Fentanyl 0,5 mg-Rotexmedica, Injektionslösung
Laktose: Nein
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Narkoseprämedikation
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Neuroleptanalgesie und Neuroleptanäs- thesie
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als analgetische Komponente bei Anäs- thesien mit endotrachealer Intubation und Beatmung
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als Monoanästhetikum bei Allgemeinan- ästhesie
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zur Schmerzbehandlung in der Intensiv- medizin
Art der Anwendung
Fentanyl PANPHARMA sollte nur unter Voraussetzungen, die eine Beatmung er- möglichen und durch Personal, das eine Beatmung durchführen kann, verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Fentanyl PANPHARMA wird in der Regel langsam intravenös appliziert und kann da- für mit isotonischer Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukose-Lösung verdünnt werden. Fentanyl PANPHARMA kann auch intramuskulär angewendet werden.
Dosierung
Die Dosierung muss individuell nach Alter, Gewicht, Allgemeinzustand und Begleiter- krankungen, Begleitmedikation sowie Art des Eingriffs und der Anästhesie gewählt werden.
Bei Patienten mit einer der folgenden Er- krankungen sollte die beabsichtigte Ge- samtdosis vorsichtig titrierend gegeben werden:
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nicht kompensierte Hypothyreose
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pulmonale Erkrankungen, vor allem sol- che mit verminderter Vitalkapazität
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Alkoholkrankheit
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eingeschränkte Leberfunktion
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eingeschränkte Nierenfunktion
Alter | initial | supplementär | |
bei Spontanatmung | 2 – 11 Jahre | 1 – 3 Mikrogramm/kg | 1 – 1,25 Mikrogramm/kg |
bei assistierter Beatmung | 2 – 11 Jahre | 1 – 3 Mikrogramm/kg | 1 – 1,25 Mikrogramm/kg |
Bei diesen Patienten ist auch eine länger- dauernde postoperative Überwachung an- gezeigt.
Zur Vermeidung einer Bradykardie wird die Injektion einer kleinen Dosis eines Anticho- linergikums unmittelbar vor Narkoseeinlei- tung empfohlen.
Erwachsene
Für Erwachsene werden zur Orientierung die folgenden Dosierungen genannt:
Prämedikation
1 – 2 ml Fentanyl PANPHARMA (entspre- chend 50 – 100 Mikrogramm Fentanyl) in- tramuskulär 30 – 60 min vor dem chirur- gischen Eingriff.
Analgetische Komponente bei Allgemein- anästhesie
Niedrige Dosis: 2 Mikrogramm Fentanyl/kg KG
Fentanylcitrat ist in niedriger Dosierung sehr gut geeignet zur Schmerzlinderung für kleine, aber sehr schmerzhafte chirurgische Eingriffe.
Mittlere Dosis: 2 – 20 Mikrogramm Fentanyl/ kg KG
Je umfangreicher die chirurgische Maß- nahme, desto größer ist die erforderliche Dosis. Die Wirkdauer ist dosisabhängig.
Unter dieser Dosierung kommt es zu Atem- depressionen, die eine künstliche Beat- mung während der Anästhesie sowie eine Überwachung der postoperativen Atem- tätigkeit erforderlich machen. Bei Bedarf können bei Stressreaktionen oder sonstigen Anzeichen für ein Abklingen der Anästhesie als Erhaltungsdosis 0,5 – 2 ml Fentanyl PANPHARMA (entsprechend 25 – 100 Mi- krogramm Fentanyl) intravenös oder intra- muskulär verabreicht werden.
Hohe Dosis: 20 – 50 Mikrogramm Fentanyl/ kg KG
Bei größeren und längeren chirurgischen Eingriffen haben durch Stress ausgelöste Reaktionen, die sich als Anstieg der Plas- makonzentrationen von Wachstumshormon, Katecholaminen, antidiuretischem Hormon und Prolactin manifestieren, negative Aus- wirkungen auf Zustand und Prognose des Patienten. Es hat sich gezeigt, dass Fentanyl in Dosen von 20 – 50 Mikro- gramm/kg KG Ausmaß und Folgen dieser Stressantwort abschwächt. Postoperativ sind nach Dosen dieser Höhe wegen der längeren Atemdepression ausreichende Beatmung und Überwachung unerlässlich. Bei Bedarf kann entsprechend den indivi- duellen Erfordernissen eine Erhaltungsdo- sis im Bereich von 25 Mikrogramm Fentanyl bis zur Hälfte der Initialdosis unter Berück- sichtigung des voraussichtlichen Operati- onsendes verabreicht werden.
