Präparate

Belara® 0,03 mg/2 mg Filmtabletten

Verschreibungsinformationen
Je nach Verpackung. Weitere Informationen siehe Verpackungsangaben.
Rezeptpflichtig
Keine Verschreibungseinschränkungen
Sonstige Informationen
Belara® 0,03 mg/2 mg Filmtabletten
Gluten: Nein
Laktose: Ja
Filmtbl.
Gedeon Richter Pharma GmbH
SmPC
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Anwendungsgebiete

Hormonale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung, Belara zu verschrei- ben, sollten die aktuellen, individuellen Risi- kofaktoren der einzelnen Frauen, insbeson- dere im Hinblick auf venöse Thromboem- bolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Belara mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Dosierung

Dosierung

Es muss jeden Tag zur selben Zeit eine Filmtablette (vorzugsweise am Abend) an 21 aufeinanderfolgenden Tagen eingenom- men werden, gefolgt von einer 7-tägigen Pause, in der keine Filmtabletten eingenom- men werden; innerhalb dieses Zeitraums sollte eine menstruationsähnliche Entzugs- blutung zwei bis vier Tage nach Einnahme der letzten Filmtablette eintreten. Nach der 7-tägigen Pause wird die Einnahme aus der nächsten Packung Belara fortgesetzt, und zwar unabhängig davon, ob die Blutung schon beendet ist oder noch andauert.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten sollten aus der Packung gedrückt werden, wobei jeweils die mit dem entsprechenden Wochentag gekennzeich- nete Filmtablette eingenommen und unzer- kaut, gegebenenfalls zusammen mit etwas Flüssigkeit, geschluckt werden sollte. Die Filmtabletten werden täglich in Pfeilrichtung entnommen.

Einnahmebeginn der Filmtabletten

Keine vorherige Einnahme eines hormo- nalen Kontrazeptivums (während des letz- ten Menstruationszyklus)

Die erste Filmtablette sollte am ersten Tag des natürlichen Monatszyklus der Frau, d. h.

am ersten Blutungstag der nächsten Mo- natsblutung (Menstruation), eingenommen werden. Wenn die erste Filmtablette am ersten Zyklustag eingenommen wird, be- ginnt der Empfängnisschutz mit dem ersten Einnahmetag und besteht auch während der 7-tägigen Pause.

Die erste Filmtablette kann auch am 2. bis

Tag des Menstruationszyklus eingenom- men werden, unabhängig davon, ob die Blutung aufgehört hat oder nicht. In diesem Fall müssen während der ersten 7 Einnah- metage zusätzliche mechanische Maßnah- men zur Empfängnisverhütung ergriffen wer- den.

Wenn die Menstruation mehr als 5 Tage vorher eingesetzt hat, sollte die Frau ange- wiesen werden, ihre nächste Menstruation abzuwarten, bevor sie mit der Einnahme von Belara beginnt.

Bei Umstellung von einem anderen hormo- nalen Kontrazeptivum auf Belara

Umstellung von einem anderen Kombina- tionspräparat zur hormonalen Kontrazep- tion

Nach der üblichen Einnahmepause oder nach der Einnahme der letzten wirkstofffrei- en Tablette aus der Packung mit dem vor- herigen Kombinationspräparat zur hormo- nalen Kontrazeption sollte unmittelbar am darauffolgenden Tag mit der Einnahme von Belara begonnen werden.

Umstellung von einem Gestagen-Mono- präparat („POP“1)

Die erste Belara-Filmtablette sollte am Tag nach Absetzen des Gestagen-Monopräpa- rats eingenommen werden. Während der ersten 7 Tage müssen zusätzliche mechani- sche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.

Umstellung von einer kontrazeptiven Hor- moninjektion oder einem Implantat

Mit der Einnahme von Belara kann am Tag der Entfernung des Implantats oder dem Tag der ursprünglich geplanten Injektion begonnen werden. Während der ersten 7 Tage müssen zusätzliche mechanische Maßnahmen zur Empfängnisverhütung er- griffen werden.

Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwan- gerschaftsabbruch im 1. Trimenon

Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwan- gerschaftsabbruch im 1. Trimenon kann mit der Einnahme von Belara sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine weiteren empfängnisverhütenden Maßnahmen erfor- derlich.

Nach der Entbindung oder einer Fehlgeburt oder einem Abort im 2. Trimenon

Nach der Entbindung können Frauen, die nicht stillen, 21 bis 28 Tage post partum mit der Einnahme beginnen, wobei in diesem Fall keine zusätzlichen mechanischen emp- fängnisverhütenden Maßnahmen erforder- lich sind.

Wenn die Einnahme mehr als 28 Tage nach der Entbindung beginnt, sind während der ersten 7 Tage zusätzliche mechanische empfängnisverhütende Maßnahmen erfor- derlich.

1 Progestogen only pill

Falls die Frau bereits Geschlechtsverkehr hatte, muss eine Schwangerschaft vor dem Einnahmebeginn ausgeschlossen werden oder die Frau muss bis zum Beginn ihrer nächsten Menstruationsblutung mit der Ein- nahme warten.

Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

Belara sollte nicht von stillenden Frauen eingenommen werden.

Nach Absetzen von Belara

Nachdem Belara abgesetzt worden ist, kann der laufende Zyklus um ungefähr eine Wo- che verlängert sein.

Unregelmäßige Tabletteneinnahme

Wenn eine Filmtablette vergessen wurde, die Einnahme jedoch innerhalb von 12 Stunden nachgeholt wurde, sind keine weiteren empfängnisverhütenden Maßnah- men erforderlich. Die Tabletteneinnahme sollte normal fortgesetzt werden.

