EPIPEVISONE®, 10 mg/g und 1 mg/g Creme
Laktose: Nein
EPIPEVISONE ist geeignet zur initialen Be- handlung von Ekzemen, die gleichzeitig mit Pilzen infiziert sind sowie bei entzündlichen Pilzinfektionen.
Dosierung
EPIPEVISONE wird zweimal täglich, vorzugs- weise einmal morgens und einmal abends, dünn auf den betroffenen Hautpartien gleich- mäßig verrieben. EPIPEVISONE soll nicht unter Okklusivbedingungen oder auf größe- ren Hautarealen angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
EPIPEVISONE soll so lange angewendet werden, wie die entzündlichen Symptome anhalten, jedoch nicht länger als 1 Woche. Da die antimykotische Behandlung nach 1 Woche noch nicht abgeschlossen ist, soll im Anschluss mit einer kortikosteroidfreien, antimykotischen Creme weiterbehandelt werden.
Nach längerer kontinuierlicher, zu häufiger oder großflächiger Anwendung von topi- schen Kortikosteroiden besteht bei plötzli- chem Absetzen des Arzneimittels ein po- tenzielles Risiko für die Entstehung eines topischen Kortikosteroid-Entzugssyndroms (TSW-Syndrom) (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Dies lässt sich vermeiden, indem das Präparat nach längerer Behandlung nicht abrupt abgesetzt, sondern allmählich aus- geschlichen wird.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern soll EPIPEVISONE nur kleinflä- chig (auf weniger als 10 % der Körperober- fläche) angewendet werden.
EPIPEVISONE darf bei Säuglingen und Klein- kindern bis zum Alter von 2 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Creme zur Anwendung auf der Haut.
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Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genann- ten sonstigen Bestandteile.
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Kreuzreaktionen mit anderen Imidazol- und Triazolderivaten können auftreten.
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Spezifische Hautprozesse (Lues, Tbc)
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Viruserkrankungen der Haut (z. B. Vari- zellen, Gürtelrose, Herpes simplex)
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Vakzinationsreaktionen
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Rosaceaartige (periorale) Dermatitis, Ro- sacea, Akne und primär eitrige Hautinfek- tionen
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Säuglinge und Kinder unter 2 Jahren
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Anwendung an der Brust einer stillenden Mutter
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Eine Langzeitanwendung, eine Anwen- dung auf größeren Hautflächen (mehr als 20 % der Körperoberfläche) und eine Anwendung unter Okklusivbedingungen (Pflaster, etc.), besonders bei Kindern, darf nicht erfolgen.
Tritt eine Reaktion auf, die auf eine Über- empfindlichkeit oder eine chemische Rei- zung hinweist, muss die Anwendung von EPIPEVISONE beendet werden.
Kortikosteroide, die auf der Haut angewen- det werden, können in solchen Mengen re- sorbiert werden, dass sie systemische Ef- fekte, einschließlich einer Suppression der Nebennierenrinde, verursachen. Die syste- mische Resorption wird durch Faktoren wie Langzeitanwendung, Anwendung auf grö- ßeren Hautflächen, auf geschädigter Haut oder unter Okklusivbedingungen erhöht.
Kinder und Jugendliche
Kinder können durch topische Kortiko- steroide eine größere Empfänglichkeit für eine Suppression der HPA-(Hypothalamus- Hypophysen-Nebennierenrinde)-Achse und Cushing-Syndrom als Erwachsene aufwei- sen, weil bei Ihnen das Verhältnis von Haut- oberfläche zu Körpermasse größer ist. Deshalb muss die Behandlung von Kindern mit Vorsicht erfolgen. Die Behandlung soll abgebrochen werden, wenn Anzeichen einer Unterdrückung der HPA-Achse oder Anzei- chen eines Cushing-Syndroms auftreten.
EPIPEVISONE sollte generell nicht auf Au- genlider, atrophische Haut, auf Wunden und Ulcera aufgetragen werden. EPIPEVISONE sollte im Gesicht nur mit Vorsicht und kurz- fristig angewendet werden, um Hautverän- derungen zu vermeiden. Schleimhautkontakt ist zu vermeiden.
