Formatris® 12 Mikrogramm Novolizer®
Laktose: Ja
Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren.
Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer ist angezeigt für die Dauerbehandlung der Symptome des persistierenden, mittelschwe- ren bis schweren Asthmas bei Patienten, die eine regelmäßige Therapie mit langwirksa- men Beta2-Agonisten in Kombination mit einer inhalierbaren antiinflammatorischen Therapie (mit oder ohne orale Glukokorti- koide) benötigen.
Die Glukokortikoidtherapie sollte regelmäßig fortgesetzt werden.
Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer ist ebenfalls angezeigt zur Erleichterung von bronchialobstruktiven Symptomen bei Pa- tienten mit chronisch obstruktiver Atem- wegserkrankung (COPD), die eine Behand- lung mit langwirksamen Bronchodilatatoren benötigen.
Zur Inhalation
Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jah- re:Die normale Dosis beträgt bei Formatris 6 Mikrogramm Novolizer 1 – 2 Inhalationen ein- bis zweimal täglich, bei Formatris 12 Mi- krogramm Novolizer 1 Inhalation ein- bis zweimal täglich. Die Dosis kann morgens und/oder abends verabreicht werden.
Einige Patienten können 4 Inhalationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 2 Inhalationen Formatris 12 Mikrogramm Novolizer ein- bis zweimal täglich benötigen. Die maximale Tagesdosis, für die regelmäßi- ge Anwendung, beträgt 8 Inhalationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 4 In- halationen Formatris 12 Mikrogramm Novolizer.
Zur Erleichterung der Symptome können, falls erforderlich, zusätzliche Inhalationen, die über die reguläre Erhaltungstherapie hinausgehen, bis zu einer maximalen Tages- dosis von 12 Inhalationen Formatris 6 Mikro- gramm Novolizer bzw. 6 Inhalationen Formatris 12 Mikrogramm Novolizer (Erhal- tungsdosis plus eventuell zusätzlich erforder- liche Dosis) angewendet werden.
Als Einzeldosis dürfen nicht mehr als 6 In- halationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 3 Inhalationen Formatris 12 Mikro- gramm Novolizer gleichzeitig appliziert wer- den.
Häufigere Inhalationen, d. h. mehr als zwei- mal täglich und/oder an mehr als 2 Tagen pro Woche, die oberhalb der Erhaltungs- dosis liegen, sind jedoch Anzeichen einer nicht optimalen Asthmakontrolle, und die Behandlung sollte neu überdacht werden. Beim Auftreten von nächtlichen Asthma- Symptomen kann die gesamte Dosis (max.
6 Inhalationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 3 Inhalationen Formatris 12 Mikrogramm Novolizer) auch abends ver- abreicht werden. Die durch klinische Studien belegte Dauer der Wirkung beträgt 12 Stun- den. Es ist stets die niedrigste wirksame Dosierung zu wählen.
Zur Vorbeugung von Belastungsasthma: 2 Inhalationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 1 Inhalation Formatris 12 Mi- krogramm Novolizer vor der Belastung. Die empfohlene maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.
Kinder
Kinder (6 – 12 Jahre):Die normale Dosis für Kinder von 6 – 12 Jah- ren beträgt 1 – 2 Inhalationen Formatris 6 Mi- krogramm Novolizer bzw. 1 Inhalation Formatris 12 Mikrogramm Novolizer ein- oder zweimal täglich. Die Dosis kann mor- gens und/oder abends verabreicht werden. Manche Kinder benötigen bis zu 24 Mikro- gramm Wirkstoff täglich. Dieses entspricht der maximalen Tagesdosis.
Zur Vorbeugung von Belastungsasthma: 2 Inhalationen Formatris 6 Mikrogramm Novolizer bzw. 1 Inhalation Formatris 12 Mi- krogramm Novolizer vor der Belastung. Die empfohlene maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.
