Präparate

Lasix® 20 mg Injektionslösung

Verschreibungsinformationen
Arzneimittel ist nicht auf der Liste.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Lasix® 20 mg Injektionslösung
Gluten: Nein
Laktose: Nein
Injektions-/Infusionslsg.
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
SmPC
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Anwendungsgebiete

Lasix 20 mg/40 mg Injektionslösung

Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung ist indiziert, wenn bei oraler Gabe von Furo- semid keine ausreichende Diurese erreicht wird oder wenn eine orale Anwendung nicht möglich ist.

  • Ödeme und/oder Aszites infolge Erkran- kungen des Herzens oder der Leber

  • Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren

  • Ödeme infolge Verbrennungen

  • Lungenödem (z. B. bei akuter Herzinsuf- fizienz)

  • Unterstützende Maßnahme bei Hirn- ödem

  • Oligurie infolge einer Gestose, ggf. nach Beseitigung eines Volumenmangelzu- standes (Ödeme und/oder Hypertonie bei Gestosen sind keine Indikation!)

  • Hypertensive Krise (neben anderen the- rapeutischen Maßnahmen)

    Lasix 250 mg Infusionslösung

    Die Anwendung der hoch dosierten Zuberei- tung Lasix 250 mg Infusionslösung ist aus- schließlich bei Patienten mit stark vermin- derter Glomerulumfiltration (Glomerulumfil- tratwerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.

  • Drohendes und bereits eingetretenes akutes Nierenversagen (zur Aufrechter- haltung der Flüssigkeitsausscheidung und zur Erleichterung der parenteralen Ernährung, solange noch eine Restfiltra- tion vorhanden ist)

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  • Chronische Niereninsuffizienz im prädia- lytischen Stadium mit Flüssigkeitsreten- tion und Hochdruck

  • Terminale Niereninsuffizienz: zur Aufrecht- erhaltung einer Restdiurese

  • Nephrotisches Syndrom bei Patienten, die auf eine orale Dosis von 120 mg Furo- semid/Tag nicht ansprechen (im Vorder- grund steht hier die Therapie der Grund- erkrankung)

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell − vor allem nach dem Behandlungserfolg − festgelegt werden. Es ist stets die niedrigste Dosis an- zuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.

Für Erwachsene gelten folgende Dosie- rungsrichtlinien:

Lasix 20 mg/40 mg Injektionslösung

Dosierung

Ödeme und/oder Aszites infolge Erkran- kungen des Herzens oder der Leber: Initialdosis 2−4 ml (entsprechend 20−40 mg Furosemid) i. v. Bei schwer mobilisierbaren Ödemen in entsprechenden Zeitabständen ggf. wiederholte Gabe dieser Dosis bis zum Eintritt der Diurese.

Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren: Initialdosis 2−4 ml (entsprechend 20−40 mg Furosemid) i. v. Bei schwer mobilisierbaren Ödemen in entsprechenden Zeitabständen ggf. wiederholte Gabe dieser Dosis bis zum Eintritt der Diurese.

Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Neben- wirkungen vorsichtig dosiert werden.

Ödeme infolge Verbrennungen:

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 4 und 10 ml (entsprechend 40−100 mg Furosemid) liegen, in Ausnah- mefällen bei eingeschränkter Nierenfunk- tion bis zu 25 ml (entsprechend 250 mg Furosemid) betragen. Ein intravasaler Volu- menmangel muss vor der Anwendung von Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung ausgeglichen werden.

Lungenödem (z. B. bei akuter Herzinsuffi- zienz):

Anwendung in Verbindung mit anderen therapeutischen Maßnahmen. Initialdosis 2−4 ml (entsprechend 20−40 mg Furose- mid) i. v.

Bei ausbleibender Diuresesteigerung Wie- derholung nach 30−60 Minuten, ggf. mit doppelter Dosis.

Als unterstützende Maßnahme bei Hirn- ödem:

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 4 und 10 ml (entsprechend 40−100 mg Furosemid) liegen, in Ausnah- mefällen bei eingeschränkter Nierenfunk- tion bis zu 25 ml (entsprechend 250 mg Furosemid) betragen.