Wenn der Zeitraum, in dem die Einnah- me einer Filmtablette vergessen wurde, 12 Stunden überschreitet, kann die kon- trazeptive Wirkung des Produkts beeinträch- tigt sein. Das Vorgehen bei unregelmäßiger Tabletteneinnahme kann sich an folgenden beiden Grundregeln orientieren:

  1. Die Tabletteneinnahme darf niemals län- ger als 7 Tage unterbrochen werden.

  2. Die Tabletten müssen mindestens 7 Tage ohne Unterbrechung eingenommen wer- den, um eine ausreichende Suppression des Hypothalamus-Hypophysen-Ova- rien-Systems zu erreichen.

Die letzte vergessene Filmtablette sollte um- gehend eingenommen werden, selbst wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten auf ein- mal eingenommen werden müssen. Die weiteren Filmtabletten sollten nach dem nor- malen Schema eingenommen werden. Zu- sätzlich sind weitere mechanische Maßnah- men zur Empfängnisverhütung, z. B. Kondo- me, für die nächsten 7 Tage anzuwenden. Wenn Tabletten in der 1. Zykluswoche aus- gelassen wurden und es in den sieben Tagen vor der versäumten Tabletteneinnah- me (einschließlich der Einnahmepause) zum Geschlechtsverkehr gekommen ist, kann eine Schwangerschaft nicht mehr ausge- schlossen werden. Je mehr Tabletten ver- gessen wurden und je näher dies am Zeit- raum nach der regulären Einnahmepause geschieht, desto höher ist das Schwanger- schaftsrisiko.

Wenn die laufende Packung weniger als sieben Tabletten enthält, muss mit der nächsten Packung Belara begonnen wer- den, sobald die laufende Packung ver- braucht ist, d. h., es soll zwischen den Pa- ckungen keine Pause bestehen. Es wird dabei wahrscheinlich nicht zur üblichen Ent- zugsblutung bis zum Aufbrauchen der zwei- ten Packung kommen, es können aber ge- häuft Durchbruch- bzw. Schmierblutungen während der Tabletteneinnahme auftreten. Falls nach Einnahme der zweiten Packung die Entzugsblutung ausbleibt, sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt wer- den.

Maßnahmen bei Erbrechen oder Durchfall

Wenn es zu Erbrechen innerhalb von 4 Stun- den nach der Tabletteneinnahme oder zu schwerem Durchfall kommt, ist die Resorp- tion möglicherweise unvollständig und eine zuverlässige Empfängnisverhütung nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall ist gemäß den Anleitungen unter „Unregelmäßige Tabletteneinnahme“ (siehe oben) zu verfah- ren. Belara sollte weiter eingenommen wer- den.

Zeitliches Verschieben einer Entzugsblu- tung

Um eine Regelblutung hinauszuzögern, soll- te die Frau ohne Einnahmepause mit der Anwendung der nächsten Blisterpackung Belara fortfahren. Die zeitliche Verschiebung kann so lange wie gewünscht bis zum Ende der zweiten Packung erfolgen. In dieser Zeit kann es zu Durchbruch- oder Schmierblu- tungen kommen. Nach der üblichen 7-tägi- gen Einnahmepause wird dann die regel- mäßige Einnahme von Belara fortgesetzt.

Soll die Regelblutung auf einen anderen Wochentag verschoben werden, als dies nach dem aktuellen Schema der Fall ist, kann die bevorstehende Einnahmepause um eine beliebige Anzahl von Tagen verkürzt werden. Je kürzer diese Pause ist, desto höher ist das Risiko, dass die Entzugsblu- tung ausbleibt und es während der Ein- nahme aus der nächsten Packung zu Durch- bruch- und Schmierblutungen kommt (ge- nau wie beim zeitlichen Verschieben einer Regelblutung).

Kinder und Jugendliche

Belara ist nur nach der Menarche indiziert. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Chlor- madinonacetat und Ethinylestradiol bei Ju- gendlichen unter 16 Jahren wurde nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.

Ältere Anwenderinnen

Belara ist nach der Menopause nicht indi- ziert.

Gegenanzeigen

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Die Einnahme von Belara muss unverzüglich beendet werden, wenn einer dieser Umstände während der Einnahme auftritt:

  • Verlust der Kontrolle über den Diabetes

  • Schwer einzustellender Hypertonus oder eine signifikante Blutdruckerhöhung (ständige Werte über 140/90 mmHg)

  • Vorliegen einer oder Risiko für eine ve- nöse Thromboembolie (VTE)

    • Venöse Thromboembolie – bestehen- de VTE (auch unter Therapie mit Anti- koagulanzien) oder VTE in der Vorge- schichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

    • Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Throm- boembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C- Mangel oder Protein-S-Mangel

    • Größere Operationen mit längerer Im- mobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

    • Hohes Risiko für eine venöse Throm- boembolie aufgrund mehrerer Risiko- faktoren (siehe Abschnitt 4.4)

    • Vorliegen einer oder Risiko für eine arte- rielle Thromboembolie (ATE)

      • Arterielle Thromboembolie – beste- hende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

      • Zerebrovaskuläre Erkrankung – be- stehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

      • Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperho- mocysteinämie und Antiphospholipid- Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulans)

      • Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

      • Hohes Risiko für eine arterielle Throm- boembolie aufgrund mehrerer Risiko- faktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

        • Diabetes mellitus mit Gefäßschädi- gung

        • Schwere Hypertonie

        • Schwere Dyslipoproteinämie

    • Hepatitis, Ikterus, Leberfunktionsstörun- gen, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben

    • Generalisierter Pruritus und Cholestase, insbesondere während einer vorange- gangenen Schwangerschaft oder Estro- gentherapie

    • Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom, Störungen der Gallensekretion

    • Meningeom oder Meningeom in der Anamnese

    • Vorangegangene oder bestehende Leber- tumoren

    • Starke Oberbauchschmerzen, Leberver- größerung oder Symptome für intraab- dominale Blutungen (siehe Abschnitt 4.8)

    • Erstes oder erneutes Auftreten von Por- phyrie (alle 3 Formen, insbesondere die erworbene Porphyrie)

    • Bestehende oder vorausgegangene hor- monempfindliche bösartige Tumoren, z. B. Brust- oder Gebärmuttertumoren

