ADDEL JUNIOR Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Laktose: Nein
ADDEL JUNIOR wird im Rahmen der intra- venösen Ernährung von Frühgeborenen und Neugeborenen, Säuglingen und Kindern angewendet. Es ist vorgesehen den Grund- bedarf an Spurenelementen zu decken.
Dosierung
Frühgeborene und Neugeborene, Säug- linge und Kinder (mit einem Körperge- wicht bis 20 kg):Der Grundbedarf an den enthaltenen Spuren- elementen wird durch 1 ml ADDEL JUNIOR pro kg Körpergewicht pro Tag bis zu einer maximalen Tagesdosis von 20 ml abge- deckt.
Kinder (mit einem Körpergewicht von mehr als 20 kg):Eine Tagesdosis von 20 ml ADDEL JUNIOR sollte den Grundbedarf an Spurenelemen- ten decken.
ADDEL JUNIOR ist bei der Verabreichung an Frühgeborene durch die einmalige Zu- gabe einer injizierbaren Zinklösung zu er- gänzen, um die parenterale Aufnahme einer Gesamtmenge von 450 bis 500 Mikro- gramm Zink/kg/Tag zu erreichen.
Eine tägliche Eiseninfusion wird bei Früh- geborenen mit langfristiger parenteraler Er- nährung (> 3 Wochen) und ein Molybdän- zusatz bei einer parenteralen Ernährung von > 4 Wochen Dauer empfohlen.
Art der Anwendung Intravenöse Anwendung:
ADDEL JUNIOR darf nicht in der vorliegen- den Form verabreicht werden. Es muss verdünnt werden, bis die erwünschte Os- molarität erreicht ist.
Hinweise zur Dosisanpassung bei be- stimmten Patientengruppen, siehe Ab- schnitt 4.4.
Zu Inkompatibilitäten und Hinweisen zur Handhabung siehe Abschnitt 6.2 und 6.6.
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Patienten mit bekannter Überempfind- lichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.
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Morbus Wilson und erhöhte Serumkon- zentrationen der Spurenelemente, die in ADDEL JUNIOR enthalten sind.
Vor der Anwendung der Lösung muss eine genaue Kontrolle der klinischen und biolo- gischen Parameter des Patienten erfolgen. In der Pädiatrie kann der individuelle Spu- renelementebedarf aufgrund von Faktoren wie Alter, Gewicht, zugrunde liegende Er- krankung und Dauer der parenteralen Er- nährung variieren.
Die Mangankonzentration im Blut muss bei längerer künstlicher Ernährung regelmäßig überwacht werden. Eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der ADDEL JUNIOR-Infusion kann notwendig werden, wenn die Mangan- konzentration bis in einen potenziell toxischen Bereich ansteigt (bitte berücksichtigen Sie die entsprechenden Referenzbereiche). Wenn neurologische Symptome auftreten, muss eine Manganüberdosierung in Betracht ge- zogen werden.
Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn das Arzneimittel Patienten mit verminderter biliärer Ausscheidung verabreicht wird, da hierdurch möglicherweise die biliäre Aus- scheidung von Mangan, Kupfer und Zink beeinträchtigt wird, wodurch es zu Akkumu- lation und Überdosierung kommen kann. Bei Übelkeit, Erbrechen und Gastralgie muss eine Kupferüberdosierung in Betracht ge- zogen werden. Bei Patienten mit einge- schränkter Leberfunktion oder leichter Cho- lestase muss die Dosierung angepasst werden. Bei ausgeprägter Cholestase müs- sen die Kupferkonzentration im Blut und die hepatobiliären Parameter überwacht werden.
ADDEL JUNIOR muss bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Vor- sicht angewendet werden, da die Exkretion einiger Spurenelemente (Selen und Zink) möglicherweise signifikant verringert ist, wodurch es zu Akkumulation und Überdo- sierung kommen kann. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung angepasst werden.
ADDEL JUNIOR muss bei Patienten mit manifester Hyperthyreose mit Vorsicht an- gewendet werden.
Bei Patienten, die mittel- oder langfristig parenteral ernährt werden, tritt häufiger Ei- sen-, Zink- und Selenmangel auf. In sol- chen Fällen muss die Dosierung, falls er- forderlich, mithilfe weiterer Lösungen ange- passt werden, die ausschließlich diese Ele- mente enthalten.
Aufgrund der Gefahr der Präzipitation sind ADDEL JUNIOR vor der Verdünnung keine Arzneimittel oder Elektrolyte hinzuzufügen. Das Kompatibilitätsprofil von Infusionslö- sungen, die über dieselbe Infusionsleitung verabreicht werden, muss überprüft werden.
Bei einer zusätzlichen Iodzufuhr über ein iodbasiertes Antiseptikum ist keine Anpas- sung von ADDEL JUNIOR erforderlich.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Nicht zutreffend.
Nicht zutreffend.
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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS ADDEL JUNIORFolgende Nebenwirkung wurde nach Markteinführung bei Lösungen mit Spuren- elementen beobachtet. Die Häufigkeit ist nicht bekannt (auf Grundlage der verfüg- baren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse (SOC) | Bevorzugte Bezeichnung gemäß MedDRA |
ALLGEMEINE ER- KRANKUNGEN UND BESCHWER- DEN AM VERAB- REICHUNGSORT | Schmerzen am Verabreichungsort |
Die Meldung des Verdachts auf Neben- wirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Ne- benwirkung dem Bundesinstitut für Arznei- mittel und Medizinprodukte, Abt. Pharma- kovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Bei Verdacht auf Überdosierung ist die Be- handlung mit ADDEL JUNIOR abzubre- chen. Eine Überdosierung muss durch ent- sprechende Laboruntersuchungen bestätigt werden.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Elektrolyt- lösungen
ATC-Code: B05XA31
ADDEL JUNIOR ist eine Lösung mit fünf es- senziellen Spurenelementen (Zink, Kupfer, Mangan, Iod, Selen).
Spurenelemente werden normalerweise im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung auf- genommen und sind zur Aufrechterhaltung des Stoffwechselgleichgewichts erforderlich.
Bei künstlicher Ernährung ist die Zufuhr von Spurenelementen erforderlich, da ein Mangel an diesen Spurenelementen bedeutsame metabolische und klinische Störungen her- vorrufen kann.
Die Zusammensetzung von ADDEL JUNIOR basiert auf aktuellen internationalen Emp- fehlungen zum Bedarf an Spurenelementen bei Säuglingen und Kindern.
Die in physiologischen Mengen infundierten Spurenelemente in ADDEL JUNIOR werden genauso verwertet wie die über orale Zu- fuhr aufgenommenen Spurenelemente.
Die verschiedenen Phasen des Metabolis- mus von Spurenelementen lassen sich fol- gendermaßen unterteilen:
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Bluttransport durch Proteine: Albumin (Mn, Cu, Zn, Se), Ceruloplasmin (Cu),
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Selenomethionin (Se); oder durch Nicht- Proteinträger (I).
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Speicherung mithilfe spezifischer Protei- ne: Schilddrüsenhormone (I), Selenopro- teine (Se); oder mithilfe von nicht-spezi- fischen Proteinen: Metallothioneine (Cu, Zn, Mn).
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Elimination: Die kationischen Spurenele- mente (Cu, Mn, Zn) werden hauptsäch- lich über die Galle ausgeschieden. Die anionischen Spurenelemente (I) und eini- ge oxygenierte Formen von Mineralien (Se) werden primär über den Urin aus- geschieden.
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