Präparate

Propofol-®Lipuro 10 mg/ml Emulsion zur Injektion oder Infusion, DSF 50 ml

Verschreibungsinformationen
Arzneimittel ist nicht auf der Liste.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Propofol-®Lipuro 10 mg/ml Emulsion zur Injektion oder Infusion, DSF 50 ml
Gluten: Nein
Laktose: Nein
Emuls. zur Inj./Inf.
B. Braun Melsungen AG
SmPC
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Anwendungsgebiete

Propofol-Lipuro 10 mg/ml wird als kurzwirk- sames intravenöses Allgemeinanästhetikum eingesetzt zur

  • Einleitung und Aufrechterhaltung einer All- gemeinanästhesie bei Erwachsenen und Kindern ab 1 Monat

  • Sedierung von beatmeten Patienten über 16 Jahre im Rahmen der Intensivbehand- lung

  • Sedierung bei diagnostischen und chirur- gischen Maßnahmen, allein oder in Kom- bination mit einer Lokal- oder Regional- anästhesie bei Erwachsenen und Kindern ab 1 Monat.

Dosierung
Allgemeine Hinweise

Propofol-Lipuro darf nur in Krankenhäusern oder adäquat ausgerüsteten ambulanten Einrichtungen von anästhesiologisch bzw. intensivmedizinisch ausgebildeten Ärzten verabreicht werden. Die Herz-Kreislauf- und die Atemfunktionen sollten kontinuierlich überwacht werden (EKG, Pulsoxymeter), Geräte zur Freihaltung der Atemwege des Patienten, zur Beatmung des Patienten und zur Wiederbelebung sollten jederzeit sofort zur Verfügung stehen. Die Sedierung wäh- rend chirurgischer oder diagnostischer Maß- nahmen mit Propofol-Lipuro und die chirur- gische oder diagnostische Maßnahme dürfen nicht von derselben Person vorgenommen werden.

Bei Anwendung von Propofol-Lipuro ist in der Regel die zusätzliche Gabe von Anal- getika erforderlich.

Dosierung

Propofol-Lipuro wird intravenös verabreicht. Die Dosierung wird individuell entsprechend der Reaktion des Patienten angepasst.

Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen

Narkoseeinleitung

Zur Narkoseeinleitung wird Propofol-Lipuro gegen die Reaktion des Patienten (20 – 40 mg Propofol alle 10 Sekunden) titriert, bis die klinischen Zeichen den Beginn der Allge- meinanästhesie erkennen lassen. Bei Er- wachsenen bis 55 Jahre dürfte in der Regel

je 1 ml je 10-ml- Ampulle je 20-ml-Ampulle oder-Durchstechflasche je 50-ml-Durch- stechflasche je 100-ml-Durch- stechflasche
Propofol 10 mg 100 mg 200 mg 500 mg 1000 mg

eine Gesamtdosis von 1,5 – 2,5 mg Propofol/ kg Körpergewicht erforderlich sein.

Bei älteren Patienten und bei Patienten der Risikogruppen ASA III und IV, insbesondere bei kardialer Vorschädigung, ist eine gerin- gere Dosis erforderlich, und die Gesamt- dosis von Propofol kann auf bis zu 1 mg/kg Körpergewicht reduziert werden. Bei diesen Patienten sollte die Verabreichung langsamer erfolgen (ungefähr 2 ml Propofol-Lipuro ent- sprechend 20 mg Propofol alle 10 Sekun- den).

Narkoseaufrechterhaltung

Die Allgemeinanästhesie kann durch Ver- abreichung von Propofol-Lipuro mittels kon- tinuierlicher Infusion oder durch wiederholte Bolusinjektionen aufrechterhalten werden. Bei wiederholten Bolusinjektionen werden im Allgemeinen jeweils 25 – 50 mg Propofol (entsprechend 2,5 – 5 ml Propofol-Lipuro 10 mg/ml) entsprechend den klinischen Not- wendigkeiten nachinjiziert. Zur Aufrechterhal- tung der Allgemeinanästhesie mittels kon- tinuierlicher Infusion liegt die benötigte Do- sierung in der Regel im Bereich von 4 – 12 mg Propofol/kg Körpergewicht/Stunde.

Bei älteren Patienten, bei Patienten in schlechtem Allgemeinzustand, bei Patienten der Risikogruppen ASA III und IV, bei hypo- volämischen Patienten und bei Patienten mit Hypoproteinämie muss die Dosis evtl. weiter verringert werden, abhängig vom Zustand des Patienten und vom angewendeten An- ästhesieverfahren.

Bei älteren Personen sollte keine schnelle Bolusgabe (einzeln oder wiederholt) erfolgen, da dies zu einer kardiorespiratorischen De- pression führen kann.

