Abstral® 400 Mikrogramm Sublingualtabletten
Laktose: Nein
Behandlung von Durchbruchschmerzen bei erwachsenen Patienten, deren chronische Tumorschmerzen bereits mit Opioiden be- handelt werden. Durchbruchschmerzen ma- nifestieren sich als vorübergehende Exazer- bation von chronischen Schmerzen, die an- sonsten unter Kontrolle sind.
Abstral® sollte nur bei Patienten angewen- det werden, die als tolerant gegenüber ihrer Opioidtherapie wegen anhaltender Tumor- schmerzen gelten. Patienten können als Opioid-tolerant betrachtet werden, wenn sie mindestens 60 mg orales Morphin täglich, mindestens 25 Mikrogramm transdermales Fentanyl pro Stunde, mindestens 30 mg Oxycodon täglich, mindestens 8 mg orales Hydromorphon täglich oder eine äquianal- getische Dosis eines anderen Opioids für mindestens eine Woche erhalten.
Sublinguale Anwendung
Diese Dosis für nachfolgende Durchbruchschmerzepisoden verwenden Ja September 2022Abstral® Sublingualtabletten sollten an der tiefsten Stelle direkt unter die Zunge gelegt werden. Abstral® Sublingualtabletten sollten nicht geschluckt werden. Die Tablette sollte sich vollständig unter der Zunge auflösen, ohne gekaut oder gelutscht zu werden. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, nichts zu essen oder zu trinken, bevor sich die Sublingualtablette vollstän- dig aufgelöst hat.
Patienten mit Mundtrockenheit können die Mundschleimhaut vor der Anwendung von Abstral® mit Wasser befeuchten.
aufgrund der unterschiedlichen Resorptions-
profile nicht im Verhältnis 1 : 1 erfolgen. Bei einem Wechsel von einem anderen Fentanyl- haltigen Arzneimittel muss eine neue Dosis- titration mit Abstral® durchgeführt werden.
Zur Titration wird das nachfolgende Dosie- rungsschema empfohlen. Allerdings sollte der Arzt bei allen Patienten die klinische Situation, das Alter und vorhandene Be- gleiterkrankungen berücksichtigen.
Bei allen Patienten muss die Therapie mit einer einzigen 100 Mikrogramm Sublingual- tablette begonnen werden. Wird innerhalb von 15 – 30 Minuten nach der Anwendung einer einzelnen Sublingualtablette keine ad- äquate Analgesie erreicht, kann eine zusätz- liche (zweite) 100 Mikrogramm Sublingual- tablette angewendet werden. Wird innerhalb von 15 – 30 Minuten nach der ersten Dosis keine ausreichende Schmerzlinderung er- reicht, sollte bei der nächsten Durchbruch- schmerzepisode eine Erhöhung der Dosis auf die nächst höhere verfügbare Tabletten- stärke in Betracht gezogen werden (siehe Abbildung unten).
ABSTRAL-TITRATIONSABLAUF Startdosis 100 Mikrogramm Wurde innerhalb von 15-30 Min. eine adäquate Schmerzlinderung erreicht?Eine weitere Erhöhung der Dosis sollte schrittweise erfolgen, bis eine adäquate Analgesie bei tolerierbaren Nebenwirkungen erreicht wird. Die Dosisstärke der zusätz- lichen (zweiten) Sublingualtablette sollte bei
Falls mit einer höheren Dosisstärke eine aus- reichende Analgesie erreicht wird, aber die auftretenden Nebenwirkungen nicht akzep- tabel sind, kann eine dazwischen liegende Dosisstärke gegeben werden (gegebenen- falls unter Verwendung der 100 Mikrogramm Sublingualtabletten).
Während der Titrationsphase können die Patienten angewiesen werden, für die einzel- nen Dosen jeweils Vielfache von 100 Mikro- gramm-Tabletten und/oder 200 Mikrogramm- Tabletten anzuwenden. Es dürfen jeweils nicht mehr als vier (4) Tabletten auf einmal angewendet werden.
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Dosierungen von mehr als 800 Mikrogramm wurden noch nicht in klinischen Studien an Patienten untersucht.
