DECAPEPTYL Gyn 3,75 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Laktose: Nein
Bei assistierender Fertilitätstherapie zur Ver- hütung vorzeitiger LH-Anstiege.
Bei symptomatischem Uterus myomatosus, wenn eine Unterdrückung der ovariellen Hormonbildung angezeigt ist, als präopera- tive Maßnahme zur Verkleinerung einzelner Myome bei vorgesehener Myomenukleation oder Hysterektomie.
Symptomatische, laparoskopisch gesicher- te Endometriose, wenn eine Unterdrückung der ovariellen Hormonbildung angezeigt ist, sofern die Erkrankung nicht primär einer chirurgischen Therapie bedarf.
Das Arzneimittel sollte nur unter der Aufsicht eines entsprechenden Spezialisten verab- reicht werden, der die erforderlichen Ein- richtungen zur regelmäßigen Überwachung des Ansprechens hat.
Die Injektion der Retardformulierung muss exakt nach den Vorgaben im Abschnitt 6.6 durchgeführt werden.
Die Suspension muss sofort nach der Zube- reitung injiziert werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Alle 28 Tage wird der Inhalt einer Fertigsprit- ze, entsprechend 3,75 mg Triptorelin, injiziert. Die Injektion erfolgt entweder subkutan (z. B. unter die Bauchhaut, unter die Haut von Gesäß bzw. Oberschenkel) oder tief intra- muskulär. Jede Injektion sollte an einer anderen Injektionsstelle erfolgen.
März 2015
Vor Behandlungsbeginn sind östrogenhalti- ge Präparate (z. B. orale Kontrazeptiva) abzu- setzen. Bei Uterus myomatosus und Endo- metriose sollen im ersten Therapiemonat nicht-hormonale Kontrazeptiva benutzt wer- den.
Uterus myomatosus und Endometriose Alle 4 Wochen wird der Inhalt einer Fertig- spritze, entsprechend 3,75 mg Triptorelin,
injiziert. Die Behandlung muss in den ersten 5 Tagen des Zyklus begonnen werden.
Assistierende Fertilitätstherapie Einmalige Verabreichung am 2./3. Zyklustag (Follikelphase) oder am 22. Zyklustag (Lu- tealphase).
Hinweis für spezifische Patientengrup- pen:
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Eine Anpassung der Dosis für ältere Patientinnen ist nicht notwendig.
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Die vorliegenden Daten zeigen, dass eine Dosisreduktion oder eine Verlänge- rung der Dosierungsintervalle bei Patien- tinnen mit eingeschränkter Nierenfunk- tion nicht notwendig ist.
Dauer der Anwendung
Uterus myomatosus und Endometriose Die Behandlungsdauer ist abhängig vom anfänglichen Schweregrad der Endometrio- se und der Entwicklung der klinischen Ma- nifestation (funktional und anatomisch) und von der Volumenentwicklung der uterinen Myome, bestimmt durch Ultraschalluntersu- chungen während der Behandlung. Norma- lerweise tritt der maximale Therapieerfolg nach 3 – 4 Injektionen ein.
Wegen der möglichen Wirkung auf die Kno- chendichte sollte die Behandlungsdauer 6 Monate nicht überschreiten (siehe Ab- schnitt 4.4).
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Bekannte Überempfindlichkeit gegen Triptorelin, Poly(glycolsäure-co-milch- säure), Dextran oder einen der in Ab- schnitt 6.1 genannten sonstigen Be- standteile.
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Überempfindlichkeit gegen Gonadotro-
pin-Releasing-Hormone (GnRH) oder ein anderes GnRH-Analogon.
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Schwangerschaft
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Stillzeit
Die GnRH-Agonisten-Behandlung kann eine Verringerung der Knochenmineraldich- te bewirken. Erste Daten bei Männern lassen vermuten, dass die Kombinationstherapie eines Bisphosphonats mit einem GnRH- Agonisten den Knochenmineraldichteverlust verringern kann.
Besondere Vorsicht ist bei Patientinnen mit zusätzlichen Osteoporose-Risikofaktoren erforderlich (z. B. chronischer Alkoholmiss- brauch, Rauchen, Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, die die Knochenmineraldichte verringern, z. B. krampflösende Mittel oder Kortikoide, Osteoporose in der Familie, Fehl- ernährung).