Allgemeinanästhesie bei Kindern ab 1 Monat

Narkoseeinleitung

Zur Narkoseeinleitung wird Propofol-Lipuro langsam gegen die Reaktion des Patienten titriert, bis die klinischen Zeichen den Beginn der Allgemeinanästhesie erkennen lassen. Die Dosis sollte dem Alter und/oder dem Körpergewicht angepasst werden. Die meis- ten Kinder über 8 Jahre benötigen zur Nar- koseeinleitung ca. 2,5 mg Propofol/kg Kör- pergewicht. Bei jüngeren Kindern, insbeson- dere im Alter von 1 Monat bis 3 Jahre, kann die benötigte Dosis höher sein (2,5 – 4 mg Propofol/kg Körpergewicht).

Narkoseaufrechterhaltung

Die Aufrechterhaltung der benötigten An- ästhesietiefe kann durch die Gabe von Propofol-Lipuro mittels Infusion oder wieder- holten Bolusgaben erfolgen. Die erforderliche Verabreichungsrate variiert beträchtlich unter den Patienten, doch mit Raten im Bereich von 9 – 15 mg/kg Körpergewicht/Stunde wird in der Regel eine zufriedenstellende Nar- kose erreicht. Bei jüngeren Kindern, insbe- sondere im Alter von 1 Monat bis 3 Jahre, kann die benötigte Dosis höher sein.

Bei Patienten der Risikogruppen ASA III und IV werden geringere Dosen empfohlen (sie- he auch Abschnitt 4.4).

Sedierung von beatmeten Patienten im Rahmen der Intensivbehandlung

Zur Sedierung während der Intensivbehand- lung wird empfohlen, Propofol-Lipuro als kontinuierliche Infusion zu verabreichen. Die Verabreichungsrate richtet sich nach der gewünschten Tiefe der Sedierung. Bei den meisten Patienten kann bei einer Dosierung im Bereich von 0,3 – 4,0 mg Propofol/kg Kör- pergewicht/Stunde die gewünschte Sedie- rungstiefe erreicht werden (siehe auch Ab- schnitt 4.4).

Propofol darf nicht zur Sedierung von in- tensivmedizinisch behandelten Patienten im Alter von 16 Jahren oder jünger angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Eine Verabreichung von Propofol mittels TCI- System (Target Controlled Infusion) zur Se- dierung in der Intensivbehandlung wird nicht empfohlen.

Sedierung von Erwachsenen bei diagnosti- schen und chirurgischen Maßnahmen

Zur Sedierung bei diagnostischen und chirur- gischen Maßnahmen sind die Dosierung und die Verabreichungsrate entsprechend den klinischen Zeichen der Sedierung anzupas- sen. Für die Einleitung der Sedierung sind bei den meisten Patienten 0,5 – 1 mg Propofol/kg Körpergewicht über einen Zeit- raum von 1 – 5 Minuten erforderlich. Bei der Aufrechterhaltung wird die Dosierung durch die gewünschte Tiefe der Sedierung be- stimmt und liegt im Allgemeinen zwischen 1,5 und 4,5 mg Propofol/kg Körpergewicht/ Stunde. Zusätzlich zur Infusion können 10 – 20 mg Propofol (1 – 2 ml Propofol-Lipuro 10 mg/ml) als Bolus injiziert werden, wenn eine rasche Vertiefung der Sedierung not- wendig wird.

Bei Patienten über 55 Jahre und bei Patien- ten der Risikogruppen ASA III und IV können eine niedrigere Dosierung von Propofol-Lipuro und eine langsamere Verabreichung not- wendig sein.

Bei älteren Personen sollte keine schnelle Bolusgabe (einzeln oder wiederholt) erfolgen, da dies zu einer kardiorespiratorischen De- pression führen kann.

Sedierung von Kindern ab 1 Monat bei dia- gnostischen und chirurgischen Maßnahmen

Die Dosierung und die Dosierungsintervalle werden nach der gewünschten Tiefe der Sedierung und dem klinischen Ansprechen gewählt. Für die Einleitung der Sedierung ist bei den meisten pädiatrischen Patienten eine Dosis von 1 – 2 mg Propofol/kg Körperge- wicht erforderlich. Die Aufrechterhaltung der Sedierung erfolgt durch Titration von Propofol-Lipuro per Infusion bis zur ge- wünschten Sedierungstiefe. Bei den meisten Patienten sind 1,5 – 9 mg Propofol/kg Kör- pergewicht/Stunde erforderlich. Die Infusion kann durch Bolusgaben von bis zu 1 mg Propofol/kg Körpergewicht ergänzt werden, wenn eine schnelle Vertiefung der Sedierung erforderlich ist.

Bei Patienten der Risikogruppen ASA III und IV können geringere Dosen erforderlich sein.

