Präparate

Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g Gel

Verschreibungsinformationen
Arzneimittel ist nicht auf der Liste.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g Gel
Gluten: Nein
Laktose: Nein
Gel
Besins Healthcare Germany GmbH
SmPC
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Anwendungsgebiete

Testosteronersatztherapie bei männlichem Hypogonadismus, wenn der Testosteron- mangel klinisch und labormedizinisch be- stätigt wurde (siehe 4.4 „Besondere Warn- hinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).

Dosierung

Dosierung

Erwachsene und ältere Männer

Die empfohlene Dosis beträgt zwei Pum- penhübe Gel (entspricht 40,5 mg Testoste- ron). Das Gel wird einmal pro Tag ungefähr zur gleichen Tageszeit, vorzugsweise mor- gens, aufgetragen. Die Tagesdosis sollte vom Arzt je nach Ansprechen auf die Be- handlung unter Berücksichtigung klinischer und labordiagnostischer Kriterien individuell angepasst werden, darf jedoch vier Pum- penhübe oder 81 mg Testosteron pro Tag nicht überschreiten. Eine Dosisanpassung sollte in Schritten von einem Pumpenhub erfolgen.

Die Dosis sollte basierend auf dem mor- gendlichen, vor der Anwendung gemesse- nen Testosteron-Serumspiegel titriert wer- den. Ungefähr am 2. Tag der Behandlung erreichen die Testosteron-Serumspiegel ein Fließgleichgewicht (Steady State). Um die Notwendigkeit einer Testo- steron-Dosisanpassung zu bewerten, muss der Testosteron-Serumspiegel morgens vor der Anwendung gemessen werden, nach- dem der Steady State erreicht ist. Testoste- ron-Serumspiegel sollten regelmäßig über- prüft werden. Wenn die Testosteronkon- zentration im Plasma den gewünschten Wert übersteigt, sollte die Dosis reduziert werden. Ist die Testosteronkonzentration niedrig, kann die Dosis stufenweise auf 81 mg Testosteron (vier Pumpenhübe) pro Tag erhöht werden.

November 2021

Die Therapie sollte abgesetzt werden, wenn die Testosteron-Serumspiegel bei der niedrigsten täglichen Dosis von 20,25 mg (1,25 g Gel, entspricht einem Pumpenhub) dauerhaft den Normalbereich übersteigen oder wenn mit der höchsten Dosis, d. h. 81 mg (5 g Gel, entspricht vier Pumpenhü- ben), keine Testosteron-Serumspiegel im Normalbereich erreicht werden können.

Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz

Siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhin- weise und Vorsichtsmaßnahmen für die An- wendung“.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Testo- gel bei männlichen Patienten unter 18 Jah- ren sind nicht erwiesen.

Es liegen keine Daten vor. Art der Anwendung Transdermale Anwendung.

Die Anwendung sollte durch den Patienten selbst auf die saubere, trockene und ge- sunde Haut auf dem rechten und linken Oberarm und den Schultern erfolgen.

Das Gel muss in einer dünnen Schicht (möglichst großflächig) leicht auf die Haut aufgetragen werden. Es ist nicht notwen- dig, es in die Haut einzureiben. Vor dem Anziehen sollte das Gel mindestens 3 bis 5 Minuten trocknen. Nach der Anwendung müssen die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Nachdem das Gel getrocknet ist, sollte man die Ap- plikationsstelle(n) mit Kleidung bedecken. Vor einem voraussichtlichen engen Körper- kontakt mit einer anderen Person sollte die Applikationsstelle gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Für weitere Infor- mationen zum Waschen nach der Anwen- dung siehe Abschnitt 4.4 (Unterabschnitt

„Potenzielle Testosteronübertragung“).

Testogel darf nicht auf die Genitalien auf- getragen werden, da der hohe Alkoholge- halt lokale Reizungen verursachen kann.