    • Schwere Fettstoffwechselstörungen

    • Bestehende oder vorausgegangene Pan- kreatitis, falls diese mit schwerer Hyper- triglyzeridämie assoziiert ist

    • Erstmaliges Auftreten migräneartiger oder gehäuftes Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen

    • Akute sensorische Ausfälle, z. B. Seh- oder Hörstörungen

    • Motorische Störungen (insbesondere Paresen)

    • Zunahme epileptischer Anfälle

    • Schwere Depressionen

    • Otosklerose mit Verschlechterung in vo- rangegangenen Schwangerschaften

    • Ungeklärte Amenorrhö

    • Endometriumhyperplasie

    • Ungeklärte Genitalblutungen

    • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genann- ten sonstigen Bestandteile

      Ein schwerwiegender Risikofaktor oder meh- rere Risikofaktoren für eine venöse oder

      arterielle Thrombose können eine Gegen- anzeige darstellen (siehe Abschnitt 4.4).

      Belara ist kontraindiziert für die gleichzeiti- ge Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombi- tasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, mit Arzneimitteln, die Glecapre- vir/Pibrentasvir oder Sofosbuvir/Velpatasvir/ Voxilaprevir enthalten (siehe Abschnitt 4.5).

Warnhinweise

Warnhinweise

Rauchen erhöht das Risiko für schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen des kom- binierten hormonalen Kontrazeptivums (KHKs). Dieses Risiko nimmt mit zuneh- mendem Alter und Zigarettenkonsum zu und ist besonders ausgeprägt bei Frauen über 35 Jahren. Frauen über 35 Jahre, die rauchen, sollen andere Verhütungsmetho- den anwenden.

Die Einnahme von KHK ist mit einem erhöh- ten Risiko für verschiedene schwerwiegen- de Erkrankungen wie Herzinfarkt, Thrombo- embolie, Schlaganfall oder Leberneoplasie verbunden. Das Morbiditäts- und Mortalitäts- risiko ist bei Vorliegen anderer Risikofakto- ren wie erhöhtem Blutdruck, Hyperlipidämie, Übergewicht und Diabetes deutlich erhöht.

Die Eignung von Belara sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Fol- genden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an ihren Arzt zu wenden, um zu ent- scheiden, ob die Anwendung von Belara be- endet werden sollte.

Thromboembolien und andere Gefäßer- krankungen

Ergebnisse epidemiologischer Studien wei- sen auf eine Verbindung zwischen der Ein- nahme hormonaler Kontrazeptiva und einem erhöhten Risiko venöser und arteriel- ler thromboembolischer Erkrankungen wie Herzinfarkt, Apoplex, tiefe Venenthrombose und Lungenembolie hin. Diese Ereignisse sind selten. Äußerst selten wurde bei An- wenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenteri- um, Nieren oder Retina.

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormo- nalen Kontrazeptivums (KHKs) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Nor- gestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Bisher ist nicht be- kannt, wie hoch das Risiko mit Belara im Vergleich zu diesen Arzneimitteln mit dem geringsten Risiko ist. Die Ent- scheidung, ein Arzneimittel anzuwen- den, das nicht zu denen mit dem ge- ringsten VTE Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau ge- troffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das

Risiko für eine VTE bei Anwendung von Belara, wie ihre vorliegenden indivi- duellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungs- jahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10 000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).

Epidemiologische Studien mit Frauen, die niedrigdosierte (< 50 μg Ethinylestradiol) kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, ergaben, dass im Verlauf eines Jahres bei ca. 6 bis 12 von 10 000 Frauen eine VTE auftritt.

Ungefähr 62 von 10 000 Frauen, die ein levonorgestrelhaltiges KHK anwenden, erlei- den im Verlauf eines Jahres eine VTE.

Bisher ist nicht bekannt, wie das Risiko mit chlormadinonhaltigen KHK im Vergleich zum Risiko mit levonorgestrelhaltigen KHK aussieht.

Die Anzahl an VTE pro Jahr unter niedrig- dosierten KHK ist geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1 – 2 % der Fälle tödlich.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der An- wenderin zusätzliche Risikofaktoren beste- hen, insbesondere, wenn mehrere Risiko- faktoren vorliegen (siehe Tabelle rechts oben).

Belara ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig be- stehen, die sie insgesamt einem hohen Ri- siko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig er- achtet wird, darf ein KHK nicht verschrie- ben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Throm- bophlebitis bezüglich des Beginns oder Fort- schreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wo- chenbetts muss berücksichtigt werden (In- formationen zur „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

2 Mittelwert der Spannweite 5 – 7 pro 10 000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für levonorgestrelhaltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6

Tabelle: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktor Anmerkung
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²) Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Be- sonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.
Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirur- gische Operation oder schweres TraumaHinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbeson- dere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren. In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unter- brechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Belara nicht vorab abgesetzt wurde.
Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre) Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.
Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämoly- tisch-urämisches Syndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit
Zunehmendes Alter Insbesondere älter als 35 Jahre

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenen- thrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den An- wenderinnen anzuraten, unverzüglich ärzt- liche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu in- formieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

  • Unilaterale Schwellung des Beins und/ oder Fußes oder entlang einer Beinvene

  • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird

  • Erwärmung des betroffenen Beins; gerö- tete oder entfärbte Haut am Bein

    Bei einer Lungenembolie (LE) können fol- gende Symptome auftreten:

  • Plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurz- atmigkeit oder schnellen Atmens

  • Plötzlich auftretender Husten, mögli- cherweise in Verbindung mit Hämoptyse

  • Stechender Brustschmerz

  • Starke Benommenheit oder Schwindel- gefühl

  • Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag

    Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmig- keit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).

    Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwel- lung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

    Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, kön- nen die Symptome von einem schmerzlo- sen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In man- chen Fällen tritt der Verlust des Sehvermö- gens sehr plötzlich auf.