Analgetische Komponente bei Regionalan- ästhesie
1 – 2 ml Fentanyl PANPHARMA (entspre- chend 50 – 100 Mikrogramm Fentanyl) in-
tramuskulär oder langsam intravenös über 1 – 2 min, falls zusätzlich eine analgetische Maßnahme erforderlich ist.
Monoanästhetikum bei Allgemeinanästhesie 50 – 100 Mikrogramm Fentanyl/kg KG, wenn die Minderung operationsbedingter Stressreaktionen besonders wichtig ist. Der Einsatz weiterer Anästhetika ist bei diesem Regime, das Sauerstoffbeatmung und Ga- be eines Muskelrelaxans einschließt, nicht erforderlich. In Einzelfällen können zur ma- ximalen Abschirmung bis zu 150 Mikro- gramm Fentanyl/kg KG erforderlich sein. Fentanyl wird für herzchirurgische und an- dere, ähnlich ausgedehnte Eingriffe bei solchen Patienten eingesetzt, bei denen eine Erhöhung des myokardialen Sauer- stoffverbrauchs vermieden werden muss.
In der Intensivmedizin
Bei der Anwendung in der intensivmedizi- nischen Schmerztherapie muss die Dosie- rung individuell eingestellt werden.
Pädiatrische Patienten
Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren:
Orientierung an der Erwachsenendosierung
Kinder im Alter von 2 bis 11 Jahren:
Das übliche Dosierungsregime ist wie folgt: Siehe oben stehende Tabelle
Zur Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor.
Zur Anwendung bei Kindern zur Analgesie während einer Operation, Unterstützung der Anästhesie bei Spontanatmung: Verfahren, die eine Analgesie bei einem spontan atmenden Kind einschließen, soll- ten als Teil einer Anästhesie oder Sedie- rung/Analgesie nur angewendet werden, wenn erfahrenes Personal und Vorausset- zungen, die eine Intubation bei einer plötz- lichen Brustwandrigidität oder eine Beat- mung bei einer Apnoe ermöglichen, zur Verfügung stehen.
Ältere und geschwächten Patienten
Die initiale Dosis sollte bei älteren (> 65 Jah- re) sowie bei geschwächten Patienten re- duziert werden. Die Höhe dieser Initialdosis sollte in die Berechnung der weiteren Ein- zeldosen eingehen.
Adipöse Patienten
Bei adipösen Patienten besteht das Risiko einer Überdosierung, wenn die Dosis an- hand des Körpergewichts berechnet wird. Die Dosis für adipöse Patienten sollte an- hand der geschätzten fettfreien Körper- masse, und nicht auf Basis des Körperge- wichts allein, berechnet werden (siehe Ab- schnitt 5.2).
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung sollte eine geringere Fentanyl-PANPHARMA- Dosis in Betracht gezogen werden. Diese Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen
einer Fentanyl-Toxizität überwacht werden (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit chronischer Opioideinnahme Bei Patienten mit chronischer Opioidmedi- kation oder einem anamnestisch bekann- ten Opiatmissbrauch kann eine Erhöhung der Dosis erforderlich sein.
Fentanyl PANPHARMA darf nicht angewen- det werden
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bei Überempfindlichkeit gegen den Wirk- stoff, andere Opioide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Be- standteile;
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bei Patienten mit Epilepsie, bei denen eine intraoperative Herdlokalisation vor- genommen werden soll, da Fentanyl auch in gesunden Hirnarealen epilepti- sche Potentiale elektrokortikographisch anzeigen kann.
Fentanyl PANPHARMA sollte nur unter Voraussetzungen, die eine Beatmung er- möglichen und durch Personal, das eine Beatmung durchführen kann, verabreicht werden.
Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische Abhängig- keit und psychische Abhängigkeit entwi- ckeln.
Die wiederholte Anwendung von Fentanyl PANPHARMA kann zu einer Opioidge- brauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Fentanyl PANPHARMA kann Überdosierung und/ oder Tod zur Folge haben.
Das Risiko für die Entwicklung einer Opio- idgebrauchsstörung ist erhöht bei Patien- ten mit Substanzgebrauchsstörungen (ein- schließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rau- chern oder bei Patienten mit anderen psy- chischen Erkrankungen (z. B. Major De- pression, Angststörungen und Persönlich- keitsstörungen) in der Anamnese.
