Präparate

Humalog® 100 Einheiten/ml KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen

Verschreibungsinformationen
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Rezeptpflichtig
Insulinanaloga, schnell wirkende zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. Hierzu zählen:- Insulin Aspart- Insulin Glulisin- Insulin LisproDiese Wirkstoffe sind nicht verordnungsfähig, solange sie mit Mehrkosten im Vergleich zu schnell wirkendem Humaninsulin verbunden sind. Das angestrebte Behandlungsziel ist mit Humaninsulin ebenso zweckmäßig, aber kostengünstiger zu erreichen. Für die Bestimmung der Mehrkosten sind die der zuständigen Krankenkasse tatsächlich entstehenden Kosten maßgeblich.
Dies gilt nicht für Patienten
- mit Allergie gegen den Wirkstoff Humaninsulin
- bei denen trotz Intensivierung der Therapie eine stabile adäquate Stoffwechsellage mit Humaninsulin nicht erreich…
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Sonstige Informationen
Humalog® 100 Einheiten/ml KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen
Gluten: Nein
Laktose: Nein
Injektionslsg.
Lilly Deutschland GmbH
SmPC
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Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit Diabetes mellitus, die Insulin für die Aufrechterhaltung eines normalen Glu- kosehaushaltes benötigen. Humalog ist ebenfalls angezeigt bei der Ersteinstellung des Diabetes mellitus.

Dosierung

Dosierung

Die Dosierung muss vom Arzt entspre- chend den Bedürfnissen des Patienten festgesetzt werden.

Junior KwikPen

Humalog 100 Einheiten/ml Junior KwikPen ist geeignet für Patienten, die von einer fei- neren Insulin-Dosiseinstellung profitieren können.

August 2022

Humalog kann unmittelbar vor einer Mahl- zeit gegeben werden. Falls notwendig kann Humalog auch unmittelbar nach einer Mahlzeit angewendet werden.

Humalog ist, verglichen mit Normalinsulin, bei subkutaner Anwendung ein Präparat mit rascherem Wirkungseintritt und kürze-

rer Wirkdauer (2 bis 5 Stunden). Aufgrund des sehr raschen Wirkungseintritts kann eine Humalog Injektion (oder ein Humalog Bolus im Falle der Anwendung mittels sub- kutaner Insulinpumpentherapie) unmittel- bar vor oder nach den Mahlzeiten appliziert werden. Wie bei jedem Insulin kann der Wirkungsverlauf intra- und interindividuell unterschiedlich sein. Der rasche Wirkeintritt von Humalog im Vergleich mit Normalinsulin ist unabhängig vom Injektionsort. Wie bei allen Insulinpräparaten hängt die Wirkdauer bei Humalog von der Dosis, der Injektions- stelle, der Durchblutung, der Temperatur und der körperlichen Aktivität ab.

Gemäß der Anweisung des Arztes kann Humalog in Verbindung mit einem länger wirksamen Insulin oder mit oralen Sulfonyl- harnstoff-Präparaten angewendet werden.

Besondere Patientengruppen Eingeschränkte Nierenfunktion

Der Insulinbedarf kann bei bestehender

Nierenschädigung vermindert sein.

Eingeschränkte Leberfunktion

Der Insulinbedarf kann bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer reduzierten Fähigkeit zur Glukoneogenese und aufgrund eines geringeren Insulinab- baus vermindert sein; allerdings kann bei Patienten mit einer chronischen Leberfunk- tionsstörung eine erhöhte Insulinresistenz auch zu einem erhöhten Insulinbedarf führen.

Kinder und Jugendliche

Humalog darf bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden (siehe Abschnitt 5.1).

Art der Anwendung

Subkutane Anwendung

Humalog sollte subkutan injiziert werden.

KwikPen, Junior KwikPen und Tempo Pen sind nur zur subkutanen Injektion geeignet. Humalog in Patronen ist nur zur subkuta- nen Injektion mit einem wiederverwendba- ren Pen der Firma Lilly oder mit kompati- blen Pumpensystemen zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) geeignet.