Nein Eine zweite Tablette nehmen (Die Stärke der zweiten Tablette ist der Tabelle zu entnehmen) Für die nächste Durchbruch- schmerzepisode die erste Ta- blette auf die nächst höhere Stärke erhöhenUm das Risiko opioidbedingter Nebenwir- kungen zu minimieren, und um die ange- messene Dosis zu bestimmen, ist eine eng- maschige ärztliche Kontrolle der Patienten während der Titrationsphase unbedingt er- forderlich.
Während der Titrationsphase müssen zwi- schen den einzelnen Abstral®-Gaben zur Behandlung einer Durchbruchschmerzepi- sode mindestens 2 Stunden liegen.
Erhaltungstherapie:
Sobald eine geeignete Dosis gefunden wurde, die auch aus mehr als einer Sublin- gualtablette bestehen kann, sollten die Pa- tienten auf dieser Dosiereinheit gehalten werden, und der Verbrauch sollte auf eine Höchstmenge von vier Dosiereinheiten Abstral® pro Tag beschränkt werden.
Während der Erhaltungsphase müssen zwischen den einzelnen Abstral®-Gaben zur Behandlung einer Durchbruchschmerzepi- sode mindestens 2 Stunden liegen.
Erneute Dosisanpassung:
Falls sich die Reaktion des Patienten auf die eingestellte Abstral®-Dosis hinsichtlich Analgesie oder Nebenwirkungen deutlich verändert, muss die Dosis möglicherweise angepasst werden, damit eine optimale Dosierung weiterhin gewährleistet bleibt.
Wenn im Verlauf von mehr als vier aufeinan- der folgenden Tagen mehr als vier Durch- bruchschmerzepisoden pro Tag auftreten, sollte die Dosis des zur Behandlung der chronischen Schmerzen verwendeten lang- wirksamen Opioids überprüft werden. Wird das langwirksame Opioid oder dessen Do- sierung verändert, sollte auch die verwen- dete Abstral®-Dosis gegebenenfalls über- prüft und erneut titriert werden, um sicher- zustellen, dass der Patient die optimale Dosis erhält.
Es ist zwingend erforderlich, dass jede er- neute Dosisanpassung eines Analgetikums unter ärztlicher Aufsicht erfolgt.
Beim Ausbleiben einer adäquaten Schmerz- kontrolle ist die Möglichkeit von Hyperalge- sie, Toleranz und Fortschreiten der Grund- erkrankung in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.4).
Absetzen der Therapie:
Abstral® sollte unverzüglich abgesetzt wer- den, wenn beim Patienten keine Durch- bruchschmerzepisoden mehr auftreten. Die Behandlung gegen die anhaltenden Hinter- grundschmerzen sollte gemäß ärztlicher Ver- ordnung beibehalten werden.
Wenn ein Absetzen aller Opioidtherapien erforderlich ist, muss der Patient vom Arzt engmaschig überwacht werden, um das Risiko von Entzugserscheinungen aufgrund eines abrupten Absetzens zu minimieren.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen: Abstral® darf bei Patienten unter 18 Jahren aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht verwendet werden.
Anwendung bei älteren Patienten:
Die Dosistitration muss bei älteren Patienten mit besonderer Sorgfalt erfolgen, und die Patienten sollten insbesondere auf Anzei- chen einer Fentanyl-Toxizität hin beobach- tet werden.
Siehe Abschnitt 4.4.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränk- ter Leber- und Nierenfunktion
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktions- störungen sollten während der Abstral®- Titrationsphase sorgfältig auf Anzeichen
einer Fentanyl-Toxizität hin beobachtet wer- den.
Siehe Abschnitt 4.4.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einem der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Patienten ohne Opioid-Erhaltungstherapie, da ein erhöhtes Risiko für eine Atemde- pression besteht.
Schwerwiegende Atemdepression oder schwerwiegende obstruktive Lungenerkran- kungen.
Behandlung akuter Schmerzen, welche kei- ne Durchbruchschmerzen darstellen.
Patienten, die mit Natriumoxybat enthalten- den Arzneimitteln behandelt werden.
Patienten und ihre Betreuer müssen darauf hingewiesen werden, dass Abstral® einen Wirkstoff in einer Dosierung enthält, die für Kinder tödlich sein kann, und dass die Ta- bletten daher unbedingt kindersicher auf- bewahrt werden müssen.
Aufgrund der möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen, die unter einer Opioid- Therapie wie z. B. mit Abstral® auftreten können, sollte Patienten und Betreuern die Wichtigkeit einer korrekten Anwendung von Abstral® vollständig bewusst gemacht wer- den. Außerdem sollten sie über die zu er- greifenden Maßnahmen beim Auftreten von Überdosierungserscheinungen in Kenntnis gesetzt werden.
