Betnesol-V Lotio 0,1 %, Emulsion zur Anwendung auf der Haut
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Laktose: Nein
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Fachinfo - Betnesol-V 0,1 %
Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Salbe 0,1 %, Betnesol-V Lotio 0,1 % Zur Behandlung von entzündlichen Haut- krankheiten, bei denen die symptomatische Anwendung von stark wirksamen topischen Glucocorticoiden angezeigt ist.
Betnesol-V crinale 0,1 %
Zur Behandlung von entzündlichen Haut- krankheiten der Kopfhaut, bei denen die symptomatische Anwendung von stark wirk- samen topischen Glucocorticoiden ange- zeigt ist.
Dosierung
Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Salbe 0,1 %, Betnesol-V Lotio 0,1 %
Im Allgemeinen werden die Betnesol-V Prä- parate anfangs ein- bis zweimal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen, später einmal täglich aufgetragen. Bei Kleinkindern werden
die Präparate nur einmal täglich angewen- det.
Bei hartnäckigeren Läsionen kann die Wir- kung von Betnesol-V Creme 0,1 %, falls nötig, durch Abdecken der behandelten Stellen mit Plastikfolie verstärkt werden. Um bei solchen Läsionen ein zufriedenstel- lendes Ansprechen auf die Behandlung zu gewährleisten, ist es normalerweise ausrei- chend, okklusive Verbände über Nacht an- zulegen. Später genügt eine normale An- wendung ohne Okklusion, um die Verbes- serung weiter aufrecht erhalten zu können.
Bei klinischer Besserung ist häufig die An- wendung eines schwächeren Glucocorti- coids zu empfehlen. Sobald die Erkrankung unter Kontrolle ist, sollte die Behandlung mit topischen Corticosteroiden schrittweise ab- gesetzt und mit einer Hautpflege als Basis- therapie fortgesetzt werden.
Häufig ist die so genannte Tandem-Therapie sinnvoll, d. h. pro Tag einmal die Anwendung von Betnesol-V und nach 12 Stunden die Anwendung einer geeigneten wirkstofffreien Creme/Salbe.
Ebenso kann eine Intervalltherapie geeignet sein, mit ca. wöchentlich wechselnder An- wendung von Betnesol-V und einer wirk- stofffreien Creme/Salbe.
Betnesol-V crinale 0,1 %
Im Allgemeinen wird die Lösung auf die zu behandelnden Stellen anfangs morgens und abends aufgetragen, bis eine Besse- rung wahrzunehmen ist. Die Anwendung kann auf einmal morgens oder abends, später auf etwa 3- bis 4-mal wöchentlich herabgesetzt werden.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Betnesol-V bei Kindern sollte über einen möglichst kurzen Behand- lungszeitraum bei geringstmöglicher Dosie- rung, die noch Wirksamkeit gewährleistet, erfolgen. Die Behandlung bei Kindern sollte nicht länger als 1 Woche dauern. Eine sorg- fältige Beobachtung im Hinblick auf Anzei- chen und Symptome systemischer Effekte ist zu empfehlen.
Ältere Patienten
Klinische Studien konnten keine Unterschie- de hinsichtlich der Wirksamkeit zwischen älteren und jüngeren Patienten feststellen. Die erhöhte Häufigkeit von Nieren- oder Leberfunktionsstörungen bei älteren Patien- ten kann die Elimination im Falle systemi- scher Resorption vermindern. Daher sollte die Behandlung auf die kleinste Menge und die kürzeste Dauer beschränkt werden, die den gewünschten klinischen Nutzen bringt.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunk- tionsstörungen
Im Falle systemischer Resorption (möglich bei Anwendung auf einer großen Fläche über einen längeren Zeitraum) können bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktions- störungen Metabolismus und Elimination verzögert sein, so dass das Risiko systemi- scher Toxizität erhöht ist. Daher sollte die Behandlung auf die kleinste Menge und die kürzeste Dauer beschränkt werden, die den gewünschten klinischen Nutzen bringt.
Art der Anwendung
Die Betnesol-V-Zubereitungen werden dünn auf den betroffenen Hautpartien angewendet und einmassiert.
Betnesol-V crinale 0,1 %
Betnesol-V crinale 0,1 % wird in Flaschen mit Tropfeinsatz geliefert. Sie lässt sich so direkt auf die zu behandelnde Stelle der Kopfhaut auftragen, ohne das Haar vollstän- dig zu benetzen.
Dauer der Behandlung
Eine längerfristige (länger als 3 Wochen) oder großflächige (mehr als 20 % der Kör- peroberfläche) Anwendung von Betnesol-V sollte vermieden werden.