Kinder unter 6 JahrenDie Anwendung von Formatris 6/12 Mikro- gramm Novolizer bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da für diese Alters- gruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Ältere und Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen:Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist bei den empfohlenen Dosierungen keine Dosis- anpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Wird ein Patient von einem anderen Inhala- tionssystem auf Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer umgestellt, sollte die Dosis erneut individuell bestimmt werden.
Hinweis: für Patienten, die 2 oder mehr In- halationen von Formatris 6 Mikrogramm Novolizer benötigen, steht Formatris 12 Mi- krogramm Novolizer zur Verfügung.
Art der AnwendungUm sicherzustellen, dass der Wirkstoff den beabsichtigten Wirkungsort optimal erreicht, ist es erforderlich, gleichmäßig, tief und so schnell wie möglich (bis zur maximalen In- halationstiefe) zu inhalieren. Ein deutlich hör- bares Klickgeräusch und ein Farbwechsel im Kontrollfenster zeigen an, dass die Inhala- tion korrekt vorgenommen worden ist. Falls das Klickgeräusch nicht hörbar ist und kein Farbwechsel im Kontrollfenster auftritt, soll die Inhalation wiederholt werden. Das In- halationsgerät bleibt solange gesperrt, bis eine korrekte Inhalation erfolgt ist.
Bedienungsanleitung für den Novolizer
Abbildung
Patronenwechsel
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Drücken Sie die geriffelten Flächen auf beiden Seiten des Deckels des Pulverinha- lators leicht zusammen, schieben Sie den Deckel nach vorn und nehmen ihn nach oben ab.
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Entfernen Sie die Schutzfolie von der Pa- tronendose und nehmen Sie die neue Patrone heraus.
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Stecken Sie die Patrone mit dem Zahlen- fenster in Richtung des Mundstückes in den Novolizer-Inhalator hinein.
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Zum Schluss setzen Sie den Deckel wie- der von oben in die seitlichen Führungen und schieben ihn flach bis zum Einrasten in Richtung der Taste. Bitte belassen Sie die Patrone im Novolizer-Inhalator, bis diese aufgebraucht ist. Allerdings muss sie maximal 6 Monate nach dem Einsetzen gegen eine neue Patrone ausgetauscht werden.
Hinweis: Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer Patronen dürfen nur in Verbindung mit dem Novolizer-Pulverinhalator verwendet werden.
Anwendung
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Nach Möglichkeit sollte die Inhalation im Stehen oder Sitzen erfolgen. Der Novolizer-Inhalator ist bei der Anwendung immer waagerecht zu halten. Zunächst wird die Schutzkappe entfernt.
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Die große farbige Taste wird ganz nach unten gedrückt. Ein lautes Doppelklicken ist zu hören und die Farbe im unteren Kon- trollfenster wechselt von Rot auf Grün. Jetzt kann die farbige Taste wieder los- gelassen werden. Die grüne Farbe im Kontrollfenster signalisiert, dass der Novolizer-Inhalator zur Inhalation bereit ist.
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Der Patient sollte ausatmen, keinesfalls aber in den Pulverinhalator hinein.
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Das Mundstück wird mit den Lippen um- schlossen und die Pulverdosis gleich- mäßig, tief und so schnell wie möglich (bis zur maximalen Inhalationstiefe) einge- saugt. Während dieses Atemzuges muss ein deutliches Klicken hörbar sein, das die
korrekte Inhalation anzeigt. Der Patient sollte den Atem danach noch einige Se- kunden anhalten und anschließend normal weiter atmen.
Hinweis: Sollte der Patient mehr als eine Inhalation benötigen, müssen die Schritte 2 – 4 wiederholt werden.
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Die Schutzkappe wird wieder auf das Mundstück gesetzt – der Inhalationsvor- gang ist jetzt abgeschlossen.
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Im Zahlenfenster wird die Anzahl der ver- bleibenden Inhalationen angezeigt.
Hinweis: Die große farbige Taste darf nur unmittelbar vor der Inhalation gedrückt werden.