Eine wiederholte und/oder längere Anwen- dung topischer Kortikosteroide in der Peri- orbitalregion kann Katarakte, okulare Hyper- tension oder ein erhöhtes Glaukom-Risiko induzieren.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen Anwen- dung von Kortikosteroiden können Seh- störungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an
einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie
z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemi- scher oder topischer Kortikosteroide ge- meldet wurden.
Topische Kortikosteroide sind mit Hautver- dünnung und -atrophie, Striae, Rosacea, perioraler Dermatitis, Akne, Telangiektasie, Purpura, Hypertrichose und verzögerter Wundheilung assoziiert.
Die Anwendung topischer Kortikosteroide führt zu einem erhöhten Risiko für Superin- fektionen der Haut oder opportunistischen Infektionen.
Wie bei allen kortikoidhaltigen Präparaten soll eine großflächige Anwendung sowie eine Langzeittherapie, insbesondere in der Schwangerschaft (siehe auch Abschnitt 4.6), vermieden werden.
Bei längerer kontinuierlicher, zu häufiger oder großflächiger Anwendung von topi- schen Steroiden kann es nach Absetzen der Behandlung erneut zu einem Auftreten der Hautveränderung (Rebound flares) kommen (topisches Kortikosteroid-Ent- zugssyndrom). Es kann sich eine schwere Form eines Rebound-Effekts in Form einer Dermatitis mit intensiver Rötung, Stechen und Brennen entwickeln, die sich über den ursprünglich behandelten Bereich hinaus erstrecken kann. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens ist größer, wenn empfindli- che Hautstellen wie das Gesicht oder Fle- xuren behandelt werden. Treten die Be- schwerden innerhalb von Tagen oder Wo- chen nach erfolgreicher Behandlung auf, besteht der Verdacht auf eine Absetzreakti- on. Die erneute Anwendung sollte nur mit Vorsicht erfolgen und es ist in diesen Fällen fachärztlicher Rat einzuholen oder eine an- dere Art der Behandlung zu erwägen.
Benzoesäure kann lokale Reizungen her- vorrufen.
Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäu- te hervorrufen.
Econazol ist ein Inhibitor der Enzyme CYP3A4/2C9. Aufgrund der begrenzten systemischen Verfügbarkeit bei einer Anwen- dung auf der Haut ist das Auftreten klinisch relevanter Interaktionen unwahrscheinlich. Es wurde jedoch für orale Antikoagulanzien berichtet. Bei Patienten, die orale Antiko- agulanzien wie Warfarin oder Acenocou- marol einnehmen, ist deshalb Vorsicht an- geraten und der antikoagulatorische Effekt muss überwacht werden.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine adäquaten oder gut kontrollierten Studien zur Anwendung von EPIPEVISONE Creme bei Schwangeren vor.
Andere epidemiologische Daten sind nicht verfügbar.
Während der Schwangerschaft soll die Anwendung von EPIPEVISONE nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung, so kurz wie möglich und nicht auf größeren Hautarealen erfolgen. Die Dosis sollte so niedrig wie möglich gehalten werden.
Econazolnitrat
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Econa- zol während der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Ab- schnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Die systemische Aufnahme von Econazol nach topischer Anwendung auf intakter Haut ist beim Menschen gering (< 10 %).
Triamcinolonacetonid
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Ab- schnitt 5.3).
Begrenzte Daten in der Literatur weisen darauf hin, dass bis zu 5 % von topisch auf der Haut angewendetem Triamcinolon beim Menschen systemisch aufgenommen wird.
Andere Glucokortikoide
Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucokorti- koiden während der Schwangerschaft kann es zu intrauteriner Wachstumsretardierung des Kindes kommen. Glucokortikoide führten im Tierexperiment zu Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucokortikoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Weiterhin wird aufgrund von epidemiologischen Studien in Verbindung mit Tierexperimenten diskutiert, dass eine intrauterine Glucokortikoidexpo- sition zur Entstehung von metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen im Er- wachsenenalter beitragen könnte.