Oligurie infolge einer Gestose:

Strengste Indikationsstellung!

Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung ausgeglichen wer- den.

Die Dosierung kann zwischen 1 und 10 ml (entsprechend 10−100 mg Furosemid) täg- lich liegen.

Ödeme und/oder Hypertonie bei Gestosen sind keine Indikation für Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung!

Hypertensive Krise:

2−4 ml (entsprechend 20−40 mg Furose- mid) neben anderen therapeutischen Maß- nahmen.

Anwendung bei Kindern:

Säuglingen und Kindern unter 15 Jahren sollte Lasix parenteral nur ausnahmsweise bei bedrohlichen Zuständen gegeben wer- den. Die mittlere Tagesdosis beträgt 0,5 mg Furosemid/kg Körpergewicht. Ausnahms- weise können bis zu 1 mg Furosemid/kg Körpergewicht i. v. injiziert werden.

Art und Dauer der Anwendung

Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung wird in der Regel intravenös angewendet. In Ausnahmefällen, in denen weder eine orale noch eine intravenöse Gabe möglich ist, kann Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektions- lösung intramuskulär verabreicht werden, jedoch nicht in Akutsituationen (z. B. nicht beim Lungenödem) und nicht in höheren Dosen.

Bei intravenöser Anwendung soll Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung lang- sam injiziert werden. Die Injektionsge- schwindigkeit von 0,4 ml Injektionslösung (entsprechend 4 mg Furosemid) pro Minute darf nicht überschritten werden. Bei Patien- ten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 5 mg/dl) sollte die Injek- tionsgeschwindigkeit 0,25 ml Injektionslö- sung pro Minute (entsprechend 2,5 mg Furosemid pro Minute) nicht überschreiten. In Fällen, in denen eine Dosiserhöhung auf 25 ml (entsprechend 250 mg Furosemid) erforderlich wird, ist diese Dosis über einen Perfusor zu applizieren. Bei Bedarf kann die Injektionslösung mit isotonischer Natrium- chloridlösung verdünnt werden.

Die Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektions- lösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in der „Mischspritze“ injiziert werden.

Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Injektionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (pH-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösun- gen dürfen nicht verwendet werden, da eine Ausfällung des Wirkstoffs eintreten kann.

Lasix 250 mg Infusionslösung

Dosierung

Akutes Nierenversagen:

Bei Patienten mit Schock sind vor Beginn der Behandlung durch geeignete Maßnah- men die Hypovolämie und die Hypotonie zu beseitigen. Ebenso ist eine deutlich ausge- prägte Störung der Serumelektrolyte und des Säure-Basen-Gleichgewichtes zu korri- gieren. Führt eine Testdosis von 40 mg Fu- rosemid, langsam intravenös injiziert, nicht zu einer vermehrten Flüssigkeitsausschei- dung, so kann die Behandlung mit Lasix 250 mg Infusionslösung begonnen werden. Mittels eines Perfusors können über den Tag pro Stunde 50−100 mg Furosemid ap- pliziert werden. Die Tagesdosis richtet sich nach einer ausreichenden Diurese, wobei die Maximaldosis nicht höher als 1500 mg Furosemid pro Tag sein sollte.

Chronische Niereninsuffizienz im prädialyti- schen Stadium mit Flüssigkeitsretention und Hochdruck, nephrotisches Syndrom:

Da die natriuretische Antwort von zahlrei- chen Variablen abhängt, z. B. Grad der Niereninsuffizienz, Natriumbilanz usw., und daher prinzipiell im Einzelfall nicht präzise vorhergesagt werden kann, sollte die kor-

rekte Dosis am besten durch stufenweise Erhöhung der Dosis ermittelt werden. We- gen des raschen Wirkungseintrittes kann die Dosis in halbstündlichem bis stünd- lichem Abstand gesteigert werden. Die empfohlene Anfangsdosis sollte 0,1 mg pro Minute als Infusion betragen. Da bei den chronisch niereninsuffizienten Patienten die Ausschwemmung langsam erfolgen sollte, ist die Dosis so zu wählen, dass der Patient in der Bilanz pro Tag etwa 1 kg Gewicht (140 mmol Na+) verliert.

Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Neben- wirkungen vorsichtig dosiert werden.

Anwendung bei Kindern:

Säuglingen und Kindern unter 15 Jahren sollte Lasix parenteral nur ausnahmsweise bei bedrohlichen Zuständen gegeben wer- den. Die mittlere Tagesdosis beträgt 0,5 mg Furosemid/kg Körpergewicht. Ausnahms- weise können bis zu 1 mg Furosemid/kg Körpergewicht i. v. verabreicht werden.

Art und Dauer der Anwendung

Lasix 250 mg Infusionslösung ist in der Re- gel über einen Perfusor zu applizieren. Die Infusionsgeschwindigkeit von 0,4 ml Lasix 250 mg Infusionslösung pro Minute (ent- sprechend 4 mg Furosemid pro Minute) darf nicht überschritten werden. Bei Patien- ten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 5 mg/dl) sollte die Infu- sionsrate 0,25 ml Lasix 250 mg Infusions- lösung pro Minute (entsprechend 2,5 mg Furosemid pro Minute) nicht überschreiten. Bei Bedarf kann die Infusionslösung mit isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt werden.

Die Infusionslösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln infundiert werden.

Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Infusionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (pH-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösun- gen dürfen nicht verwendet werden, da eine Ausfällung des Wirkstoffs eintreten kann.

Lasix 20 mg/40 mg Injektionslösung/Lasix 250 mg Infusionslösung

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die ge- brauchsfertige Zubereitung sofort verwen- det werden.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwen- der für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Um eine optimale Wirksamkeit zu erzielen und eine Gegenregulation zu unterdrücken, ist eine kontinuierliche Furosemid-Infusion der wiederholten Gabe von Injektionen vor- zuziehen.

Furosemid wird nur dann intravenös gege- ben, wenn eine orale Anwendung nicht mög- lich oder unwirksam (z. B. bei schlechter intestinaler Resorption) oder eine schnelle Wirkung erforderlich ist. Die parenterale Anwendung von Lasix sollte, sobald es die Behandlung erlaubt, auf orale Gabe umge- stellt werden.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Gegenanzeigen

Lasix 20 mg/40 mg Injektionslösung

Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide (mögliche Kreuzallergie mit Furosemid) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

  • Nierenversagen mit Anurie, das auf eine Furosemidtherapie nicht anspricht,

  • Coma und Praecoma hepaticum im Zu- sammenhang mit einer hepatischen En- zephalopathie,

  • schwerer Hypokaliämie (siehe Ab- schnitt 4.8),

  • schwerer Hyponatriämie,

  • Hypovolämie oder Dehydratation,

  • stillenden Frauen.

    Lasix 250 mg Infusionslösung

    Lasix 250 mg Infusionslösung darf nicht an- gewendet werden bei:

  • normaler Nierenleistung sowie einge- schränkter Nierenfunktion mit Glomeru- lumfiltratwerten größer als 20 ml/min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu star- ken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht,

  • Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide (mögliche Kreuzallergie mit Furosemid) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

  • Nierenversagen mit Anurie, das auf eine Furosemidtherapie nicht anspricht,

  • Coma und Praecoma hepaticum im Zu- sammenhang mit einer hepatischen En- zephalopathie,

  • schwerer Hypokaliämie (siehe Ab- schnitt 4.8),

  • schwerer Hyponatriämie,

  • Hypovolämie oder Dehydratation,

  • stillenden Frauen.

    Lasix 250 mg Infusionslösung darf nicht zur Bolusinjektion verwendet werden. Es muss unter Kontrolle des Infusionsvolumens bzw. der Infusionsgeschwindigkeit infun- diert werden, um das Risiko versehentlicher Überdosierung zu verringern.

