Dynorm® Plus, 5 mg/12,5 mg Filmtabletten
Laktose: Ja
Dynorm Plus ist für die Behandlung von Hypertonie bei erwachsenen Patienten in- diziert, wenn der Blutdruck durch Cilazapril allein nicht adäquat kontrolliert werden kann.
Dosierung
Patienten mit Nierenfunktionsstörung Wenn eine begleitende Diuretikum-Thera- pie bei Patienten mit schwerer Nierenfunk- tionsstörung nötig ist, sollte eher ein Schlei- fendiuretikum als ein Thiaziddiuretikum in Kombination mit Cilazapril verwendet wer- den. Deshalb ist Dynorm Plus nicht bei Pa- tienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung empfohlen (siehe Abschnitt 4.3).
Patienten mit Leberzirrhose
Da bei Patienten mit Leberzirrhose, die mit Standarddosierungen von ACE-Hemmern behandelt werden, eine signifikante Hypo-
Art der Anwendung
Die Dosis von Dynorm Plus beträgt einmal täglich 1 Tablette (entsprechend 5,0 mg Cilazapril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid). Da die Nahrungsaufnahme keinen wesent- lichen klinischen Einfluss auf die Resorption hat, kann die Einnahme von Dynorm Plus unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Die Dosis sollte immer etwa zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Die Ta- blette darf nicht zerkaut oder zerkleinert werden und sollte immer mit einem Schluck Wasser eingenommen werden.
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Überempfindlichkeit gegen die Wirkstof- fe oder einen der in Abschnitt 6.1 ge- nannten sonstigen Bestandteile, andere ACE-Hemmer, andere Thiaziddiuretika, Arzneimittel auf Sulfonamid-Basis
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Anamnestisch bekanntes angioneuroti- sches Ödem infolge einer früheren ACE- Hemmer-Therapie
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Erblich oder idiopathisch angioneuroti- sches Ödem
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Schwere Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) oder Anurie
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2. und 3. Trimenon in der Schwanger- schaft (siehe Abschnitt 4.4 und 4.6).
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Die gleichzeitige Einnahme von Dynorm Plus mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindi- ziert (siehe Abschnitt 4.5 und 5.1).
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Gleichzeitige Anwendung einer Sacubitril/ Valsartan-Therapie. Die Behandlung mit Cilazapril darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril/Valsar- tan begonnen werden (siehe auch Ab- schnitte 4.4 und 4.5).
Schwangerschaft
Die Einnahme von ACE-Hemmern darf während einer Schwangerschaft nicht be- gonnen werden. Sofern eine fortgesetzte Behandlung mit ACE-Hemmern nicht als unverzichtbar beurteilt wird, sollten Patien- tinnen, die planen schwanger zu werden,
ger Behandlung mit anderen Vasodilatato- ren. Diese Bedingungen können nebenei- nander bestehen, besonders bei schwerer Herzinsuffizienz.
Eine Hypotonie sollte durch die Lagerung des Patienten in Rückenlage und der Er- höhung des Volumens behandelt werden. Cilazapril kann den Patienten nach substi- tuiertem Volumen wieder verabreicht wer- den, jedoch sollte es in einer geringeren Dosis gegeben oder bei Fortbestehen der Hypotonie die Behandlung unterbrochen werden.
Bei Risikopatienten sollte die Behandlung mit Cilazapril unter medizinischer Aufsicht, mit einer niedrigen Anfangsdosis und einer vorsichtigen Titration begonnen werden. Nach Möglichkeit sollte eine Diuretikum- Therapie zeitweise unterbrochen werden.
Die gleiche Vorsicht sollte man walten las- sen bei Patienten mit Angina pectoris oder zerebrovaskulärer Verschlusskrankheit, bei denen Hypotonie eine myokardiale oder zerebrale Ischämie bewirken kann.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin- Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angioten- sin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (ein- schließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antago- nisten oder Aliskiren wird deshalb nicht emp- fohlen (siehe Abschnitt 4.5 und 5.1).
Wenn eine Therapie mit dualer Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte diese nur unter fachärztlicher Aufsicht und unter Durchführung engmaschiger Kontrol- len von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezep- tor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzei- tig angewendet werden.
Nierenfunktionsstörung
Dynorm Plus ist bei Patienten mit einer Krea-
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tonie auftreten kann, ist eine vorsichtige
auf alternative blutdrucksenkende Behand-
tinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m
kon-
Dosistitration jedes einzelnen Bestandteils erforderlich, wenn bei diesen Patienten eine Behandlung mit Cilazapril und Hydro- chlorothiazid erforderlich sein sollte (siehe Abschnitt 4.4).
Ältere Menschen
In klinischen Studien war die Wirksamkeit und Verträglichkeit der gleichzeitigen Ein- nahme von Cilazapril und Hydrochlorothia- zid bei älteren und jüngeren hypertensiven Patienten vergleichbar, obwohl die pharma- kokinetischen Daten zeigen, dass die Clea- rance beider Wirkstoffe bei älteren Patien- ten geringer ist (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder und Jugendliche
Januar 2022Die Sicherheit und Wirksamkeit von Dynorm Plus wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht.
Es liegen keine Daten vor.
Deshalb kann keine Dosisempfehlung ge- geben werden.
lungsoptionen mit erwiesener Anwendungs- sicherheit während der Schwangerschaft umgestellt werden. Bei nachgewiesener Schwangerschaft muss die Behandlung mit ACE-Hemmern sofort beendet werden und eine alternative Behandlung sollte be- gonnen werden, sofern diese zweckmäßig ist (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).
Hypotonie
Patienten sollten die Therapie mit Dynorm Plus erst beginnen, nachdem sie auf jeden Bestandteil bei gleicher Dosierung wie im kombinierten Produkt eingestellt wurden.
ACE-Hemmer können besonders zu Be- ginn der Behandlung eine schwere Hypo- tonie auslösen. Eine Hypotonie nach der ersten Dosis tritt am wahrscheinlichsten bei Patienten mit aktiviertem Renin-Angioten- sin-Aldosteron-System auf, wie z. B. bei renovaskulärer Hypertonie oder anderen Fällen von Hypoperfusion der Nieren, Na- trium- oder Volumen-Mangel oder vorheri-
traindiziert. Bei Patienten mit einer leichten
Nierenfunktionsstörung sollte die Dosie- rung von Cilazapril entsprechend der Krea- tinin-Clearance angepasst werden. Eine rou- tinemäßige Überwachung von Kalium und Kreatinin ist Teil der normalen medizinischen Praxis bei Patienten mit Nierenfunktions- störung.
ACE-Hemmer haben einen bekannten nie- renschützenden Effekt, aber sie können aufgrund bilateraler Nierenarterienstenose, schwerer Herzinsuffizienz, Volumen-Man- gel, Hyponatriämie, der Einnahme hoher Dosen an Diuretika oder der Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID) eine reversible Beeinträchtigung der Nie- renfunktion im Rahmen einer reduzierten Nierendurchblutung bewirken. Präventive Maßnahmen umfassen das völlige oder vorübergehende Absetzen von Diuretika, den Beginn der Therapie mit sehr geringen Dosen an ACE-Hemmern und eine vor- sichtige Dosistitration.