Art und Dauer der Anwendung

Art der Anwendung Intravenöse Anwendung

Propofol-Lipuro wird unverdünnt injiziert oder unverdünnt oder verdünnt mit Glucose-Lö- sung 50 mg/ml (5 % w/v) oder Natrium- chlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9 % w/v) oder kombinierter Natriumchlorid-Lösung 1,8 mg/ ml (0,18 % w/v) / Glucose-Lösung 40 mg/ml (4 % w/v) als kontinuierliche Infusion ange- wendet (siehe auch Abschnitt 6.6).

Die Behältnisse sind vor Gebrauch zu schüt- teln.

Vor der Anwendung ist der Ampullenhals bzw. die Oberfläche des Gummistopfens der Durchstechflasche mit medizinischem Al- kohol zu reinigen (Spray oder getränkte Tupfer). Angebrochene Behältnisse sind nach der Anwendung zu verwerfen.

Propofol-Lipuro enthält keine antimikro- biellen Konservierungsmittel und begünstigt das Wachstum von Mikroorganismen. Des- halb muss Propofol-Lipuro unmittelbar nach Öffnen der Ampulle oder Aufbrechen des Siegels der Durchstechflasche unter asep- tischen Bedingungen in eine sterile Spritze oder ein steriles Infusionsset aufgezogen werden. Mit der Verabreichung muss unver- züglich begonnen werden. Sowohl für Propofol-Lipuro als auch für das Infusions- besteck muss während der gesamten Ver- abreichung Asepsis eingehalten werden.

Die Zugabe von Arzneimitteln oder Lösungen in die laufende Infusion von Propofol-Lipuro muss in der Nähe der Kanüle erfolgen. Wenn Infusionssets mit Filtern verwendet werden sollen, müssen die Filter lipidpermeabel sein.

Der Inhalt einer Ampulle oder Durchstech- flasche Propofol-Lipuro sowie jeder Spritze, die Propofol-Lipuro enthält, ist nur zur ein- maligen Anwendung bei einem Patienten bestimmt.

Infusion von unverdünntem Propofol-Lipuro Bei kontinuierlicher Infusion von Propofol- Lipuro wird empfohlen, immer eine Bürette, einen Tropfenzähler, eine Spritzenpumpe oder eine volumetrische Pumpe zur Kon- trolle der Infusionsrate einzusetzen. Wie bei der parenteralen Verabreichung von Fett- emulsionen üblich, darf die Dauer einer kon- tinuierlichen Propofol-Lipuro-Infusion aus einem Infusionssystem 12 Stunden nicht überschreiten. Spätestens nach 12 Stunden müssen die Infusionsleitung und das Behält- nis mit Propofol-Lipuro verworfen und aus- getauscht werden. Nach Infusionsende oder nach Austausch des Infusionssystems ver- bleibende Reste von Propofol-Lipuro müssen verworfen werden.

Infusion von verdünntem Propofol-Lipuro Bei Infusion von verdünntem Propofol-Lipuro ist eine Bürette, ein Tropfenzähler, eine Spritzenpumpe oder eine volumetrische Pumpe einzusetzen, um die Infusionsrate zu kontrollieren und die versehentliche unkon- trollierte Infusion größerer Mengen von ver- dünntem Propofol-Lipuro zu vermeiden.

Die maximale Verdünnung beträgt 1 Teil Propofol-Lipuro mit 4 Teilen Glucose-Lösung

50 mg/ml (5 % w/v) oder Natriumchlorid- Lösung 9 mg/ml (0,9 % w/v) oder kombinier- ter Natriumchlorid-Lösung 1,8 mg/ml (0,18 % w/v) / Glucose-Lösung 40 mg/ml (4 % w/v) (Mindestkonzentration 2 mg Propofol/ml). Die Mischung sollte unter aseptischen Be- dingungen unmittelbar vor Verabreichung zubereitet werden und ist innerhalb von 6 Stunden zu verwenden.

Zur Reduzierung des Injektionsschmerzes bei der initialen Injektion kann Propofol-Lipuro mit konservierungsmittelfreier 1%iger Lido- cain-Injektionslösung gemischt werden (20 Teile Propofol-Lipuro mit bis zu einem Teil 1%iger Lidocain-Injektionslösung).

Die Muskelrelaxanzien Atracurium und Mi- vacurium sollten nicht ohne vorheriges Durchspülen über denselben intravenösen Zugang wie Propofol-Lipuro verabreicht werden.

Propofol kann auch mittels TCI-System (Target Controlled Infusion) verabreicht wer- den. Aufgrund der auf dem Markt bestehen- den unterschiedlichen Berechnungen für Dosierungsempfehlungen ist die Gebrauchs- anweisung des jeweiligen Herstellers zu beachten.