Für den Patienten ist unbeabsichtigte dop- pelte Inhalation mit dem Novolizer-Inhalator nicht möglich. Ein Klickgeräusch sowie ein Wechsel der Farbe im Kontrollfenster zeigen an, dass die Inhalation korrekt vorgenommen wurde. Wenn die Farbe des Kontrollfensters nicht wechselt, sollte die Inhalation wieder- holt werden. Falls auch nach wiederholten Versuchen keine korrekte Inhalation erzielt werden konnte, sollte der Patient den Arzt aufsuchen.
Reinigung
Der Novolizer-Inhalator muss in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, zumindest aber bei jedem Wechsel der Patrone. Hinweise für den Patienten zur Reinigung des Novolizer-Inhalators sind der Bedienungs- anleitung in der Gebrauchsinformation zu entnehmen.
Hinweis: Um den korrekten Gebrauch des Novolizer-Inhalators zu gewährleisten, sollten Patienten über Anwendung und Gebrauch des Inhalators umfassend informiert werden. Kinder dürfen dieses Produkt nur unter der Aufsicht von Erwachsenen anwenden.
Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff Formoterol oder gegen den sons- tigen Bestandteil Lactose.
Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer sollte nicht als Initialtherapie zur Asthmabehand- lung eingesetzt werden und ist dafür auch nicht ausreichend.
Asthmapatienten, die eine Behandlung mit langwirksamen Beta2-Agonisten benötigen, müssen gleichzeitig auch eine optimale antiinflammatorische Erhaltungstherapie mit Kortikosterioden erhalten. Die Patienten sind anzuhalten, nach Einführung von Formoterol ihre antiinflammatorische Therapie fortzuset- zen und müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie ohne ärztliches Anraten die Dosis der antiinflammatorischen Therapie nicht vermindern dürfen, auch wenn sich die Symptome verbessern. Sollten die Symp- tome fortbestehen oder sich verschlechtern oder die Anzahl der Dosen von Beta2-Ago- nisten, die zur Symptomkontrolle erforderlich sind, zunehmen, zeigt dies gewöhnlich eine Verschlechterung des zugrunde liegenden Zustandes an und die Patienten sind darüber aufzuklären, dass sie in solchen Fällen ihren Arzt kontaktieren müssen, damit die Erkran-
kung und deren Behandlung neu einge- schätzt werden kann.
Obwohl Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer als Zusatztherapie eingesetzt werden kann, wenn inhalative Kortikoide zur adäquaten Kontrolle der Asthmasymptome nicht ausreichen, sollte der Therapiebeginn mit Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer nicht während einer akuten schweren Exa- zerbation oder wenn sich das Asthma signi- fikant verschlechtert oder akut verschlimmert erfolgen.
Während der Behandlung mit Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer können schwe- re asthma-assoziierte unerwünschte Ereig- nisse und Exazerbationen auftreten. Patien- ten sollten aufgefordert werden, die Behand- lung fortzusetzen, aber ärztlichen Rat ein- zuholen, wenn keine Kontrolle der Asthma- symptome zu erreichen ist oder sich diese nach Therapiebeginn mit Formatris 6/12 Mi- krogramm Novolizer verschlimmern.
Sobald eine Kontrolle der Asthmasymptome erreicht ist, kann eine schrittweise Reduzie- rung der Dosis von Formatris 6/12 Mikro- gramm Novolizer in Betracht gezogen wer- den. In diesem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle der Patienten wichtig. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis von Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer eingesetzt werden.
Formoterol sollte nur bei Patienten angewen- det werden, die eine bronchialerweiternde Langzeittherapie benötigen (siehe Abschnitt 4.1) und nicht als Alternative zu kurzwirk- samen Beta2-Agonisten oder im Fall eines akuten Anfalls. Bei einem akuten Anfall ist ein kurzwirksamer Beta2-Agonist anzuwen- den.
Häufiger Medikationsbedarf zur Vorbeugung von Belastungsasthma kann ein Zeichen für suboptimale Asthmakontrolle sein und er- fordert eine erneute Überprüfung der Asth- matherapie sowie eine Bewertung der Com- pliance.