Bei Patienten mit Nierenarterienstenose hilft die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Al- dosteron-Systems durch eine herbeige- führte Verengung der efferenten Arteriole, eine Nierendurchblutung zu erhalten. Folg- lich führt die Blockade der Angiotensin-II- Bildung und möglicherweise auch ein An- stieg der Bildung von Bradykinin zu einer efferenten Arteriektasie, resultierend in ei- ner Reduktion des glomerulären Filtrations- drucks. Eine Hypotonie trägt ferner zu einer Reduktion der Nierenperfusion bei (siehe Abschnitt 4.4 unter „Hypotonie“). Wie auch bei anderen Arzneimitteln, die eine Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System haben, besteht ein erhöhtes Risiko einer Nierenin- suffizienz, inklusive akutem Nierenversagen, wenn Patienten mit Nierenarterienstenose mit Cilazapril behandelt werden. Deshalb ist bei diesen Patienten Vorsicht geboten. Wenn ein Nierenversagen auftritt, sollte die Behandlung unterbrochen werden.
Überempfindlichkeit/angioneurotisches Ödem
Angioneurotische Ödeme wurden mit ACE- Hemmern mit einer gemeldeten Inzidenz von 0,1 % – 0,5 % in Verbindung gebracht. Ein angioneurotisches Ödem kann infolge von ACE-Hemmern als rezidive Episode einer Gesichtsschwellung, welche nach Absetzen verschwindet, oder als akutes oropharyngeales Ödem und Atemwegsob- struktion, welche einer Notfallbehandlung bedarf und lebensbedrohlich sein kann, auftreten. Eine Variation ist das angioneuro- tische Ödem des Darms, welches dazu neigt, innerhalb der ersten 24 – 48 Stunden der Behandlung aufzutreten. Das Risiko für ein angioneurotisches Ödem ist bei dunkel- häutigen Patienten größer als bei nicht dunkelhäutigen. Patienten mit einem angio- neurotischen Ödem in der Anamnese kön- nen unabhängig von ACE-Hemmern ein größeres Risiko haben.
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern und Sacubitril/Valsartan ist we- gen des erhöhten Risikos eines Angio- ödems kontraindiziert. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36 Stun- den nach der letzten Dosis Cilazapril be- gonnen werden. Eine Behandlung mit Cila- zapril darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril/Valsartan begonnen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).
Eine gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Racecadotril, mTOR-Inhibitoren (z. B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Vildagliptin kann zu einem erhöhten Risiko eines Angioödems führen (z. B. Schwellung der Atemwege oder der Zunge mit oder oh- ne Atembeschwerden) (siehe Abschnitt 4.5). Vorsicht ist geboten, wenn die Behandlung mit Racecadotril, mTOR-Inhibitoren (z. B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Vildagliptin bei Patienten begonnen wird, die bereits einen ACE-Hemmer einnehmen.
Akute Atemwegstoxizität
Es wurden sehr seltene schwere Fälle von akuter Atemwegstoxizität, einschließlich des akuten Atemnotsyndroms (ARDS), nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid berichtet. Ein Lungenödem entwickelt sich typischerweise innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Einnahme von Hydro- chlorothiazid. Zu den Symptomen gehören zu Beginn Dyspnoe, Fieber, Verschlechte- rung der Lungenfunktion und Hypotonie.
Bei Verdacht auf ARDS sollte Dynorm Plus abgesetzt und eine angemessene Behand- lung eingeleitet werden. Hydrochlorothiazid darf nicht bei Patienten angewendet wer- den, bei denen nach der Einnahme von Hy- drochlorothiazid bereits einmal ein ARDS aufgetreten ist.
Nicht-melanozytärer Hautkrebs
In zwei epidemiologischen Studien auf der Grundlage des dänischen nationalen Krebs- registers wurde ein erhöhtes Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) [Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepi- thelkarzinom (SCC)] mit steigender kumula- tiver Dosis von Hydrochlorothiazid (HCTZ) beobachtet. Photosensibilisierende Wirkun- gen von HCTZ könnten zur Entstehung von NMSC beitragen.
Patienten, die HCTZ einnehmen, sollten über das NMSC-Risiko informiert werden, und es sollte ihnen geraten werden, ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen zu prüfen und unverzüglich alle verdächtigen Haut- veränderungen zu melden. Den Patienten sollten mögliche vorbeugende Maßnahmen empfohlen werden, um das Risiko von Haut- krebs zu minimieren; z. B. Einschränkung der Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV-Strahlung oder im Fall einer Exposition Verwendung eines angemessenen Sonnen- schutzes. Verdächtige Hautveränderungen sollten unverzüglich untersucht werden, ggf. einschließlich histologischer Untersuchun- gen von Biopsien. Bei Patienten, bei denen bereits ein NMSC aufgetreten ist, sollte die Verwendung von HCTZ überprüft werden (siehe auch Abschnitt 4.8).
Anaphylaxie
Hämodialyse
Anaphylaxien traten bei Patienten auf, die mit High-Flux-Membranen (z. B. AN 69) dialysiert wurden und ACE-Hemmer erhiel- ten. Es sollten bei solchen Patienten ande- re Arten von Dialysemembranen oder an- dere Klassen an antihypertensiven Sub- stanzen in Betracht gezogen werden.
Lipoproteine niedriger Dichte (LDL)-Apherese
Bei Patienten, die während einer LDL- Apherese mit Dextransulfat ACE-Hemmer erhielten, sind lebensbedrohliche Anaphy- laxien aufgetreten. Dies kann durch ein vo- rübergehendes Absetzen der ACE-Hem- mer-Therapie vor jeder Apherese vermie- den werden.
Desensibilisierung
Anaphylaktische Reaktionen traten bei Pa- tienten auf, die sich einer Desensibilisie- rungstherapie mit Wespen- und Bienengift unterzogen, während sie ACE-Hemmer er- hielten. Cilazapril muss vor Beginn der De- sensibilisierungstherapie abgesetzt werden und sollte nicht durch einen β-Blocker er- setzt werden.
Leberfunktionsstörungen
Einzelne Fälle von Leberfunktionsstörun- gen, wie z. B. erhöhte Werte in Leberfunk- tionstests (Transaminasen, Bilirubin, alkali- sche Phosphatase, γ-GT) und cholestatische Hepatitis mit oder ohne Nekrose wurden bei Patienten berichtet, die mit Cilazapril be- handelt wurden. Patienten, die einen Ikte- rus oder deutlich erhöhte Leberenzyme
entwickeln, sollten die Einnahme von Dynorm Plus nicht fortsetzen und eine geeignete me- dizinische Behandlung erhalten.
Bei Patienten mit Leberzirrhose (jedoch ohne Aszites), die eine blutdrucksenkende Thera- pie benötigen, sollte die Behandlung mit Cilazapril bei niedrigerer Dosierung und unter besonderer Vorsicht erfolgen, da ein starker Blutdruckabfall auftreten kann (sie- he Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit Aszites wird die Anwendung von Cilazapril nicht empfohlen.