Um eine vollständige erste Dosis zu erhal- ten, ist es notwendig, den Druckknopf drei Mal langsam und vollständig ganz durch- zudrücken. Die Dosierpumpe soll dabei in aufrechter Position sein. Das Gel der ersten drei Pumpenhübe soll entsorgt werden. Dieses Vorpumpen ist nur vor der ersten Anwendung der Dosierpumpe notwendig.

Nach dem Vorpumpen den Druckknopf ein- mal vollständig durchdrücken, um 1,25 g Testogel in die Handfläche zu geben und dann auf den Oberarmen und den Schul- tern anzuwenden.

Gegenanzeigen

Dieses Arzneimittel ist kontraindiziert bei:

  • bekanntem Prostatakarzinom oder Brustkrebs bzw. einem entsprechenden Verdacht,

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genann- ten sonstigen Bestandteile.

Warnhinweise

Dieses Arzneimittel darf nur bei einem nachgewiesenen (hyper- und hypogonado- tropen) Hypogonadismus und nach Aus- schluss anderer Ursachen, die der Symp- tomatik zugrunde liegen können, angewen- det werden. Der Testosteronmangel muss eindeutig durch klinische Symptome (Rückbildung der sekundären Geschlechts- merkmale, Veränderung der Körperzusam- mensetzung, Asthenie, Abnahme der Libi-

do, erektile Dysfunktion usw.) nachgewie- sen und durch zwei getrennte Bestimmun- gen des Testosteron-Serumspiegels bestä- tigt werden. Bisher liegt kein Konsens über altersspezifische Testosteron-Referenzwer- te vor. Es sollte jedoch berücksichtigt wer- den, dass der Testosteron-Serumspiegel physiologisch mit zunehmendem Alter ab- sinkt.

Aufgrund der Variabilität von Laborwerten sollten alle Testosteronmessungen in dem- selben Labor durchgeführt werden.

Alle Patienten sollten vor Beginn der Tes- tosteronbehandlung gründlich untersucht werden, um das Risiko eines vorbestehen- den Prostatakarzinoms auszuschließen.

Während der Testosterontherapie müssen mindestens einmal pro Jahr, bei älteren Patienten und bei Risikopatienten (mit kli- nisch oder familiär bedingten Risikofakto- ren) zweimal pro Jahr, sorgfältige und re- gelmäßige Kontrollen der Prostata und der Brust mit den gegenwärtig etablierten Me- thoden (digitale rektale Untersuchung und Überprüfung des PSA-Serumspiegels) durchgeführt werden.

Androgene können die Entwicklung von subklinischem Prostatakrebs und einer be- nignen Prostatahyperplasie beschleunigen.

Dieses Arzneimittel sollte bei Krebspatien- ten, bei denen aufgrund von Knochenme- tastasen ein Risiko für eine Hyperkalzämie (und damit verbundener Hyperkalziurie) be- steht, mit Vorsicht angewendet werden.

Es wird empfohlen, bei diesen Patienten regelmäßig den Kalziumspiegel im Serum zu kontrollieren.

Bei Patienten, die an schwerer Herz-, Le- ber- oder Niereninsuffizienz oder einer isch- ämischen Herzerkrankung leiden, kann die Therapie mit Testosteron ernsthafte Kom- plikationen verursachen, charakterisiert durch Ödeme mit oder ohne kongestive Herzinsuffizienz. In diesem Fall muss die Therapie sofort abgebrochen werden.

Testosteron kann einen Anstieg des Blut- drucks bewirken. Dieses Arzneimittel sollte daher bei Männern mit arterieller Hyperto- nie mit Vorsicht angewendet werden.

Blutgerinnungsstörungen

Bei der Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risiko- faktoren für venöse Thromboembolien (VTE) ist Vorsicht geboten, da bei dieser Patientengruppe in Studien und Berichten nach der Marktzulassung Fälle von Throm- bosen (z. B. tiefe Venenthrombose, pul- monale Embolie, okulare Thrombose) unter Therapie mit Testosteron berichtet wurden. Bei thrombophilen Patienten wurden auch VTE-Fälle unter einer Antikoagulationsbe- handlung berichtet, weshalb die Fortset- zung der Testosteronbehandlung nach dem ersten thrombotischen Ereignis sorg- fältig abgewogen werden sollte. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das individuelle VTE-Risiko zu minimieren.