Selten lässt die GnRH-Agonisten-Behand- lung ein bisher unerkanntes gonadotropes Zelladenom der Hypophyse erkennbar wer- den. Bei diesen Patientinnen kann eine Hypophysenapoplexie auftreten, die durch plötzliche Kopfschmerzen, Erbrechen, Seh- störungen und Ophthalmoplegie gekenn- zeichnet ist.
Bei Patientinnen, die sich einer Behandlung mit GnRH-Agonisten, wie z. B. Triptorelin, unterziehen, gibt es ein erhöhtes Risiko von z.T. schwerwiegenden Depressionen. Patientinnen sollten entsprechend informiert
und bei Auftreten von Symptomen ange- messen behandelt werden.
Es wurde über Stimmungsschwankungen berichtet. Patientinnen mit bekannten De- pressionen sollten während der Behand- lung engmaschig überwacht werden.
Allergische und anaphylaktische Reaktionen wurden bei Erwachsenen und Kindern be- obachtet. Diese beinhalten sowohl lokale Reaktionen an der Einstichstelle als auch systemische Symptome. Die Pathogenese (Krankheitsentstehung) konnte nicht geklärt werden. Die Berichtsquote war bei Kindern höher.
DECAPEPTYL Gyn sollte nur nach sorgfälti- ger Diagnose (z. B. Laparoskopie) verordnet werden.
Vor Aufnahme der Therapie muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Da die Menses während der Behandlung mit DECAPEPTYL Gyn aussetzt, sollte die Patientin ihren Arzt informieren, falls die Menstruation weiterhin auftritt.
Verringerung der Knochenmineraldichte Die GnRH-Agonisten-Behandlung verringert die Knochenmineraldichte wahrscheinlich um durchschnittlich 1 % pro Monat während einer sechsmonatigen Behandlungsphase. Eine Verringerung der Knochenmineraldichte um 10 % bedeutet ein zwei- bis dreifach höheres Frakturrisiko. Nach Behandlungs- ende ist der Knochenmineraldichteverlust im Allgemeinen innerhalb von 6 – 9 Monaten reversibel.
Derzeit verfügbare Daten zeigen, dass sich bei den meisten Frauen die Knochenmine- raldichte nach Behandlungsende wieder normalisiert.
Es gibt keine speziellen Daten für Patientin- nen mit bestehender Osteoporose oder mit Osteoporose-Risikofaktoren (z. B. chroni- scher Alkoholmissbrauch, Raucherinnen, Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, die die Knochenmineraldichte verringern, z. B. krampflösende Mittel oder Kortikoide, Os- teoporose in der Familie, Fehlernährung, z. B. Anorexia nervosa). Da eine Verringerung der Knochenmineraldichte bei diesen Patientin- nen besonders nachteilig ist, sollte bei der Therapie mit Triptorelin individuell und sehr sorgfältig abgewogen werden, ob der Nut- zen die Risiken überwiegt. Zusätzliche Maß- nahmen sollten erwogen werden, um der Verringerung der Knochenmineraldichte ent- gegenzuwirken.
Assistierende Fertilitätstherapie
Die assistierte Reproduktion ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko von Mehrlings- schwangerschaften, Fehlgeburten, ektopen Schwangerschaften und kongenitalen Miss- bildungen. Diese Risiken bestehen auch bei der Verwendung von DECAPEPTYL Gyn als Zusatztherapie bei einer kontrollierten ova- riellen Hyperstimulation. Die Verwendung von DECAPEPTYL Gyn zur kontrollierten ovariellen Hyperstimulation kann das Risiko eines ovariellen Hyperstimulationssyndroms (OHSS) und von ovariellen Zysten erhöhen.
Die Anzahl reifender Follikel, die durch die Anwendung von GnRH-Analoga und Gona- dotropinen induziert wurden, kann bei weni-
gen prädisponierten Patientinnen erheblich erhöht sein, insbesondere im Falle eines polyzystischen Ovarialsyndroms.
Wie bei anderen GnRH-Analoga gibt es Berichte über das Auftreten des ovariellen Hyperstimulationssyndroms (OHSS), das mit der kombinierten Anwendung von Trip- torelin und Gonadotropinen in Zusammen- hang steht.
Ovarielles Hyperstimulations-Syndrom (OHSS):
OHSS ist ein Krankheitsbild, das sich von unkomplizierten Vergrößerungen der Ova- rien unterscheidet. OHSS ist ein Syndrom, das sich mit ansteigenden Schweregraden manifestieren kann. Es umfasst deutliche Vergrößerungen der Ovarien, hohe Sexual- hormonspiegel und Anstieg der vaskulären Permeabilität. Letzteres kann zu einer Flüs- sigkeitsansammlung in den peritonealen, pleuralen und selten in den perikardialen Hohlräumen führen.
