Präparate

Verschreibungsinformationen
Arzneimittel ist nicht auf der Liste.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Leukase® N Kegel
Gluten: Nein
Laktose: Ja
Wundstäbchen
Dermapharm AG
SmPC
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Anwendungsgebiete

Zur antibiotischen Behandlung von kleine- ren offenen Krankheitsherden, die durch framycetin- oder neomycinempfindliche Keime bakteriell infiziert sind, wie z. B. klei- nere Abszesse.

Dosierung

Üblicherweise werden einmalig durchschnitt- lich 1 – 2 Kegel eingelegt (1 Kegel pro 1 cm Durchmesser des kleineren Krankheitsher- des). In den meisten Fällen genügt diese einmalige Anwendung. Falls nicht, kann die Behandlung noch einmal wiederholt werden.

Gegenanzeigen

Bei bestehender Überempfindlichkeit ge- gen Framycetin, Neomycin und andere Aminoglykosid-Antibiotika, Lidocainhydro- chlorid sowie einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, bei ein- geschränkter Nierenfunktion oder bei einer Vorschädigung des Innenohres (Vestibular- oder Cochlearorgan) sollte dieses Präparat nicht angewandt werden.

Bei Patienten mit neuromuskulären Störun- gen wie Myasthenia gravis oder bei Patien- ten, die Muskelrelaxanzien einnehmen, sind Leukase N Kegel wegen der möglichen Stei- gerung des neuromuskulären Blocks nur mit Vorsicht anzuwenden.

Eine Applikation von mehr als 10 Kegeln pro Krankheitsherd sollte nicht erfolgen, da keine entsprechenden klinischen Erfahrun- gen vorliegen.

Warnhinweise

Kinder:

Bei Frühgeborenen und in den ersten Lebens- wochen ist wegen der noch nicht ausgereiften Nierenfunktion von der Anwendung mög- lichst abzusehen.

Wechselwirkungen
März 2015

Wegen der Gefahr oto- oder nephrotoxi- scher Schäden ist die gleichzeitige Verab- reichung anderer potenziell das Gehör oder die Nieren schädigender Arzneimittel, z. B. anderer Aminoglykosid-Antibiotika, Cephalo- sporine, Amphotericin B, Ciclosporin, Metho- xyfluran, Bumetanid, Furosemid oder Etacryn- säure zu vermeiden.

010021-25067

Aminoglykosid-Antibiotika können die Wir- kung von Muskelrelaxanzien um ein Vielfa- ches verstärken.

Schwangerschaft

Leukase N Kegel sind während der Schwan- gerschaft und Stillzeit kontraindiziert.

Fahrtüchtigkeit

Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen wer- den folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt: Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage

der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Unter der Behandlung mit Leukase N Kegel können unerwünschte Wirkungen in folgen- den Organsystemen auftreten:

Überempfindlichkeitsreaktionen:

Häufig kann es zum Auftreten eines Exan- thems sowie zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen. Sehr häufig besteht eine Kreuzsensibilisierung mit Neomycin und anderen Aminoglykosid-Antibiotika. Zwischen Neomycin und Framycetin zeigte sich eine Reaktionskopplung von ca. 70 %. Gleichzeitige Reaktionen auf Neomycin und Gentamicin ergaben sich bei knapp 40 % der Neomycin-Allergiker und knapp 50 % der Gentamicin-Allergiker.

Niere/Zentrales Nervensystem/Sinnesorgane: Die Resorptionsrate des in Leukase N Kegel enthaltenen Wirkstoffs Framycetin ist nach lokaler Anwendung gering. Framycetin kann jedoch wie alle Aminoglykosid-Antibiotika in höherer Dosis die Funktion der Niere und des Gehörs (bis zur Taubheit) schädigen. Besonders gefährdet sind Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Die emp- fohlene Dosierung und Anwendungsdauer soll deshalb nicht überschritten werden.

Blut:

Blutbildveränderungen (z. B. Eosinophilie) und Leberenzymwertveränderungen können häufig auftreten.