Warnhinweise

Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:

  • Hypotonie,

  • manifestem oder latentem Diabetes mel- litus (regelmäßige Kontrolle des Blutzu- ckers),

  • Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harn- säure im Serum),

  • Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prosta- tahypertrophie, Hydronephrose, Ureter- stenose),

  • Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung),

  • hepatorenalem Syndrom (rasch progre- diente Niereninsuffizienz, verbunden mit einer schweren Lebererkrankung, z. B. Leberzirrhose),

  • Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders ge- fährdet wären, z. B. Patienten mit zere-

    brovaskulären Durchblutungsstörungen oder koronarer Herzkrankheit,

    – Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung einer Nephrokalzinose/Nephrolithiasis; Nierenfunktionskontrolle, Nierensonogra- phie).

    Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furo- semid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arterio- sus Botalli erhöhen.

    Bei Patienten, die mit Furosemid behandelt werden, kann eine symptomatische Hypo- tonie mit Schwindel, Ohnmacht oder Be- wusstlosigkeit auftreten. Das betrifft insbe- sondere ältere Menschen, Patienten, die gleichzeitig andere Medikamente einneh- men, die Hypotonie verursachen können, und Patienten mit anderen Erkrankungen, die mit einem Hypotonierisiko verbunden sind.

    Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Prostatahypertrophie) darf Furosemid nur angewendet werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre (Harnverhaltung) mit Überdehnung der Bla- se führen kann.

    Furosemid führt zu einer verstärkten Aus- scheidung von Natrium und Chlorid und infolgedessen von Wasser. Auch die Aus- scheidung anderer Elektrolyte (insbesonde- re Kalium, Kalzium und Magnesium) ist er- höht. Da während einer Therapie mit Lasix als Folge der vermehrten Elektrolytaus- scheidung häufig Störungen im Flüssig- keits- und Elektrolythaushalt beobachtet werden, sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte angezeigt.

    Vor allem während einer Langzeittherapie mit Lasix sollten die Serumelektrolyte (ins- besondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bi- karbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harn- säure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.

    Eine besonders enge Überwachung ist er- forderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko, Elektrolytstörungen zu entwickeln, oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeits- verlustes (z. B. durch Erbrechen, Diarrhö oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elek- trolytstörungen oder Störungen im Säure- Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furosemid erfordern.

    Die mögliche Entwicklung von Elektrolyt- störungen wird durch zugrunde liegende Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Herz- insuffizienz), Begleitmedikation (siehe Ab- schnitt 4.5) und Ernährung beeinflusst.

    Der durch verstärkte Urinausscheidung her- vorgerufene Gewichtsverlust sollte unab- hängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.

    Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Neben- wirkungen vorsichtig dosiert werden.

    Gleichzeitige Anwendung mit Risperidon: In placebokontrollierten Studien mit Rispe- ridon bei älteren Patienten mit Demenz wurde eine höhere Mortalitätsinzidenz bei

    Patienten beobachtet, die gleichzeitig mit Furosemid und Risperidon behandelt wur- den (7,3 %, Durchschnittsalter 89 Jahre, Altersspanne 75 bis 97 Jahre), im Vergleich zu Patienten, die Risperidon allein (3,1 %, Durchschnittsalter 84 Jahre, Altersspanne

    70 bis 96 Jahre) oder Furosemid allein (4,1 %, Durchschnittsalter 80 Jahre, Alters- spanne 67 bis 90 Jahre) erhalten hatten. Die gleichzeitige Anwendung von Risperi- don mit anderen Diuretika (hauptsächlich niedrig dosierte Thiaziddiuretika) war nicht mit einem ähnlichen Befund assoziiert.

    Ein pathophysiologischer Mechanismus zur Erklärung dieser Beobachtung konnte nicht identifiziert werden und es wurde kein ein- heitliches Muster für die Todesursache fest- gestellt. Dennoch ist Vorsicht angezeigt, und Risiken und Nutzen dieser Kombina- tion oder der gleichzeitigen Behandlung mit anderen stark wirksamen Diuretika sind vor der Therapieentscheidung abzuwägen. Die Mortalitätsinzidenz war bei Patienten, die andere Diuretika als Begleittherapie zu Ris- peridon erhalten hatten, nicht erhöht. Be- handlungsunabhängig war Dehydratation ein allgemeiner Risikofaktor für Mortalität und soll daher bei älteren Patienten mit Demenz vermieden werden (siehe Ab- schnitt 4.3).

