Präparate

Arilin® Rapid Vag.-Zäpfch.

Verschreibungsinformationen
Arzneimittel ist nicht auf der Liste.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Arilin® Rapid Vag.-Zäpfch.
Gluten: Nein
Laktose: Nein
Vaginalzäpfchen
Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
SmPC
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Anwendungsgebiete

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen wird ange- wendet bei:

  • Trichomoniasis

  • Bakterieller Vaginose (Aminkolpitis, un- spezifischer Kolpitis)

    Die offiziellen Richtlinien für den angemes- senen Gebrauch von antimikrobiellen Wirk- stoffen sind bei der Anwendung von Metro- nidazol zu berücksichtigen.

Dosierung

Dosierung

Bei erstmaligen Infektionen ist im Allgemei- nen die einmalige Anwendung von 1 Arilin Rapid Vaginalzäpfchen (entsprechend 1000 mg Metronidazol) ausreichend.

In schweren Fällen und bei rezidivierenden Infektionen ist die „Zweitagestherapie“ mit je 1 Vaginalzäpfchen Arilin Rapid Vaginal- zäpfchen pro Tag zu bevorzugen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Arilin Rapid Vaginalzäpfchen bei Kindern ist nicht erwiesen. Arilin Rapid Vaginalzäpfchen dür- fen bei Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung dieser Dar- reichungsform für diese Altersgruppe vor- liegen (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen sind Vaginal- zäpfchen zur vaginalen Anwendung.

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen werden am besten abends in Rückenlage bei leicht an- gezogenen Beinen tief in die Scheide ein- geführt.

Dezember 2019

Die Behandlung ist nicht während der Menstruation vorzunehmen.

Geschlechtsverkehr sollte während der Behandlung unterbleiben.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung beträgt im All- gemeinen 1 – 2 Tage.

Warnhinweis:

Die Behandlung mit Arilin Rapid Vaginal- zäpfchen oder einem anderen Nitroimidazol- haltigen Medikament darf in der Regel 10 Tage nicht überschreiten. Siehe dazu auch Kapitel 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.

Gegenanzeigen

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen darf nicht an- gewendet werden

  • bei Überempfindlichkeit gegenüber Me- tronidazol, anderen 5-Nitroimidazolen, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile von Arilin Rapid Vaginal- zäpfchen. Eine Ausnahme besteht, wenn eine lebensbedrohliche Infektion vorliegt und andere Arzneimittel wirkungslos sind.

  • Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren.

Warnhinweise

Bei Patienten mit schweren Leberschäden, Störungen der Blutbildung sowie Erkran- kungen des Zentral- oder peripheren Ner- vensystems ist vor der Therapie mit Arilin Rapid Vaginalzäpfchen eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Fälle mit schwerer Hepatoxizität/akutem Leberversagen einschließlich Fälle mit töd- lichem Ausgang und einem sehr schnellen Einsetzen nach der Behandlungseinleitung bei Patienten mit Cockayne-Syndrom wur- den bei Arzneimitteln beobachtet, die Me- tronidazol für die systemische Anwendung enthalten. Bei dieser Population sollte Me- tronidazol daher nach einer sorgfältigen Risiko-Nutzen-Analyse und nur dann ver- wendet werden, falls keine alternative Be- handlung zur Verfügung steht. Vor dem Therapiebeginn sowie während und im An- schluss an die Behandlung müssen Leber- funktionstests durchgeführt werden, bis sich die Leberfunktion wieder im normalen Be- reich befindet bzw. bis die Ausgangswerte wieder erreicht sind. Falls die Leberwerte während der Behandlung deutlich erhöht sind, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.

Patienten mit dem Cockayne-Syndrom soll- ten angewiesen werden, Symptome für eine potenzielle Leberschädigung unver- züglich ihrem Arzt zu melden und die Ein- nahme von Metronidazol zu beenden.

Wie bei anderen Nitroimidazol-haltigen Arz- neimitteln darf die Behandlung mit Arilin Rapid Vaginalzäpfchen in der Regel 10 Ta- ge nicht überschreiten. Diese Frist darf nur in Einzelfällen bei besonders strenger Indi- kationsstellung überschritten werden. Dabei ist eine angemessene Überwachung des Patienten (klinische Überwachung und Labor- kontrollen) erforderlich. Die Behandlung sollte nur in begründeten Einzelfällen wiederholt werden. Bei Trichomoniasis ist eine gleich- zeitige orale Behandlung des Sexualpart- ners angezeigt. Geschlechtsverkehr sollte während der Therapie unterbleiben.