Die Testosteron-Serumspiegel sind vor Be- ginn und während der Therapie regelmäßig zu bestimmen. Der Arzt sollte die Dosis in- dividuell anpassen, um die Aufrechterhal-

tung eugonadaler Testosteron-Serumspie- gel sicherzustellen.

Bei Patienten unter Androgen-Langzeitthe- rapie sollten auch die folgenden Laborpa- rameter regelmäßig überprüft werden: Hä- moglobin und Hämatokrit (zur Erkennung einer Polyzythämie), Leberfunktion und Li- pidprofil.

Es liegen nur wenige Erfahrungen zur Si- cherheit und Wirksamkeit der Anwendung dieses Arzneimittels bei Patienten über 65 Jahre vor. Gegenwärtig gibt es keinen Konsens über altersspezifische Testoste- ron-Referenzwerte. Es sollte jedoch berück- sichtigt werden, dass die Testosteron-Se- rumspiegel physiologisch mit zunehmen- dem Alter absinken.

Dieses Arzneimittel sollte bei Patienten mit Epilepsie und Migräne mit Vorsicht ange- wendet werden, da diese Erkrankungen dadurch verstärkt werden können.

In der Literatur wurde von einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer Schlafapnoe bei Patienten mit Hypogonadismus berich- tet, die mit Testosteronestern behandelt wurden. Dies betraf insbesondere Risiko- patienten mit Adipositas oder chronischen Atemwegserkrankungen.

Bei Patienten, die mit Androgenen behan- delt werden, kann eine verbesserte Insulin- empfindlichkeit auftreten und eine Verringe- rung der Dosis von Antidiabetika erforder- lich machen (siehe Abschnitt 4.5). Eine Überwachung des Blutzuckerspiegels und des HbA1c-Werts wird empfohlen.

Bestimmte klinische Symptome wie Reiz- barkeit, Nervosität, Gewichtszunahme, über- mäßig lange oder häufige Erektionen können auf eine zu intensive Androgenisierung hin- weisen und erfordern eine Dosisanpassung.

Wenn der Patient eine schwere Reaktion an der behandelten Hautfläche entwickelt, soll- te die Therapie überprüft und wenn nötig abgebrochen werden.

Mit hohen Dosen exogener Androgene kann die Spermatogenese durch die Feed- back-Hemmung des hypophysären follikel- stimulierenden Hormons (FSH) unterdrückt werden, was möglicherweise zu nachteili- gen Auswirkungen auf die Samenparame- ter, einschließlich der Spermienzahl, führen kann.

Gelegentlich entwickelt sich und persistiert eine Gynäkomastie bei Patienten, die mit Androgenen gegen Hypogonadismus be- handelt werden.

Dieses Arzneimittel ist aufgrund der mög- lichen virilisierenden Wirkung von Frauen nicht anzuwenden.

Die Anwendung des Arzneimittels Testogel kann bei Dopingkontrollen zu positiven Er- gebnissen führen.

Potenzielle Testosteronübertragung Testosterongel kann durch engen Hautkon- takt auf andere Personen übertragen wer- den und nach wiederholtem Kontakt bei diesen Personen zu erhöhten Testosteron- konzentrationen im Serum sowie zu Ne- benwirkungen (unbeabsichtigte Androgeni- sierung) führen (z. B. verstärkte Gesichts-

und/oder Körperbehaarung, tiefere Stim- me, Unregelmäßigkeiten des Menstruati- onszyklus bei Frauen und vorzeitige Pubertät und Genitalvergrößerung bei Kin- dern). Wenn eine Virilisierung auftritt, sollte die Testosterontherapie sofort abgebro- chen werden, bis die Ursache geklärt ist.