Es ist wichtig, dass die langwirksame Opioid- therapie zur Behandlung der persistieren- den Schmerzen des Patienten vor Beginn der Abstral®-Therapie stabil eingestellt ist.
Opioidabhängigkeit (Missbrauch und Ab- hängigkeit)
Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden wie Fentanyl können sich eine Toleranz und physische und/oder psychi- sche Abhängigkeit entwickeln. Es ist be- kannt, dass nach Anwendung von Opio- iden zur Behandlung von Tumorschmerzen eine iatrogene Abhängigkeit auftreten kann.
Die wiederholte Anwendung von Abstral® kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Abstral® kann Über- dosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioid- gebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (ein- schließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rau- chern oder bei Patienten mit anderen psy- chischen Erkrankungen (z. B. Major De- pression, Angststörungen und Persönlich- keitsstörungen) in der Anamnese.
Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühe Nachfra- ge nach Folgerezepten). Dazu gehört auch die Überprüfung von gleichzeitig angewen- deten Opioiden und psychoaktiven Arznei- mitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patien-
ten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsul- tation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Atemdepression
Wie bei allen Opioiden besteht auch bei der Anwendung von Abstral das Risiko einer klinisch signifikanten Atemdepression. Wäh- rend der Dosistitration mit Abstral® sollte daher bei Patienten mit chronisch obstruk- tiver Lungenerkrankung oder anderen Krank- heiten, die mit einer Anfälligkeit für Atemde- pressionen einhergehen (wie z. B. Myas- thenia gravis) mit besonderer Sorgfalt vor- gegangen werden, um das Risiko einer zusätzlichen Atemdepression mit der Ge- fahr einer Lungeninsuffizienz zu vermeiden.
Erhöhter intrakranieller Druck
Abstral® sollte bei Patienten, die auf die in- trakraniellen Wirkungen einer Hyperkapnie besonders empfindlich reagieren können, wie beispielsweise Patienten mit Hinweisen auf einen erhöhten intrakraniellen Druck, Bewusstseinsstörungen, Koma oder Gehirn- tumoren, nur mit äußerster Vorsicht ange- wendet werden. Bei Patienten mit Kopfver- letzungen kann der klinische Verlauf durch den Einsatz von Opioiden verschleiert wer- den. In derartigen Fällen sollten Opioide nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.
Hyperalgesie
Wie bei anderen Opioiden sollte im Falle einer unzureichenden Schmerzkontrolle als Reaktion auf eine Erhöhung der Fentanyl- dosis die Möglichkeit einer opioidinduzierten Hyperalgesie in Betracht gezogen werden. Eventuell können eine Verminderung der Fentanyldosis, ein Abbruch der Fentanylbe- handlung oder eine Überprüfung der Be- handlung angezeigt sein.
Herzerkrankung
Fentanyl kann eine Bradykardie hervorru- fen. Bei der Anwendung von Fentanyl bei Patienten mit früherer oder vorbestehender Bradyarrhythmie ist Vorsicht geboten.
Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten
Daten aus Studien mit intravenös ange- wendetem Fentanyl deuten darauf hin, dass Fentanyl bei älteren Patienten langsamer eliminiert wird und die Eliminationshalb- wertszeit länger ist. Daher können sie emp- findlicher auf den Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten. Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten sollten besonders sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl- Toxizität hin überwacht werden; gegebenen- falls muss die Dosis reduziert werden.
Gestörte Leber- oder Nierenfunktion Abstral® sollte bei Patienten mit gestörter Leber- oder Nierenfunktion vor allem in der Titrationsphase mit Vorsicht angewendet werden. Nach Gabe von Abstral® kann durch eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung sowohl die Bioverfügbarkeit von Fentanyl erhöht als auch dessen systemische Clea- rance verringert werden, was zu einer Akku- mulation und damit zu verstärkten und ver- längerten Opioid-Wirkungen führen könnte.
Hypovolämie und Hypotonie
Bei der Behandlung von Patienten mit Hypo- volämie und Hypotonie ist Vorsicht geboten.