Hinweis

Bei gleichzeitiger Anwendung von Arilin Rapid Vaginalzäpfchen und Latexprodukten (z. B. Kondomen, Diaphragmen) kann es zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und

damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte für die Dauer der Anwendung von Arilin Rapid Vaginalzäpfchen kommen.

Wechselwirkungen

Bei vaginaler Anwendung von Metronidazol stehen ca. 20 % der Dosis systemisch zur Verfügung.

Bei systemischer Anwendung (oral, rektal, intravenös) sind folgende Wechselwirkun- gen möglich:

Der Genuss von Alkohol ist zu vermeiden, da sonst Unverträglichkeitserscheinungen auftreten können, wie z. B. Hautrötungen im Bereich des Kopfes und Nackens sowie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel (Disulfiram-ähnliche Wirkung).

Die Gabe von Disulfiram kann zu Psycho- sen und Verwirrtheitszuständen führen.

Patienten, die mit Antikoagulantien vom Warfarin-Typ behandelt werden, müssen gegebenenfalls neu eingestellt werden, weil durch Metronidazol die Hemmung der Blut- gerinnung verstärkt wird.

Bei Gabe von Lithium ist Vorsicht geboten, weil ein Anstieg der Lithiumkonzentration im Serum beobachtet wurde.

Eine Wirkungsverminderung von Metronid- azol tritt bei Gabe von Barbituraten und Phenytoin ein.

Cimetidin kann in Einzelfällen die Elimina- tion von Metronidazol beeinträchtigen und dadurch zu erhöhten Metronidazol-Serum- konzentrationen führen.

Metronidazol kann bei einigen Analyseme- thoden zur Bestimmung der GOT im Serum zu verringerten Werten führen.

Bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Tacrolimus mit Metronidazol führt dies zu einem Anstieg des Tacrolimus-Blutspiegels. Vermutet wird eine Hemmung der hepati- schen Metabolisierung von Tacrolimus über CYP450 3A4. Der Tacrolimus-Blutspiegel und die Nierenfunktion sind daher häufig zu kontrollieren, insbesondere zu Beginn und am Ende einer Behandlung mit Metronidazol bei Patienten, die auf ihre Tacrolimus-Medi- kation stabil eingestellt sind.

Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Verabreichung von Metronidazol und Amio- daron wurde die Verlängerung des QT-In- tervalls und Torsade de pointes beobach- tet. Regelmäßige EKG-Kontrollen werden empfohlen. Ambulante Patienten sind an- zuweisen, unverzüglich einen Arzt aufzusu- chen, sobald sie Anzeichen für Torsade de pointes bemerken wie Benommenheit, Pal- pitationen oder Synkopen.

Schwangerschaft

Die Sicherheit einer Anwendung von Metro- nidazol in der Schwangerschaft ist nicht ausreichend belegt. Insbesondere für die Frühschwangerschaft liegen widersprüch- liche Berichte vor. Einige Studien haben Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate ergeben. In tierexperimentellen Studien zeigte

Metronidazol keine teratogenen Eigenschaf- ten (siehe 5.3).

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen darf daher wäh- rend der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, nur bei zwingender Indika- tion und wenn andere Therapiemöglichkeiten keinen Erfolg bringen, eingesetzt werden.

Metronidazol geht in die Muttermilch über und kann dort nach oraler Gabe Konzen- trationen in Höhe der Plasmaspiegel errei- chen. Während der Stillzeit sollte deshalb entweder das Stillen unterbrochen oder das Medikament abgesetzt werden. Bei Einmal- therapie während der Stillzeit sollte mit dem Stillen für 24 Stunden ausgesetzt und die in dieser Zeit gebildete Milch abgepumpt wer- den.

Fahrtüchtigkeit

Arilin Rapid Vaginalzäpfchen kann das Re- aktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Stra- ßenverkehr oder zum Bedienen von Ma- schinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in ver- stärktem Maße bei Behandlungsbeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000) Sehr selten (< 1/10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Bei vaginaler Anwendung von Metronidazol stehen ca. 20 % der Dosis systemisch zur Verfügung. Nebenwirkungen sind hierbei sehr selten.