Der Arzt sollte den Patienten sorgfältig über das Risiko der Testosteronübertragung, beispielsweise bei engem Körperkontakt zwischen Personen einschließlich Kindern, und über entsprechende Sicherheitsmaß- nahmen informieren (siehe unten).

Der behandelnde Arzt sollte bei einer Ver- schreibung an Patienten, bei denen ein großes Risiko der Nichteinhaltung der Si- cherheitsmaßnahmen besteht, den Ab- schnitt „Potenzielle Testosteronübertra- gung“ in besonderem Maße beachten.

Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen wer- den empfohlen:

Für den Patienten:

  • Händewaschen mit Wasser und Seife nach Anwendung des Gels.

  • Bedecken der behandelten Hautfläche mit Kleidung nach dem Trocknen des Gels.

  • Waschen der Anwendungsfläche vor je- der Gelegenheit, bei der ein enger Haut- kontakt zu erwarten ist.

    Für nicht mit diesem Arzneimittel be- handelte Kontaktpersonen:

  • Im Falle eines zufälligen Kontakts mit diesem Arzneimittel sollte die betroffene Person die betroffene Hautfläche unver- züglich mit Wasser und Seife waschen.

  • Der Arzt ist über Anzeichen übermäßiger Androgenexposition wie Akne oder Ver- änderungen der Körperbehaarung zu in- formieren.

Patienten sollten nach der Anwendung dieses Arzneimittels mindestens eine Stun- de warten, bevor sie duschen oder baden.

Schwangere Frauen müssen jeden Kontakt mit den mit diesem Arzneimittel behandel- ten Anwendungsflächen vermeiden.

Bei Schwangerschaft der Partnerin muss der Patient die oben aufgeführten Vor- sichtsmaßnahmen besonders sorgfältig beachten (siehe Abschnitt 4.6).

Dieses Arzneimittel enthält 0,9 g Alkohol (Ethanol) pro Dosis von 1,25 g Gel. Bei ge- schädigter Haut kann es ein brennendes Gefühl hervorrufen.

Das Arzneimittel ist brennbar, bis es voll- ständig getrocknet ist.

Wechselwirkungen

Orale Antikoagulanzien

Aufgrund von Änderungen der gerinnungs- hemmenden Wirkung (verstärkte Wirkung der oralen Antikoagulanzien durch Ände- rung der Synthese der Gerinnungsfaktoren in der Leber und kompetitive Hemmung der Plasmaproteinbindung) wird eine verstärkte Überwachung der Prothrombinzeit und eine häufigere INR-Bestimmung (International Normalized Ratio) empfohlen.

Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien erhalten, ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, insbesondere zu Beginn und

nach Beendigung der Androgenbehand- lung.

ACTH und Corticosteroide

Die gleichzeitige Gabe von Testosteron und ACTH oder Corticosteroiden kann das Ödemrisiko erhöhen. Infolgedessen müssen diese Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit Herz-, Nieren- oder Leberleiden.

Laboruntersuchungen

Androgene können die Spiegel des thyro- xinbindenden Globulins vermindern und so- mit zu einer Verringerung des T4-Serum- spiegels und einer verstärkten Erfassung von T3 und T4 im Resin-Aufnahmetest füh- ren. Die freien Schilddrüsenhormone blei- ben jedoch unverändert. Es liegen keine Hinweise für eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion vor.

Antidiabetika

Bei Patienten, die mit Androgenen behan- delt werden, wurden Veränderungen der Insulinempfindlichkeit, der Glukosetoleranz, der Blutzuckerkontrolle, des Blutzucker- spiegels und des Spiegels des glykosylier- ten Hämoglobins berichtet. Bei Diabetikern kann eine Dosisreduktion von Antidiabetika erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4).

Die Anwendung von Sonnenschutzmitteln oder Körperlotion verringert nicht die Wirk- samkeit.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Dieses Arzneimittel ist nur zur Anwendung bei Männern bestimmt.

