystems | nicht bekannt | Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anzeichen und Symptome von Augen- allergie und allergischer Dermatitis |
| Erkrankungen des Nervensystems | gelegentlich | Kopfschmerzen |
| nicht bekannt | Schwindel | |
| Augenerkrankungen | sehr häufig | Hyperämie der Bindehaut, Prostaglandinanaloga-assoziierte Periorbitopathie |
| häufig | Keratitis punctata, Reizung der Augen, Fremdkörpergefühl, Trockenheit der Augen, Augenschmerzen, Augenjucken, Wimpernwachstum, Augenlid- Erythem | |
| gelegentlich | Asthenopie, konjunktivales Ödem, Photophobie, verstärkte Lakrimation, verstärkte Iris- pigmentierung, verschwommenes Sehen, Augenlid-Pruritus, Augenlidödem | |
| nicht bekannt | Ausfluss aus dem Auge, Augenbeschwerden | |
| Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | nicht bekannt | Asthma, Asthmaverschlechterung, COPD-Verschlechterung, Dyspnoe |
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | häufig | Hauthyperpigmentierung (periokulär) |
| gelegentlich | Ungewöhnliches Haarwachstum | |
| nicht bekannt | Hautverfärbung (periokulär) | |
| Gefäßerkrankungen | nicht bekannt | Hypertonie |
zusätzlicher Studienabbrüche von Patienten lag im 2. und 3. Jahr bei 3 %.
In Tabelle 2 sind die Nebenwirkungen auf- geführt, die während einer 12-monatigen klinischen Studie mit Bimatoprost 0,3 mg/ ml (im Mehrdosenbehältnis) aufgetreten sind, jedoch häufiger berichtet wurden als bei Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Einzeldosisbe- hältnis). Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht bis mäßig ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend.
Siehe Tabelle 2
Zusätzlich zu den bei Bimatoprost 0,3 mg/ ml im Einzeldosisbehältnis aufgetretenen Nebenwirkungen sind in Tabelle 3 weitere Nebenwirkungen aufgeführt, die bei Bimato- prost 0,3 mg/ml (im Mehrdosenbehältnis) aufgetreten sind. Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht bis mäßig ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend.
Siehe Tabelle 3
Berichtete Nebenwirkungen phosphathalti- ger Augentropfen
Sehr selten wurden Fälle von Hornhautkal- zifizierung unter der Therapie mit phos- phathaltigen Augentropfen bei einigen Pa- tienten mit ausgeprägten Hornhautdefekten berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Tabelle 2Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet, dies ist bei Anwendung am Auge auch nicht zu erwarten.
Im Fall einer Überdosierung von Bimatoprost sollte symptomatisch und durch unterstüt- zende Maßnahmen behandelt werden. Falls Bimatoprost versehentlich eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilf- reich sein: Bei zweiwöchiger oraler Verabrei- chung an Ratten und Mäusen hatten Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis, ausgedrückt in mg/ m2, ist um das mindestens 70-fache höher als die Dosis, die bei versehentlicher Ein- nahme des Inhalts einer Flasche Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.
Pharmakologische Eigenschaften - Iricryn 0,3 mg/ml
Pharmakotherapeutische Gruppe: Oph- thalmologika, Prostaglandinanaloga,
ATC-Code: S01EE03
Wirkmechanismus
Der Mechanismus, über den Bimatoprost beim Menschen eine Senkung des Augen- innendrucks bewirkt, ist eine Verstärkung des Kammerwasserabflusses über das Trabekelwerk sowie eine Erhöhung des
uveoskleralen Abflusses. Die Senkung des Augeninnendrucks beginnt ungefähr vier Stunden nach der ersten Anwendung und erreicht nach ungefähr 8 – 12 Stunden eine maximale Wirkung. Die Wirkung hält min- destens über 24 Stunden an.
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2α (PGF2α) aufweist, jedoch nicht über die be- kannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bi- matoprost ahmt selektiv die Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Sub- stanzen, sogenannten Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert.
Klinische Wirksamkeit
In einer 12-monatigen klinischen Studie (doppelblind, randomisiert, parallele Grup- pen) wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosis- behältnis mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrdosenbehältnis) verglichen. Bimato- prost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis erzielte bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension im schlechteren Auge eine Nicht-Unterlegenheit bzgl. des IOD- senkenden Effektes gegenüber dem Aus- gangswert im Vergleich zu Bimato- prost 0,3 mg/ml (im Mehrdosen-Behältnis). Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehält- nis erzielte auch einen vergleichbaren IOD- senkenden Effekt bezogen auf den gemit- telten IOD-Wert beider Augen an jeder der Folgeuntersuchungen in den Wochen 2, 6 und 12 wie Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehr- dosenbehältnis).