Bei systemischer Anwendung (oral, rektal, intravenös) sind folgende Nebenwirkungen möglich:

Siehe rechts stehende Tabelle

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von

Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre Erkrankungen Gelegentlich Sprosspilzinfektionen (z. B. Candida) im Genitalbereich
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Gelegentlich Leukopenie, Granulozytopenie
Sehr selten Agranulozytose, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich Anaphylaktische Reaktionen
Sehr selten Anaphylaktischer Schock
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufig Appetitlosigkeit
Psychiatrische Erkrankungen Gelegentlich Psychotische Störungen, einschließlich Halluzinationen und Verwirrtheits- zuständen, Erregbarkeit, Depression
Erkrankungen des Nervensystems Gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrig- keit, Schlaflosigkeit, Ataxie, periphere Neuropathien, Krampfanfälle
Nicht bekannt Enzephalopathie, Kleinhirnsyndrom (mitz. B. Sprech- und Gangstörung, Nystag- mus und Tremor), aseptische Meningitis
Augenerkrankungen Gelegentlich Sehstörungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig Übelkeit, Leibschmerzen z. B. Magen- drücken, metallischer Geschmack
Häufig bitteres Aufstoßen, Zungenbelag, Glos- sitis, Stomatitis, Erbrechen, Durchfall
Sehr selten Pseudomembranöse Kolitis, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen Gelegentlich Leberfunktionsstörungen (z. B. Erhöhung von Transaminasen und Bilirubin im Se- rum)
Nicht bekannt Hepatitis, Ikterus, Leberversagen (mit Erfordernis einer Lebertransplantation) bei Patienten, die gleichzeitig mit ande- ren Antibiotika behandelt wurden
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich Hautreaktionen (z. B. Juckreiz, urtikariel- les Exanthem)
Nicht bekannt Schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens- Johnson-Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gelegentlich Schwächegefühl (muskulär)
Sehr selten Arthralgie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Gelegentlich Dysurie, Cystitis, Harninkontinenz
Allgemeine Erkrankungen und Be- schwerden am Verabreichungsort Gelegentlich Arzneimittelfieber

– Es kann zu einer Dunkelfärbung des Urins (bedingt durch ein Stoffwechselprodukt von Metronidazol) kommen. Diese Veränderung hat keinen Krankheitswert.

Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, 53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Nach oralen Einmaldosen von bis zu 15 g Metronidazol in suizidaler Absicht wurden Übelkeit, Erbrechen, Hyperreflexie, Ataxie, Tachykardie, Atemnot und Desorientierung beobachtet. Todesfälle sind nicht beschrie- ben.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Bei symptomatischer Therapie ist mit voll- ständiger Rückbildung der Beschwerden nach wenigen Tagen zu rechnen.

PHARMAKOLOGISCHE EIGEN-

SCHAFTEN

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe Metronidazol ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Nitroimidazole.

ATC-Code G01AF01

Wirkungsweise

Metronidazol selbst ist antimikrobiell un- wirksam. Es stellt die stabile und penetra- tionsfähige Ausgangsverbindung dar, aus der unter anaeroben Bedingungen durch die mikrobielle Pyruvat-Ferredoxin-Oxido- reduktase unter Oxidation von Ferredoxin und Flavodoxin Nitroso-Radikale gebildet werden, die an der DNS angreifen. Nitroso-

Radikale bilden Addukte mit Basenpaaren in

der DNS, wodurch es zu DNS-Strangbrü- chen und nachfolgend zum Zelltod kommt.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus maximaler Serum- konzentration (Cmax) und minimaler Hemm- konzentration (MHK) des Erregers ab.

Resistenzmechanismen

Die Resistenzmechanismen gegen Metro- nidazol bei anaeroben Bakterien sind erst teilweise aufgeklärt:

– Metronidazol-resistente Bacteroides- Stämme besitzen Resistenz-determinan- ten, die Nitroimidazol-Reduktasen kodie- ren, die Nitroimidazole in Aminoimidazole umwandeln, wodurch die Bildung der für

die antibakterielle Wirkung verantwortli- chen Nitroso-Radikale verhindert wird.