Werden Glucokortikoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Neben- nierenrinde, die eine ausschleichende Sub- stitutionsbehandlung des Neugeborenen er- forderlich machen kann.
Stillzeit
Econazolnitrat
Es ist nicht bekannt, ob topisch angewen- detes Econazol/Metabolite in die Muttermilch übergeht. Die zur Verfügung stehenden phar- makodynamischen/toxikologischen Daten vom Tier zeigen, dass Econazol in die Mut- termilch übergeht (für Details siehe Ab- schnitt 5.3).
Triamcinolonacetonid
Es wurden keine tierexperimentellen Stu- dien zu Triamcinolon in der Stillzeit identifi- ziert. Es ist nicht bekannt, ob topisch ange- wendetes Triamcinolon ausreichend syste- misch resorbiert wird, um in der Mutter- milch nachweisbar zu sein.
Andere Glucokortikoide
Andere Glucokortikoide gehen in die Mut- termilch über.
EPIPEVISONE darf in der Stillzeit nur klein-
Fertilität
Econazolnitrat
Die Ergebnisse von tierexperimentellen Studien zur Reproduktion zeigten keine Auswirkungen auf die Fertilität (siehe Ab- schnitt 5.3).
Triamcinolonacetonid
Es liegen keine belastbaren Daten vor.
Die Sicherheit der EPIPEVISONE Creme wurde an 182 Erwachsenen, die an 4 klini- schen Studien teilnahmen, evaluiert. Basie- rend auf den gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen mit einer Inzidenz ≥ 1 %: Gefühl von Haut- brennen (1,6 %) und Hautirritation (1,6 %).
Die Sicherheit der EPIPEVISONE Creme wurde des Weiteren an 101 Kindern (Alter: 3 Monate bis 10 Jahre), die an 1 klinischen Studie teilnahmen, evaluiert. Die in dieser Studie am häufigsten berichtete Nebenwir- kung mit einer Inzidenz ≥ 1 % war Erythem (1 %).
Das Sicherheitsprofil von EPIPEVISONE ist bei Erwachsenen und Kindern ähnlich.
Die untenstehende Tabelle stellt die bei der Anwendung von EPIPEVISONE Creme so- wohl in den klinischen Studien (Erwachse- ne oder Kinder) als auch nach Marktein- führung berichteten Nebenwirkungen dar, einschließlich der oben genannten Neben- wirkungen. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Katego- rien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht ab- schätzbar)
Bei großflächiger und/oder länger dauernder (länger als 2 – 4 Wochen) lokaler Anwendung eines mittelstark wirksamen Kortikosteroids und besonders unter Okklusivbedingungen oder Anwendung in Hautfalten sind lokale Hautveränderungen wie Atrophien, Telean- giektasien, Striae distensae, Steroidakne, rosaceaartige (periorale) Dermatitis, Hyper- trichose und Depigmentierung sowie eine Suppression der Nebennierenrindenfunk- tion nicht auszuschließen, besonders bei Kindern. Die Hautatrophie kann nach Be- endigung der Therapie persistieren.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzuzeigen.
EPIPEVISONE ist ein Arzneimittel zur An- wendung auf der Haut. Kortikosteroide, ein- schließlich Triamcinolon, die auf der Haut angewendet werden, können in ausreichen- den Mengen resorbiert werden, um syste- mische Auswirkungen zu haben.
Systemorganklasse | Nebenwirkungen | |
Häufigkeitskategorien | ||
häufig | nicht bekannt | |
Erkrankungen des Immun- systems | Überempfindlichkeit | |
Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4) | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Gefühl von Hautbrennen, Hautirritation,Erythem* | Angioödem, Kontaktdermatitis, Erythem**, Hautatrophie, Juckreiz, Hautablösung, Hautstriae, Teleangiektasien,Absetzreaktionen – Hautrötung, die sich über den ursprünglich betroffenen Bereich hinaus erstre- cken kann, Gefühl des Brennens oder Stechens, Juckreiz, ab- schälende Haut, nässendePusteln (siehe Abschnitt 4.4). |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Schmerzen an der Applikations- stelle, Schwellung an der Appli- kationsstelle |
flächig und nicht an der Brust angewendet werden.