Sonstiges:

Hypotonie, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel traten häufig auf.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung, außer dem Absetzen bzw. Entfernen des Medikaments, sind nicht erforderlich. Ge- gebenenfalls sollte eine symptomatische Behandlung eventuell auftretender Neben- wirkungen erfolgen.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe Antibiotika zur topischen Anwendung, Fra- mycetin, Kombinationen

ATC-Code D06AX64

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Framycetin beruht auf einer Störung der Proteinbiosyn- these am bakteriellen Ribosom durch Inter- aktion mit der rRNS und nachfolgender Hemmung der Translation. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Leukase N Kegel enthalten zusätzlich Lido- cainhydrochlorid zur Unterdrückung des Wundschmerzes, dessen lokalanästhetische Wirkung auf einer Hemmung des Natrium- ionen-Einstroms an den Nervenfasern beruht.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus maximaler Serum- konzentration (Cmax) und minimaler Hemm- konzentration (MHK) des Erregers ab.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Framycetin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

  • Enzymatische Inaktivierung: Die enzy- matischen Modifikationen der Aminogly- kosidmoleküle sind der häufigste Resis- tenzmechanismus. Hierfür sind Acetyl- transferasen, Phosphotransferasen oder Nukleotidyltransferasen verantwortlich, die zumeist plasmidkodiert sind.

  • Verminderte Penetration und aktiver Efflux: Diese Resistenzmechanismen finden sich vor allem bei Pseudomonas aeruginosa.

  • Veränderung der Zielstruktur: Zumeist kommen Modifikationen der Translokase als Ursache einer Resistenz vor.

Es besteht eine vollständige Kreuzresistenz mit Kanamycin und eine partielle Kreuzre- sistenz mit Gentamicin sowie mit anderen Aminoglykosidantibiotika.

Grenzwerte

Die Testung von Framycetin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden von EUCAST, DIN oder CLSI bisher nicht festgelegt. Zur Erfassung von resistenten Stämmen im Rah- men von epidemiologische Studien sind folgende MHK-Werte als „cut off“ geeignet.

Erreger Sensibel Resistent
Staphylococcus aureus ≤ 1 mg/l > 1 mg/l
Streptococcus pyogenes ≤ 64 mg/l > 64 mg/l

1

Fachinformation

Leukase® N Kegel

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Ver- lauf der Zeit variieren. Deshalb sind – ins- besondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Framycetin in Frage ge- stellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Framycetin anzustreben.

Die Angaben zur Empfindlichkeit in der Ta- belle stammen z. T. aus einem Gutachten. In dem Gutachten wurde das Datenmate- rial einer nationalen Studie zur Bestimmung der Resistenzsituation bei Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes von Patienten mit oberflächlich infizierten Haut- infektionen sowie infizierten Wunden aus dem ambulanten Bereich gegenüber Anti- biotika, die im Jahr 2007 durchgeführt wurde, analysiert.

Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe grampositive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus
Streptococcus pyogenes1
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
Escherichia coli2
Von Natur aus resistente Spezies
Aerobe grampositive Mikroorganismen
Enterococcus spp.
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
Pseudomonas aeruginosa

1 Die natürliche Empfindlichkeit der meis- ten Isolate liegt im intermediären Be- reich.

2 Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primär- literatur, Standardwerken und Therapie- empfehlungen wird von einer Empfind- lichkeit ausgegangen.

Pharmakokinetik

Framycetinsulfat wird ausschließlich als Lokal- antibiotikum angewendet. Die gute Löslichkeit von Framycetinsulfat im Exsudat garantiert das Erreichen hoher Wirkstoffkonzentratio- nen, das geringe Diffusionsvermögen ein langes Verbleiben am Applikationsort.

Framycetinsulfat unterliegt keinem enzyma- tischen Abbau, so dass antibakteriell wirk- same Konzentrationen über mehrere Stun- den erhalten bleiben.

Die Plasmaeiweißbindung von Framycetin- sulfat ist gering.

Bei lokaler Verabreichung werden keine an- tibakteriell wirksamen Blutspiegel erreicht. Das in Leukase N Kegel zusätzlich enthal- tene Lidocainhydrochlorid wird durch nicht intakte Haut und durch Schleimhaut rasch

2

resorbiert. Die Plasmaeiweißbindung beträgt ca. 70 %. Lidocain unterliegt einer hohen first-pass-Metabolisierung. In der Leber wird es überwiegend durch Dealkylierung abge- baut. Weniger als 10 % werden unverändert ausgeschieden. Die Eliminationshalbwerts- zeit beträgt ca. 1 – 2 Stunden.

Weblinks
Packungen
Leukase® N 20 Kegel N1
Preis
23,85 €
Zuzahlung
5,00 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
4788634
Leukase® N 100 Kegel N3
Preis
58,16 €
Zuzahlung
5,82 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
4788640
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