ben-u-ron 125 mg Zäpfchen
Laktose: Nein
Symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen und/oder von Fieber.
Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach den Anga- ben in der nachfolgenden Tabelle. Paracet- amol wird in Abhängigkeit von Alter und Kör- pergewicht dosiert, in der Regel mit 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis, bis maximal 60 mg/kg Körpergewicht als Tages- gesamtdosis.
Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis. Es sollte 6 Stunden nicht unterschreiten.
Bei Beschwerden, die länger als 3 Tage an- halten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Körper- gewicht (Alter) | Einzeldosis(entspre- chende Paracet- amoldosis) | Max.Tagesdosis (24 Std.)(entspre- chende Paracet- amoldosis) |
7 kg(6 – 7Monate) | 1 Zäpfchen (entspre- chend125 mg Paracetamol) | 3 Zäpfchen (entspre- chend375 mg Paracetamol) |
8 kg – 12 kg(7 Mona- te – 2 Jahre) | 1 Zäpfchen (entspre- chend125 mg Paracetamol) | 4 Zäpfchen (entspre- chend500 mg Paracetamol) |
Die in der Tabelle angegebene maximale Tagesdosis (24 Stunden) darf keinesfalls überschritten werden.
Besondere Patientengruppen
Leberinsuffizienz und leichte Niereninsuffizi- enz
September 2021Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunk- tionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom muss die Dosis vermindert bzw. das Dosis- intervall verlängert werden. Ohne ärztliche Anweisung ist eine tägliche Dosis von 2 g nicht zu überschreiten.
Schwere Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/ min) muss ein Dosisintervall von mindes- tens 8 Stunden eingehalten werden.
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Ältere Patienten
Erfahrungen haben gezeigt, dass keine spezielle Dosisanpassung erforderlich ist. Allerdings kann bei geschwächten, immo- bilisierten älteren Patienten mit einge- schränkter Leber- / Nierenfunktion eine Dosisreduktion oder Verlängerung des Do- sierungsintervalls erforderlich werden.
Ohne ärztliche Anweisung sollte die maxi- male tägliche Dosis von 60 mg/kg Körper- gewicht (bis zu einem Maximum von 2 g/ Tag) nicht überschritten werden, bei:
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Körpergewicht unter 50 kg
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Chronischem Alkoholismus
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Wasserentzug
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Chronischer Unterernährung
Kinder und Jugendliche mit geringem Kör- pergewicht
Eine Anwendung von ben-u-ron 125 mg Zäpfchen bei Kindern unter 6 Monaten bzw. unter 7 kg Körpergewicht wird nicht empfoh- len, da die Dosisstärke für diese Altersgrup- pe nicht geeignet ist. Es stehen jedoch für diese Altersgruppe geeignete Dosisstärken bzw. Darreichungsformen zur Verfügung.
Art der Anwendung
Zur rektalen Anwendung.
Die Zäpfchen werden möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit eventuell Zäpfchen in der Hand erwärmen oder kurz in warmes Wasser tauchen.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Um das Risiko einer Überdosierung zu ver- meiden, sollte sichergestellt werden, dass gleichzeitig angewendete Medikamente kein Paracetamol enthalten.
Paracetamol sollte in folgenden Fällen mit besonderer Vorsicht (d. h. mit einem verlän- gerten Dosisintervall oder in verminderter Dosis) und unter ärztlicher Kontrolle ange- wendet werden:
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Hepatozelluläre Insuffizienz
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Chronischer Alkoholmissbrauch
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Schwere Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/ min (siehe Abschnitt 4.2))
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Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krank- heit)
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gleichzeitige Einnahme von Medikamen- ten, die die Leberfunktion beeinträchtigen
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Erkrankungen, die mit einem reduzierten Glutathionspiegel einhergehen können (ggf. Dosisanpassung z. B. bei Diabetes mellitus, HIV, Down-Syndrom, Tumoren)
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Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase Mangel (Favismus)
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Hämolytische Anämie
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Glutathion Mangel
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Dehydratation
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Chronische Mangelernährung
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Körpergewicht unter 50 kg
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Ältere Patienten
Vorsicht ist geboten, wenn Paracetamol zusammen mit Flucloxacillin verabreicht wird, da ein geringfügig erhöhtes Risiko
einer metabolischen Azidose mit Anionen- lücke (englisch: high anion gap metabolic acidosis [HAGMA]) besteht. Patienten mit hohem Risiko für HAGMA sind insbesonde- re Patienten mit schwerer Niereninsuffizi- enz, Sepsis oder Unterernährung, insbe- sondere wenn die maximalen Tagesdosen von Paracetamol verwendet werden.