    Risiko für eine arterielle Thromboem- bolie (ATE)

    Epidemiologische Studien haben die Anwen- dung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardin- farkt) oder apoplektischen Insult (z. B. tran- sitorische ischämische Attacke, Schlagan- fall) in Verbindung gebracht. Arterielle throm- boembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

    Risikofaktoren für ATE

    Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufwei- sen (siehe Tabelle auf Seite 4). Belara ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwer- wiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko be- trachtet werden. Bei Vorliegen eines un- günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

    Symptome einer ATE

    Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hil- fe in Anspruch zu nehmen und das medizi- nische Fachpersonal darüber zu informie- ren, dass sie ein KHK anwenden.

    Bei einem apoplektischen Insult können fol- gende Symptome auftreten:

  • Plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwä- che in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite

  • Plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindel- gefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koor- dinationsstörungen

    Risikofaktor Anmerkung
    Zunehmendes Alter Insbesondere älter als 35 Jahre
    Rauchen Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn sieein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.
    Hypertonie
    Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²) Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risiko- faktoren.
    Familiäre Vorbelastung (jede arte- rielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, ins- besondere in relativ jungen Jahren,d. h. jünger als 50 Jahre) Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.
    Migräne Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.
    Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoprotein- ämie und systemischer Lupus erythematodes
    Tabelle: Risikofaktoren für ATE
    • Plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Ver- ständnisschwierigkeiten

    • Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen

    • Plötzliche, schwere oder länger anhalten- de Kopfschmerzen unbekannter Ursache

    • Verlust des Bewusstseins oder Ohn- macht mit oder ohne Krampfanfall

      Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

      Bei einem Myokardinfarkt (MI) können fol- gende Symptome auftreten:

    • Schmerz, Unbehagen, Druck, Schwere- gefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums

    • In den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden

    • Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungs- gefühl

    • Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl

    • Extreme Schwäche, Angst oder Kurzat- migkeit

    • Schnelle oder unregelmäßige Herzschläge

Anwenderinnen von KHK müssen unbe- dingt darauf hingewiesen werden, bei mög- lichen Thrombosesymptomen ihren Arzt auf- zusuchen. Bei Verdacht auf Thrombose oder bestätigter Thrombose muss Belara abge- setzt werden.

Tumoren

Einige epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die Langzeit-Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva bei Frauen, die mit dem humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sind, einen Risikofaktor für die Ent- wicklung eines Zervixkarzinoms darstellt. Es besteht allerdings Uneinigkeit darüber, in welchem Ausmaß dieses Ergebnis durch andere Faktoren (z. B. Unterschiede in der Anzahl an Sexualpartnern oder in der An- wendung von mechanischen Verhütungsme-

thoden) beeinflusst wird (siehe auch „Ärztli- che Untersuchung/Beratung“).

Einer Metaanalyse aus 54 epidemiologi- schen Studien zufolge besteht während der Anwendung von KHK ein geringfügig erhöhtes relatives Brustkrebsrisiko (RR = 1,24). Innerhalb von 10 Jahren nach Abset- zen des KHK geht dieses erhöhte Risiko allmählich auf das altersentsprechende Hin- tergrundrisiko zurück. Da Brustkrebs bei Frauen im Alter von unter 40 Jahren selten vorkommt, ist die Zahl der zusätzlichen Brustkrebsdiagnosen bei derzeitigen und früheren KHK-Anwenderinnen im Verhältnis zum Brustkrebsrisiko insgesamt gering.

In seltenen Fällen wurden unter der Ein- nahme hormonaler Kontrazeptiva gutartige und in noch selteneren Fällen bösartige Lebertumoren gemeldet. In Einzelfällen führ- ten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Bei Auftreten starker, nicht spontan reversibler Schmerzen im Oberbauch, Lebervergrößerung oder Zei- chen intraabdominaler Blutungen muss da- her ein Lebertumor in Betracht gezogen werden und Belara abgesetzt werden.

Meningeome

In Verbindung mit der Anwendung von Chlormadinonacetat wurde über das Auf- treten von Meningeomen (einzeln und mul- tipel), insbesondere bei hohen Dosen und längerer Anwendung (mehrere Jahre), be- richtet. Anwenderinnen sollten gemäß kli- nischer Praxis auf Anzeichen und Sympto- me von Meningeomen überwacht werden. Wenn bei einer Patientin ein Meningeom diagnostiziert wird, muss als Vorsichtsmaß- nahme jede Behandlung mit chlormadinon- acetathaltigen Arzneimitteln abgebrochen werden.

Einige Belege deuten darauf hin, dass das Risiko für ein Meningeom nach Beendigung der Behandlung mit Chlormadinonacetat sinken könnte.

Andere Erkrankungen

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kon- trazeptiva allgemein bekannte Nebenwir- kungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depres- sionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Ein geringfügiger Anstieg des Blutdrucks zeigte sich bei vielen Frauen unter der Ein- nahme hormonaler Kontrazeptiva, allerdings ist ein klinisch signifikanter Anstieg selten. Der Zusammenhang zwischen der Einnah- me hormonaler Kontrazeptiva und einem klinisch manifesten Hypertonus wurde bis- her nicht bestätigt. Wenn unter der Einnah- me der Blutdruck klinisch signifikant an- steigt, sollte Belara nicht mehr eingenommen und der Hypertonus behandelt werden. Die Einnahme von Belara kann fortgesetzt wer- den, sobald sich unter der antihypertensi- ven Therapie normotensive Blutdruckwerte zeigen.

Exogen verabreichte Estrogene können Symptome eines hereditären und erworbe- nen Angioödems auslösen oder verschlim- mern.

Bei Frauen mit Schwangerschaftsherpes in der Vorgeschichte kann es zu erneutem Auftreten unter KHK kommen.

Bei Frauen mit Hypertriglyzeridämie in der eigenen oder Familienanamnese ist bei der Anwendung von KHK das Risiko für eine Pankreatitis erhöht. Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen machen eine Un- terbrechung der Einnahme des Kombina- tionspräparates zur hormonalen Kontrazep- tion erforderlich, bis die Marker für die Leber- funktion wieder im Normalbereich liegen. Auch ein Rezidiv eines in einer vorausge- gangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von Geschlechts- hormonen aufgetretenen cholestatischen Ik- terus macht das Absetzen von Kombina- tionspräparaten zur hormonalen Kontra- zeption erforderlich.