Der Einsatz von Thiaziden bei Patienten mit Zirrhose kann eine hepatische Enzephalo- pathie auslösen, die aus einer geringen Än- derung des Flüssigkeits- und Elektrolyt- gleichgewichts resultiert.
Erkrankungen des Blutes
Thrombozytopenien, Neutropenien und Agra- nulozytosen wurden sowohl mit Thiaziden als auch mit ACE-Hemmern in Verbindung gebracht. Agranulozytosen wurden insbe- sondere bei Patienten mit Nierenversagen oder vaskulärer Kollagenose berichtet, so- wie bei jenen Patienten, die eine immun- suppressive Therapie erhielten. Eine regel- mäßige Kontrolle der Leukozytenzahl wird bei solchen Patienten empfohlen. Nach An- wendung von Thiaziden wurden autoim- munhämolytische Anämien berichtet.
Serumkalium
Elektrolyte und Nierenfunktion sollten bei allen Patienten, die Dynorm Plus erhalten, überwacht werden.
ACE-Hemmer können eine Hyperkaliämie bewirken, da sie die Freisetzung von Aldos- teron verhindern. Die Wirkung ist im Allge- meinen bei Patienten mit normaler Nieren- funktion nicht bedeutsam. Allerdings kann es bei Patienten mit einer beeinträchtigten Nierenfunktion und/oder bei Patienten, die Kalium-Ergänzungsmittel (einschließlich Salz- ersatzmittel), kaliumsparende Diuretika, Tri- methoprim oder Cotrimoxazol (auch als Tri- methoprim/Sulfamethoxazol bekannt) und insbesondere Aldosteron-Antagonisten oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker einnehmen, zu einer Hyperkaliämie kommen. Kalium- sparende Diuretika und Angiotensin-Rezep- tor-Blocker sollten bei Patienten, die ACE- Hemmer erhalten, mit Vorsicht angewendet werden. Serumkalium und Nierenfunktion sind zu überwachen (siehe Abschnitt 4.5).
Thiazide erhöhen die Kaliumausscheidung und können eine Hypokaliämie bewirken. Eine Hypokaliämie kann auch bei Patienten auftreten, die Dynorm Plus erhalten, wenn- gleich in einem geringeren Ausmaß als bei Patienten, die eine Thiazid-Monotherapie erhalten. Thiazide können auch eine Hypo- natriämie und Dehydrierung bewirken. Das Risiko einer Hyponatriämie ist bei Frauen, bei Patienten mit Hypokaliämie oder gerin- ger Natrium-/Flüssigkeitsaufnahme und äl- teren Patienten größer. Thiazide können die Urincalciumausscheidung verringern und bewirken einen Anstieg des Serumcalcium- spiegels und sollten abgesetzt werden, be- vor Tests zur Nebenschilddrüsenfunktion durchgeführt werden.
Diabetes
Die Gabe von ACE-Hemmern an Patienten mit Diabetes kann den blutzuckerreduzie- renden Effekt von oralen hypoglykämischen
Substanzen oder Insulin potenzieren, ins- besondere bei Patienten mit Nierenfunk- tionsstörung.
Thiazide können den blutzuckerreduzieren- den Effekt von oralen hypoglykämischen Substanzen oder Insulin beeinflussen und bei Risikopatienten Diabetes auslösen.
Der Blutzuckerspiegel sollte während des Beginns der Behandlung mit jedem Be- standteil von Dynorm Plus sorgfältig über- wacht werden.
Andere Stoffwechselkrankheiten
Thiazide können den Serumharnsäurespie- gel erhöhen und eine akute Gicht auslösen. Deshalb sollte Dynorm Plus bei Patienten mit einer anamnestisch bekannten Gicht mit Vorsicht angewendet werden.
Dynorm Plus sollte bei Patienten mit Por- phyrie mit Vorsicht angewendet werden.
Chirurgie/Anästhesie
Anästhetika mit blutdrucksenkendem Ef- fekt können bei Patienten, die ACE-Hem- mer erhalten, eine Hypotonie bewirken. Unter diesen Gegebenheiten kann die Hy- potonie durch Volumenerhöhung korrigiert werden.
Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres akutes Winkelver- schlussglaukom
Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate wie Hydrochlorothiazid können eine idiosynkra- tische Reaktion auslösen, die zu einem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akuten Winkelverschlussglaukom führen kann. Symptome beinhalten eine akut einsetzen- de Verringerung der Sehschärfe oder Au- genschmerzen und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Therapiebeginn auf. Ein unbehandeltes akutes Winkelverschlussglaukom kann zu permanentem Sehverlust führen. Als Erst- maßnahme ist die Arzneimitteleinnahme so schnell als möglich zu beenden. Sofortige medizinische oder chirurgische Behand- lung kann in Erwägung gezogen werden, wenn der Augeninnendruck unkontrolliert bleibt. Eine Allergie gegenüber Sulfon- amiden oder Penicillin zählt zu den Risiko- faktoren, ein akutes Winkelverschlussglau- kom zu entwickeln (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).
Aortenstenose/hypertrophische Kardiomyopathie
ACE-Hemmer sollten bei Patienten mit ob- struktiven Herzerkrankungen (z. B. Mitrals- tenose, Aortenstenose, hypertrophische Kardiomyopathie) mit Vorsicht angewendet werden, da die Herzleistung nicht erhöht werden kann, um die systemische Vasodi- latation auszugleichen, und das Risiko ei- ner schweren Hypotonie besteht.
Januar 2022Dynorm Plus enthält Lactose
Patienten mit der seltenen hereditären Ga- lactose-Intoleranz, völligem Lactase-Man- gel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Dynorm Plus enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Ethnizität
ACE-Hemmer sind als Antihypertensiva bei dunkelhäutigen Patienten weniger wirksam. Diese Patienten haben auch ein höheres Risiko für ein Angioödem.
Hauptsächlich mit Cilazapril zusammen- hängende Wechselwirkungen
Arzneimittel, die das Risiko eines Angioödems erhöhen
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern und Sacubitril/Valsartan ist we- gen des erhöhten Risikos eines Angio- ödems kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern und Racecadotril, mTOR-Inhibi- toren (z. B. Sirolimus, Everolimus, Temsiroli- mus) und Vildagliptin kann zu einem erhöh- ten Risiko eines Angioödems führen (siehe Abschnitt 4.4).
Duale Blockade des Renin-Angioten- sin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Daten aus klinischen Studien haben ge- zeigt, dass eine duale Blockade des Renin- Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antago- nisten oder Aliskiren im Vergleich zur An- wendung einer einzelnen Substanz, die auf das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) einher geht (siehe Ab- schnitt 4.3, 4.4 und 5.1).