Ein plötzliches Absetzen von Betametha- sonvalerat kann zu einem Wiederaufflam- men der vor der Behandlung vorliegenden Dermatosen führen (Rebound-Phänomen).
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Chlorocresol (Betnesol-V Creme 0,1 %), Methyl(4-hydroxybenzoat) (Betnesol-V Lo- tio 0,1 %) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
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Hauterkrankungen bei Säuglingen unter 1 Jahr dürfen nicht mit Betnesol-V be- handelt werden, auch nicht Dermatitiden inklusive Windeldermatitis.
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Betnesol-V darf nicht angewendet werden bei ausgedehnten chronisch-stationären Formen der Psoriasis.
Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Salbe 0,1 %, Betnesol-V Lotio 0,1 % Betnesol-V darf, wie andere Lokalcorticoide, nicht angewendet werden bei Akne, Pruritus ohne Entzündung, Pruritus anogenitalis, Ro- sacea, rosaceaartiger (perioraler) Dermatitis, spezifischen Hautprozessen (Hauttuberkulo- se, luischen Hauterkrankungen), virusbe- dingten Hautkrankheiten (z. B. Herpes sim- plex, Zoster, Varizellen), Vakzinationsreaktio- nen sowie bei unbehandelten Infektionen der Haut.
Die Anwendung von Betnesol-V am Augen- lid (und in Augenumgebung) soll unterblei- ben, da dies unter Umständen zum Glaukom und Katarakt führen kann. Betnesol-V Prä- parate sind nicht zur Anwendung am Auge bestimmt.
Betnesol-V crinale 0,1 %
Infektionen der Kopfhaut.
Betnesol-V crinale 0,1 % ist nicht zur An- wendung im Gesicht bestimmt.
Betnesol-V Lotio 0,1 %, Betnesol-V crinale 0,1 %
Aufgrund der Entflammbarkeit von Betne- sol-V Lotio 0,1 % und Betnesol-V crinale 0,1 % sind die Patienten anzuweisen, während und unmittelbar nach der Anwendung offene Flammen und Hitze (einschließlich des Ge- brauchs von Haartrocknern) zu meiden und nicht zu rauchen (siehe auch Abschnitt 6.4).
Eine erhöhte systemische Resorption topi- scher Corticosteroide kann bei einzelnen Personen zu einer Manifestation von Hy- percortisolismus (Cushing-Syndrom) und reversibler Suppression der Hypothalamus-
Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrin- den-Achse und folglich zu einer Nebennie- renrindeninsuffizienz führen. Wenn einer der oben beschriebenen Zustände auftritt, ist die Anwendungshäufigkeit schrittweise zu redu- zieren oder durch ein Corticosteroid gerin- gerer Wirkstärke zu substituieren. Ein plötz- liches Absetzen der Behandlung kann zu Nebennierenrindeninsuffizienz führen (siehe Abschnitt 4.8).
Risikofaktoren für vermehrte systemische Effekte sind:
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Wirkstärke und Formulierung des topi- schen Corticosteroids
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Dauer der Anwendung
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Auftragen auf einer großen Fläche
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Anwendung unter Okklusivbedingungen, wie z. B. auf intertriginösen Bereichen der Haut oder unter Okklusivverbänden (Bei Kindern können Windeln wie luftdicht ab- schließende Verbände wirken.)
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Erhöhte Hydratation des Stratum corneum
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Anwendung auf dünner Haut, wie z. B. dem Gesicht
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Anwendung auf verletzter oder barriere- geschädigter Haut
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Bei Kleinkindern und Kindern kann es im Vergleich zu Erwachsenen durch die noch nicht vollständig ausgereifte Haut- barriere und einer größeren Körperober- fläche im Verhältnis zum Körpergewicht zu einer entsprechend größeren resor- bierten Menge topischer Corticosteroide kommen. Daher ist das Auftreten syste- mischer Nebenwirkungen bei Kleinkin- dern und Kindern eher wahrscheinlich.
Betnesol-V sollte bei Kindern nur kurzfristig (weniger als 1 Woche) und kleinflächig (we- niger als 10 % der Körperoberfläche) ange- wendet werden. Allgemein ist bei der Behand- lung von Kindern mit Corticoid-Präparaten erhöhte Vorsicht geboten, da es im Ver- gleich zu Erwachsenen zu einer erhöhten Resorption des Corticoids durch die kind- liche Haut kommen kann.
Bei Kleinkindern und Kindern unter 12 Jah- ren soll eine Langzeitbehandlung vermieden werden, weil auch ohne Okklusivverbände eine erhöhte perkutane Resorption und da- mit eine adrenale Suppression hier möglich ist.