Anwendung bei Patienten mit Wunden im Mund oder Mucositis
Es liegen keine Daten für die Anwendung von Abstral® bei Patienten mit Wunden im Mund oder Mucositis vor. Bei diesen Pa- tienten besteht das Risiko erhöhter syste- mischer Wirkstoffspiegel. Daher ist hier in der Titrationsphase besondere Vorsicht geboten.
und sie auf diese Symptome aufmerksam zu machen (siehe Abschnitt 4.5).
Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Abstral® kann bei Do- pingkontrollen zu positiven Ergebnissen füh- ren. Die Anwendung von Abstral® als Do- pingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
gleichzeitiger Anwendung müssen die Be- handlungsdauer und die Dosis begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Da Alkohol die sedierende Wirkung opio- ider Analgetika potenziert, wird die gleich- zeitige Einnahme von alkoholischen Ge- tränken oder alkoholhaltigen Arzneimitteln
®
Absetzen von Abstral®
Die Beendigung der Therapie mit Abstral®
Abstral enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als
und Abstral
nicht empfohlen.
sollte keine merklichen Auswirkungen haben. Mögliche Symptome beim Absetzen sind Angstzustände, Tremor, Schwitzen, Blässe, Übelkeit und Erbrechen.
Serotonin-Syndrom
Vorsicht ist geboten, wenn Abstral® gleich- zeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die das serotonerge Neurotransmittersystem beeinflussen.
Bei gleichzeitiger Verwendung von seroto- nergen Arzneimitteln wie selektiven Seroto- ninwiederaufnahmehemmern (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme- hemmern (SNRIs) sowie von Arzneimitteln, die den Serotoninstoffwechsel beeinträch- tigen (einschließlich Monoaminooxidase [MAO]-Hemmern), kann sich ein möglicher- weise lebensbedrohliches Serotonin Syn- drom ausbilden. Dieses kann auch inner- halb der empfohlenen Dosierung auftreten.
Das Serotonin Syndrom kann Veränderun- gen des Bewusstseinszustandes (z. B. Agi- tiertheit, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, labiler Blut- druck, Hyperthermie), neuromuskuläre Auf- fälligkeiten (z. B. Hyperreflexie, Koordina- tionsstörungen, Rigidität) und/oder gastro- intestinale Symptome (z. B. Übelkeit, Erbre- chen, Diarrhö) einschließen.
Bei Verdacht auf ein Serotonin Syndrom ist die Behandlung mit Abstral® abzubrechen.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstö- rungen einschließlich zentraler Schlafapnoe und schlafbezogener Hypoxämie verursa- chen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe ein- her. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioidgesamt- dosis in Betracht gezogen werden.
Risiko bei gleichzeitiger Anwendung mit Sedativa wie Benzodiazepinen oder ver- wandten Arzneimitteln
September 2022Die gleichzeitige Anwendung von Abstral® mit Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedie- rung, Atemdepression, Koma und Tod füh- ren. Wegen dieser Risiken sollte die gleich- zeitige Verordnung mit diesen Sedativa Patienten vorbehalten bleiben, für die keine anderen Behandlungsmöglichkeiten beste- hen. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Abstral® gleichzeitig mit Sedativa zu verordnen, sollte die niedrigste wirksame Dosis gewählt und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Die Patienten sollten engmaschig auf An- zeichen und Symptome von Atemdepres- sion und Sedierung beobachtet werden. Diesbezüglich wird dringend geraten, Pa- tienten und deren Betreuer zu informieren
1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Die gleichzeitige Anwendung von Natrium- oxybat enthaltenden Arzneimitteln mit Fen- tanyl ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die Behandlung mit Natriumoxybat muss vor Beginn der Abstral®-Behandlung been- det werden.