Wenn eine Therapie mit dualer Blockade durch gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptor-An- tagonisten als absolut notwendig erachtet wird, sollte diese nur unter fachärztlicher Aufsicht und engmaschiger Überwachung der Nierenfunktion, der Elektrolyte und des Blutdrucks erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
Die gleichzeitige Anwendung von ACE- Hemmern und Aliskiren ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert und wird bei anderen Patien- ten nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Lithium
Reversible Anstiege der Serum-Lithium- Konzentrationen und der Toxizität wurden während der gleichzeitigen Gabe von Lithi- um mit ACE-Hemmern berichtet. Die gleich- zeitige Anwendung von Thiaziddiuretika kann das Risiko einer Lithiumtoxizität erhöhen und das bereits erhöhte Risiko der Lithium- toxizität durch ACE-Hemmer steigern.
Die Anwendung von Cilazapril mit Lithium wird nicht empfohlen. Sollte sich jedoch die Kombination als notwendig erweisen, muss der Lithiumspiegel überwacht werden.
Andere Antihypertensiva
Ein verstärkender Effekt kann beobachtet werden, wenn Dynorm Plus in Kombination mit anderen Antihypertensiva verabreicht wird.
Kaliumsparende Diuretika, Kalium- Ergänzungsmittel oder kaliumhaltige Salzersatzmittel
Obwohl der Serum-Kalium-Wert üblicher- weise im Normbereich bleibt, kann bei eini- gen Patienten, die mit Cilazapril behandelt werden, eine Hyperkaliämie auftreten. Kali- umsparende Diuretika (z. B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Kalium-Ergän- zungsmittel oder kaliumhaltige Salzersatz- mittel können zu einem signifikanten An- stieg des Serum-Kaliums führen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Cilazapril zusam- men mit anderen Mitteln gegeben wird, die das Serum-Kalium erhöhen, wie Trimetho- prim und Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sul- famethoxazol), weil Trimethoprim bekann- termaßen wie ein kaliumsparendes Diureti- kum wie Amilorid wirkt. Deshalb wird die Kombination von Cilazapril mit den vorge- nannten Arzneimitteln nicht empfohlen. Wenn die gleichzeitige Anwendung ange- zeigt ist, muss sie mit Vorsicht und unter regelmäßiger Kontrolle des Serum-Kaliums erfolgen.
Ciclosporin
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE- Hemmern und Ciclosporin kann eine Hyper- kaliämie auftreten. Es wird empfohlen, das Serumkalium zu überwachen.
Heparin
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE- Hemmern und Heparin kann eine Hyper- kaliämie auftreten. Es wird empfohlen, das Serumkalium zu überwachen.
Diuretika (Thiazid- oder Schleifen- diuretika)
Eine Vorbehandlung mit Diuretika in hoher Dosierung kann zu einem Volumenmangel und damit bei Beginn der Cilazapril-Thera- pie zum Risiko einer Hypotonie führen (sie- he Abschnitt 4.4). Die blutdrucksenkenden Wirkungen können durch Absetzen des Diuretikums, durch Volumenerhöhung oder Salzzufuhr oder durch einen Behandlungs- beginn mit Cilazapril in niedriger Dosierung gemildert werden.
Trizyklische Antidepressiva/Anti- psychotika/Anästhetika/Narkotika
Die gleichzeitige Anwendung bestimmter Anästhetika, trizyklischer Antidepressiva und Antipsychotika zusammen mit ACE-Hem- mern kann zu einem weiteren Blutdruck- abfall führen (siehe Abschnitt 4.4).
Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) inklusive Acetylsalicylsäure ≥ 3 g pro Tag Wenn ACE-Hemmer gleichzeitig mit nicht- steroidalen Antiphlogistika (z. B. Acetylsali- cylsäure bei entzündungshemmendem Do- sierungsprofil, COX-2-Hemmer und nicht- selektive NSAIDs) verabreicht werden, kann eine Abschwächung des antihypertensiven Effekts auftreten. Die gleichzeitige Anwen- dung von ACE-Hemmern und NSAIDs kann besonders bei Patienten mit einer schlech- ten vorbestehenden Nierenfunktion zu ei- nem erhöhten Risiko der Verschlechterung der Nierenfunktion, inklusive eines mög-
lichen akuten Nierenversagens und der Er- höhung des Serum-Kaliums führen. Die Kombination sollte besonders bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Patienten sollten ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden, und eine Überwachung der Nierenfunktion sollte nach Beginn einer gleichzeitigen Therapie, und danach perio- disch, in Erwägung gezogen werden.
Sympathomimetika
Sympathomimetika können die blutdruck- senkenden Wirkungen von ACE-Hemmern abschwächen.
Antidiabetika
Die Ergebnisse epidemiologischer Studien weisen darauf hin, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Anti- diabetika (Insuline, orale hypoglykämische Wirkstoffe) zu einer erhöhten Blutzucker- senkung mit dem Risiko einer Hypoglyk- ämie führen kann. Die Wahrscheinlichkeit dieser Ereignisse scheint während der ers- ten Wochen der Kombinationsbehandlung und bei Patienten mit beeinträchtigter Nie- renfunktion erhöht zu sein.
Gold
Nitritoidreaktionen (Symptome beinhalten Gesichtsrötung, Übelkeit, Erbrechen und Hypotonie) wurden selten bei Patienten mit injizierbarer Gold-Therapie (Natriumaurot- hiomalat) und gleichzeitiger ACE-Hemmer- Therapie berichtet.
Andere
Klinisch nicht bedeutsame Wechselwirkun- gen wurden beobachtet, wenn Cilazapril und Digoxin, Nitrate, Kumarin Antikoagula- tionsstoffe und H2-Rezeptorenblocker gleich- zeitig verabreicht wurden.
Hauptsächlich mit Hydrochlorothiazid zusammenhängende Wechselwirkungen
Digoxin
Da es unter der Behandlung mit Dynorm Plus zu einer Thiazid-induzierten Hypoka- liämie kommen kann, die das Risiko einer Arrhythmie unter einer Digoxin-Therapie er- höhen kann, wird empfohlen, die Plasma- kaliumspiegel zu kontrollieren.
Arzneimittel, die Torsades de pointes induzieren könnten
Aufgrund des Risikos einer Hypokaliämie sollte Hydrochlorothiazid mit Vorsicht ange- wendet werden, wenn ein Patient gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt wird, die Torsades de pointes induzieren könnten, z. B.:
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Antiarrhythmika der Klasse Ia (z. B. Chi- nidin, Hydrochinidin, Disopyramid)
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Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amio- daron, Sotalol, Defetilid, Ibutilid)
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Bestimmte Antipsychotika (z. B. Thiori- dazin, Chlorpromazin, Trifluoperazin, Sul- pirid, Tiaprid, Haloperidol, Droperidol)
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andere Arzneimittel (z. B. Bepridil, Cisa- prid, Diphemanil, Halofantrin, Ketanse- rin, Pentamidin, Terfenadin)
Nicht depolarisierende Muskel- relaxanzien
Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien sollten wegen der möglichen Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxieren- den Wirkung nicht gleichzeitig angewendet werden.
Kalziumsalze und Vitamin D
Die gleichzeitige Anwendung von Hydro- chlorothiazid und Vitamin D oder Kalzium- salzen kann den Anstieg des Serumkalzi- ums verstärken.
