Dermowas® flüssiges Konzentrat
Laktose: Nein
Zur externen Zusatztherapie bei Hautmy- kosen, Akne vulgaris und Dermatosen des seborrhoischen Formenkreises.
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, wird Dermo- was je nach Krankheitsbild entsprechend wie folgt verdünnt:
Bei Mykosen
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außerhalb des Genitalbereichs, insbe- sondere bei Fußmykosen:
4 ml (= 1 Teel.) Dermowas auf 1/8 l (= 1 Becher) warmes Wasser.
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im Genitalbereich:
2 ml (= ½ Teel.) Dermowas auf ca. 5 l warmes Wasser.
Bei Akne und Dermatosen des sebor- rhoischen Formenkreises
2 ml (= ½ Teel.) Dermowas auf 1 l warmes Wasser.
Bei seborrhoischen Kopfhauterkrankun- gen
4 ml (= 1 Teel.) Dermowas auf 1/8 l (= 1 Be- cher) warmes Wasser.
Kinder und Jugendliche
Besonderheiten für die Anwendung beste- hen nicht.
Art und Dauer der Anwendung
Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zur Anwendung auf der Haut.
Oktober 2013Bei Mykosen
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außerhalb des Genitalbereichs, insbe- sondere bei Fußmykosen:
Die verdünnte Lösung ist auf die befallenen Hautbezirke aufzutragen und nach kurzer
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Einwirkzeit (1 – 3 Minuten) mit warmem Wasser zu entfernen.
Die Behandlung soll 1- bis 3-mal täglich erfolgen und ist nach dem Abheilen noch 2 – 3 Wochen fortzuführen, um ein Rezidiv zu vermeiden.
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im Genitalbereich:
Die verdünnte Lösung wird auf den befalle- nen Hautbezirken z. B. in Form einer Wa- schung oder eines Sitzbades angewendet und anschließend mit warmem Wasser wieder entfernt.
Die Behandlung soll 1- bis 3-mal täglich erfolgen und ist nach dem Abheilen noch 2 – 3 Wochen fortzuführen, um ein Rezidiv zu vermeiden.
Bei Akne und Dermatosen des sebor- rhoischen Formenkreises
Die verdünnte Lösung ist z. B. mit Kom- pressen mehrfach (2- bis 3-mal) hintereinan- der auf die erkrankten Hautstellen aufzutra- gen und nach kurzer Einwirkzeit (ca. 1 Min.) mit warmem Wasser zu entfernen.
Für die Dauer der Hauterkrankung soll diese Behandlung 1- bis 3-mal täglich durchge- führt werden.
Bei seborrhoischen Kopfhauterkrankun- gen
Die verdünnte Lösung ist auf die erkrankte Kopfhaut aufzubringen. Nach der Einwirkzeit von 2 – 3 Min. wird die Dermowas-Lösung mit warmem Wasser entfernt.
Für die Dauer der seborrhoischen Kopf- hauterkrankung soll die Behandlung 1- bis 2-mal pro Woche 1-mal täglich durchge- führt werden.
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Dermowas darf nicht angewendet werden bei
– Überempfindlichkeit gegenüber Dodecyl- benzolsulfonsäure, 2,2´, 2˝-Nitrilotrietha- nol-Salz, Ammoniumdodecylsulfat, Soja, Erdnuss, Macrogolglycerolricinoleat oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Dermowas.
Macrogolglycerolricinoleat kann Hautreizun- gen hervorrufen. Formaldehyd kann örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktder- matitis) hervorrufen.
Da Dermowas ein Konzentrat ist, darf das Arzneimittel nur verdünnt angewandt wer- den. Dermowas ist nur zur äußerlichen Be- handlung der kranken Haut bestimmt.
Dermowas kann während der Schwanger- schaft oder Stillzeit angewandt werden, da keine Risiken bekannt sind.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:
Sehr selten (< 1/10000) können Über- empfindlichkeitsreaktionen der Haut (z. B. allergische Reaktionen) auftreten. Sehr selten (< 1/10000) kann auch 3-sn- Phosphatidyl)cholin (aus Sojabohnen) aller- gische Reaktionen hervorrufen. Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100) kann es durch eine zu starke Austrocknung zu Spannungsgefühl der Haut kommen.Beim Auftreten von Spannungsgefühlen der Haut ist die Dosis oder die Anwen- dungshäufigkeit zu reduzieren.
Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Bei unvorschriftsmäßiger Applikation von unverdünntem Dermowas auf die Haut können geringfügige Schädigungen lokaler Art entstehen. Zu diesen gehören einerseits Rötungen und Brennen und andererseits Schuppen- und Rhagadenbildung, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und even- tuellen rückfettenden Maßnahmen rasch wieder abklingen.
Akute Vergiftungserscheinungen mit Diar- rhöen, Erbrechen und Lungenödem durch Schaumaspiration sind nur bei versehent- licher peroraler Aufnahme von Dermowas möglich. Dabei werden jedoch im Regelfalle nur geringe Mengen aufgenommen (Ge- schmack!), so dass nach intensiver Mund- spülung die reichliche Zufuhr von Milch mit eingequirltem rohem Ei meist genügt, um die Hauptgefahr der Schaumbildung bei möglichem Erbrechen zu vermeiden.
Die Alternativ- oder Zusatztherapie besteht aus der Einnahme von Entschäumern und von reichlich Carbo medizinalis. Erst unter dieser Vorsichtsmaßnahme darf dann je nach Situation eine Magenspülung erfolgen, niemals jedoch künstliches Erbrechen (Cave: Schaumaspiration!).
Im Übrigen sind selbstverständlich gemäß dem Zustand des Patienten die obligaten symptomatischen Maßnahmen zur Erhal- tung der vitalen Funktion einzuleiten und ggf. auch Kortikoide und Antibiotika zu ver- abreichen.
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)Dermowas®
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antisep- tika und Desinfektionsmittel; andere Anti- septika und Antinfektiva
ATC-Code: D08AX
Aufgrund des asymmetrischen, polaren Molekülaufbaues mit räumlich getrennten hydrophilen und hydrophoben Eigenschaf- ten besitzt sowohl das Dodecylbenzolsul- fonsäure, 2,2´,2˝-Nitrilotriethanol-Salz als auch das Ammoniumdodecylsulfat eine große Affinität zu den ebenfalls stark pola- ren und in ihren Strukturen zum Teil sehr ähnlichen zellulären Verbindungen.
Besonders beeinflusst werden hierdurch die Lipid-Protein- und Protein-Protein-Wech- selwirkungen, die so stark herabgesetzt werden, dass eine ordnungsgemäße Funk- tion der Enzyme und der Zytoplasmamem- bran nicht mehr gewährleistet ist.
Die daraus resultierenden zytotoxischen Effekte sind jedoch bei den angeführten Mikroorganismen im Vergleich zu den Zel- len der menschlichen Haut sehr viel stärker ausgeprägt.
Für die jeweiligen Gebrauchskonzentratio- nen wurden in vitro mikrobizide Wirkungen gegen Propionibacterium acnes, Staphylo- kokkus aureus, Trichophyton rubrum und mentagrophytes, Mikrosporum gypseum sowie Candida albicans und parapsilosis nachgewiesen.
Bei Untersuchungen am Menschen ließ sich zudem zeigen, dass die topische Applika- tion von Dermowas zu einer signifikanten Reduktion der Keimzahlen von Propioni- bakterien im Infrainfundibulum der Talgdrüse führt.
Durch die Einwirkung von Dermowas auf die Haut kommt es sowohl zu unmittelbaren antimikrobiellen Auswirkungen auf Bakterien und Pilze, als auch zu einer Anreicherung der Wirkstoffe in den obersten Zellschichten der Epidermis, des Follikels und der durch Mikroorganismen gebildeten epidermalen Hohlräume.
Die dabei entstehenden Wirkstoffkonzen- trationen sind auch mehrere Stunden nach Absetzen des Präparates immer noch so groß, dass z. B. bei Propionibacterium acnes keine Zunahme der Keimzahl eintritt.