Falls der Patient, trotz adäquater Langzeitbe- handlung (z. B. Kortikosteroide, langwirk- same Beta2-Agonisten), mehrmals pro Woche eine prophylaktische Behandlung gegen Belastungsasthma benötigt, sollte die Asthma-Therapie durch einen Spezialisten/ Facharzt erneut überprüft werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Thy- reotoxikose, Phäochromozytom, hypertro- pher obstruktiver Kardiomyopathie, idiopathi- scher subvalvulärer Aortenstenose, schwe- rer Hypertonie, Aneurysmen oder anderen schweren kardiovaskulären Störungen wie ischämischer Herzerkrankung, kardialen Ar- rhythmien, insbesondere AV-Block dritten Grades oder schwerer Herzinsuffizienz. Eine Anpassung der Formoterol-Dosis ist in Be- tracht zu ziehen.
Formoterol kann eine Verlängerung des QTc- Intervalls bewirken. Vorsicht ist geboten wenn Patienten mit verlängertem QTc-In- tervall behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5).
Aufgrund der hyperglykämischen Wirkung von Beta2-Agonisten sollten bei Diabetikern zu Beginn der Therapie zusätzliche Blutzu- ckerkontrollen durchgeführt werden.
Bei einer Behandlung mit Beta2-Agonisten kann unter Umständen eine schwere Hypo- kaliämie auftreten. Das damit verbundene Risiko wird durch eine Hypoxie erhöht, daher ist bei akutem schwerem Asthma besonde- re Vorsicht erforderlich. Die hypokaliämische Wirkung wird durch die gleichzeitige Behand- lung mit Xanthinderivaten, Steroiden und Diuretika erhöht, deshalb sollte der Serum- Kalium-Spiegel überwacht werden. Bei Patienten mit einer vorbestehenden Herz- erkrankung ist besondere Vorsicht geboten, wenn Theophyllin und Formoterol gleich- zeitig angewendet werden.
Wie auch bei anderen Inhalationstherapien ist die Möglichkeit eines paradoxen Broncho- spasmus in Betracht zu ziehen. Wenn dies auftritt erfährt der Patient nach der Inhalation eine sofortige Zunahme von Giemen und Kurzatmigkeit, die sofort mit einem rasch wirksamen inhalativen Bronchodilatator be- handelt werden müssen. Formoterol Novolizer sollte sofort abgesetzt werden. Die Therapie sollte überprüft und wenn not- wendig, ein alternatives Therapiekonzept entwickelt werden.
Formatris 6 Mikrogramm Novolizer enthält 5,744 mg Lactose per Einzeldosis, Formatris 12 Mikrogramm Novolizer enthält 11,488 mg. Diese Menge verursacht normalerweise bei Patienten mit Lactose-Intoleranz keine Pro- bleme.
Lactose kann geringe Mengen Milcheiweiß enthalten.
Kinder bis zu 5 Jahren sollten nicht mit Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer be- handelt werden, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Es ist nicht bekannt, ob die Pharmakokine- tik von Formoterol bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion und bei älteren Patienten verändert wird. Da Formoterol vorwiegend in der Leber metabolisiert wird, sind bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose erhöh- te Serum-Spiegel zu erwarten.
Die Anwendung von Formatris 6/12 Mikro- gramm Novolizer kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungsstudien mit Formatris 6/12 Mikrogramm Novolizer durchgeführt. Die gleichzeitige Behandlung mit anderen sympathomimetischen Substanzen, wie andere Beta2-Agonisten oder Ephedrin, kann die Nebenwirkungen von Formoterol ver- stärken und eventuell eine Titration der Dosis erforderlich machen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Xanthin- derivaten, Steroiden oder Diuretika, wie Thiazide und Schleifendiuretika, kann eine mögliche hypokaliämische Nebenwirkung der Beta2-Agonisten verstärken. Durch Hypokaliämie kann die Anfälligkeit für Ar- rhythmien bei Patienten, die mit Digitalis- glykosiden behandelt werden, erhöht wer- den.