Entzugssyndrom
Die wiederholte Gabe in kurzen Abständen über längere Zeiträume kann nach Beendi- gung der Behandlung zur Entwicklung ei- nes Entzugssyndroms führen, was sich durch das Auftreten der folgenden Symp- tome äußern kann: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Angst, Schüttelfrost, Tremor und Schwitzen.
Neonatales Arzneimittelentzugssyndrom Wenn Frauen Opioide während der Schwangerschaft langfristig erhalten, be- steht die Gefahr, dass bei Ihren Neugebo- renen ein neonatales Arzneimittelentzugs- syndrom auftritt (siehe Schwangerschaft).
Fentanyl PANPHARMA sollte nicht oder nur mit besonderer Vorsicht angewendet wer- den bei:
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Bewusstseinsstörungen
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Störungen des Atemzentrums und der Hirnfunktion
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Phäochromozytom
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obstruktiven und entzündlichen Darmer- krankungen
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Kindern unter 1 Jahr.
Atemdepression
Wie bei allen potenten Opioiden kann es unter der Behandlung mit Fentanyl PAN- PHARMA bei einigen Patienten zu einer Atemdepression kommen. Die Atemde- pression ist dosisabhängig und kann mit einem spezifischen Antagonisten wie Nalo- xon aufgehoben werden. Dabei können zu- sätzliche Gaben des Antagonisten notwen- dig werden, weil die Atemdepression länger anhalten kann als die Wirkung des Antago- nisten. Eine tiefe Analgesie geht mit einer ausgeprägten Atemdepression einher, die in der postoperativen Phase anhalten oder wieder auftreten kann. Die Vitalfunktionen sind daher routinemäßig zu überwachen. Das entsprechende Notfallinstrumentarium und ein Antagonist sind bereitzuhalten. Hyperventilation während der Anästhesie kann das Ansprechen des Patienten auf CO2 verändern, was postoperativ die At- mung beeinflussen kann.
Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Ben- zodiazepine oder verwandte Arzneimittel: Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl PANPHARMA und sedierenden Arzneimit- teln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemde- pression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Ver- schreibung mit diesen sedierenden Arznei- mitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungs- möglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Fentanyl PANPHARMA zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die nied- rigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf An- zeichen und Symptome von Atemdepres- sion und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugsper- sonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).
Muskelrigidität
Eine Muskelrigidität, die auch die Thorax- muskulatur einbeziehen kann, kann auftre- ten, aber mit folgenden Maßnahmen ver- mieden werden: langsame i. v.-Injektion (normalerweise ausreichend für niedrige Dosen), Prämedikation mit Benzodiaze- pinen und der Einsatz von Muskelrela- xanzien.
Es können nicht-epileptische (myo-) kloni- sche Bewegungen auftreten.
Chronische Opioidtherapie oder Opioid- abhängigkeit
Bei Patienten mit früherem Drogenmiss- brauch und Abhängigkeit ist eine beson- ders sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko einer Behandlung mit Fentanyl PANPHARMA erforderlich. Patienten unter einer chronischen Opioidtherapie oder mit einer früheren Opioidabhängigkeit benöti- gen eventuell höhere Dosen Fentanyl.
Erhöhter Hirndruck
Bei Patienten mit eingeschränkter intra- zerebraler Compliance (erhöhtem Hirn- druck) sollten schnelle Bolusinjektionen vermieden werden, denn der vorüberge- hende Abfall des mittleren arteriellen Blut- druckes geht bei diesen Patienten gele- gentlich einher mit einer kurzdauernden Reduktion des zerebralen Perfusionsdru- ckes.
Herzerkrankungen
Bradykardie und eventuell Herzstillstand können auftreten, wenn der Patient eine ungenügende Menge eines Anticholinergi- kums erhalten hat oder wenn Fentanyl mit nicht-vagolytischen Muskelrelaxantien kom- biniert wird. Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.
Opioide können eine Hypotonie auslösen, besonders bei hypovolämischen Patienten. Geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des Blutdrucks sollten durchgeführt wer- den.
Gallenwegserkrankungen
Wie bei anderen Opioiden kann, wegen der anticholinergen Effekte, die Anwendung von Fentanyl zu einem Anstieg des Gallengang- drucks führen und in Einzelfällen konnten Krämpfe des Sphinkter Oddi beobachtet werden.
Pädiatrische Population
Verfahren, die eine Analgesie bei einem spontan atmenden Kind einschließen, soll- ten als Teil einer Anästhesie oder Sedie- rung/Analgesie nur angewendet werden, wenn erfahrenes Personal und Vorausset- zungen, die eine Intubation bei einer plötz- lichen Brustwandrigidität oder eine Beat- mung bei einer Apnoe ermöglichen, zur Verfügung stehen.