Nach gleichzeitiger Anwendung von Para- cetamol und Flucloxacillin wird eine eng- maschige Überwachung, einschließlich der Kontrolle von 5-Oxoprolin im Urin, emp- fohlen, um das Auftreten von Säure-Base- Erkrankungen, nämlich HAGMA, festzu- stellen.
Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekun- därinfektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, muss der Arzt kon- sultiert werden.
Allgemein sollen Paracetamol-haltige Arz- neimittel ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nur wenige Tage und nicht in erhöhter Dosis angewendet werden.
Bei längerem hochdosiertem, nicht bestim- mungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels be- handelt werden dürfen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßi- ge Einnahme von Schmerzmitteln, insbe- sondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropa- thie) führen.
Bei abruptem Absetzen nach längerem hochdosiertem, nicht bestimmungsgemä- ßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskel- schmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptoma- tik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis da- hin soll die Wiedereinnahme von Schmerz- mitteln unterbleiben und die erneute Einnah- me nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Die einmalige Anwendung der Tagesge- samtdosis kann zu schweren Leberschä- den führen; in solchem Fall sollte unverzüg- lich medizinische Hilfe aufgesucht werden.
Auswirkungen auf Laborwerte
Die Anwendung von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphor- wolframsäure sowie die Blutzuckerbestim- mung mittels Glucose-Oxydase-Peroxyda- se beeinflussen.
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Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuron- säure und führt dadurch zu einer Reduzie- rung der Paracetamol-Clearance um un- gefähr den Faktor 2. Bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte die Pa- racetamoldosis verringert werden.
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Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeiti- gen Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen, sowie bei potenziell hepatotoxischen Substanzen geboten (siehe Abschnitt 4.9).
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) ben-u-ron 125 mg, Zäpfchen-
Bei gleichzeitiger Anwendung von Para- cetamol und AZT (Zidovudin) wird die Neigung zur Ausbildung einer Neutrope- nie verstärkt. Dieses Arzneimittel soll da- her nur nach ärztlichem Anraten gleich- zeitig mit AZT angewendet werden.
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Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.
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Bei gleichzeitiger Anwendung von Para- cetamol und Flucloxacillin ist Vorsicht geboten, da die gleichzeitige Einnahme mit einem geringfügig erhöhten Risiko einer metabolischen Azidose mit Anio- nenlücke verbunden ist, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4).
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Die wiederholte Anwendung von Para- cetamol über einen Zeitraum von länger als einer Woche verstärkt die Wirkung von Antikoagulantien, insbesondere Warfarin. Daher sollte die langfristige An- wendung von Paracetamol bei Patien- ten, die mit Antikoagulantien behandelt werden, nur unter medizinischer Aufsicht erfolgen. Die gelegentliche Anwendung von Paracetamol hat keinen signifikanten Einfluss auf die Blutungstendenz.
Schwangerschaft
Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist weder auf eine Fehlbildungen verur- sachende noch auf fetale/neonatale Toxizi- tät hin. Epidemiologische Studien zur Neu- roentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf. Falls kli- nisch erforderlich, kann Paracetamol wäh- rend der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte jedoch mit der geringsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum und mit der geringstmöglichen Häufigkeit sowie nicht in Kombination mit anderen Arzneimitteln angewendet werden.