Folgende Symptomatik kann bei schweren OHSS-Fällen beobachtet werden: Bauch- schmerzen, aufgeblähtes Abdomen, starke Vergrößerung der Ovarien, Gewichtszunah- me, Dyspnoe, Oligurie sowie gastrointesti- nale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die klinische Untersuchung kann Hypovolämie, Hämokonzentration, Störun- gen des Elektrolythaushaltes, Aszites, Hä- moperitoneum, Pleuraergüsse, Hydrothorax, akute Atemnot und Thromboembolie zeigen. Übermäßige ovarielle Reaktion auf die Gonadotropin-Behandlung führt selten zu OHSS, sofern nicht hCG zur Ovulations- auslösung gegeben wird. Daher ist es bei ovarieller Hyperstimulation angebracht, kein hCG anzuwenden und die Patientin an- zuweisen, für mindestens 4 Tage keinen Geschlechtsverkehr zu haben oder nicht- hormonelle Kontrazeptiva zu verwenden. OHSS kann schnell fortschreiten (zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen) und sich zu einem schwerwiegenden Krankheitsbild entwickeln. Daher sollten Patientinnen für die Dauer von mindestens 2 Wochen nach der hCG-Gabe kontrolliert werden.
OHSS kann bei Eintreten einer Schwanger- schaft schwerwiegender und langwieriger sein. Am häufigsten tritt OHSS auf, nachdem eine Hormonbehandlung beendet wurde, und erreicht den Höhepunkt ca. 7 bis 10 Ta- ge nach der Behandlung. Normalerweise bildet sich OHSS spontan bei Eintritt der Menstruation wieder zurück.
Wenn ein schwerwiegendes OHSS auftritt, sollte die Gonadotropin-Behandlung, falls noch nicht geschehen, abgebrochen, die Patientin ins Krankenhaus eingewiesen und eine spezielle OHSS-Behandlung be- gonnen werden, beispielsweise mit Ruhen, intravenöser Gabe von Elektrolyten oder Kolloiden und Heparin.
Bei Patientinnen mit polyzystischem Ovarial- syndrom tritt OHSS häufiger auf.
Das Risiko für OHSS kann bei der Verwen- dung von GnRH-Agonisten in Kombination mit Gonadotropinen höher sein als bei der alleinigen Verwendung von Gonadotropi- nen.
Ovarialzysten
Während der Initialphase der Behandlung mit einem GnRH-Agonisten können Ovarial-
zysten auftreten, die in der Regel asympto- matische Retentionszysten sind.
Uterus myomatosus und Endometriose Eine verlängerte Regelblutung während der Behandlung ist anormal (ausgenommen im ersten Monat), in diesen Fällen muss der Östrogen-Plasmaspiegel überprüft werden. Sollte dieser unter 50 pg/ml liegen, muss nach möglichen begleitenden organischen Läsionen gesucht werden. Nach Abbruch der Behandlung wird die ovarielle Funktion wiederhergestellt, d. h. die Regelblutung setzt ca. 7 – 12 Wochen nach der letzten Injektion wieder ein.
Während des ersten Monats der Behand- lung sollten nicht-hormonelle Kontrazeptiva verwendet werden, da die initiale Gonado- tropin-Sekretion eine Ovulation auslösen kann. Vier Wochen nach der letzten Injektion bis zum Wiederauftreten der Menses oder bis zur Anwendung einer alternativen Ver- hütungsmethode sollten ebenfalls nicht-hor- monelle Kontrazeptiva verwendet werden.
Bei Behandlung des Uterus myomatosus muss die Größe des Uterus und des Myoms regelmäßig bestimmt werden, z. B. mittels Ultraschall. Unverhältnismäßig schnelle Re- duktion der Uterusgröße im Verhältnis zur Reduktion des Myoms hat in Einzelfällen zu Blutungen und Sepsis geführt.
Einige Fälle von Blutungen bei Patientinnen mit submukösen Fibroiden nach Behand- lung mit einem GnRH-Analogon wurden berichtet. Im Regelfall setzte die Blutung 6 – 10 Wochen nach Behandlungsbeginn ein.
DECAPEPTYL Gyn enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosiereinheit.