Während einer 12-monatigen Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrdosen-
| Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
| Erkrankungen des Nervensystems | häufig | Kopfschmerzen |
| Augenerkrankungen | sehr häufig | Augenjucken, Wimpernwachstum |
| häufig | Asthenopie, konjunktivales Ödem, Photophobie, Tränen der Augen, verstärkte Irispig- mentierung; verschwommenes Sehen | |
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | häufig | Augenlid-Pruritus |
| Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
| Erkrankungen des Nervensystems | gelegentlich | Schwindel |
| Augenerkrankungen | häufig | Hornhauterosion, Brennen der Augen, allergische Konjunktivitis, Blepharitis, Verschlechterung der Sehschärfe, Ausfluss aus dem Auge, Sehstörungen, Dunkelfär- bung der Wimpern |
| gelegentlich | Netzhautblutung, Uveitis, zystoides Makulaödem, Iritis, Blepharospasmus, Retraktion des Augenlids | |
| Gefäßerkrankungen | häufig | Hypertonie |
| Erkrankungen des Gastrointestinal- trakts | gelegentlich | Übelkeit |
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | nicht bekannt | periorbitales Erythem |
| Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | gelegentlich | Asthenie |
| Untersuchungen | häufig | auffällige Leberfunktionswerte |
behältnis) als Monotherapie bei Erwachse- nen, im Vergleich mit Timolol, lag die mitt- lere Senkung des morgendlichen (08:00) Augeninnendrucks gegenüber dem Aus- gangswert zwischen −7,9 und −8,8 mmHg. Zu jedem Kontrollzeitpunkt differierten die mittleren Tages-IOD Werte, die während der 12-monatigen Therapie gemessen wurden, um nicht mehr als 1,3 mmHg am Tag und lagen nie über 18,0 mmHg.
In einer 6-monatigen klinischen Studie mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrdosenbe- hältnis) im Vergleich mit Latanoprost, wurde eine statistisch überlegene Senkung des morgendlichen mittleren IOD-Wertes (zwi- schen −7,6 bis −8,2 mmHg für Bimatoprost gegenüber −6,0 bis −7,2 mmHg für Latano- prost) zu allen Kontrollzeitpunkten während der Studie beobachtet. Hyperämie der Bindehaut, Wachstum der Augenwimpern und Augenjucken waren zwar mit Bimato- prost statistisch signifikant häufiger als mit Latanoprost, die Studienabbruchraten auf- grund unerwünschter Wirkungen waren je- doch niedrig und zeigten keinen statistisch
Fließgleichgewicht 0,67 l/kg. Im menschli- chen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88 %.
Nach der Anwendung am Auge wird im zirkulierenden Blut vor allem unverändertes Bimatoprost gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost erfolgt danach durch Oxi- dation, N-Deethylierung und Glucuronidie- rung zu einer Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Elimination
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausge- schieden. Bei gesunden erwachsenen Pro- banden wurden bis zu 67 % einer intravenös verabreichten Dosis über den Urin und 25 % der Dosis über die Faeces ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eli- minationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minu- ten; die Gesamt-Clearance aus dem Blut 1,5 l/h/kg.
Charakteristika bei älteren Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation von Bi- matoprost 0,3 mg/ml lag die mittlere
bzw. das 1700-fache der humantherapeu- tischen Dosis betrugen, zwar Aborte, aber keine Entwicklungsstörungen beobachtet. Diese Dosierungen führten zu einer systemi- schen Belastung, die mindestens um das 33-fache bzw. 97-fache höher lag als die systemische Belastung bei humantherapeu- tischer Anwendung am Auge.
In Peri-/Postnatal-Studien bei Ratten führten bei ≥ 0,3 mg/kg/Tag (mindestens das 41-fa- che einer systemischen Belastung bei hu- mantherapeutischer Anwendung am Auge) toxische Wirkungen bei den weiblichen Tieren zu verkürzter Gestationszeit, Fetus- tod, und vermindertem Körpergewicht der Jungtiere. Neurologisch bedingte Verhaltens- änderungen wurden bei den Jungtieren je- doch nicht beobachtet.
Resorption
Bimatoprost penetriert in vitro gut durch die menschliche Cornea und Sklera. Bei der Anwendung am Auge bei Erwachsenen ist die systemische Belastung durch Bimato- prost sehr gering, wobei eine Wirkstoffakku- mulation ausbleibt. Nach einmal täglicher Gabe von je einem Tropfen Bimatoprost 0,3 mg/ml in beide Augen über einen Zeit- raum von zwei Wochen wurden innerhalb von 10 Minuten nach der Verabreichung die Plasmaspitzenspiegel erreicht, innerhalb von 1,5 Stunden nach der Anwendung sank die Konzentration im Blut unter die Nachweis- grenze (0,025 ng/ml). Die Durchschnitts- werte von Cmax und AUC0 – 24 h waren an Tag 7 und Tag 14 ähnlich (0,08 ng/ml bzw. 0,09 ng·h/ml). Dies lässt darauf schließen, dass sich in der ersten Woche der Anwen- dung am Auge ein Fließgleichgewicht der Bimatoprost-Konzentration eingestellt hatte.
Verteilung
Die Verteilung von Bimatoprost ins Körper- gewebe ist mäßig, das systemische Vertei- lungsvolumen beim Menschen beträgt im
mit 0,0634 ng·h/ml signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen (0,0218 ng·h/ ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Exposition nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akku- mulation von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten gleich.