    Es besteht die Möglichkeit einer Exazerba- tion oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes.

    Die Anwendung von Lasix kann bei Do- pingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Missbrauch von Lasix als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.

    Hinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen

    Lasix 20 mg bzw. 40 mg Injektionslösung und Lasix 250 mg Infusionslösung enthal- ten weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h., sie sind nahezu „na- triumfrei“

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Furose- mid und Glukokortikoiden, Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kalium- verlusten mit dem Risiko, dass sich eine Hypokaliämie entwickelt, führen. Große Mengen Lakritze wirken in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.

Nicht steroidale Antiphlogistika (z. B. Indo- metacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Bei Patienten, die unter Furosemid-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, oder bei De- hydratation kann die gleichzeitige Gabe von nicht steroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

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Probenecid, Methotrexat und andere Arz- neimittel, die wie Furosemid in der Niere be- trächtlich tubulär sezerniert werden, können die Wirkung von Furosemid abschwächen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wur- de eine Wirkungsabschwächung von Furo- semid beschrieben.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzgly- kosiden ist zu beachten, dass bei einer sich

unter Furosemid-Therapie entwickelnden Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie die Empfindlichkeit des Myokards gegen- über Herzglykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsade de pointes) bei gleichzei- tiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalls ver- ursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III), und beim Vorliegen von Elektrolytstörungen.

Die Toxizität hoch dosierter Salicylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furose- mid verstärkt werden.

Furosemid kann die schädlichen Effekte nephrotoxischer Arzneimittel (z. B. Antibio- tika wie Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.

Bei Patienten, die gleichzeitig mit Furose- mid und hohen Dosen bestimmter Cepha- losporine behandelt werden, kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen.

Die Ototoxizität von Aminoglykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid ver- stärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatin-Behandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furose- mid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. An- dernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.

Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Lithium- ausscheidung zu einer Verstärkung der kar- dio- und neurotoxischen Wirkung des Lithi- ums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithi- umplasmaspiegel sorgfältig zu überwachen.

Wenn andere Antihypertensiva, Diuretika oder Arzneimittel mit blutdrucksenkendem Potenzial gleichzeitig mit Furosemid ange- wendet werden, ist ein stärkerer Blutdruck- abfall zu erwarten. Massive Blutdruckabfälle bis zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden insbesondere be- obachtet, wenn ein ACE-Hemmer oder An- giotensin-II-Rezeptorantagonist zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde. Wenn möglich sollte die Furosemid-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für 3 Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin- II-Rezeptorantagonisten begonnen oder seine Dosis erhöht wird.

Furosemid kann die renale Elimination von Probenecid, Methotrexat und anderen Arz- neimitteln, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, ver- ringern. Bei hoch dosierter Behandlung (insbesondere sowohl mit Furosemid als

auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem grö- ßeren Nebenwirkungsrisiko durch Furose- mid oder die Begleitmedikation führen.

Die Wirkung von Theophyllin oder curare- artigen Muskelrelaxanzien kann durch Fu- rosemid verstärkt werden.

Die Wirkung von Antidiabetika oder blut- druckerhöhenden Sympathomimetika (z. B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleich- zeitiger Anwendung von Furosemid abge- schwächt werden.

Bei Patienten, die mit Risperidon behandelt werden, ist Vorsicht angezeigt, und Risiken und Nutzen der Kombination oder gleich- zeitigen Behandlung mit Furosemid oder mit anderen stark wirksamen Diuretika sind vor der Therapieentscheidung abzuwägen. (Siehe Abschnitt 4.4 bezüglich der erhöhten Mortalität bei älteren Patienten mit De- menz, die gleichzeitig Risperidon erhalten.)

Levothyroxin: Hohe Dosen Furosemid kön- nen die Bindung von Schilddrüsenhormo- nen an Transportproteine inhibieren. Da- durch kann es zu einem anfänglichen, vorü- bergehenden Anstieg freier Schilddrüsen- hormone kommen, insgesamt gefolgt von einer Abnahme des Gesamtschilddrüsen- hormonspiegels. Die Schilddrüsenhormon- spiegel sollten überwacht werden.

Sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Cyclo- sporin A und Furosemid ist mit einem er- höhten Risiko von Arthritis urica verbunden, als Folge einer durch Furosemid verursach- ten Hyperurikämie und einer Beeinträchti- gung der renalen Harnsäureausscheidung durch Cyclosporin.

Bei Patienten mit hohem Risiko für eine Nierenschädigung durch Röntgenkontrast- mittel trat unter Behandlung mit Furosemid eine Verschlechterung der Nierenfunktion nach einer Röntgenkontrastuntersuchung häufiger auf als bei Risikopatienten, die nur eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr (Hydra- tation) vor der Kontrastuntersuchung erhiel- ten.

In einzelnen Fällen kann es nach intrave- nöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhy- drat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Un- ruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachy- kardie kommen. Die gleichzeitige Anwen- dung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Furosemid ist in der Schwangerschaft nur kurzfristig und unter besonders strenger In- dikationsstellung anzuwenden, da Furose- mid die Plazenta passiert.

Diuretika sind für die routinemäßige Thera- pie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beeinträchtigen und damit das intrauterine Wachstum.

Falls Furosemid bei Herz- oder Niereninsuf- fizienz der Schwangeren angewendet wer- den muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit

sowie das Wachstum des Fetus genau zu überwachen. Eine Verdrängung des Bili- rubins aus der Albuminbindung und damit ein erhöhtes Kernikterusrisiko bei Hyperbili- rubinämie wird für Furosemid diskutiert.

Furosemid passiert die Plazenta und er- reicht im Nabelschnurblut 100 % der ma- ternalen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim Menschen be- kannt geworden, die mit einer Furosemid- Exposition in Zusammenhang stehen könn- ten. Es liegen jedoch zur abschließenden Beurteilung einer eventuellen schädigen- den Wirkung auf den Embryo/Fetus keine ausreichenden Erfahrungen vor. Beim Fe- tus kann dessen Urinproduktion in utero stimuliert werden. Bei der Behandlung von Frühgeborenen mit Furosemid wurde das Auftreten von Urolithiasis beobachtet.

Stillzeit

Furosemid wird in die Muttermilch ausge- schieden und hemmt die Laktation. Frauen dürfen daher nicht mit Furosemid behandelt werden, wenn sie stillen. Gegebenenfalls ist abzustillen (siehe auch Abschnitt 4.3).

Fahrtüchtigkeit

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestim- mungsgemäßem Gebrauch das Reaktions- vermögen so weit verändern, dass die Fä- higkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen- verkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt be- einträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhö- hung und Präparatewechsel sowie im Zu- sammenwirken mit Alkohol.

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkun- gen beruhen auf Literaturdaten und bezie- hen sich auf Studien, in denen insgesamt

1.387 Patienten mit unterschiedlichen Do- sierungen von Furosemid in verschiedenen Indikationen behandelt wurden.

Erkrankungen des Blutes und des Lymph- systems:

Häufig: Hämokonzentration (bei übermäßi- ger Diurese).

Gelegentlich: Thrombozytopenie. Selten: Eosinophilie, Leukopenie.

Sehr selten: hämolytische Anämie, aplasti- sche Anämie, Agranulozytose.

Hinweise auf eine Agranulozytose können Fieber mit Schüttelfrost, Schleimhautver- änderungen und Halsschmerzen sein.

Erkrankungen des Immunsystems:

Gelegentlich: allergische Haut- und Schleim- hautreaktionen (siehe „Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes“).

Selten: schwere anaphylaktische und ana- phylaktoide Reaktionen wie anaphylakti- scher Schock (zur Behandlung siehe Ab- schnitt 4.9).

Erste Anzeichen für einen Schock sind u. a. Hautreaktionen wie Flush oder Urtikaria, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose.

Nicht bekannt: Exazerbation oder Aktivie- rung eines systemischen Lupus erythema- todes.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (siehe Abschnitt 4.4):

Sehr häufig: Elektrolytstörungen (einschließ- lich symptomatischer), Dehydratation und Hypovolämie (besonders bei älteren Patien- ten), Triglyzeride im Blut erhöht.

