Ledermix®, Dentalpaste
Laktose: Nein
Pulpitis-Notfall-Versorgung bei partieller oder totaler akuter, nicht purulenter Pulpitis bis zur späteren regelrechten Behandlung.
Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach der Art der Anwendung.
Art der Anwendung
Pulpitis Notfall, partielle oder totale akute, nicht purulente Pulpitis:
Applikation eines kleinen mit Ledermix,® Dentalpaste beschickten Wattepellets auf die punktförmig freigelegte Pulpa und pro- visorischer Verschluss mit z. B. Zinkoxid Eu- genol bis zum Beginn der endgültigen Be- handlung.
Ledermix® kann ferner ganz allgemein als medikamentöse Zwischeneinlage bei jeder Art und Methode der Wurzelkanalbehand- lung gebraucht werden.
Um ein Erhärten der Ledermix® Dentalpaste an der Tubenöffnung zu verhindern, ist die Tubenspitze immer sauber zu halten und die Tube nach Gebrauch gut zu verschlie- ßen. Farbschwankungen der Ledermix® Dentalpaste haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Präparates.
Ledermix® darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstof- fe, Natriumsulfit oder einen der in Ab- schnitt 6.1 genannten sonstigen Be- standteile,
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Überempfindlichkeit gegen Kortikoide und Tetracycline (Kreuzallergie),
-
Vorliegen von Pulpitis purulenta
Der Kortikoid-Anteil der wasserlöslichen Ledermix® Dentalpaste wird während der gesamten Applikationsdauer freigesetzt. Wegen des anti-proliferativen Effekts aller Kortikoide darf die Einlage nicht über einen längeren Zeitraum auf der offenen Pulpa liegen bleiben, um eine mögliche Pulpane- krose zu vermeiden; die Möglichkeit des Entstehens einer chronischen Pulpitis sollte ebenfalls bedacht werden.
006539-78925
Schwangerschaft und Stillzeit
Ledermix® sollte während der Schwanger- schaft und Stillzeit nicht angewendet wer- den. Die Anwendung von Triamcinolon ins- besondere in den ersten 5 Monaten der Schwangerschaft sollte unterbleiben, da Tierversuche Hinweise auf teratogene Wir- kungen ergeben haben und Erkenntnisse über die Sicherheit einer Anwendung in die- sem Zeitraum für den Menschen nicht vor- liegen. Bei Langzeitanwendung sind intra- uterine Wachstumsstörungen nicht auszu- schließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für Fetendie Gefahr einer Atrophie der Nebennieren- rinde. Glukokortikoide gehen in die Mutter- milch über. Ist eine Behandlung mit höhe- ren Dosen oder eine Langzeitbehandlung erforderlich, sollte abgestillt werden.
Demeclocyclin durchdringt die Plazenta- schranke und wird in die Muttermilch aus- geschieden. Wegen der antianabolen Wir- kung und teratogener Effekte – einschließ- lich der Ablagerung in Knochen und Zäh- nen – sollte Demeclocyclin während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zur Fertilität vor.
Ledermix® hat keinen oder einen zu ver- nachlässigenden Einfluss auf die Verkehrs- tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:
Sehr häufig ≥ 1/10
Häufig ≥ 1/100, < 1/10 Gelegentlich ≥ 1/1.000, < 1/100 Selten ≥ 1/10.000, < 1/1.000 Sehr selten < 1/10.000
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Natriumsulfit, ein Bestandteil von Ledermix®, kann selten schwere Überempflindlichkeits- reaktionen und Bronchospasmen hervorru- fen.
In sehr seltenen Fällen können allergische Reaktionen, bis hin zum anaphylaktischen Schock, auftreten. Es besteht die Möglich- keit einer Kreuzallergie mit anderen Tetra- cyclinen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier-
liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Fixe Kombination aus Kortikosteroid und Anti- biotikum zur dentalen Anwendung,
ATC-Code: A01AC01 und A01AB13
Demeclocyclinist ein Breitspektrumantibiotikum der Tetra- cyclinreihe und wirkt gegen tetracyclinemp- findliche grampositive und gramnegative Erreger sowie gegen Chlamydien, Myko- plasmen, Spirochäten und Rickettsien bak- teriostatisch. Erfasst werden sowohl extra- als auch intrazellulär gelegene Erreger. Der Wirkmechanismus beruht auf einer Hem- mung der bakteriellen ribosomalen Protein- synthese.
Triamcinolonacetonidist ein fluoriertes Glukokortikoid mit ausge- prägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaf- ten. Verglichen mit Cortisol zeigt Triamcino- lonacetonid eine um den Faktor 160 erhöhte glukokortikoide Wirksamkeit bei praktisch fehlender mineralokortikoider Wirkung. Bei lokaler Anwendung auf der Haut wurden folgende Glukokortikoidwirkungen auf Zell- systeme der Haut beschrieben: Prolifera- tionshemmung der Epidermiszellen, verrin- gerte Kollagensynthese, gehemmte lympho- zytäre bzw. granulozytäre Migration und Proliferation, Stabilisierung von Mastzell- membranen, Vasokonstriktion der Hautge- fäße, gehemmte Pigmentbildung in Mela- nozyten, Proliferationshemmung von Fett- zellen.
In in vitro-Untersuchungen an extrahierten Zähnen mit radioaktiv markierten Tetracy- clinen bzw. Triamcinolonacetonid diffundier- ten beide Substanzen abhängig von der Zahl der Dentinkanälchen in geringen Men- gen durch Wurzel- und Kronendentin. Bei- de Substanzen wurden in geringsten Kon- zentrationen (im nmol-Bereich) über Tage bis Wochen freigesetzt.