Colestyramin/Colestipol
Colestyramin und Colestipol verringern die Resorption von Hydrochlorothiazid.
Anticholinergika
Die gleichzeitige Anwendung von Anticholi- nergika (z. B. Atropin, Biperiden) kann die Bioverfügbarkeit von Hydrochlorothiazid we- gen der reduzierten gastrointestinalen Mo- bilität und verringerten Magenentleerung erhöhen.
Amantidin
Die gleichzeitige Anwendung von Amanti- din und Hydrochlorothiazid kann mögliche Nebenwirkungen von Amantidin verstärken.
Zytotoxische Arzneimittel (z. B. Metho- trexat, Cyclophosphamid)
Die gleichzeitige Anwendung von Hydro- chlorothiazid und zytotoxischen Arzneimit- teln kann die Elimination des Zytostatikums reduzieren und daher das Risiko der Ent- wicklung einer Myelodepression erhöhen.
Iodhaltige Kontrastmittel
Bei einer durch Hydrochlorothiazid indu- zierten Dehydratation besteht ein erhöhtes Risiko einer akuten Nierenfunktionsstörung, insbesondere wenn höhere Dosen iodhalti- ger Kontrastmittel verabreicht werden.
Ciclosporin
Die gleichzeitige Anwendung von Ciclo- sporin und Hydrochlorothiazid kann das Risiko der Entwicklung einer Hyperurikämie und gichtartiger Komplikationen erhöhen.
Schwangerschaft
Cilazapril
Die Anwendung von ACE-Hemmern wie Cilazapril wird während des 1. Trimenons der Schwangerschaft nicht empfohlen (sie- he Abschnitt 4.4). Die Anwendung von ACE- Hemmern wie Cilazapril ist während des 2. und 3. Trimenons der Schwangerschaft kon- traindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Die epidemiologische Evidenz bezüglich des Risikos der Teratogenität nach der An- wendung von ACE-Hemmern während des
1. Trimenons der Schwangerschaft war nicht überzeugend; jedoch kann ein kleiner An- stieg des Risikos nicht ausgeschlossen werden. Sofern eine Fortsetzung der ACE- Hemmer-Therapie nicht als essenziell er- achtet wird, sollten Patienten, die eine Schwangerschaft planen, auf eine andere antihypertensive Behandlung mit bekann- tem Sicherheitsprofil für die Schwanger- schaft umgestellt werden. Wenn eine Schwangerschaft diagnostiziert wird, sollte die Behandlung mit ACE-Hemmern unver- züglich beendet werden und, falls ange- bracht, eine andere Therapie begonnen werden.
Es ist bekannt, dass eine Exposition ge- genüber einer ACE-Hemmer-Therapie wäh- rend des 2. und 3. Trimenons der Schwan- gerschaft beim Menschen zu einer Feto- toxizität (reduzierte Nierenfunktion, Oligo-
hydramnie, Retardierung des Schädel- knochenwachstums) und einer neonatalen Toxizität (Nierenversagen, Hypotonie, Hyper- kaliämie) führt. Sollte die Exposition gegen- über ACE-Hemmern ab dem 2. Trimenon der Schwangerschaft aufgetreten sein, wird eine Ultraschalluntersuchung der Nieren- funktion und des Schädels empfohlen. Kleinkinder, deren Mütter ACE-Hemmer ge- nommen haben, sollten genau auf Hypoto- nie beobachtet werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Hydrochlorothiazid
Es gibt nur begrenzte Erfahrungen mit Hy- drochlorothiazid während der Schwanger- schaft, insbesondere während des ersten Trimenons. Studien an Tieren sind unzurei- chend.
Hydrochlorothiazid passiert die Plazenta. Aufgrund des pharmakologischen Wirkme- chanismus kann die Anwendung von Hy- drochlorothiazid während des 2. und 3. Tri- menons die feto-plazentale Durchblutung beeinträchtigen und fetale und neonatale Wirkungen wie z. B. Ikterus, Störungen des Elektrolyt-Haushaltes und Thrombozytopenie hervorrufen.
Hydrochlorothiazid sollte wegen des Risi- kos des verringerten Plasmavolumens und der plazentalen Minderdurchblutung nicht bei Schwangerschaftsödemen, Schwanger- schaftshypertonie oder Präeklampsie ein- gesetzt werden, ohne einen vorteilhaften Effekt auf den Verlauf der Erkrankung zu haben.
Hydrochlorothiazid darf nicht für die Be- handlung von essenzieller Hypertonie bei Schwangeren verwendet werden, außer in seltenen Fällen, in denen keine andere Therapie angewendet werden kann.
Stillzeit
Cilazapril
Da keine Informationen bezüglich der An- wendung von Dynorm Plus während der Stillzeit vorliegen, wird dieses Arzneimittel nicht empfohlen, und eine alternative Be- handlung mit besser bekanntem Sicher- heitsprofil während der Stillzeit ist zu be- vorzugen, besonders während des Stillens von Neugeborenen oder frühgeborenen Säuglingen.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid geht in geringen Men- gen in die Muttermilch über. Die Einnahme hoher Dosen von Thiaziden, die zu einer starken Diurese führt, kann die Milchpro- duktion hemmen. Die Einnahme von Dynorm Plus wird während der Stillzeit nicht emp- fohlen. Wenn Dynorm Plus während der Stillzeit angewendet wird, muss die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden.
Fertilität
Präklinische Studien zum Effekt auf die Fertilität wurden nicht mit der festen Kom- bination aus Cilazapril und Hydrochloro- thiazid durchgeführt.
Bei der Teilnahme am Straßenverkehr oder dem Bedienen von Maschinen sollte in
Betracht gezogen werden, dass während der Behandlung mit Dynorm Plus zeitweise Schwindel und Müdigkeit auftreten können (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).
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Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die häufigsten dem Medikament zuzuschrei- benden unerwünschten Nebenwirkungen, die bei Patienten beobachtet wurden, die eine ACE-Hemmer-Monotherapie erhielten, sind Husten, Hautausschlag und Nieren- funktionsstörungen. Husten kommt häufi- ger bei Frauen und Nichtrauchern vor. In den Fällen, in denen die Patienten den Husten ertragen können, kann ein Fortset- zen der Behandlung sinnvoll sein. In einigen Fällen kann die Reduzierung der Dosis hel- fen. Behandlungsbezogene unerwünschte Nebenwirkungen, die zur Beendigung der Behandlung führten, traten bei weniger als 5 % der Patienten auf, die eine ACE-Hem- mer-Monotherapie erhielten.
Die häufigste dem Medikament zuzuschrei- bende unerwünschte Nebenwirkung, die bei Patienten beobachtet wurde, die eine Thiazid-Monotherapie erhielten, ist Schwin- delgefühl. Einige biochemische und meta- bolische Abnormalitäten, die mit Thiazid- diuretika verbunden sind, scheinen durch die gleichzeitige Gabe von Cilazapril abge- schwächt zu werden. Behandlungsbezo- gene unerwünschte Nebenwirkungen, die zur Beendigung der Behandlung führten, traten bei ca. 0,1 % der Patienten auf, die eine Thiazid-Monotherapie erhielten.