Die subkutane Anwendung soll in Oberarm, Oberschenkel, Gesäß oder Abdomen erfol- gen. Die Injektion sollte immer an verschie- denen Stellen stattfinden, so dass dieselbe Einstichstelle nicht öfter als ca. einmal im Monat verwendet wird, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloi- dose zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.4. und 4.8).

Bei subkutaner Injektion von Humalog muss darauf geachtet werden, dass kein Blutgefäß getroffen wird. Nach der Injektion darf die Injektionsstelle nicht massiert wer- den. Die Patienten müssen auf geeignete Injektionstechniken geschult werden.

Humalog KwikPens

Humalog KwikPens sind in zwei Stärken verfügbar. Mit dem Humalog 100 Einhei- ten/ml KwikPen (und Humalog 200 Einhei- ten/ml KwikPen, siehe separate Fachinfor- mation) können 1 – 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheit während einer einzelnen In- jektion abgegeben werden. Mit dem Huma- log 100 Einheiten/ml Junior KwikPen kön- nen 0,5 – 30 Einheiten in Schritten zu je 0,5 Einheiten während einer einzelnen In-

jektion abgegeben werden. Die Anzahl der Insulin-Einheiten, ungeachtet der Stärke, wird im Dosierfenster des Pens angezeigt und bei der Umstellung eines Patienten zu einer neuen Stärke oder zu einem neuen Pen mit anderen Dosierschrit- ten hat keine Umrechnung zu erfolgen.

Humalog Tempo Pen

Mit dem Humalog 100 Einheiten/ml Tempo Pen können 1 – 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheit während einer einzelnen Injek- tion abgegeben werden. Die Anzahl der In- sulin-Einheiten, ungeachtet der Stärke, wird im Dosierfenster des Pens angezeigt und bei der Umstellung eines Patienten zu einer neuen Stärke oder zu einem neuen Pen mit anderen Dosierschritten hat keine Umrechnung zu erfolgen.

Der Tempo Pen kann mit einem Tempo Smart Button, einem optionalen Modul zum Datentransfer, benutzt werden (siehe Abschnitt 6.6).

Wie bei jeder Insulininjektion sollte der Pa- tient vor der Verwendung von Tempo Pen, Tempo Smart Button und einer mobilen Ap- plikation (App) angewiesen werden seinen Blutzuckerspiegel zu überprüfen. Dies gilt auch, wenn er eine weitere Injektion in Be- tracht zieht oder falls er sich nicht sicher ist, wie viel er gespritzt hat.

Anwendung von Humalog mittels einer Insulin-Infusionspumpe

Zur subkutanen Injektion von Humalog mit- tels einer kontinuierlichen Insulin-Infusions- pumpe können Sie den Vorratsbehälter mit einer Humalog 100 Einheiten/ml Durchstech- flasche befüllen. Einige Pumpen sind mit Patronen kompatibel, die intakt in die Pumpe eingefügt werden können.

Zur Infusion von Insulin lispro können nur bestimmte CE zertifizierte Insulin-Infusions- pumpen verwendet werden. Bevor Sie In- sulin lispro infundieren, studieren Sie die Bedienungsanleitungen des Herstellers der Pumpe, um sicher zu sein, ob sich Ihre Pumpe eignet oder nicht. Benutzen Sie die für diese Pumpe vorgesehenen Vorratsbe- hälter und Katheter. Nutzen Sie bei der Befüllung des Vorratsbehälters die korrekte Nadellänge für das Befüllungssystem, um eine Beschädigung des Behälters zu ver- meiden.

Das Infusionsset (Schlauch und Nadel) muss gemäß den Anweisungen in der Bedie- nungsanleitung des Infusionssets gewechselt werden. Im Falle einer hypoglykämischen Episode sollte die Infusion unterbrochen werden, bis die Episode behoben ist. Falls wiederholte oder schwere niedrige Blutzucker- spiegel auftreten, ziehen Sie die Notwen- digkeit einer Reduktion oder einer Unter- brechung der Insulininfusion in Betracht. Ein Defekt an der Pumpe oder ein Ver- schluss des Infusionssets kann zu einem raschen Anstieg des Glukosespiegels führen. Falls Sie vermuten, dass der Insulinfluss unterbrochen ist, folgen Sie den Hinweisen in der Gebrauchsanleitung der Pumpe. Wenn Humalog mittels einer Insulin-Infusions- pumpe verabreicht wird, sollte es nicht mit einem anderen Insulin gemischt werden.