Zur Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor.
Geburtshilfe
Die Anwendung während der Geburt (in- klusive Kaiserschnitt) wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.6).
Besondere Patientengruppen
Es wird empfohlen, die Dosis bei älteren und geschwächten Patienten zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2).
Opioide sollten bei Patienten mit den fol- genden Erkrankungen mit besonderer Vor- sicht angewendet werden:
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unkontrollierter Hypothyreose
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Lungenerkrankungen
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verminderte Atemreserve
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Alkoholismus
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Leber- oder Nierenfunktionsstörungen Diese Patienten benötigen ebenfalls eine verlängerte postoperative Überwachung.
Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte eine sorgfältige Prüfung der Verwendung bestimmter Anticholinergika und neuro- muskulär blockierender Pharmaka vor und während der Verabreichung einer Vollnar- kose mit intravenös verabreichtem Fentanyl stattfinden.
Wechselwirkungen mit Neuroleptika Wird Fentanyl mit einem Neuroleptikum (wie Droperidol) kombiniert, sollte der An- wender mit den besonderen Eigenschaften
beider Arzneimittel, insbesondere mit ihrer differierenden Wirkdauer, vertraut sein. Wenn eine solche Kombination angewen- det wird, führt dies häufiger zur Hypotonie. Neuroleptika können extrapyramidale Symp- tome hervorrufen, die mit Anti-Parkinson- mitteln kontrolliert werden können.
Dopinghinweis
Die Anwendung von Fentanyl PANPHARMA kann bei Dopingkontrollen zu positiven Er- gebnissen führen. Die Anwendung von Fentanyl PANPHARMA als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Serotonin-Syndrom
Vorsicht ist geboten, wenn Fentanyl PAN- PHARMA zusammen mit Arzneimitteln an- gewendet wird, die die serotonergen Neu- rotransmittersysteme beeinflussen.
Die Entstehung eines potenziell lebensbe- drohlichen Serotonin-Syndroms kann mit der gleichzeitigen Anwendung von seroto- nergen Arzneimitteln, wie selektiven Sero- tonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme- hemmern (SNRI) sowie mit Arzneimitteln, welche den Metabolismus von Serotonin beeinträchtigen (einschließlich Monoamino- oxidasehemmern (MAOH)), auftreten. Dies kann im Rahmen der empfohlenen Dosie- rung auftreten.
Das Serotonin-Syndrom kann Bewusst- seinsänderungen (z. B. Agitation, Halluzina- tionen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, instabilen Blutdruck, Hyper- thermie), neuromuskuläre Veränderungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsstörung, Rigidität) und/oder gastrointestinale Symp- tome (z. B. Nausea, Erbrechen, Diarrhö) beinhalten.
Falls ein Serotonin-Syndrom vermutet wird, sollte die Behandlung mit Fentanyl PAN- PHARMA abgebrochen werden.
Opioidinduzierte Hyperalgesie
Bei der opioidinduzierten Hyperalgesie (OIH) handelt es sich um ein paradoxes An- sprechen auf ein Opioid (insbesondere in hohen Dosen oder bei chronischer Anwen- dung), bei dem es trotz stabiler oder erhöh- ter Opioid-Exposition zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung kommt. Es unter- scheidet sich von einer Toleranz, bei der höhere Opioid-Dosen erforderlich sind, um dieselbe analgetische Wirkung zu erzielen oder wiederkehrende Schmerzen zu be- handeln. Eine OIH kann in Form einer ver- stärkten Schmerzintensität, von generali- sierteren Schmerzen (d. h. weniger konzen- trierten Schmerzen) oder Schmerzen durch normale (d. h. nicht schmerzhafte) Stimuli (Allodynie) ohne Hinweis auf ein Fortschrei- ten der Erkrankung auftreten. Wird eine OIH vermutet, sollte die Opioid-Dosis wenn möglich verringert oder ausgeschlichen werden.
Fentanyl PANPHARMA enthält Natrium Fentanyl 0,1 mg PANPHARMA Injektions- lösung enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 2 ml-Ampulle, d. h. es ist nahe- zu „natriumfrei“.
Fentanyl 0,5 mg PANPHARMA Injektions- lösung enthält 35,4 mg Natrium pro 10 ml- Ampulle, entsprechend 1,8 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen
maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Fentanyl
Fentanyl PANPHARMA und andere Narkoti- ka oder zentraldämpfende Arzneimittel und Alkohol verstärken sich gegenseitig in ihren Wirkungen.