Dieses Arzneimittel ist wegen einer mög- lichen virilisierenden Wirkung auf den Fetus bei schwangeren Frauen nicht indiziert.

Schwangere Frauen müssen jeden Kontakt mit Hautflächen vermeiden, auf die Testogel aufgetragen wurde (siehe Abschnitt 4.4). Mit den Anwendungsflächen des Gels in Kontakt gekommene Hautpartien müssen so schnell wie möglich mit Wasser und Seife gewaschen werden.

Stillzeit

Dieses Arzneimittel ist bei stillenden Frauen nicht indiziert.

Fertilität

Während der Anwendung dieses Arzneimit- tels kann es zu einer reversiblen Unterdrü- ckung der Spermatogenese kommen.

Fahrtüchtigkeit

Testogel hat keinen oder einen zu vernach- lässigenden Einfluss auf die Verkehrstüch- tigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Nebenwirkungen
  1. Zusammenfassung des Sicherheitspro- fils

    Die am häufigsten berichteten Nebenwir- kungen bei Anwendung der empfohlenen Dosis von Testogel waren psychische Stö- rungen und Hautreaktionen an der Applika- tionsstelle.

  2. Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100, < 1/10) Gelegentlich: (≥ 1/1.000, < 1/100) Selten: (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000)

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage

der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Daten aus klinischen Prüfungen

Tabelle 1 zeigt die Nebenwirkungen, die in der 182-tägigen Doppelblind-Periode der Phase-III-Studie in der mit Testogel behan- delten Gruppe (n = 234) häufiger berichtet wurden als in der mit Placebo behandelten Gruppe (n = 40).

Aufgrund des Alkoholgehaltes können häu- fige Anwendungen Hautreizungen und tro- ckene Haut hervorrufen.

Berichte nach der Markteinführung Tabelle 2 enthält Nebenwirkungen, die während der Anwendung dieses Arznei- mittels nach der Markteinführung identifi- ziert wurden, sowie andere bekannte Ne- benwirkungen, die in der Literatur nach oraler, parenteraler oder transdermaler An- wendung von Testosteron berichtet wur- den.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Symptome

Die Testosteron-Serumspiegel sollten be- stimmt werden, wenn klinische Anzeichen und Symptome einer Überexposition ge- genüber Androgenen beobachtet werden. In Fallberichten zur Überdosierung dieses Arzneimittels wurde auch über Hautaus- schläge an der Applikationsstelle berichtet.

Behandlung

Zur Behandlung einer Überdosierung sollte die Applikationsstelle unverzüglich gewa- schen werden. Die Behandlung sollte ab- gebrochen werden, wenn der behandelnde Arzt dies empfiehlt.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

November 2021

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andro- gene, ATC-Code: G03BA03

Die überwiegend von den Hoden synthe- tisierten natürlichen Androgene, vor allem Testosteron, und der Hauptmetabolit Dihy- drotestosteron (DHT) sind verantwortlich für die Entwicklung der äußeren und inne-