Wenn Triptorelin in Kombination mit Arznei- mitteln angewendet wird, die die hypophy- säre Gonadotropinsekretion beeinflussen, sollte der Hormonstatus der Patientin sorg- fältig überwacht werden.
Es wurden keine Studien zu Wechselwirkun- gen mit anderen Arzneimitteln durchgeführt. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln einschließlich hista- minfreisetzender Substanzen kann nicht ausgeschlossen werden.
Aus theoretischen Überlegungen ist eine Interferenz von Calcium-Antagonisten mit dem Wirkungsmechanismus von GnRH und GnRH-Analogen vorstellbar. Erste Un- tersuchungsergebnisse mit der Depotform von Triptorelin über die Langzeitsupprimier- barkeit des Serumtestosterons bei gleich- zeitiger Therapie mit Calcium-Antagonisten ergaben jedoch keinen Hinweis auf eine solche Wechselwirkung.
Vor der Behandlung sollte bei gebärfähigen Frauen eine Schwangerschaft ausgeschlos- sen werden. Gebärfähige Frauen sollten bis zum Einsetzen der Menses wirksame nicht- hormonelle Kontrazeptiva verwenden.
Die Anwendung von Triptorelin in der Schwangerschaft wird mit einem erhöhten theoretischen Risiko für eine Fehlgeburt und fetale Anomalien in Verbindung gebracht. Sehr begrenzte Daten einer Triptorelin-An- wendung in der Schwangerschaft zeigen kein erhöhtes Risiko für angeborene Fehl- bildungen. Es gibt zu wenige Langzeit-Fol- low-up-Studien über die weitere Entwick- lung. Studien an Tieren zeigen keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen be- züglich Schwangerschaft oder postnataler Entwicklung. Es gibt aber Anzeichen für eine Fetotoxizität und einen verzögerten Geburts- verlauf (siehe Abschnitt 5.3). Basierend auf den pharmakologischen Wirkungen, kann ein nachteiliger Einfluss auf die Schwanger- schaft oder die Nachkommen nicht ausge- schlossen werden, und DECAPEPTYL Gyn darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Bei der Anwendung von Triptorelin in der Fertilitätsbehandlung gibt es keine klini- schen Hinweise auf einen Kausalzusam- menhang zwischen Triptorelin und evtl. auftretenden Anomalien der Oozytenent- wicklung, der Schwangerschaft oder des Schwangerschaftsausgangs.
Es ist nicht bekannt, ob Triptorelin in die Muttermilch übergeht. Da bei gestillten Kindern möglicherweise Nebenwirkungen durch Triptorelin auftreten können, sollte das Stillen vor und während der Anwen- dung unterbrochen werden.
Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können je- doch beeinträchtigt sein, wenn die Patientin unter Schwindel, Somnolenz und Sehstö- rungen leidet, die als Nebenwirkungen der Behandlung oder aufgrund der zugrunde- liegenden Erkrankung auftreten können.
Als Folge des gesunkenen Östrogenspie- gels wurden folgende Nebenwirkungen am häufigsten (erwartet bei ≥ 10 % der Frauen) genannt: Kopfschmerzen, verringerte Libido, Schlafstörungen, Stimmungsänderungen, Dyspareunie, Dysmenorrhoe, Genitalblutun- gen, ovarielles Hyperstimulationssyndrom, ovarielle Hypertrophie, Beckenschmerzen, Bauchschmerzen, vulvovaginale Trocken- heit, Hyperhidrose, Hitzewallungen und Asthenie.
Siehe Tabelle auf Seite 3
Bei der Fertilitätstherapie dauern die Symp- tome nur einige Tage an, da nachfolgend Gonadotropine verabreicht werden, die die unerwünschten Wirkungen wieder aufheben.
Die Fertilitätstherapie mit GnRH-Analoga kann zu ovarieller Hyperstimulation führen. Deshalb sollte das Follikelwachstum und die Lutealphase engmaschig durch Ultraschall kontrolliert werden. Außerdem ist über Mehr- lingsschwangerschaften berichtet worden.