Dauer der Anwendung

Propofol-Lipuro darf maximal über einen Zeitraum von 7 Tagen angewendet werden.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Propofol-Lipuro darf bei Patienten im Alter von 16 Jahren oder jünger zur Sedierung im Rahmen der Intensivbehandlung nicht an- gewendet werden. Die Sicherheit und Wirk- samkeit sind für diese Altersgruppen nicht nachgewiesen (siehe Abschnitt 4.4).

Warnhinweise

Propofol sollte von anästhesiologisch Aus- gebildeten verabreicht werden (oder gege- benenfalls von intensivmedizinisch ausgebil- deten Ärzten).

Die Patienten sollten ständig überwacht werden und die Ausrüstung für das Freihalten der Atemwege, künstliche Beatmung, Sauer- stoffzufuhr und andere Hilfsmittel für die Re- animation sollten zu jeder Zeit bereitgehalten werden. Propofol darf nicht von der Person, die den diagnostischen oder operativen Ein- griff durchführt, verabreicht werden.

Über den Missbrauch und die Abhängigkeit von Propofol, überwiegend durch bzw. von medizinischem Fachpersonal, wurde be- richtet. Wie bei anderen Allgemeinanästhe- tika kann die Gabe von Propofol ohne Über- wachung der Atemwege zu tödlichen respi- ratorischen Komplikationen führen.

Wenn Propofol zur Wachnarkose, für chirur- gische und diagnostische Verfahren verab- reicht wird, sollten die Patienten kontinuier- lich auf frühe Anzeichen von Hypotonie, Obstruktion der Atemwege und Sauerstoff- entsättigung überwacht werden.

Wenn Propofol zur Sedierung während ope- rativer Eingriffe verwendet wird, können wie

bei anderen Sedativa unwillkürliche Bewe- gungen des Patienten auftreten. Während Eingriffen, die Unbeweglichkeit erfordern, können diese Bewegungen gefährlich für die Operationsstelle sein.

Ein ausreichender Zeitraum ist vor der Ent- lassung des Patienten erforderlich, um eine vollständige Erholung nach der Anwendung von Propofol zu gewährleisten. Sehr selten kann die Verwendung von Propofol mit der Entwicklung einer zeitweisen postoperativen Bewusstlosigkeit einhergehen, die mit einer Erhöhung des Muskeltonus verbunden sein kann. Dieser kann, muss aber nicht, ein zeitweiliger Wachzustand vorausgehen. Ob- wohl eine spontane Erholung eintritt, sollte der bewusstlose Patient angemessen ver- sorgt werden.

Eine durch Propofol induzierte Beeinträchti- gung ist in der Regel nach mehr als 12 Stun- den nicht mehr nachweisbar. Die Wirkungen von Propofol, der Eingriff, Begleitmedikation, Alter und Zustand des Patienten sollten berücksichtigt werden, bevor Patienten Emp- fehlungen gegeben werden

  • zur Ratsamkeit, beim Verlassen des Ver- abreichungsortes begleitet zu sein,

  • zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme von anspruchsvollen oder gefährlichen Auf- gaben wie Autofahren,

  • zum Einsatz von anderen Mitteln, die sedierend wirken können (z. B. Benzo- diazepine, Opiate, Alkohol).

Wie auch bei anderen intravenös verabreich- ten Anästhetika ist Vorsicht angebracht bei Patienten mit Herz-, Atem-, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sowie hypovolä- mischen oder geschwächten Patienten (siehe auch Abschnitt 4.2).

Die Propofol-Clearance ist vom Blutfluss abhängig. Deshalb wird bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die das Herz- zeitvolumen verringern, die Propofol-Clea- rance ebenfalls reduziert.

Propofol besitzt keine vagolytischen Eigen- schaften und wurde mit Berichten über Bradykardie (gelegentlich profund) und auch Asystolie in Verbindung gebracht. Die intra- venöse Verabreichung eines Anticholinergi- kums vor der Einleitung oder während der Aufrechterhaltung der Allgemeinanästhesie sollte in Erwägung gezogen werden, be- sonders in Situationen, in denen ein vorherr- schender Vagotonus wahrscheinlich ist, oder wenn Propofol zusammen mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die evtl. eine Bradykardie auslösen können.

Wenn Propofol bei epileptischen Patienten angewendet wird, kann das Risiko von Krämpfen bestehen.

Entsprechende Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit Störungen des Fettstoffwech- sels und bei anderen Erkrankungen, bei denen Fettemulsionen mit Vorsicht ange- wendet werden müssen.

Bei Patienten mit Hypoproteinämie kann auf- grund eines erhöhten Anteils an ungebun- denem Propofol ein höheres Risiko für un- erwünschte Ereignisse bestehen. Bei diesen Patienten wird eine Dosisreduzierung emp- fohlen (siehe auch Abschnitt 4.2).

