Allergospasmin® N, Druckgasinhalation, Suspension
Laktose: Nein
Verhütung und Behandlung von Atemnot bei Patienten mit leichtem persistierendem Asthma bronchiale oder Belastungsasth- ma, die für kurze Zeit regelmäßig neben ei- ner antientzündlichen Basistherapie zu- sätzlich eine bronchialerweiternde Therapie benötigen und bereits eine Dauertherapie mit Natriumcromoglicat durchführen oder darauf eingestellt werden sollen.
Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
Soweit nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Kinder, sofern diese vom Alter her in der Lage sind, ein Dosieraerosol korrekt zu handhaben, folgende Empfeh- lungen:
Die Dosierung richtet sich nach dem Aus- maß der Atemwegssymptomatik (wie z. B.: Husten, Auswurf, Atemnot).
Die Anfangsdosierung beträgt 4-mal tägl. 2 Sprühstöße Allergospasmin N, das heißt je 2 Inhalationen nach dem Aufstehen, zur Mittagszeit, am frühen Abend und vor dem Schlafengehen, wobei ein Abstand von mindestens 3 Stunden einzuhalten ist.
Nach Erreichen der therapeutischen Wir- kung kann die Tagesdosis unter ärztlicher Anleitung schrittweise bis auf das zur Auf- rechterhaltung der Symptomfreiheit erfor- derliche Maß verringert werden.
Zur gezielten Vorbeugung bei Anstren- gungsasthma oder vorhersehbarem Aller- genkontakt können etwa 10 – 15 Min. vor- her zusätzlich 2 Sprühstöße Allergospas- min N inhaliert werden. Dies ist in der Regel jedoch nur erforderlich, wenn die vorher-
gehende Inhalation mehr als 3 Stunden zurückliegt.
Zur Akutbehandlung plötzlich auftreten- der Bronchialkrämpfe und anfallsweise auf- tretender Atemnot kann zusätzlich ein Sprühstoß Allergospasmin N inhaliert wer- den. Dies führt in den meisten Fällen bereits zu einer raschen Erleichterung der Atmung. Sollte sich die Atemnot fünf Minuten nach Inhalation des ersten Sprühstoßes nicht spürbar gebessert haben, kann ein weiterer Sprühstoß inhaliert werden.
Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch einen zweiten Sprühstoß nicht be- hoben werden, können weitere Sprühstöße erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Die gesamte Tagesdosis soll 16 Sprühstö- ße nicht überschreiten, da eine höhere Do- sierung im Allgemeinen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten lässt, aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen erhöht wird.
Art der Anwendung
Das Aerosol ist stets senkrecht, mit dem Boden nach oben zu halten, unabhängig von der Körperposition, in der inhaliert wird. Nach Möglichkeit sollte die Anwen- dung im Sitzen oder Stehen erfolgen.
Vor der Erstanwendung bitte 4 Sprühstöße in die Luft abgeben, um das Dosieraerosol gebrauchsfertig zu machen! Wurde Allergo- spasmin N ausnahmsweise länger als 2 Ta- ge nicht angewendet, müssen mindestens 2 Sprühstöße in die Luft abgegeben werden, um das Dosieraerosol wieder gebrauchs- fertig zu machen.
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Orangefarbene Schutzkappe entfernen.
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Vor jedem Sprühstoß das senkrecht gehaltene Dosieraerosol kräftig schütteln.
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Tief ausatmen. Dabei nicht in das Mundstück hineinatmen.
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Das Mundstück mit den Lippen voll umschließen. Langsam und tief einat- men und gleichzeitig den Metallbehälter bis zum Anschlag nach unten drücken, damit ein Sprühstoß freigesetzt wird.
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Das Mundstück aus dem Mund neh- men. Den Atem einige Sekunden an- halten, dann langsam durch die Nase ausatmen.
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Im Regelfall nach etwa einer Minute die Inhalation unter Beachtung der Punkte 3 – 5 wiederholen. Danach orangefar- bene Schutzkappe des Kunststoffge- häuses wieder aufsetzen.
Bei Allergospasmin N handelt es sich um eine Arzneimittelzubereitung, bei der beide Wirkstoffe in fein verteilter, fester Form vor- liegen. Ein gewisser Rückstand dieser Feststoffe im Kunststoffgehäuse ist unver- meidlich.
Damit Ihr Dosieraerosol richtig funktionieren kann, muss das Kunststoffgehäuse alle zwei bis drei Tage, am besten sogar täglich, gereinigt werden.
So verhindern Sie, dass die Sprühöffnung durch den Gebrauch verstopft.