KHK können die periphere Insulinresistenz oder die Glucosetoleranz beeinflussen. Daher sollten Diabetikerinnen während der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva sorg- fältig überwacht werden.

Gelegentlich kann es zu einem Chloasma kommen, insbesondere wenn in der Vorge- schichte Chloasma gravidarum bekannt ist. Frauen, die zu Chloasma neigen, sollten sich daher unter der Einnahme hormonaler Kon- trazeptiva nicht direkt der Sonne oder ultra- violettem Licht aussetzen.

Vorsichtsmaßnahmen

Bestimmte Krankheiten/Zustände können durch die Einnahme von Estrogen oder Estrogen/Gestagenkombinationen negativ beeinflusst werden. Hier ist eine besondere ärztliche Überwachung erforderlich:

  • Epilepsie

  • Multiple Sklerose

  • Tetanie

  • Migräne (siehe auch Abschnitt 4.3)

  • Asthma

  • Herz- oder Niereninsuffizienz

  • Chorea minor

  • Diabetes mellitus (siehe auch Abschnitt 4.3)

  • Lebererkrankungen (siehe auch Ab- schnitt 4.3)

  • Fettstoffwechselstörungen (siehe auch Abschnitt 4.3)

  • Autoimmunerkrankungen (einschließlich des systemischen Lupus erythematodes)

  • Adipositas

  • Hoher Blutdruck (siehe auch Abschnitt 4.3)

  • Endometriose

  • Varikosis

  • Venenentzündungen (siehe auch Ab- schnitt 4.3)

  • Blutgerinnungsstörungen (siehe auch Abschnitt 4.3)

  • Mastopathie

  • Gebärmuttermyome

  • Herpes gestationis

  • Depressionen

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankun- gen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa; siehe auch Abschnitt 4.8)

    Ärztliche Untersuchung/Beratung

    Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Belara muss eine voll- ständige Anamnese (inklusive Familienanam- nese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck soll- te gemessen und eine körperliche Unter- suchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert.

    Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hin- zuweisen, einschließlich des Risikos von Belara im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekann- ten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

    Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und individuell auf die Frau ab- gestimmt werden.

    Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

    Verminderung der Wirksamkeit

    Die vergessene Einnahme einer Filmtablette (siehe „Unregelmäßige Tabletteneinnahme“), Erbrechen oder Darmbeschwerden ein- schließlich Durchfall, die gleichzeitige lang- fristige Einnahme von bestimmten Arznei- mitteln (siehe Abschnitt 4.5) oder in sehr seltenen Fällen Stoffwechselstörungen kön- nen die Wirksamkeit der Empfängnisverhü- tung beeinflussen.

    Beeinflussung der Zyklusstabilität Durchbruchblutungen und Schmierblutun- gen

    Alle hormonalen Kontrazeptiva können ir- reguläre vaginale Blutungen (Durchbruch- blutung/Schmierblutung), insbesondere in den ersten Einnahmezyklen, hervorrufen. Aus diesem Grund ist eine medizinische Beur- teilung unregelmäßiger Zyklen erst nach

    einer Anpassungsperiode von ca. drei Zy- klen sinnvoll. Wenn die Durchbruchblutun- gen anhalten oder es nach zuvor regelmäßi- gen Zyklen unter Belara zu Durchbruchblu- tungen kommt, empfiehlt sich eine einge- hende Untersuchung zum Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer organi- schen Störung. Wenn dies ausgeschlossen wurde, kann Belara weiter eingenommen oder zu einem anderen Präparat gewechselt werden.

    Zwischenblutungen können Hinweise auf eine reduzierte kontrazeptive Wirksamkeit sein (siehe „Unregelmäßige Tabletteneinnah- me“, „Maßnahmen bei Erbrechen oder Durchfall“ und Abschnitt 4.5).

    Ausbleiben der Entzugsblutung

    Nach der 21-tägigen Einnahme kommt es normalerweise zu einer Entzugsblutung. Ge- legentlich und insbesondere in den ersten Monaten der Tabletteneinnahme kann die Entzugsblutung ausbleiben, aber dies muss kein Hinweis auf eine verminderte empfäng- nisverhütende Wirkung sein. Wenn die Blu- tung nach einem Einnahmezyklus ausbleibt, in dem keine Filmtablette vergessen worden ist, der tablettenfreie Zeitraum von 7 Tagen nicht verlängert worden ist, keine anderen Arzneimittel gleichzeitig eingenommen wor- den sind und es nicht zu Erbrechen oder Durchfall gekommen ist, ist eine Empfängnis unwahrscheinlich und die Einnahme von Belara kann fortgesetzt werden. Wenn Be- lara vor der ersten ausgebliebenen Entzugs- blutung nicht gemäß diesen Anweisungen angewendet wurde oder die Entzugsblutung in 2 aufeinanderfolgenden Zyklen nicht eintritt, muss vor der weiteren Anwendung eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

    Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hy- pericum perforatum) enthalten, sollten bei Anwendung von Belara nicht verwendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

    Sonstiger Bestandteil

    Dieses Arzneimittel enthält Lactose (als Lactose-Monohydrat).

    Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Man- gel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Belara nicht einnehmen.

Wechselwirkungen

Hinweis: Zur Identifizierung möglicher Wech- selwirkungen sollte die Fachinformation der Begleitmedikamente herangezogen werden.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen Während klinischer Studien mit Patienten, deren Hepatitis-C-Virus-Infektionen (HCV) mit Arzneimitteln behandelt wurden, die Ombi- tasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthielten, traten Erhöhungen der Transaminase (ALT) bis über das 5-Fache des oberen normalen Grenzwertes (Upper Limit of Normal, ULN) signifikant häufiger bei Frauen auf, die ethi- nylestradiolhaltige kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) verwendeten. Außer- dem wurden ALT-Erhöhungen auch bei Frauen beobachtet, die ethinylestradiolhal- tige Arzneimittel wie KHK verwendeten und

mit Glecaprevir/Pibrentasvir oder mit So- fosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.3).