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Propofol bei Neugebo- renen wird nicht empfohlen, da diese Patien- tengruppe nicht ausreichend untersucht wurde. Pharmakokinetische Daten (siehe Abschnitt 5.2) weisen darauf hin, dass die Clearance bei Neugeborenen deutlich redu- ziert ist und individuell sehr stark variiert. Bei Anwendung von für ältere Kinder empfohle- nen Dosen könnte eine Überdosierung auf- treten und zu schwerwiegender Herz-Kreis- lauf-Depression führen.

Propofol darf bei Patienten im Alter von 16 Jahren oder jünger zur Sedierung im Rahmen der Intensivbehandlung nicht an- gewendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit von Propofol für die Sedierung in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen sind (siehe Abschnitt 4.3).

Empfehlungen zur Handhabung auf der In- tensivstation

Die Anwendung von Propofol zur Sedierung im Rahmen der Intensivbehandlung wurde mit möglicherweise tödlich verlaufenden metabolischen Störungen und Organver- sagen in Verbindung gebracht. Es wurde über Kombinationen der folgenden Neben- wirkungen berichtet: Metabolische Azidose, Rhabdomyolyse, Hyperkaliämie, Hepato- megalie, Nierenversagen, Hyperlipidämie, Herzrhythmusstörungen, EKG vom Brugada- Typ (Hebung der ST-Strecke und gewölbte T-Welle) und rasch progredientes Herzver- sagen, das für gewöhnlich nicht auf inotrope unterstützende Behandlung ansprach. Kom- binationen dieser Nebenwirkungen werden als Propofol-Infusions-Syndrom bezeich- net. Diese Ereignisse wurden überwiegend bei Patienten mit schwerwiegenden Kopf- verletzungen sowie bei Kindern mit Atem- wegsinfektionen beobachtet, denen höhere Dosen verabreicht wurden als für die Sedie- rung Erwachsener im Rahmen der Intensiv- behandlung empfohlen.

Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung dieser Nebenwirkungen scheinen folgende Faktoren zu sein: verminderte Sauerstoff- zufuhr im Gewebe, schwerwiegende neuro- logische Verletzung und/oder Sepsis, hohe Dosen eines oder mehrerer der folgenden Arzneimittel – Vasokonstriktoren, Steroide, Inotropika und/oder Propofol (für gewöhnlich nach Dosierung mit mehr als 4 mg/kg/h über mehr als 48 Stunden).

Der verordnende Arzt sollte sich dieser mög- lichen unerwünschten Wirkungen bei Patien- ten mit den oben beschriebenen Risikofak- toren bewusst sein und sofort die Anwen- dung von Propofol abbrechen, wenn An- zeichen der oben beschriebenen Symptome auftreten. Alle Sedativa und Therapeutika, die auf der Intensivstation (ITS) verwendet werden, sollten titriert werden, um optimale Sauerstoffzufuhr und hämodynamische Pa- rameter aufrecht zu erhalten. Im Fall solcher Änderungen der Behandlung ist bei Patien- ten mit erhöhtem intrakraniellem Druck (ICP) die Hirndurchblutung durch geeignete Maß- nahmen zu unterstützen. Behandelnde Ärzte müssen daher darauf achten, dass eine Dosierung von 4 mg Propofol/kg Kör- pergewicht/Stunde möglichst nicht über- schritten wird.

Entsprechende Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit Störungen des Fettstoffwech- sels und bei anderen Erkrankungen, bei denen Fettemulsionen mit Vorsicht ange- wendet werden müssen.

Es wird empfohlen, die Lipidwerte im Blut zu überwachen, wenn Propofol bei Patienten angewendet wird, bei denen man von einem besonderen Risiko einer Fettüberladung aus- geht. Die Verabreichung von Propofol sollte entsprechend angepasst werden, wenn die Überwachung zeigt, dass das Fett nicht aus- reichend aus dem Körper ausgeschieden wird. Wenn der Patient gleichzeitig andere intravenöse Lipide erhält, sollte die Menge reduziert werden, um die Fettmenge, die als Teil der Propofol-Formulierung infundiert wird, zu berücksichtigen. 1,0 ml Propofol-Lipuro enthält 0,1 g Fett.

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Behandlung von Patienten mit Mi- tochondriopathien ist Vorsicht geboten. Bei diesen Patienten kann es bei einer Narkose, Operation und im Rahmen der Intensivbe- handlung zu einer Verschlimmerung der Erkrankung kommen. Für solche Patienten werden die Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur, die Versorgung mit Koh- lenhydraten und eine ausreichende Flüssig- keitszufuhr empfohlen. Frühe Anzeichen für eine Verschlimmerung einer Mitochondrio- pathie können denen eines Propofol-Infu- sions-Syndroms ähneln.

Propofol-Lipuro enthält keine antimikro- biellen Konservierungsmittel und begünstigt das Wachstum von Mikroorganismen.