Stillzeit
Nach der Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausge- schieden. Bislang sind keine unerwünsch- ten Wirkungen oder Nebenwirkungen wäh- rend des Stillens bekannt. Paracetamol kann in der Stillzeit in therapeutischen Dosen verabreicht werden.
ben-u-ron hat keinen oder einen zu ver- nachlässigenden Einfluss auf die Verkehrs- tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
sehr selten (< 1/10.000);
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Siehe Tabelle
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierli- che Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte,
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: http://www.bfarm.de
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkun- gen Die Nebenwirkungen sind in der nach- folgenden Tabelle nach der MedDRA Sys- temorganklasse und der Häufigkeit aufge- führt.
Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10);
gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000);
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Sehr selten | Veränderungen des Blutbildes wie Thrombozytopenie, Agranulozytose |
Erkrankungen des Immunsystems | Sehr selten | bei prädisponierten Personen Bronchospasmus (Analgetika-Asthma), Überempfindlichkeitsreaktionen von einfacher Hautrötung bis hin zu Urtikaria und anaphylaktischem Schock |
Stoffwechsel- und Ernährungs- störungen | Sehr selten | Post-Marketing-Erfahrung: Fälle von metabolischer Azidose mit hoher Anionen- lücke, wenn Flucloxacillin gleichzeitig mit Paracetamol verwendet wird, in der Regel bei Vorliegen von Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4.) |
Leber- und Gallenerkrankungen | Selten | Anstieg der Lebertransaminasen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Sehr selten | schwere Hautreaktionen |
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) ben-u-ron 125 mg, Zäpfchenbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden erst nach 3 – 4 Stunden erreicht.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1993 durchgeführte Biover- fügbarkeitsuntersuchung an 18 Probanden ergab für zwei Zäpfchen mit je 125 mg (= 250 mg) als Testpräparat im Vergleich zur halben Tablette (= 250 mg) als Refe- renzpräparat:
gend als Glucuronide (60 bis 80 %) und Sulphatkonjugate (20 bis 30 %) über die Nieren ausgeschieden. Weniger als 5 % werden in unveränderter Form ausgeschie- den.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt in et- wa zwei Stunden. Bei Leber- und Nieren- funktionsstörungen, nach Überdosierungen sowie bei Neugeborenen ist die Halbwerts- zeit verlängert. Das Maximum der Wirkung
und die durchschnittliche Wirkdauer (4 – 6
Symptome
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Per- sonen mit Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehlernäh- rung und bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen. In diesen Fällen kann eine Überdo- sierung zum Tod führen.
In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Ano- rexie, Blässe und Unterleibsschmerzen. Da- nach kann es zu einer Besserung des sub- jektiven Befindens kommen, es bleiben je- doch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.
Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachse- nen oder mit 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzell- nekrosen, die zu einer totalen irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer In- suffizienz, metabolischer Azidose und Enze- phalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Aus- gang, führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen (AST, ALT), Laktatdehydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der Leber- schäden werden in der Regel nach 2 Tagen
sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.
Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversa- gen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung mit Paracet- amol beobachtet wurden, zählen Myokard- anomalien und Pankreatitis.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse Gabe von SH-Gruppen- Donatoren wie z. B. N-Acetylcystein sinn- voll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewis- sen Schutz bieten. In diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme.
Durch Dialyse kann die Plasmakonzentra- tion von Paracetamol abgesenkt werden.
Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Be- handlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und kli- nischen Symptomen entsprechend den üb- lichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analge- tika und Antipyretika, Anilide,
ATC-Code: N02BE01
Der analgetische und antipyretische Wir- kungsmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und peri- phere Wirkung ist wahrscheinlich. Nachge- wiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird. Ferner hemmt Paracetamol den Effekt endogener Pyroge- ne auf das hypothalamische Temperaturre- gulationszentrum.