Sollte es dennoch zum Verstopfen der Sprühöffnung kommen oder sich eine der- artige Störung andeuten, unternehmen Sie bitte keine weiteren Versuche, Sprühstöße zu entnehmen, sondern verwenden Sie das Kunststoffgehäuse erst nach erneuter Reini- gung wieder. Das Dosieraerosol arbeitet dann wieder einwandfrei.
Zum Reinigen ziehen Sie die orangefarbene Schutzkappe ab und nehmen den Metall- behälter aus dem Kunststoffgehäuse. Halten Sie das Kunststoffgehäuse mit dem Mund- stück nach unten senkrecht unter den warmen Wasserstrahl, damit sich even- tuelle Verklebungen in der Sprühöffnung lösen.
Danach schütteln Sie das Wasser ab und lassen das Kunststoffgehäuse gut trock- nen (am besten über Nacht), bevor Sie den Metallbehälter wieder gerade einsetzen und die orangefarbene Schutzkappe auf- setzen.
Die Gummischutzkappe auf dem Ventil des Metallbehälters selbst muss genau und fest aufsitzen und darf nicht entfernt werden. Diese Kappe ist für das einwandfreie Funk- tionieren der Sprühvorrichtung wichtig.
Spezielle Therapiehinweise
Die Asthmatherapie sollte dem Schwere- grad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regel- mäßige ärztliche Untersuchungen überprüft werden.
Es ist für den Patienten möglicherweise gefährlich, ohne ärztliche Anweisung den Gebrauch von Allergospasmin N von sich aus zu erhöhen.
Ein ansteigender Bedarf von Allergospas- min N ist ein Anzeichen für eine Ver- schlechterung der Erkrankung. In dieser Situation muss der Therapieplan durch den Arzt überdacht und gegebenenfalls durch die Gabe zusätzlicher entzündungshem- mender oder weiterer Arzneimittel neu fest- gesetzt werden.
Zur ärztlichen Beurteilung des Krankheits- verlaufs sowie des Therapieerfolgs der atemwegserweiternden und entzündungs- hemmenden Behandlung ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Diese erfolgt z. B. durch die Auf- zeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes.
Allergospasmin N ist für die inhalative An- wendung vorgesehen. Um einen optimalen Therapieeffekt zu erreichen, ist eine aus- führliche Unterweisung des Patienten im Gebrauch des Dosieraerosols erforderlich.
Über die Dauer der Anwendung entschei- det der behandelnde Arzt.
Allergospasmin N darf nicht verabreicht werden bei Patienten mit bekannter Über- empfindlichkeit gegenüber Natriumcromo- glicat, Reproterolhydrochlorid und Men- thol/Pfefferminzöl oder einem sonstigen Bestandteil von Allergospasmin N.
Beim Auftreten eosinophiler Pneumonien während einer Therapie mit Allergospas- min N sollte diese abgebrochen werden.
Allergospasmin N sollte bei frischem Herz- infarkt, Herzrhythmusstörungen, hypertro- pher obstruktiver Kardiomyopathie, schwe- rer KHK, Phäochromozytom und schwerer Schilddrüsenüberfunktion nicht oder nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Allergospasmin N darf nicht angewendet werden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren (Gefahr eines Kehlkopf- krampfes).
Kommt es trotz der verordneten Behand- lung zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, ist ärztliche Beratung erforderlich, um die Therapie gegebenenfalls durch eine Kombination mit anderen Arzneimitteln – zusätzlichen entzündungshemmenden wie Kortikoiden und/oder die Bronchien erwei- ternden wie Theophyllin – oder eine Ände- rung der Dosierung neu festzulegen.
Eine plötzliche und zunehmende Ver- schlechterung der Asthmabeschwerden kann lebensbedrohlich sein. In diesen Fäl- len muss unverzüglich ärztliche Hilfe in An- spruch genommen werden. Eine erhebliche Überschreitung der vorgegebenen Dosis kann gefährlich sein.
Es ist wiederholt über ein erhebliches Risiko für das Auftreten schwerer Komplikationen der Grunderkrankung bis hin zu Todesfällen berichtet worden, wenn das Asthma mit β2-Sympathomimetika-haltigen Monopräpa- raten zur Inhalation über längere Zeit mit hohen oder überhöhten Dosen behandelt wurde und die entzündungshemmende Therapie unzureichend war. Die ursächlichen Zusammenhänge konnten bisher nicht hin- reichend geklärt werden. Eine entscheiden- de Rolle scheint aber die unzureichend ent- zündungshemmende Therapie zu spielen.