Bei der Entnahme muss Propofol unter asep- tischen Bedingungen unmittelbar nach Öffnen der Ampulle oder Aufbrechen des Siegels der Durchstechflasche in eine steri- le Spritze oder Verabreichungsapparatur aufgezogen werden. Mit der Verabreichung muss unverzüglich begonnen werden. So- wohl für Propofol als auch für das Infusions- system muss während der Infusionszeit Asepsis eingehalten werden.

Propofol und jede Spritze mit Propofol sind zur einmaligen Anwendung bei einem ein- zelnen Patienten bestimmt. In Übereinstim- mung mit den festgelegten Leitlinien für andere Lipid-Emulsionen darf eine einmalige Infusion von Propofol 12 Stunden nicht über- schreiten. Am Ende des Verfahrens oder nach 12 Stunden, je nachdem, was eher erreicht wird, müssen sowohl das Behältnis mit Propofol als auch die Infusionsleitung verworfen und entsprechend ausgetauscht werden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 100 ml, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wechselwirkungen

Propofol wurde zusammen mit Spinal- und Epiduralanästhesie und mit den üblichen Prämedikationen, neuromuskulären Blo- ckern, Inhalationsanästhetika und Analgetika verwendet, wobei keine pharmakologischen Inkompatibilitäten auftraten. Niedrigere Dosen Propofol können erforderlich sein, wenn eine Vollnarkose oder Sedierung als

Ergänzung zu einer Regionalanästhesie ver- wendet wird.

Die gleichzeitige Anwendung von anderen ZNS-dämpfenden Arzneimitteln wie Arznei- mitteln zur Prämedikation, Inhalationsanäs- thetika und Analgetika kann die sedierenden, anästhetischen und kardiorespiratorisch dämpfenden Wirkungen von Propofol ver- stärken. Eine ausgeprägte Hypotonie wurde nach Einleitung einer Narkose mit Propofol bei Patienten, die mit Rifampicin behandelt wurden, berichtet.

Bei Patienten, die Valproat einnehmen, wur- de die Notwendigkeit niedrigerer Propofol- Dosen beobachtet. Bei gleichzeitiger An- wendung kann eine Reduzierung der Propofol-Dosis in Betracht gezogen werden.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung von Propofol während der Schwangerschaft ist nicht be- legt.

Tierexperimentelle Studien haben eine Re- produktionstoxizität gezeigt (siehe Ab- schnitt 5.3).

Propofol darf nicht während der Schwanger- schaft verwendet werden, außer dies ist absolut erforderlich. Propofol passiert die Plazenta und kann beim Neugeborenen eine Depression der Vitalfunktionen hervorrufen. Propofol kann jedoch während eines Schwangerschaftsabbruchs verwendet werden.

Stillzeit

Untersuchungen an stillenden Müttern haben gezeigt, dass Propofol in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Daher sollten Frauen für 24 Stunden nach der Anwendung von Propofol nicht stillen. Die während dieser Zeit gebildete Milch sollte verworfen werden.

Fertilität

Es liegen keine Daten vor.

Fahrtüchtigkeit

Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die Fähigkeit zur Ausübung von anspruchsvollen Aufgaben, wie zum Bei- spiel Autofahren und das Bedienen von Ma- schinen, für einige Zeit nach der Anwendung von Propofol beeinträchtigt sein kann.

Durch Propofol verursachte Beeinträchtigun- gen sind im Allgemeinen nicht länger als 12 Stunden nachweisbar (siehe Ab- schnitt 4.4).

Nebenwirkungen

Die Einleitung und Aufrechterhaltung einer Anästhesie oder Sedierung mit Propofol ist im Allgemeinen sanft mit minimalen Anzei- chen von Erregung. Die am häufigsten beob- achteten Nebenwirkungen sind pharmakolo- gisch vorhersehbare Nebenwirkungen eines Anästhetikums/Sedativums, wie zum Bei- spiel Hypotonie. Die Art, Schwere und Häu- figkeit von unerwünschten Ereignissen, die bei Patienten, die Propofol erhalten, beob- achtet werden, können im Zusammenhang

mit dem Gesundheitszustand des Empfän- gers und dem operativen oder therapeuti- schen Eingriff stehen.

Tabelle der Nebenwirkungen Siehe Tabelle

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer

Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bun- desinstitut für Arzneimittel und Medizinpro- dukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Symptome

Eine versehentliche Überdosierung kann zu kardiorespiratorischer Depression führen.