Intravenöse Anwendung von Insulin

Falls notwendig kann Humalog auch intra- venös angewendet werden, zum Beispiel zur Korrektur von Blutglukosespiegeln während

einer Ketoazidose, einer akuten Erkrankung oder während intra- und postoperativen Phasen.

Humalog 100 Einheiten/ml ist in Durchstech- flaschen erhältlich, wenn eine intravenöse Anwendung nötig ist.

Die intravenöse Injektion von Insulin lispro muss gemäß der üblichen klinischen Praxis für intravenöse Injektionen erfolgen, zum Beispiel durch einen intravenösen Bolus oder durch ein Infusionssystem. Regelmä- ßige Messungen des Blutglukosespiegels sind dabei erforderlich.

Infusionssysteme sind bei Konzentrationen von 0,1 Einheiten/ml bis 1,0 Einheiten/ml Insulin lispro in 0,9%iger Natriumchlorid- oder 5%iger Dextroselösung bei Raumtem- peratur für 48 Stunden stabil. Es wird emp- fohlen, das System vor Beginn der Infusion zu spülen.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Hypoglykämie.

Warnhinweise

Rückverfolgbarkeit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Be- zeichnung des Arzneimittels und die Char- genbezeichnung des angewendeten Arz- neimittels eindeutig dokumentiert werden.

Umstellung eines Patienten auf einen ande- ren Insulintyp oder Insulin eines anderen Herstellers

Die Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder ein Insulin eines anderen Herstellers muss unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen. Jede Änderung hinsichtlich Stärke, Marke (Hersteller), Insulin- typ (Normal/löslich, Basal [NPH]/Isophan, etc.), Art des Insulins (tierisches Insulin, Humaninsulin, Humaninsulin-Analogon) und/ oder Herstellungsmethode (rekombinante DNA-Technologie bzw. tierisches Insulin) kann eine Veränderung des Insulinbedarfs nach sich ziehen. Bei schnell wirkenden In- sulinen muss jeder Patient, der auch Basal- Insuline verwendet, die Dosierung beider Insuline optimieren, um eine Glukose-Kon- trolle über den ganzen Tag hinweg zu erzielen, insbesondere in der Nacht und im nüchter- nen Zustand.

Durchstechflasche

Wenn Humalog mit länger wirksamen Insu- linen gemischt wird, muss das kürzer wirk- same Humalog zuerst in die Spritze aufge- zogen werden, um eine Verunreinigung der Durchstechflasche durch das länger wirk- same Insulin zu vermeiden. Das Mischen der Insuline im Voraus oder direkt vor der Injektion muss gemäß der Anweisung des Arztes erfolgen. Es ist jedoch einer gleich- bleibenden Gewohnheit zu folgen.

Hypoglykämie und Hyperglykämie

Bestimmte Umstände wie lange Diabetes- Dauer, intensivierte Insulintherapie, diabeti- sche Nervenerkrankung oder Medikation mit Beta-Blockern können die frühen Warn-

symptome einer Hypoglykämie unterschied- lich oder weniger ausgeprägt erscheinen lassen.

Einige Patienten, bei denen hypoglykämische Reaktionen nach einem Wechsel von tieri- schem auf menschliches Insulin auftraten, berichteten, dass die frühen Warnsymptome einer Hypoglykämie weniger ausgeprägt oder anders als bei ihrem vorhergehenden Insulin waren. Eine unbehandelte Hypo- glykämie oder nicht korrigierte hyperglykä- mische Reaktionen können zu Bewusstlosig- keit, Koma oder zum Tod führen.

Die Gabe einer unzureichenden Dosis oder die Unterbrechung einer Behandlung, ins- besondere bei Insulin-abhängigen Diabeti- kern, kann zu einer Hyperglykämie und einer diabetischen Ketoazidose führen; diese Zustände sind potentiell lebensbe- drohlich.