* Die Nebenwirkung wurde nur bei Kindern häufig berichtet.
** Die Häufigkeit „nicht bekannt“ bezieht sich nur auf Erwachsene.
Bei akzidenteller Einnahme sollten an Symptomen ausgerichtete Maßnahmen er- griffen werden. Bei akzidenteller Applika- tion am Auge sollte eine sofortige gründli- che Spülung von Auge und Konjunktival- sack unter schwach laufendem Wasser- strahl oder mit physiologischer Kochsalzlö- sung bei gespreizten Lidern vorgenommen werden. Der Patient sollte darauf hingewie- sen werden, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome anhalten.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika zur topischen Anwendung, Imidazol- und Triazol-Derivate, Kombinatio- nen
ATC-Code: D01AC20
Econazolnitrat
Wirkmechanismus
In Ermangelung etablierter Grenzwerte für Econazol werden in Publikationen zur Eco- nazol-Empfindlichkeit häufig folgende Kon- sensus-Breakpoints angegeben: < 0,5 für empfindliche Organismen, 0,5 – 8 für mittlere Empfindlichkeit und > 8 für resistente Orga- nismen. Die Prozentangaben zu resistenten Organismen in Tabelle 1 folgen dieser Kon- vention.
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbeson- dere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Prävalenz der Resis- tenz die Anwendung von Econazolnitrat zu- mindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung durch Ex- perten angestrebt werden.
Insbesondere bei schwerwiegenden Infek- tionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nach- weis des Erregers und dessen Empfindlich- keit gegenüber Econazolnitrat anzustreben.
Die Empfindlichkeitsdaten in Tabelle 1 zei- gen, dass Econazol das Wachstum vieler Candida-spp.-Isolate hemmt. MHK90-Wer- te von < 4 μg/ml wurden für Candida albi- cans, C. parapsilosis, C. glabrata, C. tropi- calis und C. krusei berichtet. Unter den Candida spp. variierte die Spanne der MHK- Werte sowohl zwischen den Studien, als auch innerhalb einiger Studien beträchtlich. Der niedrigste MHK-Wert aus einer Samm- lung von 420 Candida albicans-Isolaten betrug 0,03 μg/ml. MHK-Werte > 8 wurden für Candida albicans, C. glabrata und
C. tropicalis ermittelt. Candida glabrata,
C. tropicalis und C. krusei gelten im Ver-
Econazolnitrat verursacht Schäden an den Membransystemen der Pilzzellen, was zu einer Erhöhung der Permeabilität führt. Der Wirkort ist höchstwahrscheinlich die unge- sättigte Fettsäure-Acrylgruppe der Mem- branphospholipide.
PK/PD Beziehung
Die PK/PD-Beziehung von Econazol und den Azolen allgemein ist kaum verstanden, und die Kenntnisse über die Pharmakoki- netik sind insgesamt gering.
Resistenzmechanismen
Resistenzen scheinen sich bei Azolen nur langsam zu entwickeln. Ursache sind häu- fig verschiedene genetische Mutationen. Beschriebene Mechanismen sind eine Über- expression von ERG11, das für das Ziel- enzym Lanosterin-14α-demethylase kodiert und Punktmutationen in ERG11, die zu einer verminderten Ziel-Affinität und/oder Trans- porter-Überexpression mit nachfolgend er- höhtem Efflux von Azolverbindungen füh- ren.
Resistenzen und Therapieversagen wurden häufig bei HIV-Patienten mit oropharyngea- len Candida-Infektionen beobachtet, groß- angelegte Erhebungen deuten jedoch nicht darauf hin, dass Resistenzen gegen patho- gene Hefen zunehmen.