Behandlung

Eine Atemdepression sollte durch künstliche Beatmung mit Sauerstoff behandelt werden. Die kardiovaskuläre Depression kann durch

Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems Sehr selten (< 1/10.000) Anaphylaxie bis hin zu anaphylaktischem Schock – kann Angioödem, Bronchospasmus, Erythem und Hypotonie beinhalten
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufigkeit nicht bekannt (9) Metabolische Azidose (5), Hyperkaliämie (5), Hyperlipidämie (5)
Psychiatrische Erkrankungen Sehr selten (< 1/10.000) Sexuelle Enthemmung
Häufigkeit nicht bekannt (9) Euphorische Stimmung, Drogenmissbrauch und Drogenabhän- gigkeit (8)
Erkrankungen des Nervensystems Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Kopfschmerzen während der Aufwachphase
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) Epileptiforme Bewegungen einschließlich Krampfanfälle und Opisthotonus während Einleitung, Aufrechterhaltung und Aufwachphase
Sehr selten (< 1/10.000) Postoperative Bewusstlosigkeit
Häufigkeit nicht bekannt (9) Unwillkürliche Bewegungen
Herzerkrankungen Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Bradykardie (1)
Sehr selten (< 1/10.000) Lungenödem
Häufigkeit nicht bekannt (9) Herzrhythmusstörungen (5), Herzstillstand, Herzversagen (5), (7)
Gefäßerkrankungen Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Hypotonie (2)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Vorübergehende Apnoe während der Einleitung
Häufigkeit nicht bekannt (9) Atemdepression (dosisabhängig)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Übelkeit und Erbrechen während der Aufwachphase
Sehr selten (< 1/10.000) Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen Häufigkeit nicht bekannt (9) Hepatomegalie (5)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufigkeit nicht bekannt (9) Rhabdomyolyse (3), (5)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Häufigkeit nicht bekannt (9) Priapismus
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Sehr selten (< 1/10.000) Verfärbung des Urins nach Langzeitanwendung
Häufigkeit nicht bekannt (9) Nierenversagen (5)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig (≥ 1/10) Lokale Schmerzen bei der Einleitung (4)
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) Thrombose an der Injektionsstelle und Phlebitis an der Injektionsstelle
Sehr selten (< 1/10.000) Gewebenekrose (10) nach versehentlicher extravaskulärer Verab- reichung (11)
Häufigkeit nicht bekannt (9) Lokale Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen nach versehentlicher extravaskulärer Verabreichung (11)
Untersuchungen Häufigkeit nicht bekannt (9) EKG vom Brugada-Typ (5), (6)
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen Sehr selten (< 1/10.000) Postoperatives Fieber

(1) Schwerwiegende Bradykardien sind selten. Es gab vereinzelt Berichte über eine Progression bis zur Asystolie.

(2) Gelegentlich kann eine Hypotonie den Einsatz von intravenösen Flüssigkeiten und eine Reduktion der Verabreichungsgeschwindigkeit von Propofol er- fordern.

(3) Sehr selten wurde über Rhabdomyolyse berichtet, wenn Propofol in Dosen von mehr als 4 mg/kg/h zur Sedierung im Rahmen der Intensivbehandlung gegeben wurde.

(4) Kann durch die Verwendung der größeren Venen des Unterarms und der Ellenbeuge minimiert werden. Lokale Schmerzen mit Propofol-Lipuro können auch durch die gleichzeitige Verabreichung von Lidocain vermindert werden.

(5) Kombinationen dieser Ereignisse, die als „Propofol-Infusions-Syndrom“ bezeichnet werden, können bei schwerkranken Patienten beobachtet werden, die oftmals mehrere Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Ereignisse haben. Siehe auch Abschnitt 4.4.

(6) EGK vom Brugada-Typ – Hebung der ST-Strecke und gewölbte T-Welle.

(7) Rasch fortschreitende Herzinsuffizienz (in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang) bei Erwachsenen. Die Herzinsuffizienz sprach in solchen Fällen in der Regel nicht auf eine inotrope unterstützende Behandlung an.

(8) Missbrauch und Abhängigkeit von Propofol, vor allem durch bzw. von medizinischem Fachpersonal.

(9) Nicht bekannt, da aus den verfügbaren Daten klinischer Studien nicht abschätzbar.

(10) Nekrose wurde bei beeinträchtigter Lebensfähigkeit des Gewebes berichtet.

(11) Behandlung erfolgt symptomatisch und kann Immobilisierung und, sofern möglich, Höherlegen der betroffenen Gliedmaße, Kühlung, engmaschige Be- obachtung und bei Bedarf Konsultation eines Chirurgen beinhalten.

Tieflagerung des Kopfes und in schwerwie- genden Fällen durch die Gabe von Plasma- expandern und von gefäßverengenden Arzneimitteln behandelt werden.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Allgemeinanästhetika, ATC-Code: N01AX10.

Wirkmechanismus, pharmakodynamische Wirkung

Nach intravenöser Injektion von Propofol-Lipuro setzt rasch die hypnotische Wirkung ein. Abhängig von der Injektions- geschwindigkeit beträgt die Einleitungszeit 30 – 40 Sekunden. Die Wirkdauer einer einzelnen Bolusgabe ist kurz (4 – 6 Minuten), da eine schnelle Metabolisierung und Aus- scheidung erfolgt.