Häufig: Hyponatriämie und Hypochlorämie (insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Natriumchlorid), Hypokaliämie (insbe- sondere bei gleichzeitig verminderter Kali- umzufuhr und/oder erhöhten Kaliumverlus- ten, z. B. bei Erbrechen oder chronischer Diarrhö); Cholesterin im Blut erhöht, Harn- säure im Blut erhöht und Gichtanfälle.

Gelegentlich: eingeschränkte Glucosetole- ranz und Hyperglykämie. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsel- lage führen. Ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht bekannt: Hypokalzämie, Hypomag- nesiämie, metabolische Alkalose, Pseudo- Bartter-Syndrom (im Zusammenhang mit Missbrauch und/oder Langzeitanwendung von Furosemid).

Häufig beobachtete Symptome einer Hy- ponatriämie sind Apathie, Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrig- keit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände.

Eine Hypokaliämie kann sich in neuromus- kulärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen), intestinaler (Erbrechen, Obsti- pation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Polydipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen) Symptomatik äußern. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusst- seinsstörungen bis zum Koma führen.

Eine Hypokalzämie kann in seltenen Fällen eine Tetanie auslösen.

Als Folge einer Hypomagnesiämie wurde in seltenen Fällen eine Tetanie oder das Auf- treten von Herzrhythmusstörungen beob- achtet.

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: hepatische Enzephalopathie bei Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe Ab- schnitt 4.3).

Selten: Parästhesien.

Nicht bekannt: Schwindel, Ohnmacht und Bewusstlosigkeit, Kopfschmerzen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Gelegentlich: Hörstörungen, meist reversi- bel, besonders bei Patienten mit Nierenin- suffizienz oder einer Hypoproteinämie (z. B. bei nephrotischem Syndrom) und/oder bei

zu schneller intravenöser Injektion. Taubheit (manchmal irreversibel).

Selten: Tinnitus.

Gefäßerkrankungen:

Sehr häufig (bei intravenöser Infusion): Hy- potonie einschließlich Orthostasesyndrom (siehe Abschnitt 4.4).

Selten: Vaskulitis.

Nicht bekannt: Thrombose (insbesondere bei älteren Patienten).

Bei übermäßiger Diurese können, insbe- sondere bei älteren Patienten und Kindern, Kreislaufbeschwerden (bis zum Kreislauf- kollaps) auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen äußern.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Gelegentlich: Übelkeit. Selten: Erbrechen, Diarrhö.

Sehr selten: akute Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen:

Sehr selten: intrahepatische Cholestase, Transaminasen erhöht.

Erkrankungen der Haut und des Unterhaut- zellgewebes:

Gelegentlich: Pruritus, Urtikaria, Ausschlä- ge, bullöse Dermatitis, Erythema multiforme, Pemphigoid, Dermatitis exfoliativa, Purpura, Photosensibilität.

Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akute gene- ralisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), liche- noide Reaktionen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Kno- chenerkrankungen

Nicht bekannt: Fälle von Rhabdomyolyse wurden berichtet, oftmals im Zusammen- hang mit schwerer Hypokaliämie (siehe Ab- schnitt 4.3).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Sehr häufig: Kreatinin im Blut erhöht. Häufig: Urinvolumen erhöht.

Selten: tubulointerstitielle Nephritis.

Nicht bekannt: Natrium im Urin erhöht, Chlorid im Urin erhöht, Blutharnstoff er- höht, Symptome einer Harnabflussbehin- derung (z. B. bei Patienten mit Prostatahy- pertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) bis hin zur Harnsperre (Harnverhaltung) mit Sekundärkomplikationen (siehe Ab- schnitt 4.4), Nephrokalzinose und/oder Nephrolithiasis bei Frühgeborenen (siehe Abschnitt 4.4), Nierenversagen (siehe Ab- schnitt 4.5).

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen:

Nicht bekannt: erhöhtes Risiko eines per- sistierenden Ductus arteriosus Botalli, wenn Frühgeborene in den ersten Lebens- wochen mit Furosemid behandelt werden.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwer- den am Verabreichungsort:

Selten: Fieber.