Wenngleich Kreuzresistenzen zwischen den verschiedenen Klassen der Azolantimyko- tika bei Candida spp. berichtet wurden, im- pliziert eine Resistenz gegenüber einem Antimykotikum einer Azolklasse nicht unbe- dingt eine Resistenz gegenüber anderen Azolen.
Grenzwerte (Breakpoints)
Für Econazol wurden keine interpretierbaren Grenzwerte durch EUCAST oder das CLSI erstellt. Sie wurden unter den Azolen nur für Fluconazol und Itraconazol ermittelt. Bei der Etablierung von Grenzwerten kommt er- schwerend hinzu, dass die MHKs (Minimale Hemmkonzentrationen) in Abhängigkeit von Inokulationsmenge, Inkubationstemperatur und Kulturmedium stark variieren, dass die Pharmakokinetik nicht genau bekannt ist und eine mangelnde Korrelation zwischen In-vitro-Empfindlichkeit und klinischem An- sprechen besteht.
Tabelle 1: In-Vitro-Empfindlichkeit pathogener Pilze gegen Econazol
Anzahl Isolate | MHK-Spanne [μg/ml] | MHK50[μg/ml] | MHK90[μg/ml] | Resis- tente Isolatea [%] | Referenzen | |
Pathogene Hefen | ||||||
Candida albicans | 73 | 0,03 – 15 | – b | Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995 | ||
Candida albicans | 215 | 1 – 16 | 4 | 4 | 3,25 | Drago et al., 2000 |
Candida albicans | 48 | – | – | – | 14,6 | Carrillo-Munoz et al., 2001 |
Candida albicans | 420 | – | – | 0,03 | 0 | Richter et al., 2005 |
Candida parapsilosis | 22 | 0,03 – 3,75 | – | – | 0 | Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995 |
Candida parapsilosis | 4 | 2 – 4 | – | – | 0 | Drago et al., 2000 |
Candida parapsilosis | 30 | – | – | 4 | 0 | Richter et al., 2005 |
Candida glabrata | 16 | 0,03 – 10 | – | – | – b | Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995 |
Candida glabrata | 84 | – | – | – | 3,6 | Arias et al., 1996 |
Candida glabrata | 44 | Drago et al., 2000 | ||||
Candida glabrata | 21 | – | – | – | 9,5 | Carrillo-Munoz et al., 2001 |
Candida glabrata | 112 | – | – | 0.5 | 0 | Richter et al., 2005 |
Candida tropicalis | 21 | 0,31 – 10 | – | – | – b | Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995 |
Candida tropicalis | 12 | 2 – 8 | 4 | 4 | 0 | Drago et al., 2000 |
Candida tropicalis | 8 | – | – | 4 | 0 | Richter et al., 2005 |
Candida krusei | 13 | 0,15 – 5 | – | – | 0 | Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995 |
Candida krusei | 20 | – | – | – | 70 | Carrillo-Munoz et al., 2001 |
Candida krusei | 12 | – | – | 4 | 0 | Richter et al., 2005 |
Trichosporon spp. | 1 | 0,015 | – | – | 0 | Richter et al., 2005 |
a Resistenz definiert gemäß dem in der Literatur etablierten Konsensus von > 8 μg/ml
b Die berichteten Daten erlauben keine Bestimmung des Prozentsatzes resistenter Isolate.
gleich zu anderen Candida-Spezies gegen- über Azolen als intrinsisch weniger empfind- lich. Dennoch wurde für 112 C.-glabrata- Isolate ein MHK90-Wert von 0,5 μg/ml ge- messen. Begrenzte Daten zu Trichosporon spp. zeigen eine In-vitro-Wirksamkeit von Econazol.