Bei Beachtung der Dosierungsrichtlinien wurde keine klinisch relevante Kumulation von Propofol nach wiederholter Bolusinjek- tion oder nach Infusion beobachtet.

Die Patienten erlangen schnell das Bewusst- sein wieder.

Während der Einleitung der Narkose treten gelegentlich Bradykardie und Hypotonie auf, die wahrscheinlich auf die fehlenden vagoly- tischen Eigenschaften zurückzuführen sind. Die Herz-Kreislauf-Situation normalisiert sich in der Regel während der Aufrechterhaltung der Narkose.

Kinder und Jugendliche

Begrenzte Studien zur Wirkdauer einer Nar- kose mit Propofol bei Kindern weisen darauf hin, dass die Sicherheit und die Wirksamkeit bis zu einer Wirkdauer von 4 Stunden unver- ändert bleiben. Literaturhinweise zur An- wendung von Propofol bei Kindern zeigen auch bei der Anwendung von Propofol bei längeren Behandlungen keine Veränderun- gen hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit.

Pharmakokinetik

Resorption

Nach intravenöser Gabe bindet Propofol zu etwa 98 % an Plasmaproteine.

Verteilung

Der Blutspiegel von Propofol nach intravenö- ser Bolusapplikation fällt initial rasch ab, da es zu einer schnellen Verteilung in verschie- dene Kompartimente kommt (α-Phase). Die Verteilungshalbwertzeit wurde mit 2 – 4 Mi- nuten berechnet.

Während der Eliminationsphase fällt der Blut- spiegel langsamer ab. Die Eliminationshalb- wertzeit der β-Phase liegt im Bereich von 30 – 60 Minuten. Daran anschließend wird ein drittes tiefes Kompartiment erkennbar, das die Rückverteilung von Propofol aus schwach durchbluteten Geweben wieder- gibt.

Das zentrale Verteilungsvolumen beträgt 0,2 – 0,79 l/kg Körpergewicht, während das Steady-State-Verteilungsvolumen 1,8 – 5,3 l/ kg Körpergewicht beträgt.

Biotransformation

Propofol wird hauptsächlich in der Leber durch Bildung von Glukuroniden von Propofol sowie Glukuroniden und Sulfatkonjugaten des entsprechenden Chinols metabolisiert. Alle Metaboliten sind inaktiv.

Elimination

Propofol wird rasch im Körper abgebaut (Gesamtclearance ca. 2 l/min). Die Elimina- tion erfolgt durch Metabolisierung, haupt- sächlich in der Leber in Abhängigkeit vom Blutfluss. Im Vergleich zu Erwachsenen ist die Clearance bei pädiatrischen Patienten höher. Während im Urin etwa 88 % der appli- zierten Dosis als Metabolite ausgeschieden werden, finden sich nur 0,3 % unverändert im Urin wieder.

Kinder und Jugendliche

Nach einer intravenösen Einzeldosis von 3 mg/kg stieg die Propofol-Clearance pro kg Körpergewicht in Abhängigkeit vom Alter wie folgt an: Die mediane Clearance war bei Neu- geborenen < 1 Monat (n = 25) mit 20 ml/kg/ min deutlich geringer im Vergleich zu älteren Kindern (n = 36, im Alter von 4 Monaten bis 7 Jahren). Bei den Neugeborenen wiesen die Daten darüber hinaus eine erhebliche Variabilität untereinander auf (3,7 – 78 ml/kg/ min). Aufgrund dieser begrenzten Studien- ergebnisse, die auf eine große Variabilität hinweisen, kann keine Dosierungsempfeh- lung für diese Altersklasse gegeben werden.

Bei älteren Kindern betrug die mediane Clea- rance von Propofol nach einer einzelnen Bolusgabe von 3 mg/kg 37,5 ml/min/kg bei Kindern im Alter von 4 – 24 Monaten (n = 8), 38,7 ml/min/kg bei Kindern im Alter von 11 – 43 Monaten (n = 6), 48 ml/min/kg bei Kindern im Alter von 1 – 3 Jahren (n = 12) und 28,2 ml/min/kg bei Kindern im Alter von 4 – 7 Jahren (n = 10). Im Vergleich betrug die mediane Clearance bei Erwachsenen 23,6 ml/min/kg (n = 6).

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Packungen
Propofol-Lipuro 10mg/ml Emu z Inj-Inf 1DSF 50ml N1
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583929
Propofol-Lipuro 10mg/ml Emu z Inj-Inf 10DSF50ml N3
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Propofol-Lipuro 10mg/ml Emu z Inj-Inf 10DSF50ml
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