Injektionstechnik

Patienten müssen angewiesen werden, die Injektionsstelle regelmäßig zu wechseln, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren. Es besteht das potenzielle Risiko einer verzö- gerten Insulinresorption und einer schlech- teren Blutzuckerkontrolle nach Insulininjek- tionen an Stellen mit diesen Reaktionen. Bei einem plötzlichen Wechsel der Injek- tionsstelle zu einem nicht betroffenen Be- reich wurde darüber berichtet, dass dies zu Hypoglykämie führte. Nach einem Wechsel des Injektionsbereichs wird eine Überwa- chung des Blutzuckers empfohlen und eine Dosisanpassung der Antidiabetika kann in Erwägung gezogen werden.

Insulinbedarf und Anpassung der Dosierung

Der Insulinbedarf kann während einer Krank- heit oder bei seelischer Belastung erhöht sein.

Eine Anpassung der Dosierung kann auch bei einer starken körperlichen Belastung des Patienten oder bei einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten notwendig sein. Körperliche Belastung unmittelbar nach der Mahlzeit kann das Risiko einer Hypoglyk- ämie erhöhen. Eine Folge der pharmakody- namischen Eigenschaften schnell wirksa- mer Insulin-Analoga besteht darin, dass nach der Injektion im Vergleich zu Normal- insulin eine Hypoglykämie rascher auftreten kann.

Kombination von Humalog und Pioglitazon

Unter einer Kombinationstherapie von Pio- glitazon und Insulin wurden Fälle von Herz- insuffizienz berichtet. Besonders waren Patienten betroffen, bei denen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Herzinsuffi- zienz bestand. Sollte die Kombination von Pioglitazon und Humalog erwogen werden, ist dies zu beachten. Im Fall einer Kombina- tionsbehandlung sind bei den Patienten Anzeichen und Symptome einer Herzinsuf- fizienz, Gewichtszunahme und Ödeme zu überwachen. Pioglitazon muss abgesetzt werden, falls sich die kardiale Symptomatik verschlechtert.

Vermeidung von Anwendungsfehlern

Patienten müssen dazu angewiesen werden, immer das Etikett ihrer Insulinprodukte zu überprüfen, um eine versehentliche Ver- wechslung zwischen zwei verschiedenen

Stärken von Humalog KwikPen und ande- ren Insulinprodukten zu vermeiden. Die Patienten müssen die eingestellten Einheiten im Dosierfenster des Pens visuell überprü- fen. Aus diesem Grund stellt das Lesen des Dosierfensters eine Voraussetzung für die Selbstinjektion dar. Patienten, die blind sind oder deren visuelle Wahrnehmung beeinträch- tigt ist, müssen dazu angewiesen werden, sich immer Hilfe/Unterstützung von einer anderen Person, die über eine gute Sehkraft und Erfahrung im Umgang mit Insulin-Geräten besitzt, zu holen.

Tempo Pen

Der Tempo Pen enthält einen Magneten (siehe Abschnitt 6.5), der die Funktionen eines implantierbaren elektronischen Medi- zinproduktes, wie beispielsweise eines Herzschrittmachers, beeinträchtigen kann. Das Magnetfeld erstreckt sich auf etwa 1,5 cm.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Wechselwirkungen

Der Insulinbedarf kann sich durch Arzneimittel mit hyperglykämischer Wirkung wie z. B. orale Kontrazeptiva, Kortikosteroide, Schild- drüsenhormone, Danazol oder Beta2-Sym- pathomimetika (wie Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin) erhöhen.

Der Insulinbedarf kann sich durch die zusätz- liche Anwendung von Arzneimitteln mit hypo- glykämischer Wirksamkeit wie z. B. orale Antidiabetika, Salicylate (z. B. Acetylsalicyl- säure), Sulfonamide, bestimmte Antide- pressiva (Monoaminoxidaseinhibitoren, se- lektive Serotoninwiederaufnahmehemmer), bestimmte ACE-Hemmer (Captopril, Enala- pril), Angiotensin II Rezeptorblocker, Beta- Blocker, Octreotid oder Alkohol reduzieren. Die zusätzliche Anwendung weiterer Arz- neimittel neben Humalog muss mit dem Arzt abgestimmt werden (siehe Ab- schnitt 4.4).