Das gesamte Risiko von Nebenwirkungen durch die Behandlung mit Dynorm Plus ist gleich zu dem, das bei Patienten beobach- tet wurde, die eine Cilazapril-Monotherapie erhielten.
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Tabellarische Liste der Nebenwirkungen
Januar 2022Die nachfolgenden Angaben zu den Ne- benwirkungen basieren auf den Daten aus klinischen Studien und nach der Marktein- führung und umfassen Nebenwirkungen, die bei Patienten beobachtet wurden, die mit Cilazapril und/oder anderen ACE-Hem- mern allein, Hydrochlorothiazid und/oder anderen Thiaziddiuretika allein, und die mit einer Kombinationstherapie behandelt wur- den. Die Bewertung der Häufigkeit basiert auf dem Anteil der Patienten, die jede Ne- benwirkung während klinischer Studien mit Dynorm Plus berichtet haben. Dies ergibt insgesamt eine Anzahl von 1.097 Patienten. Nebenwirkungen, die nicht während einer klinischen Studie mit Dynorm Plus beob- achtet wurden, aber in Zusammenhang mit einer Monotherapie mit einem der aktiven Bestandteile von Dynorm Plus oder mit anderen ACE-Hemmern oder Thiaziddiure- tika berichtet worden sind oder sich aus Fallberichten nach Markteinführung ablei- ten lassen, sind als „Gelegentlich“ (< 1/100) klassifiziert, wenn die Häufigkeit nicht ge- nau bekannt ist. Die Kategorie „Gelegent- lich“ enthält die Kategorien „Selten“ (≥ 1/10.000, < 1/1.000) und „Sehr selten“ (< 1/10.000), welche in einigen Fachinfor- mationen zu anderen Arzneimitteln ver- wendet werden.
Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Ne- benwirkungen werden die folgenden Kate- gorien verwendet:
Sehr häufig ≥ 1/10
Häufig ≥ 1/100, < 1/10 Gelegentlich < 1/100 Selten ≥ 1/10.000 und
< 1/1.000
Sehr selten < 1/10.000
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nebenwirkungen von Cilazapril
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich
Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozyto- penie, Anämie
Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich
Angioödem (kann das Gesicht, die Lippen,
die Zunge, den Kehlkopf oder den Gastro- intestinaltrakt umfassen) (siehe Abschnitt 4.4), Anaphylaxie (siehe Abschnitt 4.4), Lupus- ähnliches Syndrom (die Symptome können Vaskulitis, Myalgie, Arthralgie/Arthritis, po- sitive antinukleäre Antikörper, erhöhte Blut- senkung, Eosinophilie und Leukozytose ein- schließen)
Erkrankungen des Nervensystems Häufig
Kopfschmerzen
Gelegentlich
Dysgeusie, zerebrale Ischämie, transitori- sche ischämische Attacke, ischämischer Schlaganfall, periphere Neuropathie
Herzerkrankungen Gelegentlich
Myokardischämie, Angina pectoris, Tachy-
kardie, Palpitationen, Myokardinfarkt, Herz- rhythmusstörungen
Gefäßerkrankungen Häufig
Schwindelgefühl
Gelegentlich
Hypotonie, orthostatische Hypotonie (siehe Abschnitt 4.4). Die Symptome der Hypoto- nie können Ohnmacht, Schwäche, Schwin- delgefühl und Sehbehinderung einschließen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig
Husten
Gelegentlich
Atemnot, Bronchospasmus, Rhinitis, inter- stitielle Lungenerkrankung, Bronchitis, Si- nusitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig
Übelkeit
Gelegentlich
Trockener Mund, Stomatitis aphthosa, ver- minderter Appetit, Diarrhö, Erbrechen, Glos- sitis, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen Gelegentlich
Abnormale Leberfunktionstests (einschließ-
lich Transaminasen, Bilirubin, alkalische Phos-
phatasen, γ-GT), cholestatische Hepatitis mit oder ohne Nekrose
Erkrankungen der Haut und des Unter- hautzellgewebes
Gelegentlich
Ausschlag, makulopapulöser Hautausschlag, psoriasiforme Dermatitis, Psoriasis (Ver- schlimmerung), Lichen planus, exfoliative Dermatitis, Urtikaria, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epider- male Nekrolyse, bullöses Pemphigoid, Pem- phigus, Kaposi-Sarkom, Vaskulitis/Purpura, Photosensibilität, Alopezie, Onycholyse
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich
Muskelkrämpfe, Myalgien, Arthralgien
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Gelegentlich
Nierenfunktionsstörungen, akutes Nieren-
versagen (siehe Abschnitt 4.4), Kreatinin im Blut erhöht, Blutharnstoff erhöht, Hyper- kaliämie, Hyponatriämie, Proteinurie, neph- rotisches Syndrom, Nierenentzündung
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich
Impotenz, Gynäkomastie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwer- den am Verabreichungsort
Häufig
Müdigkeit
Gelegentlich
Übermäßiges Schwitzen, Hitzewallungen, Asthenie, Schlafstörungen
Nebenwirkungen von Hydrochlorothiazid
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich
Thrombozytopenie, hämolytische Anämie, Knocheninsuffizienz, Neutropenie
Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich
Überempfindlichkeit (Angioödem, Anaphy-
laxie), Lupus-ähnliches Syndrom
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Gelegentlich
Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorä-
mie, Hypomagnesiämie, Hyperkalziämie, Hy- pokalziurie, Hypovolämie/Dehydration, me- tabolische Alkalose, Hyperglykämie, Hyper- urikämie, Gicht, Hypercholesterinämie (stark erhöhtes Gesamt-Cholesterin, LDL- und VLDL-Cholesterin), Hypertriglyzeridämie
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich
Schlafstörung, Depression
Erkrankungen des Nervensystems Häufig
Schwindelgefühl
Gelegentlich
Verwirrtheitszustand
Augenerkrankungen Gelegentlich
Tränensekretion vermindert, Sehverschlech-
terung, Xanthopsie
Nicht bekannt
Akute Myopie, akutes Winkelverschluss- glaukom, Aderhauterguss
Herzerkrankungen Gelegentlich
Arrhythmie
Gefäßerkrankungen Gelegentlich
Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brust- raums und Mediastinums
Gelegentlich
Interstitielle Lungenerkrankung, akutes Lungenödem
Sehr selten
Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (siehe Ab- schnitt 4.4)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig
Übelkeit
Gelegentlich
Trockener Mund, Sialadenitis, verminderter Appetit, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen Gelegentlich
Cholestatische Gelbsucht
Erkrankungen der Haut und des Unter- hautzellgewebes
Gelegentlich
Ausschlag, Photosensibilität, Pseudopor- phyrie, kutane Vaskulitis
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Nicht bekannt
Nicht-melanozytärer Hautkrebs (Basalzell- karzinom und Plattenepithelkarzinom)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich
Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Gelegentlich
Interstitielle Nephritis, Nierenfunktionsstö-
rungen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich
Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwer- den am Verabreichungsort
Häufig
Müdigkeit
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Beschreibung ausgewählter Neben- wirkungen
Hypotonie und orthostatische Hypotonie können zu Beginn der Behandlung oder bei einer Dosiserhöhung auftreten, besonders bei Risikopatienten (siehe Abschnitt 4.4).