Fentanyl wird über das Isoenzym CYP3A4 metabolisiert. CYP3A4 hemmende Arznei- mittel wie Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythro- mycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol) oder bestimmte Proteaseinhi- bitoren (z. B. Ritonavir) können die Biover- fügbarkeit von Fentanyl durch Verringerung der systemischen Clearance erhöhen, was verstärkte oder länger anhaltende Opioid- wirkungen hervorrufen kann. Auch Grape- fruit-Saft ist für seine CYP3A4 hemmende Wirkung bekannt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arznei- mitteln, die die Aktivität von CYP3A4 in- duzieren, wie antimykobakterielle Mittel (z. B. Rifampin, Rifabutin), Antikonvulsiva (z. B. Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital), pflanzliche Produkte (z. B. Johanniskraut (Hypericum perforatum)), kann die Wirksam- keit von Fentanyl herabgesetzt sein. CYP3A4-Induktoren entfalten ihre Wirkung zeitabhängig. Nach Einleitung der Behand- lung kann es bis zum maximalen Wirkungs- eintritt mindestens 2 Wochen dauern. Um- gekehrt kann es nach Abbruch der Behand- lung mindestens 2 Wochen dauern, bis die CYP3A4-induktorische Wirkung zurückgeht. Bei den mit Fentanyl behandelten Patien- ten, die ihre Behandlung mit CYP3A4-In- duktoren abbrechen oder mit verringerter Dosis fortsetzen, kann das Risiko einer er- höhten Fentanyl-Aktivität oder –Toxizität bestehen. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl und CYP3A4- Hemmern und/oder -Induktoren Vorsicht geboten.
Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussender Arzneimittel wie an- dere Morphinderivate (Analgetika und Anti- tussiva), Allgemeinanästhetika, Gabapenti- noide (Gabapentin und Pregabalin), Muskel- relaxanzien, sedierende Antidepressiva, sedie- rende H1-Antihistaminika, Barbiturate, An- xiolytika (d. h. Benzodiazepine), Hypnotika, Psychopharmaka, Clonidin und verwand- te Substanzen kann die ZNS dämpfende Wirkung verstärken und aufgrund von ad- ditiven zentraldämpfenden Wirkungen das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Hypotonie, Koma und Tod erhöhen. Bei
Die Anwendung von Abstral® bei Patienten,
die in den letzten 14 Tagen Monoamino- oxidase-Inhibitoren (MAO-Hemmer) erhal- ten haben wird nicht empfohlen, da Be- richte über schwere und unvorhersehbare Verstärkungen der Wirkung opioider Analge- tika durch MAO-Hemmer gemeldet wurden.
Die gleichzeitige Anwendung partieller Opio- id-Agonisten/Antagonisten (z. B. Buprenor- phin, Nalbuphin, Pentazocin) wird nicht empfohlen. Diese binden mit hoher Affinität an Opioidrezeptoren mit relativ geringer in- trinsischer Aktivität und wirken somit der schmerzlindernden Wirkung von Fentanyl teilweise entgegen; darüber hinaus können sie Entzugssymptome bei opioidabhängigen Patienten hervorrufen.
Serotonerge Arzneimittel
Die gleichzeitige Verabreichung von Fenta- nyl zusammen mit einem serotonergen Arzneimittel wie einem selektiven Serotonin- wiederaufnahmehemmer (SSRI), einem Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme- hemmer (SNRI) oder einem Monoamino- oxidase[MAO]-Hemmer kann das Risiko für ein möglicherweise lebensbedrohliches Serotonin Syndrom erhöhen.
Zur Sicherheit der Anwendung von Fenta- nyl bei Schwangeren liegen keine hinrei- chenden Daten vor. In Studien bei Tieren zeigte sich eine Reproduktionstoxizität mit Beeinträchtigungen der Fertilität bei Ratten (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Des- halb sollte Fentanyl während einer Schwan- gerschaft nur verwendet werden, wenn dies eindeutig notwendig ist.
Bei der Langzeitanwendung während der Schwangerschaft besteht das Risiko von Entzugserscheinungen beim Neugeborenen.
Von der Anwendung während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) wird abgeraten, da Fentanyl die Plazenta- schranke passiert und beim Fötus oder Neu- geborenen zu einer Atemdepression führen kann.
Stillzeit
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim gestillten Kind zu Sedation und Atemdepression führen. Fentanyl sollte von stillenden Frauen nicht angewendet, und das Stillen sollte frühestens fünf Tage nach der letzten Verabreichung von Fentanyl wieder aufgenommen werden.
Es wurden keine Studien zu den Auswir- kungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unter Abstral® durchgeführt.
Es ist jedoch bekannt, dass Opioidanalge- tika die zur Ausübung potentiell gefährlicher Aufgaben (wie z. B. das Führen von Fahr- zeugen oder Bedienen von Maschinen) not- wendigen geistigen oder physischen Fähig- keiten beeinträchtigen können. Die Patienten sollten angewiesen werden, kein Fahrzeug zu führen und keine Maschinen zu bedie- nen, wenn sie nach der Anwendung von Abstral® Schwindel oder Schläfrigkeit spüren bzw. verschwommen oder doppelt sehen.