Bei Patienten mit tachykarden Arrhythmien darf die Anwendung von Allergospasmin N nur unter besonderen Vorsichtsmaßnah- men, z. B. Überwachung (EKG-Kontrolle) erfolgen.
In Daten der Arzneimittelüberwachung sowie in der veröffentlichten Literatur gibt es Hin- weise auf seltene Fälle von Myokardisch- ämie in Zusammenhang mit β2-Agonisten. Patienten mit einer schweren Herzerkran- kung (z. B. ischämische Herzerkrankung, Tachyarrhythmie oder schwerer Herzinsuffi- zienz) als Grundleiden, die wegen einer Atemwegserkrankung Allergospasmin N er- halten, sind unbedingt darauf hinzuweisen, dass sie ärztlichen Rat einholen müssen, wenn bei ihnen Schmerzen in der Brust oder andere Symptome einer sich ver- schlimmernden Herzerkrankung auftreten.
Da nach Anwendung hoher Dosen der Blutzuckerspiegel sowie die freien Fettsäu- ren ansteigen können, ist bei Diabetikern eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle erfor- derlich. Bei einer höher dosierten Anwen- dung ist ebenfalls eine Kontrolle des Kali- umspiegels im Blutserum notwendig, be- sonders bei gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika und Herzglykosiden.
Die Anwendung von Allergospasmin N kann bei Dopingkontrollen zu positiven Er- gebnissen führen.
Allergospasmin N enthält Ethanol (Al- kohol)Dieses Arzneimittel enthält 0,7 mg Alkohol (Ethanol) pro Sprühstoß entsprechend 0,7 mg/ 70,0 mg.
Die Menge in 1 Sprühstoß dieses Arznei- mittels entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahr- nehmbaren Auswirkungen.
Allergospasmin N enthält Natrium. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 10 ml, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Bronchodilatatoren wie Adrenergika oder Methylxanthinen (z. B. Theophyllin) ist auf eine mögliche Verstärkung der für Repro- terolhydrochlorid beschriebenen Neben- wirkungen zu achten.
Die Gabe von β-Rezeptorenblockern hebt die Wirkung von Reproterolhydrochlorid auf und kann zu einer schweren Bronchokon- striktion führen.
Die gleichzeitige Anwendung mit Mono- aminoxidasehemmern (MAO-A-Hemmern) und trizyklischen Antidepressiva kann eine verstärkte Wirkung von Reproterolhydro- chlorid auf das Herz-Kreislauf-System aus- lösen.
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft darf Allergospas- min N nur in schweren Krankheitsfällen unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit Allergospas- min N in der Schwangerschaft bestehen.
Stillzeit
Natriumcromoglicat wird in äußerst gerin- gen Mengen in die Muttermilch ausge- schieden. Nach inhalativer Anwendung von Reproterolhydrochlorid ist die systemisch resorbierte Dosis nicht messbar. Ein Risiko für den gestillten Säugling besteht daher wahrscheinlich nicht.
Fertilität
In tierexperimentellen Studien hatte Natrium- cromoglicat keine Auswirkung auf die Ferti- lität (siehe Abschnitt 5.3). Zu Reproterolhy- drochlorid liegen keine tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Fertilität vor.
Allergospasmin N hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Durch indi- viduell auftretende unterschiedliche Reak- tionen kann in Einzelfällen, insbesondere zu Behandlungsbeginn sowie bei höherer oder überhöhter Dosierung, die Fähigkeit
zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein- trächtigt sein. Dies gilt besonders bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol, Beruhi- gungs- und Schlafmitteln.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
ReproterolhydrochloridGelegentlich, insbesondere bei besonderer Empfindlichkeit und/oder höherer Dosie- rung, können feinschlägiger Tremor sowie Herzklopfen, Unruhegefühl oder Kopfschmer- zen auftreten, die jedoch bei Fortführung der Therapie nach 1 – 2 Wochen meistens wieder abklingen.
Ein verstärktes Auftreten solcher Symptome sowie Tachykardie sind jedoch Zeichen einer Überdosierung. Das Arzneimittel sollte in solchen Fällen geringer dosiert werden, der behandelnde Arzt ist umgehend zu infor- mieren.
Bei der Behandlung mit Reproterolhydro- chlorid kann die Kaliumkonzentration im Serum absinken sowie der Blutzuckerwert ansteigen. Die beschriebenen Effekte kom- men jedoch im Allgemeinen erst unter höhe- rer Dosierung zur Geltung.