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Die Daten von einer großen Anzahl von An- wendungen während Schwangerschaften zeigen keine Nebenwirkungen von Insulin lispro auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen.

Es ist unbedingt notwendig, dass die gute Blutzuckerkontrolle bei einer mit Insulin be- handelten Patientin (insulinabhängig oder mit Schwangerschaftsdiabetes) während der Schwangerschaft beibehalten wird. Der In- sulinbedarf sinkt meistens während der ersten drei Schwangerschaftsmonate und steigt ab dem vierten Schwangerschafts- monat an. Patientinnen mit Diabetes sollten unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn eine Schwangerschaft geplant wird oder ein- getreten ist. Eine genaue Blutzuckerkontrolle sowie ein allgemein guter Gesundheitszu- stand sind bei Schwangeren mit Diabetes besonders wichtig.

Stillzeit

Während der Stillzeit kann eine neue Ein- stellung der Insulindosierung und der Diät oder beides notwendig sein.

Fertilität

Insulin lispro verursachte in Studien am Tier keine Fertilitätseinschränkungen (siehe Ab- schnitt 5.3).

Fahrtüchtigkeit

Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten he- rabsetzen. Dies kann in Situationen, in de- nen diese Fähigkeiten von besonderer Be- deutung sind (z. B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.

Dem Patienten sollte geraten werden, Vor- sichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim Führen von Kraftfahr- zeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oder verringerter oder fehlender Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen besonders wichtig. In diesen Fällen muss überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeugs überhaupt ratsam ist.

Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die häufigste Nebenwirkung jeder Insulin- behandlung ist die Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosig- keit und im Extremfall zum Tod führen. Eine genaue Häufigkeitsangabe zum Auftreten von Hypoglykämien erfolgt nicht, da das Auftreten einer Hypoglykämie aus dem Zu- sammenspiel zwischen Insulindosis und anderen Faktoren wie Ernährung und kör- perlicher Betätigung resultiert.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Nachfolgend sind die Nebenwirkungen aus klinischen Studien gemäß den bevorzugten Begriffen nach MedDRA aufgelistet, grup- piert nach Systemorganklassen und ge- ordnet nach abnehmender Häufigkeit (sehr häufig: ≥ 1/10; häufig: ≥ 1/100, < 1/10; ge- legentlich: ≥ 1/1.000, < 1/100; selten:

≥ 1/10.000, < 1/1.000; sehr selten:

< 1/10.000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Lokale allergische Reaktionen

August 2022

Lokale allergische Reaktionen kommen bei Patienten häufig vor. Hautrötungen, Schwel- lungen oder Juckreiz können an der Injek- tionsstelle auftreten. Sie verschwinden ge- wöhnlich innerhalb weniger Tage bis weniger Wochen von selbst. In einigen Fällen können diese Erscheinungen durch andere Faktoren als Insulin verursacht werden, z. B. durch Hautdesinfektionsmittel oder mangelhafte Injektionstechnik.

Systemische Allergie

Eine systemische Allergie ist selten, aber potentiell gefährlicher und stellt eine gene-

Systemorganklassen gemäß MedDRA- Datenbank Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt
Erkrankungen des Immunsystems
Lokale allergische Reaktionen X
Systemische Allergie X
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Lipodystrophie X
Kutane Amyloidose X

ralisierte Insulinallergie dar. Sie kann Hautaus- schlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchenden Atem, Blutdruckabfall, schnellen Puls oder Schwitzen hervorrufen. Schwere generalisierte allergische Reaktionen können lebensbedrohlich sein.

Erkrankungen der Haut und des Unter- hautzellgewebes

Lipodystrophie und kutane Amyloidose können an der Injektionsstelle auftreten und die lokale Insulinresorption verzögern. Durch einen regelmäßigen Wechsel der In- jektionsstelle innerhalb des jeweiligen In- jektionsbereichs können diese Reaktionen reduziert oder verhindert werden (siehe Ab- schnitt 4.4).