MedDRA-Systemorganklasse | Sehr häufig (≥ 1/10) | Häufig(≥ 1/100 und < 1/10) | Gelegentlich(≥ 1/1000 und < 1/100) | Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grund- lage der verfügbaren Daten nicht abschätz- bar) |
Erkrankungen des Immunsystems | Hypersensitivität | Anaphylaktische Reaktionen | ||
Psychiatrische Erkrankungen | Verringerte Libido, Stimmungsänderungen, Schlafstörungen | Depressive Stimmungen, Depressionen | Konfusion, Ängstlichkeit | |
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmerzen | Parästhesie | Schwindel | |
Augenerkrankungen | Sehstörungen | Verschwommenes Sehen | ||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Schwindelgefühl | |||
Gefäßerkrankungen | Hitzewallungen | |||
Erkrankungen der Atemwege,des Brustraums und Mediastinums | Dyspnoe | |||
Erkrankungen des Gastrointestinal- trakts | Bauchschmerzen | Übelkeit | Bauchbeschwerden, Durchfall, Erbrechen | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Hyperhidrose | Pruritus, Ausschlag, An- gioödem, Urtikaria | ||
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Knochenschmerzen | Myalgie, Arthralgie | Rückenschmerzen | Knochenerkrankungen(*), Muskelkrämpfe, Muskel- schwäche |
Erkrankungen der Geschlechtsor- gane und der Brustdrüse | Vaginalblutungen, vulvo- vaginale Trockenheit, Dyspareunie, Dysmen- orrhoe, Ovarielles Hyper- stimulationssyndrom, ovarielle Hypertrophie, Beckenschmerzen | Brustschmerzen, Menor- rhagie, Metrorrhagie, Amenorrhoe | ||
Allgemeine Erkrankungen und Be- schwerden am Verabreichungsort | Asthenie | Müdigkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injek- tionsstelle, Reizbarkeit | Erytheme an der Injek- tionsstelle, Entzündungen an der Injektionsstelle, Pyrexie, Unwohlsein | |
Untersuchungen | Blutlaktat-Dehydrogenase erhöht, Gamma-Glutamyl- transferase erhöht, Aspar- tat-Aminotransferase er- höht, Alanin-Aminotrans- ferase erhöht, erhöhte Cholesterolspiegel | Blutdruck erhöht, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, |
(*) Es kann ein leichter trabekulärer Knochenverlust auftreten, der im Allgemeinen innerhalb von 6 – 9 Monaten nach Ende der Behandlung rever- sibel ist (siehe Abschnitt 4.4).
Während der Myombehandlung sollten Grö- ße des Uterus und des Myoms regelmäßig gemessen werden, z. B. durch Ultraschall. Unverhältnismäßig schnelle Abnahme des Uterusvolumens im Vergleich zum Myom hat in Einzelfällen zu Blutungen und Sepsis geführt.
Zu Behandlungsbeginn können sich die Symptome der Endometriose wie Becken- schmerzen, Dysmenorrhoe während des initialen, vorübergehenden Anstiegs des Östradiolplasmaspiegel-Anstiegs verstärken (sehr häufig: ≥ 10 %). Diese Symptome sind vorübergehend und verschwinden gewöhn- lich innerhalb von einer oder zwei Wochen nach Behandlungsbeginn.
März 2015
Genitalblutungen einschließlich Menorrhagie, Metrorrhagie können in dem Monat nach der ersten Injektion auftreten. Ovarielle Hyper- trophie, Becken- bzw. Bauchschmerzen können auftreten.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Aufgrund der unzureichenden Datenlage zur Überdosierung mit Triptorelin können keine Schlüsse über mögliche Nebenwirkungen gezogen werden. In Anbetracht der Verpa-
ckung und der Darreichungsform sind Über- dosierungen unwahrscheinlich.
Bei Überdosierung sollten die Symptome behandelt werden.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonado- relinanaloga
ATC Code: L02AE04
Triptorelin ist ein synthetisch hergestelltes Decapeptidanalogon des natürlichen Gona- dotropin Releasing Hormons (GnRH). GnRH ist ein Decapeptid, das im Hypothalamus synthetisiert wird und die Biosynthese und Freisetzung der Gonadotropine LH (luteini- sierendes Hormon) und FSH (Follikel-stimu- lierendes Hormon) aus der Hypophyse steuert. Triptorelin stimuliert die Hypophyse stärker zur LH- und FSH-Produktion als
eine vergleichbare Dosis Gonadorelin, und die Wirkung hält länger an. Der Anstieg von LH und FSH führt zu Beginn zu einem Anstieg des Östrogenserumspiegels. Eine längere Behandlung mit einem GnRH-Ago- nisten bewirkt eine Erniedrigung der FSH- und LH-Sekretion und damit einen starken Abfall des Estradiolspiegels auf postmeno- pausale Werte, z. B. hypogonadotroper hypogonadaler Zustand.