Eine Nierenfunktionsstörung und akutes Nierenversagen sind wahrscheinlicher bei Patienten mit schwerwiegender Herzinsuffi- zienz, Nierenarterienstenose, vorbestehen- den Nierenfunktionsstörungen oder Volu- menverlust (siehe Abschnitt 4.4).
Fälle von zerebraler Ischämie, transitorisch ischämischer Attacke und ischämischem Schlaganfall wurden selten in Verbindung mit ACE-Hemmern berichtet und können in Zusammenhang mit einer Hypotonie bei Patienten mit einer zugrunde liegenden ze- rebrovaskulären Erkrankung stehen. Glei- chermaßen kann eine Myokardischämie in Zusammenhang mit einer Hypotonie bei Pa- tienten mit einer zugrunde liegenden isch- ämischen Herzerkrankung stehen.
Hyperkaliämie kann bei Patienten auftreten, die Dynorm Plus erhalten, wenn auch selte- ner als bei Patienten, die eine Thiazid-Mo- notherapie erhalten.
Das Risiko einer Hyponatriämie ist bei Frau- en, Patienten mit Hypokaliämie oder gerin- ger Natrium-/Flüssigkeitsaufnahme und äl- teren Patienten größer.
Elektrolyte und Nierenfunktion sollten bei allen Patienten, die Dynorm Plus einnehmen, überwacht werden.
Kopfschmerzen sind eine häufig berichtete Nebenwirkung, obwohl die Inzidenz von Kopfschmerzen bei Patienten, die Placebo erhalten, größer ist, als bei jenen Patienten, die Cilazapril + Hydrochlorothiazid erhalten.
Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epi- demiologischen Studien wurde ein kumula- tiver dosisabhängiger Zusammenhang zwi- schen HCTZ und NMSC festgestellt (siehe auch Abschnitt 4.4 und 5.1).
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen, die bei Patienten unter einer Kombinationstherapie (Cilazapril + Hydrochlorothiazid) auftreten und die auf Cilazapril zurückzuführen sind, kann sich von derjenigen bei Patienten un- ter einer Cilazapril-Monotherapie unter- scheiden. Die möglichen Gründe dafür sind
(i) Unterschiede zwischen den mit Dynorm Plus und Dynorm behandelten Zielpopula- tionen, (ii) Unterschiede der Cilazapril-Dosis und (iii) spezifische Effekte der Kombina- tionstherapie.
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Meldung des Verdachts auf Neben- wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz,
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
Es liegen nur begrenzte Daten zur Überdo- sierung beim Menschen vor.
Symptome
Symptome, die mit einer Überdosierung von ACE-Hemmern in Verbindung gebracht werden, können Hypotonie, Kreislaufschock,
Elektrolytstörungen, Nierenversagen, Hyper- ventilation, Tachykardie, Palpitationen, Bra- dykardie, Schwindelgefühl, Angst und Hus- ten umfassen.
Bei prädisponierten Patienten (z. B. mit Prostatahyperplasie) kann eine Überdosie- rung von Hydrochlorothiazid einen akuten Harnverhalt auslösen.
Therapie
Die empfohlene Behandlung bei einer Über- dosierung von Dynorm Plus ist eine intra- venöse Infusion einer Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %). Wenn eine Hypotonie auf- tritt, sollte der Patient in Schocklage ge- bracht werden. Falls verfügbar, sollte eine Behandlung mit einer Angiotensin-II-Infu- sion und/oder einer intravenösen Gabe ei- nes Katecholamins in Erwägung gezogen werden.
Eine Therapie mit einem Herzschrittmacher ist bei einer therapieresistenten Bradykar- die angezeigt. Vitalzeichen, Serumelektro- lyte und Kreatinin-Konzentrationen müssen kontinuierlich überwacht werden.
Falls angezeigt kann Cilazaprilat, die aktive Form von Cilazapril, durch Hämodialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihyper- tensivum, ACE-Hemmer und Diuretikum, ATC-Code: C09BA08
Pharmakodynamische Wirkungen
Dynorm Plus ist eine Kombination aus Cila- zapril und Hydrochlorothiazid. Die antihy- pertensiven Effekte von Cilazapril und Hy- drochlorothiazid sind in Kombination addi- tiv und führen zu einem höheren Prozent- satz an hypertensiven Patienten mit zufrie- denstellendem Ansprechen sowie zu einer stärkeren Blutdrucksenkung, als wenn die Bestandteile einzeln verabreicht werden.
Cilazapril wird zu seinem aktiven Metaboli- ten, Cilazaprilat, einem spezifischen, lang- wirkenden Hemmstoff des Angiotensin- Converting-Enzyms (ACE) umgewandelt, welcher das Renin-Angiotensin-Aldosteron- System und dadurch die Umwandlung vom inaktiven Angiotensin I zu Angiotensin II un- terdrückt, welches ein potenter Vasokon- striktor ist. In den empfohlenen Dosen hält der Effekt von Cilazapril bei hypertensiven Patienten bis zu 24 Stunden lang an.
Hydrochlorothiazid ist durch die Hemmung von Substanzen, die die tubuläre Rückre- sorption von Natrium im kortikalen Verdün- nungssegment steigern, ein Thiaziddiureti- kum mit entwässernder und blutdrucksen- kender Wirkung. Es erhöht die Harnaus- scheidung von Natrium und Chlorid sowie in geringerem Maße die Ausscheidung von Kalium und Magnesium, wodurch die Di- urese verstärkt und ein antihypertensiver Effekt ausgeübt wird. Die Anwendung die- ses Arzneimittels erhöht die Plasmarenin- aktivität und Aldosteronausscheidung, was zu einer Verringerung des Serumkaliums führt.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Studien, die mit Dynorm Plus durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Kombina- tion von Cilazapril und Hydrochlorothiazid bei einer einmal täglichen Einnahme bei unterschiedlichen Dosierungen, verglichen mit Placebo, 24 Stunden nach der Einnah- me den systolischen und diastolischen Blutdruck in einem sowohl statistisch signi- fikanten als auch klinisch bedeutsamen Ausmaß senkt. Die Kombination führte bei unterschiedlichen Dosierungen zu einer stärkeren Absenkung des Blutdrucks als die Verabreichung der einzelnen wirksamen Bestandteile von Dynorm Plus allein. Bei einem Nicht-Ansprechen der Patienten bei einer Monotherapie mit 5 mg Cilazapril ver- besserte die zusätzliche Gabe von Hydro- chlorothiazid bei einer niedrigen Dosis von 12,5 mg einmal täglich das Ansprechen auf die Behandlung wesentlich. Die Kombina- tion ist unabhängig von Alter, Geschlecht und Rasse wirksam.