Die für Opioide typischen Nebenwirkungen sind auch bei Abstral® zu erwarten; diese Opioid-Wirkungen verlieren häufig bei fort- gesetzter Anwendung an Intensität. Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Opioiden sind Atemdepression (bis hin zum Atemstillstand), Hypotonie und Schock.
In den klinischen Studien sollte die Unbe- denklichkeit und Sicherheit von Abstral® bei der Behandlung von Krebspatienten mit Durchbruchschmerzen beurteilt wer- den. Alle Patienten wendeten begleitend andere Opioide zur Behandlung ihrer chro- nischen Schmerzen an, wie etwa Morphin oder Oxycodon mit retardierter Wirkstoff-
freigabe oder transdermales Fentanyl. Eine definitive Isolierung der Wirkungen von Abstral® ist daher nicht möglich.
Zu den am häufigsten beobachteten Neben- wirkungen unter Abstral® gehören typische Opioid-Nebenwirkungen wie Übelkeit, Ob- stipation, Somnolenz und Kopfschmerz.
Tabellarische Zusammenfassung der Neben- wirkungen unter Abstral® und/oder ande- ren Fentanyl-haltigen Präparaten:
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei der Therapie mit Abstral® und/oder anderen Fentanyl-haltigen Präparaten während klinischer Studien und seit der Marktein- führung beobachtet.
Sie sind im Folgenden nach Organsystem und Häufigkeit (sehr häufig ≥ 1/10; häufig
≥ 1/100 bis < 1/10; gelegentlich ≥ 1/1.000 bis < 1/100; nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht ab- schätzbar)) aufgelistet. In jeder Gruppe werden die Nebenwirkungen nach abneh- mendem Schweregrad aufgeführt.
Siehe Tabelle
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung in das unten aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
Die Symptome einer Überdosis Fentanyl sind bedingt durch seine pharmakologische Wirkung, wobei die Atemdepression (bis hin zum Atemstillstand) die schwerwiegendste Wirkung ist. Es sind auch Fälle von Koma bekannt.
Zur unmittelbaren Behandlung einer Opioid- Überdosierung gehört die Entfernung von noch im Mund befindlichen Abstral® Sub- lingualtabletten. Der Patient muss körper- lich und verbal stimuliert, und seine Be- wusstseinslage beurteilt werden. Eine Frei- haltung der Luftwege sollte ermöglicht und erhalten werden. Falls notwendig sollte je nach Bedarf eine Kehlkopfmaske oder ein Endotracheal-Tubus gesetzt werden sowie eine Sauerstoffgabe und eine mechanische Ventilation begonnen werden. Auf normale Körpertemperatur und parenterale Flüssig- keitszufuhr ist zu achten.
Systemorganklasse | Nebenwirkung nach Häufigkeit | |||
Sehr häufig≥ 1/10 | Häufig≥ 1/100 bis < 1/10 | Gelegentlich≥ 1/1.000 bis < 1/100 | Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grund- lage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | |
Erkrankungen des Immunsystems | Hypersensitivität | |||
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Anorexie Appetitlosigkeit | |||
Psychiatrische Erkrankungen | Depression ParanoiaVerwirrtheitszustände Desorientierung Geisteszustand verändert ÄngstlichkeitEuphorie Dysphorie Emotionale LabilitätAufmerksamkeitsstörungen Insomnie | Halluzinationen Arzneimittelabhängigkeit (Sucht) Arzneimittelmissbrauch Delirium | ||
Erkrankungen des Nervensystems | Schwindel Kopfschmerz Somnolenz | Amnesie Parosmie Dysgeusie Tremor Lethargie Hypästhesie Schlafstörungen | Konvulsion Bewusstseinstrübung Bewusstseinsverlust | |
Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen | |||
Herzerkrankungen | Tachykardie Bradykardie | |||
Gefäßerkrankungen | Hypotonie |
Zur Behandlung einer versehentlichen Überdosierung bei Opioid-naiven Patienten sollten je nach klinischer Indikation Naloxon oder andere Opioid-Antagonisten gemäß der jeweiligen Fachinformation gegeben werden. Eine wiederholte Gabe des Opio- id-Antagonisten kann erforderlich sein, wenn die Atemdepression länger andauert.