Die gleichzeitige Behandlung mit oralen Kortikosterioden kann deren hyperglykä- mische Wirkungen steigern.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die bekannterweise das QTc
-Intervall verlängern, besteht das theoreti- sche Risiko einer pharmakodynamischen Interaktion mit Formoterol. Dadurch könnte möglicherweise das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien erhöht sein. Beispiele für solche Arzneimittel beinhalten bestimmte Antihis- taminika (z. B. Terfenadin, Astemizol, Mizo- lastin), bestimmte Antiarrhythmika (z. B. Chinidin , Disopyramid, Procainamid), Phe- nothiazine, Erythromycin und trizyklische Antidepressiva.
Bei Patienten, die mit trizyklischen Antide- pressiva oder Monoaminoxidase-Hemmern behandelt werden (oder während den letzen 14 Tagen behandelt worden sind), soll For- moterol mit Vorsicht angewendet werden, weil die Wirkung von Beta2-adrenergen Sti- mulanzien auf das kardiovaskuläre System verstärkt werden könnte.
Zusätzlich können L-Dopa, L-Thyroxin, Oxy- tocin und Alkohol die kardiale Toleranz ge- genüber Beta2-Sympathomimetika beein- trächtigen.
Ein erhöhtes Arrhythmie-Risiko besteht bei Patienten, die gleichzeitig eine Anästhesie mit halogenierten Kohlenwasserstoffen er- halten.
Beta-Rezeptorenblocker können die Wirkung von Formoterol abschwächen oder hemmen. Formoterol darf daher nicht zusammen mit Beta-Rezeptorenblockern (einschließlich Augentropfen) verabreicht werden, wenn nicht zwingende Gründe vorliegen.
Fertilität
Es gibt nur wenige Daten in Bezug auf Fruchtbarkeit (siehe Abschnitt 5.3). In Re- produktionsstudien an Ratten konnte bei Dosen bis zu 3 mg/kg keine verringerte Fertilität beobachtet werden (diese Dosen entsprechen dem 1000fachen der emp- fohlenen täglichen Inhalationsdosis von 24 μg beim Menschen, auf Basis von mg/ m2).
Schwangerschaft
Für die Anwendung von Formoterol bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. In Studien an Tieren wurden unter Formoterol eine verminderte Zahl von Im- plantationen, eine herabgesetzte postnatale Überlebensrate sowie ein verringertes Ge- burtsgewicht beobachtet. Diese Wirkungen traten erst bei Dosen auf, die wesentlich über der bei der klinischen Anwendung von For- moterol Novolizer erreichten Exposition la- gen. Eine Behandlung mit Formoterol Novolizer kann in allen Stadien der Schwan- gerschaft in Betracht gezogen werden, wenn diese für eine Kontrolle des Asthmas als notwendig erachtet wird. Wie bei anderen Arzneimitteln sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft nur in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für den Fetus überwiegt. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Formoterol in die Muttermilch übertritt. Bei Ratten sind gerin- ge Mengen an Formoterol in der Milch ge- funden worden. Die Verabreichung von Formoterol Novolizer sollte bei stillenden Müttern nur in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt.
Formoterol hat keinen bzw. einen vernach- lässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtig- keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Die häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen der Beta2–Agonisten Therapie, wie Tremor und Palpitation, sind eher mild und ver- schwinden innerhalb weniger Tage der Be- handlung.