Sedativa wie Benzodiazepine oder ver- wandte Arzneimittel und Gabapentinoide: Arzneimittel wie Barbiturate, Benzodiazepi- ne oder verwandte Arzneimittel, Neurolepti- ka, Allgemeinanästhetika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und andere nicht-selektive ZNS-Depressiva (z. B. Alko- hol) können die Atemdepression durch Opioide verstärken.
Wenn Patienten solche Arzneimittel erhal- ten haben, wird eine niedrigere als die sonst übliche Dosierung von Fentanyl er- forderlich. Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder ver- wandte Arzneimittel erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämp- fenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
CYP3A4-Inhibitoren
Fentanyl, eine Substanz mit hoher Clea- rance, wird schnell und extensiv haupt- sächlich über Cytochrom-P450-3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Bei der gleichzei- tigen Anwendung von anderen Arzneistof- fen, die diesen Stoffwechselweg hemmen, wie z. B. Erythromycin, Itraconazol, Ketocon- azol, Diltiazem, Cimetidin, sind Auswirkun- gen auf die Wirkdauer und klinisch relevan- te Nebenwirkungen nicht gänzlich auszu- schließen.
Bei gleichzeitiger oraler Anwendung von Itraconazol (einem potenten CYP3A4-Inhi- bitor) in einer Dosis von 200 mg/d über 4 Tage wurden keine signifikanten Auswir- kungen auf die Pharmakokinetik von intra- venös verabreichtem Fentanyl beobachtet.
Bei gleichzeitiger oraler Anwendung von Ritonavir, einem der stärksten CYP3A4- Inhibitoren, wurde eine Verminderung der Clearance von intravenös verabreichtem Fentanyl um 2/3 beobachtet. Spitzen-Plas- makonzentrationen nach einmaliger intra- venöser Gabe blieben jedoch unbeein- flusst.
Bei einmaliger Gabe von Fentanyl PAN- PHARMA erfordert die gleichzeitige Anwen- dung von starken CYP3A4-Inhibitoren, wie
z. B. Ritonavir, eine spezielle Patientenbe- treuung und Überwachung.
Bei kontinuierlicher Behandlung kann, um eine Akkumulation von Fentanyl und damit ein möglicherweise erhöhtes Risiko einer verlängerten oder verzögert einsetzenden Atemdepression zu vermeiden, eine Dosis- reduktion von Fentanyl PANPHARMA not- wendig sein.Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol oder Voriconazol und Fentanyl kann zu einer gesteigerten Expo- sition von Fentanyl führen.
Die vorherige Anwendung von Cimetidin kann zu erhöhten Fentanylplasmaspiegeln führen.
Neuroleptika
Die gleichzeitige Anwendung von einem Neuroleptikum kann zu Blutdruckabfall füh- ren, es ist aber auch Blutdruckanstieg be- obachtet worden. Der Pulmonalarterien- druck kann vermindert sein. Außerdem können Zittern, Ruhelosigkeit und postope- rative Episoden mit Halluzinationen auftre- ten.
MAO-Hemmer
Normalerweise wird ein Absetzen von MAO-Hemmern zwei Wochen vor einem chirurgischen Eingriff oder einer Anästhesie empfohlen. Allerdings beschreiben mehrere Berichte, dass bei Patienten, die MAO- Hemmer einnehmen, während eines chirur- gischen Eingriffs oder einer Anästhesie Fentanyl ohne Zwischenfall angewendet wurde.
Serotonerge Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl mit einem serotonergen Wirkstoff, wie z. B. einem selektiven Serotonin-Wiederaufnah- mehemmer (SSRI), einem Serotonin-Nor- adrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) oder einem Monoaminooxidasehemmer (MAOH) kann das Risiko eines Serotonin- Syndroms, eines potentiell lebensbedro- henden Zustands, erhöhen.
Wirkung von Fentanyl auf andere Arzneimittel
Die Dosierung anderer ZNS-dämpfender Arzneimittel sollte nach der Gabe von Fentanyl reduziert werden.
Die Plasmakonzentration von Etomidat steigt deutlich um den Faktor 2 – 3, wenn es mit Fentanyl kombiniert wird. Die totale Plas- ma-Clearance und das Verteilungsvolumen von Etomidat wird um den Faktor 2 – 3 ohne Änderung der Halbwertzeit gesenkt, wenn es mit Fentanyl zusammen verab- reicht wird.