NatriumcromoglicatNach Inhalation von Natriumcromoglicat kann es zu einer mit Husten einhergehen- den Irritation des Rachens und der Luftröhre kommen, die in Einzelfällen zu einer Reflex- Bronchokonstriktion führen kann. In sehr seltenen Fällen kann der Bronchospasmus so ausgeprägt sein, dass die Therapie unter- brochen werden muss.
Einer Bronchokonstriktion wird in der vor- liegenden Kombination durch das gleich- zeitig inhalierte bronchospasmolytisch wir- kende Reproterolhydrochlorid entgegen- gewirkt.
In etwa 2 % der Fälle wurden bei Asthmati- kern unter einer Natriumcromoglicat-Thera- pie Dermatitis, Myositis und Gastroenteritis beobachtet. Diese Nebenwirkungen waren nicht gravierend und nach Absetzen von Natriumcromoglicat reversibel. In seltenen Fällen wurde über das Auftreten von Hau- texanthemen berichtet. Sehr selten wurde das Auftreten eosinophiler Pneumonien beobachtet.
In Einzelfällen wurde über schwere generali- sierte anaphylaktische Reaktionen mit Bron- chospasmen im Zusammenhang mit einer Natriumcromoglicat-Therapie berichtet.
Weiterhin sind folgende unerwünschte Wir- kungen in Einzelfällen beschrieben worden, die zum Teil aus dem bekannten Neben- wirkungsspektrum von Natriumcromoglicat herausfallen:
Larynxödem, Heiserkeit, Angioödem, Schwin- del, Brechreiz, Parotisschwellung, Gelenk- schmerzen, Hämoptysen, Muskelschmer-
zen, periphere Neuritis, Arteriitis, Perikarditis, Dysurie und Nephrotoxizität.
Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Menthol Überempfindlich- keitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden.
Die Tabelle auf Seite 3 gibt eine Über- sicht über die Nebenwirkungen, die bei der Anwendung von Reproterol oder Natrium- cromoglicat auftreten können, geordnet nach Systemorganklassen und Häufigkeit.
Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt- Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
Überdosierungserscheinungen sind über- wiegend auf den in Allergospasmin N ent- haltenen Wirkstoff Reproterolhydrochlorid zurückzuführen.
Bei Überdosierung und Intoxikation mit Re- proterolhydrochlorid kann es zu Tachykar- die, Palpitationen, Arrhythmien, Hypotonie bis hin zum Schock, Ruhelosigkeit, Brust- schmerzen, Kopfschmerzen und heftigem Tremor, auch am ganzen Körper kommen.
Es kann zu Verschiebungen des Kalium- spiegels im Sinne einer Hypokaliämie sowie
zur Hyperglykämie und Laktatazidose kom- men. Vor allem nach oraler Intoxikation können gastrointestinale Beschwerden ein- schließlich Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Allergospasmin N dürfen keine weiteren Inha- lationen erfolgen, und es ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen, der eine symptomatische Behandlung einleiten kann.
Symptome einer pharmakodynamisch be- dingten Intoxikation sind in tierexperimen- tellen Untersuchungen auch bei hohen Do- sierungen von Natriumcromoglicat nicht auf- getreten. Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften der Substanz ist auch beim Menschen durch Überdosierung keine Intoxi- kation zu erwarten.
Therapie von IntoxikationenDie Behandlung einer β2-sympathomime- tischen Überdosierung erfolgt hauptsäch- lich symptomatisch. Nachfolgend sind eine Reihe zu empfehlender Notfallmaßnahmen angeführt:
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Falls große Mengen des Dosieraerosols versehentlich verschluckt werden, sollte eine Magenspülung erwogen werden; Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des β-Mime- tikums vermindern.
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Kardiale Symptome können mit einem kardioselektiven β1-Rezeptoren-Blocker (z. B. Atenolol, Metoprolol) antagonisiert werden, jedoch unter vorsichtiger Titra- tion, um bei Asthmatikern eine Auslö- sung eines Bronchospasmus möglichst zu vermeiden.
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Bei Patienten mit latenter Herzinsuffi- zienz ist es besser, Sedativa (z. B. Benzo- diazepine) zu verabreichen.
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Zur kardialen Überwachung ist EKG- Monitoring angezeigt.