Fortsetzung der Tabelle auf Seite 5
Fortsetzung der Tabelle
Systemorganklasse | Nebenwirkung nach Häufigkeit | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Dyspnoe | Oropharyngeale Schmerzen Engegefühl im Rachen | Atemdepression | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Nausea | Stomatitis Emesis Obstipation Mundtrockenheit | Mundulzera Zahnfleischulzeration LippenulzerationEingeschränkte Magenentleerung BauchschmerzenDyspepsie Magenverstimmung Zungenerkrankung Aphthöse Stomatitis | Geschwollene Zunge Diarrhoe |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Hyperhidrose | Hautläsion Ausschlag Allergischer Pruritus Pruritus NachtschweißVerstärkte Neigung zu Blutergüssen | Urtikaria | |
Sklelettmuskulatur-, Binde- gewebs- und Knochen- erkrankungen | ArthralgieMuskuloskelettale Steifigkeit Gelenksteifigkeit | |||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Erektile Dysfunktion | |||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Müdigkeit | *Arzneimittelentzugssyndrom AsthenieUnwohlsein | Flush & Hitzewallungen Periphere Ödeme FieberNeonatales Entzugs- syndrom | |
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | Versehentliche Überdosierung | Sturz |
* Opiatentzugssymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angst, Schüttelfrost, Tremor und Schwitzen wurden unter Behandlung mit transmukosalem Fentanyl beobachtet
Bei der Gabe von Naloxon oder anderen Opioid-Antagonisten zur Behandlung einer Überdosierung bei Patienten unter einer Er- haltungstherapie mit Opioiden ist Vorsicht geboten, da das Risiko besteht, ein akutes Entzugssymptom auszulösen.
Bei Auftreten einer schweren oder andau- ernden Hypotonie kann eine Hypovolämie die Ursache dafür sein. Diese sollte mit be- darfsorientierter parenteraler Volumengabe behandelt werden.
Nach der Gabe von Fentanyl und anderen Opioiden kann ein die Atmung beeinträch- tigender erhöhter Muskeltonus auftreten. Wenn dieser Fall auftritt, sollte er durch endo- tracheale Intubation, mechanische Beat- mung sowie durch Gabe eines Opioid- Antagonisten und eines Muskelrelaxanzes behandelt werden können.
Bei Fentanylüberdosierung wurden Fälle von Cheynes-Stokes-Atmung beobachtet, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffi- zienz in der Vorgeschichte.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analge- tika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate.
ATC-Code: N02AB03
Fentanyl ist ein hochwirksames μ-Opioid- Analgetikum mit einem raschen Wirkeintritt und einer kurzen Wirkdauer. Als Analgeti-
kum ist Fentanyl etwa 100-mal stärker wirk- sam als Morphin. Die sekundären Wirkungen von Fentanyl auf das Zentrale Nervensys- tem (ZNS), respiratorische- und gastroin- testinale Funktionen sind typisch für Opioid- Analgetika und werden als Klasseneffekte angesehen. Diese können Atemdepression, Bradykardie, Hypothermie, Obstipation, Mio- sis, physische Abhängigkeit und Euphorie sein.
Die analgetische Wirkung von Fentanyl ist abhängig vom Blutspiegel des Wirkstoffs. Bei Opioid-naiven Patienten treten die analgetischen Wirkungen bei Blutspiegeln von 0,3 bis 1,2 ng/ml auf, während Blut- spiegel von 10 – 20 ng/ml zu einer chirurgi- schen Anästhesie und starker Atemdepres- sion führen.
Opioide können die Hypothalamus-Hypo- physen-Nebennieren- oder die Hypotha- lamus-Hypophysen-Gonaden-Achse beein- flussen. Zu den Veränderungen, die auftreten können, gehören ein Anstieg von Prolaktin im Serum und ein Rückgang von Cortisol und Testosteron im Plasma. Diese hormo- nellen Veränderungen können sich in klini- schen Zeichen und Symptomen äußern.
Bei Patienten mit chronischen Tumor- schmerzen, die mit einer stabilen Erhaltungs- dosis eines Opioids wirksam eingestellt waren, wurde ab 10 Minuten nach der An- wendung von Abstral® verglichen mit Place- bo eine statistisch signifikante Verbesse- rung der Schmerzintensitäts-Differenz be- obachtet (siehe Abb. 1 auf Seite 6) sowie
ein signifikant niedrigerer Bedarf an analge- tischer Bedarfsmedikation.