Nicht bekannt: nach intramuskulärer In- jektion lokale Reaktionen wie Schmerzen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung
  1. Symptome einer Überdosierung

    Das klinische Bild bei akuter oder chro- nischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig. Überdosierung kann zu Hypotonie, ortho- statischen Regulationsstörungen, Elektro- lytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen. Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu ausgeprägter Hypovolämie, Dehydratation, Kreislaufkollaps und Hämokonzentration mit Thromboseneigung kommen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Sympto- me: Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinsstö- rungen bis hin zum Koma u. a.) auf.

  2. Therapiemaßnahmen bei Überdosierung Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen) muss die Behand- lung mit Lasix sofort abgesetzt werden.

Neben der Überwachung der vitalen Para- meter müssen wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushalts, des Säure- Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korri- giert werden.

Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahypertrophie) muss für freien Harnabfluss gesorgt wer- den, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.

Therapie bei Hypovolämie: Volumensubsti- tution.

Therapie bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitu- tion.

Therapie bei Kreislaufkollaps: Schocklage- rung, falls nötig Schocktherapie.

Oktober 2021 316176

Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock:

Bei den ersten Anzeichen (z. B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Un- ruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

  • Injektion/Infusion abbrechen, venösen Zugang belassen.

  • Neben anderen gebräuchlichen Notfall- maßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage,

Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff!

– Falls nötig sind weitere, ggf. auch inten- sivmedizinische Maßnahmen (u. a. Gabe von Epinephrin, Volumenersatzmittel, Glukokortikoid) einzuleiten.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe: Stark wirksames Diuretikum,

ATC-Code: C03CA01.

Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum. Es hemmt im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl–/K+- Ionen-Carrier die Rückresorption dieser Ionen. Die fraktionelle Natriumausschei- dung kann dabei bis zu 35 % des glomeru- lär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Wasser zu einer verstärkten Harnausschei- dung und zu einer Steigerung der distal-tu- bulären K+-Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Ausscheidung der Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäureausscheidung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung metabolische Alkalose kommen.

Furosemid unterbricht den tubuloglome- rulären Feed-back-Mechanismus an der Macula densa, sodass es zu keiner Ab- schwächung der saluretischen Wirksamkeit kommt.

Furosemid führt zu einer dosisabhängigen Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldos- teron-Systems.

Furosemid führt bei Herzinsuffizienz akut zu einer Senkung der Vorlast des Herzens durch Erweiterung der venösen Kapazitäts- gefäße. Dieser frühe vaskuläre Effekt scheint durch Prostaglandine vermittelt zu sein und setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldoste- ron-Systems und eine intakte Prostaglan- dinsynthese voraus.

Furosemid wirkt blutdrucksenkend infolge einer gesteigerten Natriumchloridausschei- dung und einer verminderten Ansprechbar- keit der glatten Gefäßmuskulatur auf vaso- konstriktorische Reize sowie infolge einer Blutvolumenabnahme.

Pharmakokinetik

Nach intravenöser Applikation von Furose- mid kann ein Wirkungseintritt innerhalb von 2 bis 15 Minuten erwartet werden.

Die Plasmaproteinbindung von Furosemid beträgt ca. 95 %; sie kann bei Niereninsuffi- zienz um bis zu 10 % reduziert sein. Das relative Verteilungsvolumen liegt bei 0,2 l/kg KG (bei Neugeborenen 0,8 l/kg KG).

Furosemid wird in der Leber nur geringgra- dig (ca. 10 %) metabolisiert und überwie- gend unverändert ausgeschieden. Die Eli- mination erfolgt zu zwei Dritteln renal, zu einem Drittel über Galle und Faeces. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei normaler

Nierenfunktion bei ca. 1 Std.; sie kann sich bei terminaler Niereninsuffizienz auf bis zu 24 Std. verlängern.

Weblinks
Packungen
Lasix® 20mg 4 Amp. 2ml Inj.-Lsg. N1
Preis
20,17 €
Zuzahlung
12,58 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
4686276
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