Nebenwirkungen, die mit Formoterol in Ver- bindung gebracht worden sind, sind nach- folgend nach Organsystemen und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeit ist wie folgt defi- niert:
Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100,
< 1/10); Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht ab- schätzbar)
Siehe Tabelle
Organsystem | Häufigkeit | Unerwünschte Arzneimittelwirkungen |
Erkrankungen des Immunsystems | Selten | Hypersensitivitätsreaktionen, z. B. Bronchospasmus, Exantheme, Urtikaria, Pruritus, angioneurotisches Ödem |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Selten | Hypokaliämie/Hyperkalämie |
Sehr selten | Hyperglykämie | |
Psychiatrische Erkrankungen | Gelegentlich | Agitation, Unruhe, Schlafstörungen |
Erkrankungen des Nervensystems | Häufig | Kopfschmerzen, Tremor |
Selten | Nervosität | |
Sehr selten | Geschmacksstörungen, Schwindel | |
Herzerkrankungen | Häufig | Palpitationen |
Gelegentlich | Tachykardie | |
Selten | kardiale Arrhythmien, z. B. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie, Extrasystolen | |
Sehr selten | Angina pectoris, Verlängerung des QTc- Intervalls | |
Gefäßerkrankungen | Sehr selten | Veränderungen des Blutdrucks |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Gelegentlich | Oropharyngeale Irritation |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Selten | Nausea |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Gelegentlich | Muskelkrämpfe |
Wie bei allen Inhalationstherapien kann in seltenen Fällen ein paradoxer Bronchospas- mus auftreten.
Die Behandlung mit Beta2-Agonisten kann zu einer Steigerung der Blutwerte von Insu- lin, freien Fettsäuren, Glyzerin und Keton- körpern führen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bun- desinstitut für Arzneimittel und Medizinpro- dukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Es gibt limitierte klinische Erfahrung bei der Behandlung von Überdosierungen mit For- moterol. Eine Überdosierung von Formoterol würde wahrscheinlich zu Effekten führen, die typisch sind für Beta2-Agonisten: Tremor, Kopfschmerzen, Palpitationen. In Einzelfällen wurden Symptomewie Tachykardie, Hyper- glykämie, Hypokaliämie, Verlängerung des QTc-Intervalls, Arrhythmie, Nausea und Er- brechen berichtet. Eine unterstützende und symptomatische Behandlung ist angezeigt.
Eine Anwendung von kardioselektiven Beta- blockern kann in Erwägung gezogen werden, jedoch nur mit besonderer Vorsicht, da Be- tablocker Bronchospasmen auslösen kön- nen. Der Serum-Kalium-Spiegel ist zu über- wachen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: selektive Beta2-Agonisten, Formoterol
ATC-Code: R03AC13
Formoterol ist ein selektiver β2-Adrenozeptor- Agonist, der eine Relaxation der glatten Bronchialmuskulatur hervorruft. Formoterol hat daher bei Patienten mit reversibler Atem- wegsobstruktion eine bronchodilatatorische Wirkung. Die bronchodilatatorische Wirkung setzt rasch innerhalb von 1 – 3 Minuten nach Inhalation ein und hat nach Gabe einer ein- zelnen Dosis eine durchschnittliche Wirk- dauer von 12 Stunden.
Inhaliertes Formoterol wird rasch resorbiert und die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 10 Minuten nach Inhalation erreicht.
Klinische Studien zeigten, dass die Lungen- deposition von inhaliertem Formoterol über den Novolizer innerhalb der Grenzen anderer vergleichbarer Inhalatoren mit Formoterol war.
Verteilung und MetabolismusDie Plasmaproteinbindung beträgt ca. 50 %. Formoterol wird durch direkte Glucuronidie- rung und O-Demethylierung metabolisiert. Die Enzyme, die für die O-Demethylierung verantwortlich sind, wurden bisher nicht identifiziert. Die Gesamt-Plasma-Clearance und das Verteilungsvolumen wurden nicht bestimmt.
EliminationDer Hauptanteil der Formoterol-Dosis wird über den Stoffwechsel eliminiert. Nach In- halation mit einem ähnlichen Inhalator wurde 8 – 13 % der gelieferten Formoterol-Dosis unverändert über den Urin ausgeschieden. Circa 20 % der intravenösen Dosis wurde unverändert im Urin ausgeschieden. Die terminale Halbwertszeit nach Inhalation wird auf 8 Stunden geschätzt.