Deshalb müssen Belara-Anwenderinnen auf eine alternative Verhütungsmethode (z. B. Verhütungsmittel, die nur ein Gesta- gen enthalten oder nichthormonelle Me- thoden) wechseln, bevor sie mit der Be- handlung mit diesen Arzneimittelkombina- tionen beginnen. Zwei Wochen nach Be- endigung der Behandlung mit diesen Arz- neimittelkombinationen kann mit Belara wieder begonnen werden.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Einfluss anderer Arzneimittel auf Belara Wechselwirkungen können mit Arzneimit- teln auftreten, die mikrosomale Enzyme in- duzieren; dies kann zu einer erhöhten Clearance von Sexualhormonen und zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazep- tivem Versagen führen.

Handhabung

Die Enzyminduktion kann bereits nach we- nigen Behandlungstagen beobachtet wer- den. Eine maximale Enzyminduktion kann im Allgemeinen innerhalb von einigen Wo- chen beobachtet werden. Nach Behand- lungsende kann die Enzyminduktion ca. 4 Wochen erhalten bleiben.

Kurzzeitbehandlung

Frauen, die mit einem enzyminduzierenden Arzneimittel behandelt werden, sollten vorübergehend zusätzlich zum KOK eine Barrieremethode oder eine andere Verhü- tungsmethode anwenden. Die Barriereme- thode muss während der gesamten Zeit der Behandlung mit der Begleitmedikation und noch 28 Tage nach deren Absetzen angewendet werden.

Falls die Arzneimittelbehandlung über das Ende der Tabletten der KOK-Packung hinausgeht, sollte sofort ohne Einnahme- pause mit der Einnahme aus der nächsten Packung des KOKs begonnen werden.

Langzeitbehandlung

Bei Frauen unter längerfristiger Behandlung mit enzyminduzierenden Wirkstoffen wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nichthormonalen Verhütungsmethode emp- fohlen.

In der Literatur wurden die folgenden Wechselwirkungen berichtet:

Substanzen, die die Clearance von KOK er- höhen (verminderte Wirksamkeit der KOK durch Enzyminduktion), z. B.:

Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Bar- bexaclon, Phenytoin, Primidon, Modafinil, Rifampicin, Rifabutin und die Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion Ritona- vir, Nevirapin und Efavirenz, und möglicher- weise auch Felbamat, Griseofulvin, Oxcar- bazepin, Topiramat und Produkte, die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hyperi- cum perforatum) enthalten.

Die folgenden Arzneimittel/Wirkstoffe kön- nen die Serumkonzentrationen von Ethinyl- estradiol erniedrigen:

Alle Arzneimittel, die die gastrointestinale Motilität erhöhen (z. B. Metoclopramid) oder die Resorption beeinträchtigen (z. B. Aktivkohle).

Substanzen mit variablen Wirkungen auf die Clearance von KOK

Bei gleichzeitiger Verabreichung mit KOK können viele Kombinationen von HIV-Pro- teasehemmern und nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern inklusive Kombinationen mit HCV-Hemmern die Plas- makonzentrationen von Estrogenen oder Progestagenen erhöhen oder erniedrigen. Die Auswirkungen solcher Veränderungen können in manchen Fällen klinisch relevant sein.

Daher sollte die Fachinformation von gleich- zeitig verabreichten HIV-/HCV-Arzneimitteln zu Rate gezogen werden, um potenzielle Wechselwirkungen und etwaige damit in Zusammenhang stehende Empfehlungen festzustellen. Im Zweifelsfall sollten Frauen, die unter einer Therapie mit Proteasehem- mern oder nicht-nukleosidischen Reverse- Transkriptase-Hemmern stehen, eine zusätz- liche Barrieremethode zur Verhütung an- wenden.

Folgende Arzneimittel/Wirkstoffe können die Ethinylestradiol-Serumkonzentration er- höhen:

  • Wirkstoffe, die die Sulfatierung von Ethi- nylestradiol in der Darmwand hemmen,

    z. B. Ascorbinsäure oder Paracetamol

  • Atorvastatin (Erhöhung der AUC von Ethinylestradiol um 20 %)

  • Wirkstoffe, die die mikrosomalen Enzyme in der Leber hemmen, wie Imidazol-Anti- mykotika (z. B. Fluconazol), Indinavir oder Troleandomycin

    Einfluss von Belara auf andere Arzneimittel Orale Kontrazeptiva können den Stoffwech- sel bestimmter anderer Wirkstoffe beein- flussen. Demnach können die Plasma- und Gewebekonzentrationen entweder zuneh- men oder abnehmen.

  • Über die Hemmung hepatisch-mikroso- maler Enzyme mit der Folge erhöhter Serumkonzentration von Wirkstoffen wie Diazepam (und anderen Benzodiazepi- nen, die hydroxyliert werden), Ciclospo- rin, Theophyllin und Prednisolon

  • Über die Induktion der hepatischen Glu- curonidierung mit der Folge erniedrigter Serumkonzentrationen von z. B. Lamotri- gin, Clofibrat, Paracetamol, Morphin und Lorazepam

Der Bedarf an Insulin oder oralen Antidia- betika (blutzuckersenkende Mittel) kann in- folge einer Beeinflussung der Glucosetole- ranz verändert sein (siehe Abschnitt 4.4).

Die Angaben können auch für vor Kurzem eingenommene/angewandte Arzneimittel gelten.

Die Fachinformationen der jeweils verordne- ten Arzneimittel sollten auf mögliche Wech- selwirkungen mit Belara hin überprüft wer- den.