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Abstral® wurden bei Patienten, die das Arz- neimittel zu Beginn der Durchbruchschmerz- episode anwendeten, untersucht. Für die prophylaktische Anwendung von Abstral® bei vorhersehbaren Schmerzepisoden lie- gen bislang keine Daten vor.
Wie alle μ-Rezeptor-Opioid-Analgetika ver- ursacht Fentanyl eine dosisabhängige Atem- depression. Dieses Risiko ist bei Opioid- naiven Personen höher als bei Patienten mit starken Schmerzen oder bei Patienten unter chronischer Opioidtherapie, da hier eine Toleranzentwicklung gegenüber der Atemdepression und anderen sekundären Opioidwirkungen eintritt.
Während Opioide im Allgemeinen den Tonus der glatten Muskulatur des Harntrakts er- höhen, schwankt die Gesamtwirkung; wo- bei in manchen Fällen Harndrang, und in anderen Fällen Schwierigkeiten beim Harn- lassen ausgelöst werden.
Opioide erhöhen den Tonus und vermindern die propulsiven Kontraktionen der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts, wo- durch sich die Durchgangszeit im Magen- Darm-Trakt verlängert, was möglicherweise für die obstipierende Wirkung von Fentanyl verantwortlich sein könnte.
Abb.1: Durchschnittliche Schmerzintensitäts-Differenz zur Baseline (± SE) für Abstral® im Vergleich zu Plazebo (gemessen mit der Likert-Skala von 0 bis 10)
Fentanyl ist stark lipophil und wird sehr rasch über die Mundschleimhaut und lang- samer über den Gastrointestinaltrakt resor- biert. Nach oraler Gabe unterliegt Fentanyl einem ausgeprägten First-Pass-Metabolis- mus in der Leber und dem Darm.
Abstral® ist eine schnell freisetzende Sub- lingualtablette. Nach Anwendung von Abstral® tritt eine rasche Resorption des Wirkstoffs Fentanyl über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten ein. Die Berechnung der absoluten Bioverfügbarkeit von Abstral® ergab einen Wert von 54 %. Die durch- schnittliche maximale Plasmakonzentration für Fentanyl liegt nach der Anwendung von Abstral® (100 bis 800 Mikrogramm) zwischen
0,2 und 1,3 ng/ml und wird nach 22,5 bis
240 Minuten erreicht.
Fentanyl wird zu ca. 80 – 85 % an Plasma- proteine gebunden; überwiegend an α1-Gly- coprotein und in geringerem Maße auch an Albumin und Lipoprotein. Das Verteilungs- volumen von Fentanyl im Steady-State be- trägt 3 – 6 l/kg.
Fentanyl wird in der Leber vor allem über CYP3A4 zu einer Reihe von pharmakolo- gisch inaktiven Metaboliten, u. a. zu Norfen- tanyl metabolisiert. Innerhalb von 72 Stun- den nach intravenöser Gabe werden rund 75 % der Dosis vorwiegend in Form von Metaboliten über den Urin ausgeschieden.
Weniger als 10 % werden unverändert mit dem Harn ausgeschieden. Etwa 9 % der Dosis wird, vornehmlich als Metaboliten, mit den Fäzes ausgeschieden. Die Gesamt- plasma-Clearance von Fentanyl beträgt ca. 0,5 l/h/kg. Nach Gabe von Abstral® beträgt die Eliminationshalbwertszeit von Fentanyl ca. 7 Stunden (3 – 12,5 Stunden) und die terminale Halbwertszeit ca. 20 Stunden (11,5 – 25 Stunden).
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Abstral® sind nachgewiesenermaßen im Dosisbereich von 100 bis 800 Mikrogramm proportional zur Dosis. Studien zur Phar- makokinetik haben gezeigt, dass mehrere Tabletten bioäquivalent zu Einzeltabletten der entsprechenden Dosis sind.
Nieren-/Leberfunktionsstörungen
Eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung kann die Serumkonzentrationen von Fentanyl erhöhen. Ältere, kachektische oder allge- mein geschwächte Patienten können eine niedrigere Fentanyl-Clearance aufweisen, was zu einer längeren terminalen Halbwerts- zeit des Wirkstoffs führen kann. Siehe Ab- schnitte 4.2 und 4.4.