Bakterielle Infektionen werden durch warme, feuchte Bedingungen in Hautfalten begüns- tigt oder können durch Okklusivverbände verursacht werden. Wenn Okklusivverbände benutzt werden, sollte die Haut beim Ver- bandswechsel gereinigt werden.
Topische Corticosteroide sollen mit Vorsicht bei Psoriasis angewendet werden, da von Fällen von Wiederaufflammen (Rebound- Phänomen), Entwicklung von Toleranzen, Risiko generalisierter pustulöser Psoriasis und Entwicklung lokaler oder systemischer Toxizität aufgrund geschädigter Hautbarriere berichtet wurde. Bei Anwendung bei Psoria- sis ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten erforderlich.
Die Behandlung von Hauterkrankungen mit Corticoiden, bei denen sich eine Infektion entwickelt, erfordert eine angemessene anti- mikrobielle Therapie. Falls sich eine solche Infektion dennoch ausbreitet, muss die äu- ßerliche Corticoid-Behandlung abgebro-
chen und eine angebrachte antimikrobielle Therapie eingeleitet werden.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen An- wendung von Corticosteroiden können Seh- störungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie
z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemi- scher oder topischer Corticosteroide ge- meldet wurden.
Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Salbe 0,1 %, Betnesol-V Lotio 0,1 % Die Haut ist im Gesichtsbereich besonders empfindlich. Daher soll dort eine Langzeit- therapie mit Lokalcorticoiden nicht durchge- führt werden, um atrophische Hautverände- rungen zu vermeiden.
Topische Corticosteroide werden manchmal zur Behandlung einer Dermatitis in der Um- gebung chronischer Beinulzera angewen- det. Diese Anwendung kann jedoch mit einem häufigeren Auftreten lokaler Überemp- findlichkeitsreaktionen und einem erhöhten Risiko für lokale Infektionen verbunden sein.
Bei der Behandlung mit Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Salbe 0,1 % oder Betne- sol-V Lotio 0,1 % im Genital- oder Analbe- reich kann es wegen der Hilfsstoffe Vaselin und Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Vermin- derung der Reißfestigkeit und damit zur Be- einträchtigung der Sicherheit von Kondo- men kommen.
Gefahr der Entflammbarkeit
Das Produkt enthält Paraffin. Weisen Sie Patienten an, nicht zu rauchen oder sich offenem Feuer zu nähern, da das Risiko schwerer Verbrennungen besteht. Stoffe (Kleidung, Bettwäsche, Verbände usw.) welche in Kontakt mit diesem Produkt wa- ren, brennen leichter und stellen eine ernst- hafte Brandgefahr dar. Das Waschen von Kleidung und Bettwäsche kann angesam- melte Rückstände des Produkts reduzie- ren, aber unter Umständen nicht komplett entfernen.
Betnesol-V Creme 0,1 %, Betnesol-V Lotio 0,1 %
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) her- vorrufen.
Betnesol-V crinale 0,1 %
Betnesol-V crinale 0,1 % nicht in die Augen bringen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Arzneimit- teln, die das CYP 3A4 Enzymsystem hem- men (z. B. Ritonavir, Itraconazol), zeigte sich eine Hemmung der Metabolisierung von Corticosteroiden, was zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit führte. Das Aus- maß der klinischen Relevanz dieser Wech-
selwirkung hängt von der Dosierung und Art der Anwendung des Corticosteroids sowie der Wirkstärke des CYP 3A4 Inhibitors ab.
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft soll die An- wendung von Betnesol-V so weit wie mög- lich vermieden werden und, falls erforderlich, so kurz und so kleinflächig wie möglich erfolgen. Dabei sollte Betamethasonvalerat in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das Risiko für den Fötus überwiegt. Bei einer Langzeitbehandlung mit Gluco- corticoiden während der Schwangerschaft kann es zu intrauteriner Wachstumsretardie- rung des Kindes kommen. Glucocorticoide führten im Tierexperiment zu Gaumenspal- ten (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicher- heit). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbil- dungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Weiterhin wird aufgrund von epidemiologischen Stu- dien in Verbindung mit Tierexperimenten diskutiert, dass eine intrauterine Glucocorti- coidexposition zur Entstehung von meta- bolischen und kardiovaskulären Erkran- kungen im Erwachsenenalter beitragen könnte. Synthetische Glucocorticoide wie Betamethason werden in der Plazenta im Allgemeinen schlechter inaktiviert als das endogene Cortisol (= Hydrocortison) und stellen daher ein Risiko für den Fetus dar. Werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Neben- nierenrinde, die eine ausschleichende Sub- stitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.