Die gleichzeitige Gabe von Fentanyl und intravenösem Midazolam resultiert in einem Anstieg der terminalen Plasma-Halbwert- zeit und einer Reduktion der Plasma-Clea- rance von Midazolam. Falls diese Arznei- mittel zusammen mit Fentanyl verabreicht werden, kann es notwendig sein, dass de- ren Dosierungen reduziert werden müssen.
Sonstige Wechselwirkungen
Unter höheren Dosen von Fentanyl PAN- PHARMA kann die gleichzeitige Gabe von Lachgas und auch schon kleinerer Dosen von Diazepam zu einer Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktion führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl PANPHARMA und Midazolam kann es zu Blutdruckabfall kommen.
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Fentanyl bei Schwangeren vor. Fentanyl kann die Plazentaschranke in der Frühschwangerschaft passieren. Tier- experimentelle Studien haben eine Repro- duktionstoxizität gezeigt (siehe Ab-
schnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Fentanyl PANPHARMA darf nicht während
der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Die chronische Anwendung von Opioiden während der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen eine Arzneimittelabhängig- keit verursachen, was zum neonatalen Arz- neimittelentzugssyndrom führen kann.
Die intramuskuläre oder intravenöse Anwendung während der Geburt (inklusive Kaiserschnitt) wird nicht empfohlen, weil Fentanyl die Plazenta passiert und so eine Depression des Atemzentrums des Föten / Neugeborenen verursachen kann. Wird Fentanyl dennoch gegeben, sollte jederzeit ein Antagonist für die Applikation beim Kind bereitgehalten werden. Intravenös darf Fentanyl in der Geburtshilfe nur nach Ab- klemmen der Nabelschnur verabreicht wer- den. Der plazentare Transfer beträgt 0,44 (Verhältnis fetal : maternal = 1,00 : 2,27).
Stillzeit
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann Sedierung und/oder Atemdepression beim Säugling hervorrufen. Daher sollen Frauen bis mindestens 24 Stunden nach der letzten Applikation von Fentanyl PAN- PHARMA nicht stillen. Eine Nutzen-Risiko- Analyse des Stillens nach Anwendung von Fentanyl PANPHARMA sollte in Betracht gezogen werden.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten zu den Auswirkungen von Fentanyl auf die Fertilität vor.
Nach einer Narkose mit Fentanyl PAN- PHARMA darf der Patient erst aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, eine Maschine bedienen oder ohne sicheren Halt arbeiten, wenn eine angemessene Zeitspanne ver- strichen ist. Über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient darf sich nur in Begleitung nach Hause be- geben und keinen Alkohol zu sich nehmen.
Die Sicherheit von Fentanyl-Injektionspro- dukten wurde bei 376 Studienteilnehmern in 20 klinischen Studien geprüft. Die Studien- teilnehmer erhielten mindestens eine Dosis Fentanyl und lieferten Sicherheitsdaten.
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Zusammenfassung des Sicherheits- profils
Auf Grundlage der gepoolten Sicherheits- daten aus den klinischen Studien waren die am häufigsten (Inzidenz ≥ 5 %) berichteten Nebenwirkungen (mit einer Häufigkeit in
%): Übelkeit (26,1 %), Erbrechen (18,6 %), Muskelrigidität (10,4 %), Hypotonie (8,8 %), Hypertonie (8,8 %), Bradykardie (6,1 %) und Sedierung (5,3 %).
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Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Die in klinischen Studien mit Fentanyl-In- jektionsprodukten berichteten Nebenwir- kungen, einschließlich der oben angeführ- ten Nebenwirkungen und der Erfahrung
nach Markteinführung sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100, < 1/10) Gelegentlich: (≥ 1/1.000, < 1/100) Selten: (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Siehe Tabelle auf Seite 5
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Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen
Wird Fentanyl PANPHARMA mit einem Neuroleptikum kombiniert, sollte der An- wender mit den besonderen Eigenschaften beider Arzneimittel, insbesondere mit ihrer differierenden Wirkdauer, vertraut sein. Die gleichzeitige Anwendung von einem Neuro- leptikum kann zu Blutdruckabfall führen, es ist aber auch Blutdruckanstieg beobachtet worden. Der Pulmonalarteriendruck kann vermindert sein. Neuroleptika können ex- trapyramidale Symptome auslösen, die mit Anticholinergika behandelt werden können (siehe Abschnitt 4.4).
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Pädiatrische Population
Nach Beendigung länger dauernder Infu- sionen von Fentanyl PANPHARMA sind bei Kindern Bewegungsstörungen, außerordent- liche Reizempfindlichkeit und opiatentzugs- artige Symptome aufgetreten.