Ödeme

Im Zusammenhang mit Insulin-Therapie wurde über Ödeme berichtet, insbesonde- re wenn eine schlechte metabolische Kon- trolle durch intensivierte Insulintherapie ver- bessert wurde.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Es existiert keine spezielle Definition für eine Überdosierung von Insulin, da die Blut- glukosekonzentration das Resultat einer komplexen Interaktion von Insulinspiegel, Glukoseverfügbarkeit und anderen metabo- lischen Prozessen ist. Eine Hypoglykämie kann aus einer in Bezug zur Nahrungsauf- nahme oder zum Energieverbrauch über- schießenden Insulinwirkung resultieren.

Eine Hypoglykämie kann einhergehen mit Teilnahmslosigkeit, Verwirrung, Palpitationen, Kopfschmerzen, Schwitzen und Erbrechen.

Eine leichte Form der Hypoglykämie kann durch Aufnahme von Glukose oder anderen Zuckern oder anderen zuckerhaltigen Pro- dukten behoben werden.

Schwere Fälle von Hypoglykämie können durch intramuskuläre oder subkutane Glu- kagoninjektionen behandelt werden, wobei der Patient nach der Injektion Kohlenhydrate zu sich nehmen sollte, sobald er sich aus-

reichend erholt hat. Patienten, die nicht auf Glukagon ansprechen, muss eine Glukose- lösung intravenös verabreicht werden.

Befindet sich der Patient im Koma, sollte Glukagon intramuskulär oder subkutan ver- abreicht werden. Ist kein Glukagon verfüg- bar oder spricht der Patient nicht auf Glu- kagon an, muss eine Glukoselösung intra- venös verabreicht werden. Sobald der Pa- tient wieder bei Bewusstsein ist, sollte er Nahrung zu sich nehmen.

Es kann notwendig sein, Kohlenhydrat-Auf- nahme und Beobachtung fortzuführen, da eine Hypoglykämie nach nur scheinbarer Genesung nochmals auftreten kann.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidia- betika, Insuline und Analoga zur Injektion, schnell wirkend

ATC Code: A10AB04

Die Hauptwirkung von Insulin lispro ist die Regulierung des Glukosestoffwechsels.

Außerdem haben Insuline zahlreiche anabole und anti-katabole Wirkungen in zahlreichen verschiedenen Geweben. Im Muskelgewebe bedeutet dies eine Steigerung der Glyko- gen-, Fettsäure-, Glycerol- und Proteinsyn- these und der Aminosäureaufnahme; gleich- zeitig werden die Glykogenolyse, die Glu- koneogenese, die Ketogenese, die Lipolyse, der Proteinkatabolismus und der Amino- säuretransport aus der Zelle vermindert.

Insulin lispro hat einen raschen Wirkungs- eintritt (ca. 15 Minuten), was eine zeitlich nähere Applikation in Bezug auf die Mahl- zeit erlaubt (innerhalb von 15 Minuten vor oder nach der Mahlzeit) als bei Normalinsu- lin (30 – 45 Minuten vor der Mahlzeit). Im Vergleich zu Normalinsulin tritt die Wirkung von Insulin lispro schneller ein und hält kürzer an (Wirkdauer 2 – 5 Stunden).

Bei Typ 1 und bei Typ 2 Diabetikern konnte in klinischen Untersuchungen mit Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin eine reduzierte postprandiale Hyperglykämie nachgewiesen werden.

Wie bei jedem Insulin kann der Wirkungs- verlauf von Insulin lispro bei verschiedenen Individuen und zu verschiedenen Zeitpunkten bei demselben Individuum unterschiedlich sein und hängt von der Dosis, der Injektions- stelle, der Durchblutung, der Temperatur und der körperlichen Aktivität ab. Der typische Wirkungsverlauf nach einer subkutanen In-

jektion ist in der folgenden Graphik darge- stellt:

Insulin lispro Huminsulin Normal

Die obige Graphik zeigt die relative Glukose- menge, die notwendig ist, um den Blutglu- kosespiegel des Probanden nahe den Nüchternwerten zu halten, aufgetragen gegen die Zeit. Sie ist ein Maß für die Wir- kung dieser Insuline auf den Glukosestoff- wechsel über einen bestimmten Zeitraum.