Erkrankungen des Immunsystems | Sehr selten | Anaphylaktische Reaktion mit Bronchospasmen |
Nicht bekannt | Überempfindlichkeitsreaktionen (u. a. Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Hypotonie, Angioödem) | |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Sehr selten | Absenken der Kaliumkonzentration im Serum, Ansteigen des Blutzuckerwertes im Serum |
Psychiatrische Erkrankungen | Gelegentlich | Unruhegefühl |
Nicht bekannt | Hyperaktivität, Schlafstörungen, Halluzinationen (insbesondere bei Kindern bis 12 Jahren) | |
Erkrankungen des Nervensystems | Gelegentlich | Feinschlägiger Tremor, Kopfschmerzen |
Sehr selten | Schwindel, Periphere Neuritis | |
Herzerkrankungen | Gelegentlich | Herzklopfen, Tachykardie |
Sehr selten | Perikarditis | |
Nicht bekannt | Arrhythmien (einschließlich atrialer Fibrillationen und Extrasystolen), Beeinflussung des Blut- drucks (Senkung oder Steigerung) | |
Gefäßerkrankungen | Sehr selten | Arteriitis |
Erkrankungen der Atem- wege, des Brustraums und Mediastinums | Sehr selten | Husten, Irritation des Rachens und der Luftröhre, Bronchospasmus, Eosinophile Pneumonie, Larynxödem, Heiserkeit, Hämoptysen |
Erkrankungen des Gastro- intestinaltraktes | Sehr selten | Gastroenteritis, Brechreiz, Parotisschwellung |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Sehr selten | Dermatitis |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Sehr selten | Myositis, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Sehr selten | Dysurie, Nephrotoxizität |
Pharmakotherapeutische Gruppe: Respira- tionssystem, Mittel bei obstruktiven Atem- wegserkrankungen
ATC-Code: R03AK05
a) Symptome der Intoxikation NatriumcromoglicatTierexperimentelle in-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die De- granulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungs- mediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormole- küle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophi- ler chemotaktischer Faktor (ECF), neutro- philer chemotaktischer Faktor (NCF) oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäu- re-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglan- dine, Leukotriene).
Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen indu- ziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Insbesondere mit Histamin wird die allergi- sche Sofortreaktion in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprägung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Media- toren ECF, NCF und LTB4 kommt es zu entzündlichen Spätreaktionen, die eng mit der bronchialen Hyperreagibilität in Verbin- dung stehen. Natriumcromoglicat wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermit- telten Mechanismen wie z. B. bei Anstren- gungsasthma und SO2-induziertem Asthma.
Neben anderen postulierten Wirkmechanis- men hat Natriumcromoglicat auch kalzium- antagonistische Wirkungen. Natriumcromo- glicat blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten Kalziumkanal und hemmt da- durch den über diesen Rezeptor vermittel- ten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzel- len. Natriumcromoglicat wird hierbei spezi- fisch an ein Natriumcromoglicat-Bindungs- protein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumka- nals ist.
Dieser Wirkungsmechanismus trifft für alle Schleimhäute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleichermaßen zu.
Reproterolhydrochlorid Reproterolhydrochlorid bewirkt durch Stimu- lation von β2-Rezeptoren eine Dilatation der Bronchialmuskulatur. Die Substanz besitzt praktisch keine β1-adrenerge Aktivität.
Bei inhalativer Anwendung und bestimmungs- gemäßem Gebrauch sind daher klinisch relevante Wirkungen auf das Herz-Kreis- lauf-System nicht zu erwarten.
Natriumcromoglicat wird von keiner Spezies metabolisiert. Die Elimination erfolgt zu etwa
gleichen Teilen renal und biliär praktisch quantitativ innerhalb von 24 Stunden. Nach inhalativer Applikation wird die Plasmahalb- wertszeit im Wesentlichen von der Absorp- tionskonstante bestimmt und liegt in der Größenordnung von 90 Minuten. Bei intra- venöser Gabe beträgt sie dagegen nur wenige Minuten.
Reines Reproterolhydrochlorid ergibt selbst nach inhalativer Gabe von 1 mg nur einen Plasmaspiegel unter der Bestimmungsgrenze von 1 ng/ml. Daher wurden für das Dosier- aerosol Allergospasmin N (1 Hub = 0,5 mg Reproterolhydrochlorid) keine gesonderten Kinetikstudien durchgeführt.
Reproterol wird beim Menschen nach i. v. Gabe zu ca. 65 % innerhalb von 10 Stunden renal eliminiert. Dabei entsteht praktisch nur ein einziger Metabolit, ein pharmakolo- gisch unwirksames Tetrahydroisochinolin- Derivat. Die Metabolisierung von Reproterol ist applikationsunabhängig.
Die Eliminationshalbwertszeit beim Men- schen liegt bei 1 – 1,5 Stunden. Die Protein- bindung im Plasma beträgt ca. 70 % (Ratte).