Stillzeit
Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Dabei sollte Betamethason- valerat in der Stillzeit nur angewendet wer- den, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das Risiko für das Kind überwiegt. Ein Kontakt des Säuglings mit den behan- delten Körperstellen ist zu vermeiden. Bei der Anwendung in der Stillzeit ist Betame- thasonvalerat nicht auf den Brüsten anzu- wenden, um eine versehentliche Aufnahme durch den Säugling zu vermeiden.
Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.
Betnesol-V hat keinen oder einen zu ver- nachlässigenden Einfluss auf die Verkehrs- tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit (alle berichteten Ereignisse) auf- gelistet.
| Systemorganklasse | Nebenwirkung | Häufigkeit |
| Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Opportunistische Infektion | Sehr selten |
| Erkrankungen des Immun- systems | Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen# | Sehr selten |
| Endokrine Erkrankungen | Suppression der Hypothalamus-Hypophy- senvorderlappen-Nebennierenrinden-Ach- se§:Cushingoide Erscheinungen (z. B. Mond- gesicht, Stammfettsucht), verzögerte Ge- wichtszunahme/Wachstumsverzögerung bei Kindern, Osteoporose, Glaukom, Hyperglykämie/Glukosurie, Katarakt, Blut- hochdruck, Übergewicht/Adipositas, ver- minderte endogene Cortisol-Spiegel, Alo- pezie, Trichorrhexis | Sehr selten |
| Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen (siehe auch Ab- schnitt 4.4) | Nicht bekannt |
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Pruritus, lokales Brennen der Haut/ Schmerzen der Haut | Häufig |
| Allergische Kontaktdermatitis/Dermatitis (einschließlich rosaceaartiger [perioraler] Dermatitis), Erythem, Hautausschlag, Urti- karia, pustulöse Psoriasis, Dünnerwerden der Haut*/Hautatrophie*, Faltenbildung der Haut*, Trockenheit der Haut*, Striae*, Tele- angiektasien*, Änderung der Hautpigmen- tierung*, Hypertrichosis, Exazerbation der zugrunde liegenden Symptome | Sehr selten | |
| Steroidakne | Häufigkeit nicht bekannt | |
| Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Irritation/Schmerz an der Auftragsstelle | Sehr selten |
# Treten dennoch Anzeichen von Überempfindlichkeit auf, soll die Anwendung abgebrochen werden.
Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen können den krankheitsbedingten Symptomen ähneln.
* Begleitende Hauterscheinungen zu lokalen und/oder systemischen Auswirkungen der Sup- pression der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse.
§ Die länger dauernde oder großflächige Anwendung von Corticosteroiden kann zu einer systemischen Resorption des Wirkstoffs führen. Das Auftreten systemischer Effekte ist eher wahrscheinlich bei Kleinkindern und Kindern und bei der Anwendung unter Okklusivbedin- gungen. Bei Kleinkindern können Windeln wie ein Okklusivverband wirken. Bei Anwendung topischer Glucocorticoide können Kinder empfindlicher sein für eine systemische Resorption des Wirkstoffes als Erwachsene.
einer Nebenniereninsuffizienz durch Reduk- tion der Anwendungshäufigkeit oder Sub- stitution mit einem Corticosteroid geringerer Wirkstärke stufenweise unter ärztlicher Auf- sicht herabgesetzt werden.
Akute Überdosierung ist unwahrscheinlich, dennoch kann sich nach chronischer Über- dosierung oder Missbrauch das klinische Bild des Hypercortisolismus entwickeln (sie- he Abschnitt 4.8). In diesem Fall sollte die Dosierung wegen des möglichen Risikos
Zellplasma mit Rezeptorproteinen und wer- den in den Zellkern transportiert, wo sie als Corticoid-Rezeptor-Komplex an HRE’s (hor- mone responsive elements) einzelner Gene binden.
Dies induziert die Transkription spezifischer mRNS-Moleküle, die an Ribosomen zur Synthese von Lipocortin-Proteinen führen. Die Lipocortine hemmen Reaktionen, die, wenn Zellen von physikalischen, chemi- schen, toxischen, immunogenen oder mi- krobiellen Noxen getroffen werden, zwi- schen Phospholipase A2 und Membran- Phospholipiden ablaufen und die Freiset- zung von Arachidonsäure bewirken.