In klinischen Studien wurde die Behand- lung von Kindern (61 Patienten zwischen 2 und 11 Jahren) sowie Kindern und Jugend- lichen (481 Patienten zwischen 9 und 19 Jah- ren) untersucht, wobei Insulin lispro mit Normalinsulin verglichen wurde. Das pharma- kodynamische Profil von Insulin lispro bei Kindern ist ähnlich dem bei Erwachsenen beobachteten.

Für die Anwendung von Insulin lispro im Rahmen einer subkutanen Pumpentherapie wurde gezeigt, dass – verglichen mit Normal- insulin – niedrigere Spiegel an glycosylier- tem Hämoglobin erhalten werden. In einer doppelblinden Crossover Studie reduzierte Insulin lispro nach 12-wöchiger Anwendung den Spiegel an glykosyliertem Hämoglobin um 0,37 Prozentpunkte im Vergleich zu 0,03 Prozentpunkten bei Normalinsulin- Gabe (p = 0,004).

Studien haben gezeigt, dass bei Typ 2 Dia- betikern, die mit Höchstdosen eines Sulfonyl- harnstoff- Präparates behandelt werden, durch zusätzliche Anwendung von Insulin lispro der HbA1c Wert signifikant reduziert wird, verglichen mit der alleinigen Gabe des Sulfonylharnstoff-Präparates. Die Reduzie- rung des HbA1c Werts ist auch bei der Ver- wendung anderer Insulinprodukte wie lösliche oder Isophan-Insuline zu erwarten.

Klinische Studien mit Typ 1 und Typ 2 Dia- betikern zeigten eine kleinere Anzahl nächt- licher Hypoglykämien unter Insulin lispro ver- glichen mit Insulin human. In einigen Studien war die Reduzierung nächtlicher Hypogly- kämien verbunden mit vermehrten Hypogly- kämien während des Tages.

Die glucodynamische Reaktion auf Insulin lispro wird von einer Nieren- oder Leber- funktionsstörung nicht beeinflusst. Gluco- dynamische Unterschiede zwischen Insulin lispro und Normalinsulin, wie sie während eines „Glucose clamp“ gemessen wurden, bleiben über einen weiten Nierenfunktions- bereich bestehen.

Es wurde nachgewiesen, dass Insulin lispro auf molarer Basis äquipotent zu Humanin- sulin ist, dass es aber einen rascheren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungs- dauer besitzt.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik von Insulin lispro weist auf eine Substanz hin, die sehr schnell re- sorbiert wird und Plasmaspitzenspiegel inner- halb von 30 – 70 Minuten nach der subku- tanen Injektion erzielt. Wenn man die klini- sche Relevanz dieser Kinetik bedenkt, ist es wohl eher angebracht, die Glukoseutilisations- kurve zu studieren (im Abschnitt 5.1 diskutiert).

Die schnellere Absorption von Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin bleibt bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung un- verändert. Im Regelfall bleiben bei Patien- ten mit Typ 2 Diabetes über einen weiten Nierenfunktionsbereich die pharmakokine- tischen Unterschiede zwischen Insulin lispro und Normalinsulin bestehen und zeigen sich unabhängig von der Nierenfunktion. Die schnellere Absorption und Elimination von Insulin lispro im Vergleich zu Normalin- sulin bleibt bei Patienten mit Leberfunkti- onsstörung unverändert.

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Humalog® 100 E/ml 5 KwikPens 3ml N1
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71,08 €
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AOK Baden-Württemberg | AOK Bayern | AOK Bremen/Bremerhaven | AOK Hessen | AOK Niedersachsen | AOK NordOst (100395611, 100395622) | AOK NordOst (109519005, 109719018) | AOK NordWest | AOK PL…
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6087031
Humalog® 100 E/ml 10 KwikPens 3ml N2
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128,03 €
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AOK Baden-Württemberg | AOK Bayern | AOK Bremen/Bremerhaven | AOK Hessen | AOK Niedersachsen | AOK NordOst (100395611, 100395622) | AOK NordOst (109519005, 109719018) | AOK NordWest | AOK PL…
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Humalog® 100 E/ml 5 KwikPens 3ml
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Humalog® 100 E/ml 5 KwikPens 3ml
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