Labortests

Die Anwendung von kontrazeptiven Steroi- den kann die Ergebnisse bestimmter Labor- tests beeinflussen, einschließlich der bio- chemischen Parameter von Leber, Schild- drüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Träger-)Proteinen, z. B. corticosteroidbindendes Globulin und Lipid-/ Lipoprotein-Fraktionen, Parameter des Koh- lenhydratstoffwechsels und Parameter der

Gerinnung und Fibrinolyse. Veränderungen bleiben im Allgemeinen im normalen Labor- bereich.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Belara ist in der Schwangerschaft nicht an- gezeigt. Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft aus- zuschließen. Tritt unter Therapie mit Belara eine Schwangerschaft ein, ist das Präparat sofort abzusetzen. Bisher haben sich aus den umfangreichen epidemiologischen Stu- dien klinisch keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Wirkungen ergeben, wenn Estrogene in Kombination mit anderen Pro- gestagenen in ähnlicher Dosierung, wie sie in Belara vorliegen, versehentlich während der Schwangerschaft eingenommen wur- den. Obwohl tierexperimentelle Studien eine Reproduktionstoxizität gezeigt haben (siehe Abschnitt 5.3), haben klinische Daten von über 330 exponierten Schwangeren für Chlormadinonacetat keine Hinweise auf eine embryotoxische Wirkung ergeben.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

Die Laktation kann durch Estrogene beein- flusst werden, da diese die Menge und die Zusammensetzung der Muttermilch verän- dern können. Kleine Mengen kontrazeptiver Steroide und/oder ihrer Metaboliten können in die Milch ausgeschieden werden und könnten das Kind beeinträchtigen. Daher sollte Belara während der Stillzeit nicht an- gewendet werden.

Fahrtüchtigkeit

Es ist nicht bekannt, dass kombinierte hor- monale Kontrazeptiva sich negativ auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen auswirken können.

Nebenwirkungen

Als häufigste Nebenwirkungen (> 20 %) wurden in den klinischen Studien mit Belara Durchbruch- und Schmierblutungen, Kopf- schmerzen und Missempfindungen in der Brust angegeben. Unregelmäßige Blutun- gen gehen im Allgemeinen mit zunehmen- der Einnahmedauer von Belara zurück.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach Einnahme von Belara in einer klinischen Studie mit 1 629 Frauen berichtet.

Siehe Tabelle auf Seite 7 oben

Zusätzlich wurde über folgende Nebenwir- kungen, die mit den Wirkstoffen Ethinyl- estradiol und Chlormadinonacetat in Ver- bindung gebracht werden, nach der Markt- einführung berichtet:

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Asthenie

  • allergische Hautreaktionen

    Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

    Weiterhin wurden unter der Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva, ein- schließlich 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat, folgende Neben- wirkungen berichtet:

  • Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungen- embolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

  • Ein erhöhtes Risiko für Gallenwegser- krankungen wird bei Langzeiteinnahme von KHK in einigen Studien berichtet.

  • In seltenen Fällen wurden gutartige – und noch seltener bösartige – Lebertumoren unter der Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva beobachtet; in vereinzelten Fällen haben diese zu lebensbedroh- lichen Blutungen in der Bauchhöhle ge- führt (siehe Abschnitt 4.4).

  • Verschlechterung von chronisch-ent- zündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa; siehe auch Ab- schnitt 4.4)

    Hinsichtlich weiterer schwerwiegender Ne- benwirkungen wie Zervix- oder Mammakar- zinom siehe Abschnitt 4.4.

    Wechselwirkungen

    Durchbruchblutungen und/oder kontrazep- tives Versagen können die Folge von Wech- selwirkungen anderer Arzneimittel (enzym- induzierender Arzneimittel) mit oralen Kon- trazeptiva sein (siehe Abschnitt 4.5).

    Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen

    Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

Es liegen keine Informationen über schwer- wiegende toxische Wirkungen bei einer Überdosierung vor. Es können die folgen- den Symptome auftreten: Übelkeit, Erbre- chen und, insbesondere bei jungen Mäd- chen, eine leichte vaginale Blutung. Anti- dote gibt es nicht; die Behandlung erfolgt symptomatisch. In seltenen Fällen kann eine Kontrolle des Elektrolyt- und Wasserhaus- halts sowie der Leberfunktion erforderlich sein.

Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamik

Pharmakotherapeutische Gruppe: Sexual- hormone und Modulatoren des Genitalsys- tems; Gestagene und Estrogene, fixe Kom- binationen, ATC-Code: G03AA15

Häufigkeit der Nebenwirkung/ Systemorganklasse (MedDRA 17.1) Sehr häufig(≥ 1/10) Häufig(≥ 1/100, < 1/10) Gelegentlich(≥ 1/1 000, < 1/100) Selten(≥ 1/10 000,< 1/1 000) Sehr selten(< 1/10 000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Da- ten nicht ab- schätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen Vaginale Candidose Vulvovaginitis
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen) Fibroadenom der Brust
Erkrankungen des Immunsystems Arzneimittelüber- empfindlichkeit, ein- schließlich allergi- scher Hautreaktio- nen Verschlim- merung der Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Veränderungen in den Blutfettwerten, inklusive Hypertri- glyzeridämie Appetitsteigerung
Psychiatrische Erkrankungen Depressive Verstim- mung, Nervosität, Reizbarkeit Libido vermindert
Erkrankungen des Nervensystems Schwindel, Migräne (und/oder deren Verschlechterung)
Augenerkrankungen Sehstörung Konjunktivitis, Kontaktlinsen- unverträglichkeit
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Hörsturz, Tinnitus
Gefäßerkrankungen Hypertonie, Hypoto- nie, Kreislaufkollaps, Varizen, venöse Thrombose, venöse Thromboembolie (VTE), arterielle Thromboembolie (ATE)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Übelkeit Erbrechen Abdominale Schmerzen, Bauch aufgetrieben, Diarrhö
Erkrankungen der Haut und des Unter- hautgewebes Akne Pigmentationsstö- rung, Chloasma, Alopezie, trockene Haut, Hyperhidrosis Urtikaria, Ekzem, Erythem, Pruritus, Verschlechterung einer Psoriasis, Hirsutismus Erythema nodosum
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gefühl der Schwere Rückenschmerzen, Muskelschmerzen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Vaginaler Aus- fluss, Dysme- norrhö, Amenorrhö Schmerzen Unter- bauch Galaktorrhö Brustvergrößerung, Menorrhagie, prämenstruelles Syndrom
Allgemeine Erkrankun- genund Beschwerden amVerabreichungsort Ermüdung, Ödeme, Gewicht erhöht
Untersuchungen Blutdruck erhöht