Tabelle 1: Häufigkeit von Nebenwirkungen aus der Testogel-Phase-III-Studie

MedDRA Systemorganklasse Nebenwirkungen
Häufig(≥ 1/100, < 1/10) Gelegentlich(≥ 1/1.000, < 1/100)
Psychiatrische Erkrankungen emotionale Symptome* (Stimmungsschwankungen, affektive Störung, Wut, Ag- gression, Ungeduld, Schlaf- losigkeit, abnorme Träume, gesteigerte Libido)
Gefäßerkrankungen maligne Hypertonie, Hitze- wallungen, Venenentzün- dungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Durchfall, Blähungen, Schmerzen im Mund
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Hautreaktionen*(Akne, Alopezie, trockene Haut, Hautläsionen, Kon- taktdermatitis, veränderte Haarfarbe, Hautausschlag, Überempfindlichkeit an der Applikationsstelle, Juckreiz an der Applikationsstelle)
Erkrankungen der Geschlechts- organe und der Brustdrüse Gynäkomastie, Brustwar- zenbeschwerden, Hoden- schmerzen, häufigere Erek- tion
Allgemeine Erkrankungen und Be- schwerden am Verabreichungsort eindrückbares Ödem
Untersuchungen erhöhte PSA-Werte, erhöhte Hämatokrit- oder Hämoglobinwerte
Tabelle 2: NebenwiNebenwi rkungen aus Spontanberichten mit Testogel und andere bekannterkungen
MedDRA Systemorgan- klasse Nebenwirkungen
Häufig Selten Sehr selten Nicht bekannt
(≥ 1/100, (≥ 1/10.000, (< 1/10.000) (Häufigkeit auf Grundlage
< 1/10) < 1/1.000) der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar)
Gutartige, bösarti- ge und unspezifi- sche Neubildun- gen (einschl. Zys- ten und Polypen) Neoplasien in der Leber Prostatakarzinom (Daten zum Prostatakarzinomri- siko in Verbindung mit einer Testosteronbehand- lung sind nicht schlüssig)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörun- gen Gewichtszunahme, Elektrolytveränderungen (Retention von Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium, anorganischen Phospha- ten und Wasser) bei län- gerer Behandlung und/ oder hoher Dosierung
Psychiatrische Erkrankungen Nervosität, Depression, Feindseligkeit
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Schlafapnoe
Leber- und Gallen- erkrankungen Gelbsucht
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell- gewebes Akne, Seborrhoe, Glatzenbildung

* Ereignisse gruppiert

Fortsetzung der Tabelle auf Seite 4

MedDRA Systemorgan- klasse Nebenwirkungen
Häufig Selten Sehr selten Nicht bekannt
(≥ 1/100, (≥ 1/10.000, (< 1/10.000) (Häufigkeit auf Grundlage
< 1/10) < 1/1.000) der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar)
Skelettmuskula- tur-, Bindege- webs- und Kno- chenerkrankungen Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Nieren und Harn- wege Harnverhalten
Erkrankungen der Geschlechtsorga- ne und der Brust- drüse Priapismus Libidoveränderungen, häufigere Erektionen; eine Therapie mit hohen Dosen Testosteron unter- drückt oder verringert, im Allgemeinen reversibel, die Spermatogenese und führt dadurch zu einer Verkleinerung der Hoden; Prostataanomalien
Allgemeine Er- Eine langfristige Therapie
krankungen und oder eine Therapie mit
Beschwerden am hohen Dosen Testosteron
Verabreichungsort kann gelegentlich zu
Wasserretention und
Ödemen führen; Über-
empfindlichkeitsreak-
tionen können auftreten.
Aufgrund des Alkoholge-
haltes können häufige
Anwendungen Hautrei-
zungen und trockene
Haut hervorrufen.
Untersuchungen Anstieg des Hämatokrits, Anstieg der Erythrozyten, Anstieg des Hämoglobins Abnorme Le- berfunktions- tests

Fortsetzung der Tabelle

ren Sexualorgane und für die Aufrechterhal-

24 Stunden in den systemischen Kreislauf

Die aktiven Hauptmetaboliten des Testo- sterons sind Dihydrotestosteron (DHT) und Estradiol.

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt in Form konju- gierter Testosteron-Metaboliten hauptsäch- lich über den Urin und in kleineren Mengen unverändert über die Faeces.

In der Phase-III-Doppelblindstudie hatten am Ende der 112-tägigen Behandlungspe- riode, während der die Dosis Testogel ba- sierend auf der gesamten Testosteronkon- zentration titriert werden konnte, 81,6 % (KI 75,1 – 87,0 %) der Männer einen Gesamt- testosteronspiegel im für eugonadale junge Männer normalen Bereich (300 – 1000 ng/ dl). Bei Patienten, die eine tägliche Testogel- Dosis erhielten, betrug die mittlere (± SD) Testosteronkonzentration am Tag 112 (Cav) 561 (± 259) ng/dl, die mittlere Cmax war 845 (± 480) ng/dl und die mittlere Cmin betrug

334 (± 155) ng/dl. Die entsprechenden

Konzentrationen am Tag 182 (Doppelblind- Periode) waren Cav 536 (± 236) ng/dl, mitt- lere Cmax 810 (± 497) ng/dl und mittlere Cmin 330 (± 147) ng/dl.