– Die Metronidazol-Resistenz bei Helico- bacter pylori beruht auf Mutationen in einem Gen, das für die NADPH-Nitrore- duktase kodiert. Diese Mutationen be- wirken einen Austausch von Aminosäu- ren und damit einen Funktionsverlust des Enzyms. Somit unterbleibt der Akti- vierungsschritt vom Metronidazol zum reaktiven Nitroso-Radikal.

Es besteht zwischen Metronidazol und den anderen Nitroimidazolderivaten (Tinidazol, Ornidazol, Nimorazol) vollständige Kreuzre- sistenz.

Grenzwerte

Die Testung von Metronidazol erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimi- crobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Peptoniphilus spp.°
Peptostreptococcus spp.°
Porphyromonas spp.°
Prevotella spp.°
Veillonella spp.°
Andere Mikroorganismen
Entamoeba histolytica°
Giardia lamblia°
Trichomonas vaginalis°
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-negative Mikro- organismen
Helicobacter pylori
Von Natur aus resistente Spezies
Alle obligat aeroben Bakterien
Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus spp.
Staphylococcus spp.
Streptococcus spp.
Gram-negative Mikroorganismen
Enterobacterales
Haemophilus spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primär- literatur, Standardwerken und Therapie-

Testisdystrophien und Prostataatrophien auf. Toxische Effekte bei Hunden nach wie- derholter Gabe äußerten sich in Form von Ataxien und Tremor. Bei Untersuchungen an Affen zeigte sich nach einjähriger Gabe eine dosisabhängige Zunahme von Leber- zelldegenerationen.

Metronidazol wirkt in Bakterien nach Nitro- reduktion mutagen. Methodisch valide Un- tersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung in Säugerzellen in vitro und in vivo. Untersuchungen an Lym- phozyten von Patienten, die mit Metronid- azol behandelt wurden, erbrachten keine relevanten Hinweise auf DNA-schädigende Wirkungen.

Zu Metronidazol liegen Hinweise auf tumo- rigene Wirkungen an Ratten und Mäusen vor. Erwähnenswert ist insbesondere die erhöhte Rate an Lungentumoren nach ora- ler Gabe an Mäuse. Ein Zusammenhang mit einem genotoxischen Wirkmechanismus scheint nicht gegeben, da nach hohen Me- tronidazoldosen in transgenen Mäusen in verschiedenen Organen inklusive der Lun- ge keine erhöhten Mutationsraten festge- stellt wurden. Tierversuche haben bei Rat- ten und Kaninchen keine teratogenen Ef- fekte oder andere embryotoxische Wirkun- gen ergeben.

Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Metronidazol rasch und nahezu vollständig resorbiert mit maximalen Serumspiegeln nach 1 – 2 Stun- den. Bei rektaler Applikation stehen ca. 80 % der Substanz systemisch zur Verfügung, wobei das Maximum im Serum nach ca. 4 Stunden erreicht wird. Nach vaginaler Applikation können nur ca. 20 % im Serum gefunden werden, wobei das Maximum hier noch später, nach 8 bis 24 Stunden, erreicht wird. Die Serumhalbwertszeit be- trägt ca. 8 (6 – 10) Stunden. Im menschlichen Organismus werden verschiedene Meta- bolite gebildet. Hauptmetabolite sind der Hydroxymetabolit (1-(2-Hydroxyethyl)-2-hy- droxymethyl-5-nitroimidazol) und der „saure“ Metabolit (2-Methyl-5-nitroimidazol-1-yl- essigsäure).

Ca. 80 % der Substanz werden über die Niere ausgeschieden, wobei der nicht meta- bolisierte Anteil weniger als 10 % ausmacht. Geringe Mengen (ca. 6 %) werden auch über die Leber ausgeschieden. Nierenin- suffizienz verlängert die Ausscheidung nur unwesentlich. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist mit einer verzögerten Elimination zu rechnen. Die Halbwertszeit kann bei Patien- ten mit stark eingeschränkter Leberfunktion bis auf 30 Stunden verlängert werden. Die Proteinbindung liegt unter 20 %. Das schein- bare Verteilungsvolumen beträgt etwa 36 l.

Weblinks
Packungen
Arilin® Rapid 2 Vag.-Zäpfch. N1
Preis
20,23 €
Zuzahlung
5,00 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
6967418
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