Plasma-DHEAS-Plasmaspiegel (Dihydro- epiandrostendionsulfat) werden nicht beein- flusst.
Die Therapie führt zur Verkleinerung des östrogenabhängigen Uterus-Myoms und Reduzierung von Endometrioseherden. Bei Uterus myomatosus wird das beste Be- handlungsergebnis bei Frauen mit Anämie (Hämoglobin ≤ 8 g/dl) beobachtet.
Bei der assistierenden Fertilitätstherapie wird die Wirkung von Triptorelin genutzt, um die vorzeitige LH-Ausschüttung und nach- folgende Luteinisierung unreifer Follikel zu hemmen.
Das Suppressionsprofil für die Östradiol- spiegel im Serum war das gleiche bei Frauen, die die Injektion in der Follikelphase erhalten hatten, und solchen, denen sie in der Lutealphase verabreicht worden war. Die Lutealphaseprobandinnen hatten ihre Menstruation 9 Tage nach der einmaligen Verabreichung und danach erst wieder nach etwa 85 Tagen, bei den Frauen in der Folli- kelphase setzte die Menstruation 81 Tage nach Injektion wieder ein.
Nach intramuskulärer Injektion von DECA- PEPTYL Gyn werden die Triptorelin-Plasma- konzentrationen durch den (langsamen) Ab- bau des Poly(glycolsäure-co-milchsäure)- Polymers bestimmt. Der intrinsische Mecha- nismus bei dieser Applikationsart ermöglicht eine langsame Freisetzung von Triptorelin aus dem Polymer.
Nach intramuskulärer oder subkutaner Ap- plikation einer Triptorelin Depot-Formulie- rung (Retardmikrokapseln) wird ein rascher Anstieg von Triptorelin im Plasma festge- stellt, mit einem Maximum in den ersten Stunden. Danach sinkt die Triptorelinkon- zentration deutlich innerhalb von 24 Stun- den. An Tag 4 erreicht der Wert ein zweites Maximum, anschließend fällt er nach 44 Ta- gen biexponentiell unter die Nachweisgren- ze. Nach subkutaner Injektion ist der Tripto- relinanstieg mehr linear und die Konzentra- tion etwas niedriger als nach der intramus- kulären Injektion. Nach subkutaner Injektion dauert der Abfall der Triptorelinkonzentration länger, der Abfall unter die Nachweisgrenze wird erst nach 65 Tagen erreicht.
Eine Triptorelinanreicherung wurde bei einer Anwendungsdauer von 6 Monaten und einer Applikation alle 28 Tage bei beiden Applikationsarten nicht festgestellt. Der Trip- torelinspiegel fiel vor der nächsten intramus- kulären oder subkutanen Applikation auf ca. 100 pg/ml (Mittelwert). Es wird angenom- men, dass die nicht systemisch verfügbare Menge an Triptorelin an der Einstichstelle
z. B. durch Makrophagen metabolisiert wird.
In der Hypophyse wird das systemisch ver- fügbare Triptorelin über N-terminale Spal- tung durch die Pyroglutamylpeptidase und eine neutrale Endopeptidase inaktiviert. In der Leber und den Nieren wird Triptorelin zu biologisch inaktiven Peptiden und Amino- säuren abgebaut.
40 Minuten nach Ende einer Infusion von 100 μg Triptorelin (über 1 Stunde) sind be- reits 3 – 14 % der zugeführten Dosis über die Nieren ausgeschieden.
Bei Patientinnen mit eingeschränkter Nie- renfunktion scheint eine Anpassung und Individualisierung der Behandlung mit der Triptorelin Depot-Formulierung nicht not- wendig, wenn man die untergeordnete Be- deutung der Ausscheidung über die Nieren und die große therapeutische Bandbreite von Triptorelin in Betracht zieht.
Bioverfügbarkeit:
Nach 27 Tagen konnten im Mittel 35,7 % der applizierten Dosis nachgewiesen werden; 25,5 % werden in den ersten 13 Tagen frei- gesetzt und danach im Mittel linear 0,73 % der Gesamtdosis pro Tag.
Eine Berechnung der modellabhängigen kinetischen Parameter (t1/2, Kel, etc.) ist nicht anwendbar aufgrund der stark verzögerten Freisetzung des Wirkstoffs.