Die Verhinderung bzw. Reduzierung der Arachidonsäure-Freisetzung normalisiert, reduziert oder blockiert die durch den Ara- chidonsäure-Metabolismus über Cyclooxy- genase und Lipoxygenase gesteuerte Syn- these und Freisetzung von Prostaglandinen, Prostazyklin, Leukotrienen, PAF und Throm- boxan, die als Entzündungsmediatoren z. B. auf Gefäße, Zellmembranen, Leukozyten, Makrophagen und deren Chemotaxis und
Migration einwirken und das Zellwachstum regulieren.
Zusätzlich wirken Glucocorticoide antimito- tisch und hemmen die Nukleinsäure- und Proteinsynthese. Wesentliche Faktoren ihrer immunmodulierenden, antiallergischen Wir- kungen sind die Interaktionen der Glucocor- ticoide mit B-Zellen, T-Zellen und Langer- hans-Zellen, die Hemmung des Antigen- Processing und ihre antagonistische Wir- kung auf Synthese und Funktion von Inter- leukin 1, 2 und anderen Cytokinen.
Pharmakologische Eigenschaften - Betnesol-V 0,1 %
Pharmakotherapeutische Gruppe: Derma- tika, Corticosteroide, stark wirksam (Grup- pe III), Betamethason,
ATC-Code: D07AC01
Wirksamkeit
Betamethasonvalerat wirkt unter experimen- tellen und therapeutischen Bedingungen antiphlogistisch, antiallergisch und antiproli- ferativ.
Bei lokaler Anwendung zeigen sich Phlo- gostase-, Epidermostase- und Koriostase- sowie Antiallergie- und Kontakthypästhesie- Effekte.
Im Vasokonstriktionstest nach McKenzie und Stoughton, dessen Ergebnisse mit der therapeutischen Wirksamkeit lokaler Corti- costeroide korrelieren, wurden 23 Ester des Betamethasons untersucht. Dabei ergab sich für Betamethasonvalerat – bezogen auf Fluocinolonacetonid = 100 – eine vaso- konstriktorische Aktivität von 360.
Vasokonstriktionswerte von 5 topischen Corticoiden im klinischen Vergleich:
Fluocinolonacetonid 100
Hydrocortison < 1
Triamcinolonacetonid 75
Betamethason < 1
Betamethasonvalerat 360
Wirkmechanismus
Die qualitativ für alle Glucocorticoide gülti- gen Mechanismen ihrer antiphlogistischen, antiproliferativen und immunmodulierenden Wirkung können, nach den z. Z. gültigen und in Teilen noch unvollständigen und hypo- thetischen Vorstellungen, schematisch und vereinfacht wie folgt dargestellt werden:
Glucocorticoid-Moleküle komplexieren im
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zugrun- de gelegt:
Sehr häufig ( ≥ 1/10)
Häufig ( ≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich ( ≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten ( ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten ( < 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Siehe Tabelle auf Seite 3
Bei länger dauernder (über ca. 3 Wochen) oder großflächiger Anwendung, besonders unter Okklusion oder in Hautfalten, können Veränderungen im behandelten Hautgebiet wie Dünnerwerden der Haut, Striae, Steroid- akne, Teleangiektasien, Änderung der Haut- pigmentierung, Hypertrichosis auftreten.
Applikation von glucocorticoidhaltigen Ex- terna auf Wunden kann die Wundheilung stören.
Betnesol-V Creme 0,1 %
Chlorocresol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Betnesol-V Lotio 0,1 %
Methyl(4-hydroxybenzoat) kann Überemp- findlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktio- nen, hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Bei zeitlich und örtlich begrenzter lokaler Anwendung eines Betamethason-Exter- nums werden keine systemisch bedeut- samen Wirkstoffmengen resorbiert.
Bei lang andauernder und/oder großflächi- ger Anwendung, in Abhängigkeit von der Schädigung der Hornschichtbarriere, in Ab- hängigkeit von der Lokalisation der Anwen- dung (z. B. Intertrigines) oder unter Okklusiv- bedingungen können systemisch wirksame Mengen resorbiert werden.
Betamethasonvalerat wird in vivo durch Es- terasen rasch zu Betamethasonalkohol hy- drolysiert.
Die Verstoffwechslung von [3H]Betametha- son wurde an gesunden Probanden und Pa- tienten unter hohen therapeutischen Dosen des Steroids untersucht. Etwa 70 % der Dosis wurde innerhalb von 48 Stunden mit dem Harn ausgeschieden, 15 bis 30 % wur- de in der unkonjugierten Fraktion wieder aufgefunden. 6 Metaboliten sowie unverän- dertes Betamethason wurden isoliert. Die Umwandlung verlief wie folgt: Oxidation der 11β-Hydroxylgruppe, Hydroxylierung an Position 6β, Reduktion der Carboxyl- gruppe an C-20 und Entfernung der Seiten- kette.