In der offenen Phase-III-Studie hatten am Ende einer 264-tägigen Behandlungspe- riode, während der die Dosis Testogel basierend auf der gesamten Testosteron- konzentration titriert werden konnte, 77 % (KI 69,8 – 83,2 %) der Männer einen Gesamt- testosteronspiegel im für eugonadale junge Männer normalen Bereich (300 – 1000 ng/ dl).

Bei Patienten, die eine tägliche Testogel- Dosis erhielten, betrug die mittlere (± SD) Testosteronkonzentration am Tag 266 (Cav) 459 (± 218) ng/dl, die mittlere Cmax war 689 (± 414) ng/dl und die mittlere Cmin betrug

305 (± 121) ng/dl. Die entsprechenden

Konzentrationen an Tag 364 (offene Erwei- terungsperiode) waren Cav 454 (± 193) ng/ dl, mittlere Cmax 698 (± 382) ng/dl und mitt-

tung der sekundären Geschlechtsmerkmale

(Entwicklung der Körperbehaarung, Stimm- bruch, Auftreten der Libido), für die Förde-

abgegeben.

Die Testosteron-Blutspiegel steigen bereits

lere C

min

302 (± 126) ng/dl.

rung der Proteinsynthese, die Entwicklung der Skelettmuskulatur und die Verteilung des Körperfetts sowie für die Reduktion der renalen Ausscheidung von Stickstoff, Na- trium, Kalium, Chlorid, Phosphat und Was- ser.

Testosteron vermindert die Hypophysense- kretion der Gonadotropine.

In einigen Zielorganen tritt die Wirkung des Testosterons erst nach peripherer Um- wandlung in Estradiol auf, das dann an die Estrogenrezeptoren in den Zielzellkernen bindet, z. B. in den Hypophysen-, Fett-, Ge- hirn- und Knochenzellen sowie in den Ley- dig-Zellen der Hoden.

Pharmakokinetik

Resorption

Die perkutane Resorption von Testosteron nach Anwendung von Testogel liegt zwi- schen 1 % und 8,5 %.

Verteilung

Nach perkutaner Resorption wird Testoste- ron in relativ konstanten Mengen über

in der ersten Stunde nach dem Auftragen

an und erreichen am 2. Anwendungstag einen Steady State. Die tägliche Schwan- kungsbreite der Testosteronkonzentrationen entspricht danach den Veränderungen der endogenen Testosteronspiegel, die im Rah- men des zirkadianen Rhythmus beobach- tet werden. Durch perkutane Anwendung werden somit Spitzenkonzentrationen im Blut vermieden, wie sie nach Injektion be- obachtet werden. Im Gegensatz zur oralen Androgentherapie treten in der Leber keine Steroidkonzentrationen auf, die oberhalb physiologischer Werte liegen.

Die Anwendung von 5 g Testogel hat einen durchschnittlichen Anstieg der Testosteron- konzentration von ca. 2,3 ng/ml (8,0 nmol/l) im Plasma zur Folge.

Biotransformation

Nach Abbruch der Behandlung beginnt das Absinken des Testosteronspiegels ca. 24 Stunden nach der letzten Anwendung. Dieser erreicht die Ausgangskonzentratio- nen ca. 72 bis 96 Stunden nach der letzten Anwendung.

Weblinks
Packungen
Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g Gel 1x88g
Preis
63,86 €
Zuzahlung
6,39 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
11666162
Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g Gel 3x88g
Preis
169,02 €
Zuzahlung
10,00 €
Verpackung ist nicht auf der Liste.
11666179
Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g Gel 1x88g
Preis
-
Zuzahlung
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Verpackung ist nicht auf der Liste.
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