Meldung des Verdachts auf Neben- wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Ne- benwirkung dem Bundesinstitut für Arznei- mittel und Medizinprodukte, Abt. Pharma- kovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Anzeichen und Symptome einer Über- dosierung:
Im Zusammenhang mit einer Fentanylüber- dosierung wurde toxische Leukenzephalo- pathie beobachtet.
Eine Überdosierung von Fentanyl zeigt sich in einer Verstärkung seiner pharmakologi- schen Wirkungen. Abhängig von der indivi- duellen Empfindlichkeit wird das klinische Bild hauptsächlich durch eine Atemdepres- sion bestimmt, die alle Grade annehmen kann, von Bradypnoe bis Apnoe, Blutdruck- abfall, Kreislaufversagen, Koma.
Behandlung:
Bei Ateminsuffizienz oder Apnoe muss die Sauerstoffzufuhr gewährleistet werden, eine assistierte/kontrollierte Beatmung kann er- forderlich werden. Ein Opioidantagonist wie Naloxon kann bestimmungsgemäß zur Kon- trolle der Atemdepression eingesetzt wer- den, stellt jedoch keinen Ersatz für andere
symptomatische Sofortmaßnahmen dar. Da die Atemdepression länger anhalten kann als die Wirkung des Antagonisten, kann dessen wiederholte Gabe erforderlich werden.
Durch Muskelrigidität bedingte Beatmungs- probleme lassen sich durch Injektion von peripher wirkenden Muskelrelaxanzien ver- mindern bzw. beseitigen.
Der Patient sollte im Verlauf unter intensiver Beobachtung bleiben; auf normale Körper- temperatur und eine ausgeglichene Flüs- sigkeitsbilanz ist zu achten. Bei schwerer oder persistierender Hypotonie besteht die Möglichkeit einer Hypovolämie, die durch parenterale Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden kann.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioid- analgetika, ATC-Code: N01AH01
Fentanyl ist ein analgetisch und sedativ wirkendes Opioid mit μ-agonistischen Ei- genschaften, das auch eine dem Morphin entsprechende Aktivität zu den δ- und Κ-Rezeptoren besitzt.
Fentanyl zeichnet sich durch sehr geringe Herz-Kreislauf-Belastung aus und unter- drückt in höheren Dosen stressinduzierte hormonale Veränderungen. Ein Blutdruck- anstieg als Folge intraoperativer Schmerz- reize ist jedoch nicht völlig auszuschließen. 100 μg Fentanyl sind äquianalgetisch zu etwa 10 mg Morphin. Obwohl die Wirkung schnell einsetzt, wird der maximale analge- tische und atemdepressorische Effekt erst nach mehreren Minuten erreicht. Üblicher- weise beträgt die Dauer der analgetischen Wirkung nach intravenöser Injektion eines Bolus von bis zu 100 μg etwa 30 min.
Abhängig von Dosis und Injektionsgeschwin- digkeit kann Fentanyl muskulösen Rigor, Euphorie, Miosis und Bradykardie auslö- sen. Serumanalysen und intradermale Tests auf Histamin haben beim Menschen – ebenso wie In-vivo-Tests beim Hund – ge- zeigt, dass eine klinisch relevante Histamin- ausschüttung unter Fentanyl ein seltenes Ereignis ist.
Alle Effekte von Fentanyl sind durch einen Opioidantagonisten wie Naloxon reversibel.
Fentanyl ist ein synthetisches Opioid mit μ-agonistischer pharmakologischer Wir- kung.
Verteilung
Fentanyl ist als schwache Base bei physio- logischem pH-Wert gut wasser- und lipid- löslich. Der Verlauf der Fentanyl-Plasma- konzentration lässt sich am ehesten als Drei-Kompartiment-Modell beschreiben. In einer kurzen Distributionsphase verteilt sich Fentanyl rasch auf das gesamte Blutvo- lumen. Die Verteilungshalbwertszeit nach
i. v.-Injektion beträgt ca. 10 min.