Wirkmechanismus

Unter der kontinuierlichen Einnahme von Belara über 21 Tage kommt es zu einer Hemmung der hypophysären FSH- und LH-Sekretion und damit zu einer Hemmung der Ovulation. Das Endometrium proliferiert und wird sekretorisch transformiert. Der

Zervixschleim wird in seiner Konsistenz ver- ändert. Dies bewirkt eine Verhinderung der Spermienmigration durch den Zervixkanal und eine Motilitätsänderung der Spermien.

Die niedrigste tägliche Dosis Chlormadinon- acetat zur vollen Ovulationshemmung be-

trägt 1,7 mg. Die volle Transformationsdosis beträgt 25 mg pro Zyklus.

Chlormadinonacetat ist ein antiandrogenes Gestagen. Seine Wirkung basiert auf seiner Fähigkeit, Androgene von ihrem Rezeptor zu verdrängen.

Klinische Wirksamkeit

In klinischen Studien, bei denen die Ein- nahme von 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat Filmtabletten bis zu 2 Jahre lang bei 1 655 Frauen getestet wurde und mehr als 22 000 Menstruati- onszyklen untersucht wurden, kam es zu 12 Schwangerschaften. Bei 7 Frauen lagen im Empfängniszeitraum entweder Einnah- mefehler, Begleiterkrankungen, die Übelkeit oder Erbrechen verursachten, oder die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln vor, die dafür bekannt sind, dass sie die empfängnisverhütende Wirkung hormonaler Kontrazeptiva vermindern.

Siehe Tabelle rechts

Pharmakokinetik

Chlormadinonacetat (CMA)

Resorption

Nach der oralen Einnahme wird CMA rasch und nahezu vollständig resorbiert. Die sys- temische Bioverfügbarkeit von CMA ist hoch, da es keinem First-Pass-Metabolis- mus unterliegt. Die Konzentrationen im Plasma erreichen ihren Spitzenwert nach 1 bis 2 Stunden.

Verteilung

Die Bindung von CMA an menschliche Plasmaproteine, hauptsächlich Albumine, beträgt mehr als 95 %. CMA hat keine Bin- dungsaffinität zu SHBG oder CBG. CMA wird hauptsächlich im Fettgewebe ge- speichert.

Biotransformation

Verschiedene Reduktions- und Oxidations- prozesse und Konjugation zu Glucuroniden und Sulfaten resultieren in einer Vielzahl von Metaboliten. Die Hauptmetaboliten im menschlichen Plasma sind 3α- und 3β-Hy- droxy-CMA, deren biologische Halbwerts- zeiten sich nicht wesentlich von nicht meta- bolisiertem CMA unterscheiden. Die 3-Hy- droxy-Metaboliten weisen eine ähnliche an- tiandrogene Aktivität wie CMA selbst auf. Im Harn treten die Metaboliten hauptsächlich als Konjugate auf. Nach enzymatischer Spal- tung ist der Hauptmetabolit 2α-Hydroxy- CMA, neben 3-Hydroxy-Metaboliten und Dihydroxy-Metaboliten.

Elimination

CMA wird aus dem Plasma mit einer durch- schnittlichen Halbwertszeit von ungefähr 34 Stunden (nach Einzeldosis) und ungefähr 36 bis 39 Stunden (nach Mehrfachdosen) ausgeschieden. Nach der oralen Einnahme werden CMA und seine Metaboliten sowohl über die Nieren als auch über die Fäzes in ungefähr gleichen Mengen ausgeschieden.

Ethinylestradiol (EE)

Resorption

EE wird nach oraler Einnahme schnell und fast vollständig resorbiert; die durchschnitt- lichen Spitzenplasmawerte werden nach 1,5 Stunden erreicht. Aufgrund der präsyste- mischen Konjugation und des First-Pass- Metabolismus in der Leber beträgt die ab- solute Bioverfügbarkeit nur ungefähr 40 % und unterliegt beträchtlichen interindividuel- len Schwankungen (20 bis 65 %).

Art des Gebrauchs Anzahl der Schwangerschaften Pearl-Index 95 %-Konfidenz- intervall
Typischer Gebrauch 12 0,698 [0,389; 1,183]
Fehlerfreier Gebrauch 5 0,291 [0,115; 0,650]

Verteilung

Die in der Literatur angegebenen EE-Kon- zentrationen im Plasma variieren deutlich. EE ist zu ca. 98 % an Plasmaproteine, fast ausschließlich an Albumin, gebunden.

Biotransformation

Wie natürliche Estrogene wird EE über (durch Cytochrom P450 katalysierte) Hydro- xylierung am aromatischen Ring biotransfor- miert. Der Hauptmetabolit ist 2-Hydroxy-EE, der zu weiteren Metaboliten und Konjugaten verstoffwechselt wird. EE unterliegt einer präsystemischen Konjugation sowohl in der Dünndarmschleimhaut als auch in der Leber. Im Harn werden hauptsächlich Glu- curonide und in der Galle und im Plasma hauptsächlich Sulfate vorgefunden.

Elimination

Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit von EE beträgt ungefähr 12 bis 14 Stunden. EE wird über die Nieren und die Fäzes im Verhältnis 2 : 3 ausgeschieden. Das biliär ausgeschiedene EE-Sulfat unterliegt nach Hydrolyse durch die Darmbakterien dem enterohepatischen Kreislauf.

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