Triamcinolonacetonid Triamcinolonacetonid ist ein fluoriertes Glu- cokortikoid, das im Tierversuch eine etwa 40-fach stärkere Kortikoidwirkung als das natürliche Nebennierenrindenhormon Corti- sol besitzt. Die mineralokortikoide Wirkungs- komponente fehlt dagegen nahezu vollstän- dig. Die Substanz diffundiert wie alle Gluco- kortikoide durch Zellmembranen und bindet an ein zytoplasmatisches Rezeptorprotein. Der Hormon-Rezeptorkomplex wird an- schließend in den Zellkern übernommen und induziert die Biosynthese spezifischer Proteine, die die hormontypischen Zellleis- tungen vermitteln. Triamcinolonacetonid wird in der Leber wesentlich langsamer als das physiologisch gebildete Cortisol metaboli- siert. Es wirkt als Kortikoid entzündungs- hemmend, juckreizstillend, vasokonstrikto- risch und antiallergisch. Um die Wirkpotenz und/oder klinische Wirksamkeit topischer Kortikosteroide zu vergleichen und voraus- zusagen, werden verschiedene Laborme- thoden einschließlich vasokonstriktorischer Assays verwendet. Es gibt einige Belege, die darauf hinweisen, dass beim Menschen zwischen der vasokonstriktorischen Potenz und der therapeutischen Wirksamkeit eine erkennbare Korrelation besteht.
Econazol
Resorption
Die systemische Aufnahme von Econazol nach der topischen Anwendung auf intakter Haut beim Menschen ist gering (< 10 %). Econazolnitrat penetriert in alle Schichten der Epidermis und Dermis. Obwohl das meiste Econazolnitrat nach Applikation einer 1%igen Creme auf der Hautoberfläche zurückbleibt (annähernd 90 %), überschreiten die im Stratum corneum gefundenen Konzentra- tionen die minimalen Hemmkonzentratio- nen für Dermatophyten. In den mittleren Schichten der Dermis werden noch Hemm- konzentrationen erreicht.
Mittlere maximale Spitzenplasma-/Serum- konzentrationen von Econazol und/oder sei- nen Metaboliten wurden 1 bis 2 Tage nach der Applikation beobachtet und betrugen
< 1 ng/ml bei auf intakter Haut aufgetrage- ner 2%iger Creme und 20 ng/ml bei auf ab- gelöster Haut aufgetragener 2%iger Creme. Die perkutane Resorption von Econazolnitrat wird durch den vasokonstriktorischen Effekt von lokal appliziertem Triamcinolonacetonid verlangsamt.
Verteilung
Econazol und/oder seine Metaboliten sind im systemischen Kreislauf zum größten Teil (> 98 %) an Serumproteine gebunden.
Biotransformation
Das in den systemischen Kreislauf gelangte Econazol wird zum größten Teil durch Oxida- tion des Imidazolrings metabolisiert, gefolgt von O-Dealkylierung und Glukuronidierung.
Elimination
Econazol und seine Metaboliten werden zu annähernd gleichen Teilen mit dem Urin und den Fäzes ausgeschieden.
Triamcinolon
Resorption
Das Ausmaß der perkutanen Resorption topischer Kortikosteroide wird durch viele Faktoren einschließlich des Trägers, der Integrität der epidermalen Barriere und der Anwendung von Okklusivverbänden bestimmt. Topische Kortikosteroide können von gesunder intakter Haut resorbiert wer- den. Entzündung und/oder andere Krank- heitsprozesse in der Haut erhöhen die perku- tane Resorption. Okklusivverbände erhöhen die perkutane Resorption erheblich. Daher können Okklusivverbände eine nützliche the- rapeutische Ergänzung bei der Behandlung resistenter Dermatosen sein (siehe Ab- schnitt 4.2).
Begrenzte Daten in der Literatur weisen darauf hin, dass beim Menschen bis zu 5 % von topisch auf der Haut angewendetem Triamcinolon systemisch aufgenommen wird, unter Okklusivverbänden ca. 10 %.
Verteilung
Nach der perkutanen Resorption verläuft die Pharmakokinetik topischer Kortikosteroide ähnlich wie die systemisch angewendeter Kortikosteroide. Kortikosteroide werden in unterschiedlichem Ausmaß an Proteine ge- bunden.
Biotransformation
Kortikosteroide werden hauptsächlich in der Leber metabolisiert.
Elimination
Kortikosteroide werden über die Nieren aus- geschieden. Einige topische Kortikosteroide und ihre Metaboliten werden auch mit der Galle ausgeschieden.