In gut durchbluteten Geweben wie Lunge, Nieren und Gehirn werden schnell hohe Fentanylkonzentrationen erreicht. Die Lun- ge wirkt bei den ersten Passagen als wich-
Systemorganklasse | Nebenwirkungen | |||
Häufigkeit | ||||
Sehr häufig | Häufig | Gelegentlich | Nicht bekannt | |
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeit (wie anaphy- laktischer Schock, anaphylak- tische Reaktion, Urtikaria) | |||
Psychiatrische Erkrankungen | Euphorie | DeliriumRuhelosigkeit, postoperative Episoden mit Halluzinationen, Toleranzentwicklung bei längerer, insbesondere wiederholter Anwendung; die Entwicklung einer Abhängigkeit ist nicht aus- zuschließen | ||
Erkrankungen des Nervensystems | Dyskinesie, Sedierung, Schwindel | Kopfschmerz | Krampfanfall; Bewusstlosigkeit; Myoklonie | |
Augenerkrankungen | Sehstörung | Miosis | ||
Herzerkrankungen | Bradykardie, Tachykar- die, Arrhythmie | Herzstillstand | ||
Gefäßerkrankungen | Hypotonie, Hypertonie, Venenschmerz | Phlebitis, Blutdruck- schwankungen | orthostatische Regulations- störungen | |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Laryngospasmu, Bronchospasmus, Apnoe | Hyperventilation, Schluckauf | Atemdepression | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Übelkeit, Erbrechen | Obstipation | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | allergische Dermatitis | Pruritus, Schwitzen, Kältegefühl, Zittern | ||
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Muskelrigidität (die auch die Thoraxmusku- latur einbeziehen kann) | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Tonuserhöhung der ableitenden Harnwege, Blasenentleerungs- störungen (besonders bei Prostata- hypertrophie | |||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Schüttelfrost, Hypo- thermie | Arzneimittelentzugssyndrom (siehe Abschnitt 4.4) | ||
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | postoperative Verwirrt- heit, neurologische, anästhesiologische Komplikationen | Atemwegskomplika- tionen der Anästhesie, postoperative Agitiert- heit | verfahrensbedingte Komplika- tionen |
tiges Speicherorgan. Die nachfolgende langsame Verteilungsphase beruht auf einer allmählichen Entleerung des Lungen- puffers und der Verteilung auf weniger gut durchblutete Organe. Fentanyl kumuliert langsam im Skelettmuskel und noch lang- samer im Fettgewebe, von wo aus der Wirkstoff allmählich in den Kreislauf abge- geben wird. Bis zu 80 % des Wirkstoffes werden an Plasmaproteine gebunden. Die Bindungskapazität nimmt bei zunehmen- der Ionisierung des Fentanylsalzes ab. Än- derungen des pH-Wertes können die Ver- teilung zwischen Plasma und zentralem Nervensystem verändern.
Biotransformation
Fentanyl wird hauptsächlich in der Leber über CYP3A4 metabolisiert, vorwiegend durch N-Dealkylierung. Der Hauptmetabolit ist Norfentanyl.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend renal, wobei weniger als 10 % unverändert aus- geschieden werden. Ca. 9 % der Dosis fin-
den sich, vorwiegend in Form von Metabo- liten, im Stuhl.
Die Eliminationshalbwertszeit von Fentanyl variiert mit der Größe des Eingriffs und wurde bei chirurgischen Patienten mit 3 bis 12 Stunden bestimmt.
Spezielle Patientengruppen
Kinder
Die Plasmaproteinbindung von Fentanyl bei Neugeborenen beträgt annähernd 62 % und ist somit niedriger als bei Erwachse- nen. Die Clearance und das Verteilungs- volumen sind höher bei Kleinkindern und Kindern. Dies kann in einem gesteigerten Dosisbedarf von Fentanyl resultieren.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung Daten aus einer Studie mit Patienten, de- nen Fentanyl intravenös verabreicht wurde und die sich einer Nierentransplantation unterziehen mussten, lassen darauf schlie- ßen, dass in dieser Patientenpopulation die Fentanyl-Clearance vermindert sein kann. Wenn Patienten mit Nierenfunktionsstörung Fentanyl PANPHARMA erhalten, sollten
diese sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis bei Bedarf reduziert werden (siehe Ab- schnitt 4.2).
Erwachsene Patienten mit Verbrennungen
Ein Anstieg in der Clearance bis zu 44 %, zusammen mit einem größeren Verteilungs- volumen führt zu niedrigeren Fentanyl- Plasma-Konzentrationen. Dies kann eine höhere Dosis Fentanyl notwendig machen.
Adipöse Patienten
Mit zunehmendem Körpergewicht wird ein Anstieg der Fentanyl-Clearance beobach- tet. Bei Patienten mit einem BMI > 30, steigt die Fentanyl-Clearance um ca. 10 % pro 10 kg fettfreier Körpermasse (Lean Body Mass) an.