Duale Blockade des Renin-Angioten- sin-Aldosteron-Systems (RAAS)
In zwei großen randomisierten, kontrollierten Studien („ONTARGET“ [ONgoing Telmisar- tan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D“ [The Veterans Affairs Nephropathy in Dia- betes]) wurde die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem Angioten- sin-II-Rezeptor-Antagonisten untersucht. Die „ONTARGET“-Studie wurde bei Patien- ten mit einer kardiovaskulären oder einer zerebrovaskulären Erkrankung in der Vor- geschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2 mit nachgewiesenen Endorganschäden durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und diabetischer Nephropathie durch- geführt.
Diese Studien zeigten keinen signifikanten vorteilhaften Effekt auf renale und/oder kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität, während ein höheres Risiko für Hyperkali- ämie, akute Nierenschädigung und/oder Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie beobachtet wurde. Aufgrund vergleichba- rer pharmakodynamischer Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch auf andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor- Antagonisten übertragbar.
Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit diabetischer Nephropa- thie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Januar 2022In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde unter- sucht, ob die Anwendung von Aliskiren zu- sätzlich zu einer Standardtherapie mit ei- nem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Re- zeptor-Antagonisten bei Patienten mit Dia- betes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nie- renerkrankung und/oder kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die Studie wurde wegen eines erhöhten Risi- kos unerwünschter Ereignisse vorzeitig be- endet. Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch Schlaganfälle traten in der Aliski- ren-Gruppe numerisch häufiger auf als in der Placebo-Gruppe, ebenso unerwünsch- te Ereignisse und besondere schwerwie-
gende unerwünschte Ereignisse (Hyperkali- ämie, Hypotonie, Nierenfunktionsstörung).
Nicht-melanozytärer Hautkrebs
Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger Zusammen- hang zwischen HCTZ und NMSC beob- achtet. Eine Studie umfasste eine Grund- gesamtheit aus 71.553 Fällen von BCC und 8.629 Fällen von SCC mit Kontrollgruppen von 1.430.883 bzw. 172.462 Personen. Eine hohe HCTZ-Dosierung (≥ 50.000 mg ku- mulativ) war assoziiert mit einer bereinigten Odds-Ratio von 1,29 (95 % Konfidenzinter-
vall: 1,23 – 1,35) für BCC und 3,98 (95 % Konfidenzintervall: 3,68 – 4,31) für SCC. So- wohl bei BCC als auch bei SCC wurde eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungsbe- ziehung ermittelt. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen Lippenkrebs (SCC) und der Exposition ge- genüber HCTZ: 633 Fälle von Lippenkrebs wurden mittels eines risikoorientierten Stich- probenverfahrens mit einer Kontrollgruppe von 63.067 Personen abgeglichen. Es wur- de eine kumulative Dosis-Wirkungsbezie- hung mit einer bereinigten Odds-Ratio von 2,1 (95 % Konfidenzintervall: 1,7 – 2,6) fest- gestellt, die sich bei hoher Exposition (≥ 25.000 mg) auf eine Odds-Ratio von 3,9 (3,0 – 4,9) und bei der höchsten kumulati- ven Dosis (≥ 100.000 mg) auf eine Odds- Ratio von 7,7 (5,7 – 10,5) erhöhte (siehe
auch Abschnitt 4.4).
Resorption
Cilazapril wird nach oraler Gabe von Dynorm Plus effizient absorbiert und rasch durch Esterspaltung in die aktive Form, Ci- lazaprilat, umgewandelt. Die Bioverfügbar- keit von Cilazaprilat beträgt nach oraler Gabe von Cilazapril gemessen im Urin annähernd 60 %. Die Maximalkonzentration von Cila- zaprilat im Plasma stellt sich innerhalb von 2 Stunden nach Verabreichung ein.
Hydrochlorothiazid wird nach oraler Gabe von Dynorm Plus rasch absorbiert. Die Ma- ximalkonzentration im Plasma stellt sich in- nerhalb von 2 Stunden nach Verabreichung ein. Die Bioverfügbarkeit von Hydrochloro- thiazid beträgt nach oraler Gabe gemessen im Urin ca. 65 %.
Die AUC-Werte für Cilazaprilat und Hydro- chlorothiazid stiegen proportional mit stei- gender Dosierung von Cilazapril und Hy- drochlorothiazid in der kombinierten Darrei- chungsform. Die pharmakokinetischen Pa- rameter von Cilazaprilat sind in Gegenwart einer steigenden Dosierung des Bestand- teils Hydrochlorothiazid unverändert. Die gleichzeitige Anwendung von Cilazapril oder Hydrochlorothiazid hat keine Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit von Cilazapril und Hydrochlorothiazid. Die Einnahme von Cila- zapril und Hydrochlorothiazid mit Nahrung verzögert bei Cilazaprilat Tmax um 1,5 Stun- den und reduziert Cmax um 24 % und ver- zögert bei Hydrochlorothiazid Tmax um 1,4 Stunden und reduziert Cmax um 14 %, was keinen Effekt auf die gesamte Biover- fügbarkeit beider Substanzen hat, wie an- hand der AUC0 – 24-Werte abgeschätzt wurde. Dies deutet darauf hin, dass die Einnahme mit Nahrung einen Einfluss auf
die Rate, aber nicht auf das Ausmaß der Absorption beider Arzneimittel hat.
Verteilung
Für Cilazaprilat wurde ein Verteilungsvolu- men von ungefähr 0,5 bis 0,7 l/kg be- stimmt. Die Proteinbindung im Plasma be- trägt ungefähr 25 % bis 30 %.
Hydrochlorothiazid bindet zu 65 % an Plas- maproteine; das relative Verteilungsvolu- men wurde mit 0,5 bis 1,1 l/kg bestimmt.
Elimination
Cilazaprilat wird unverändert über die Nie- ren ausgeschieden, mit einer effektiven Halbwertszeit von 9 Stunden.
Hydrochlorothiazid wird größtenteils unver- ändert über die Nieren ausgeschieden, mit einer Halbwertszeit von 7 bis 11 Stunden.
Pharmakokinetik in besonderen Patienten- gruppen
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung wurde eine höhere Plasmakonzentration an Cilazaprilat beobachtet als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, da die Arznei- mittel-Clearance reduziert ist, wenn die Kreatinin-Clearance verringert ist. Bei Pa- tienten mit einem vollständigen Nierenver- sagen kommt es zu keiner Elimination, aber eine Hämodialyse reduziert die Konzentra- tion sowohl von Cilazapril als auch von Ci- lazaprilat um ein limitiertes Maß.
Die renale Ausscheidung von Hydrochloro- thiazid ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verringert. Die renale Clea- rance von Hydrochlorothiazid ist proportio- nal zur Kreatinin-Clearance. Dies führt zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Hy- drochlorothiazid, die langsamer abfallen als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten, deren Nierenfunktion normal ist für ihr Alter, kann die Plasmakon- zentration von Cilazaprilat um bis zu 40 % höher und die Clearance um 20 % niedriger sein als bei jüngeren Patienten.
Begrenzte Daten lassen darauf schließen, dass die systemische Clearance von Hy- drochlorothiazid bei älteren gesunden Frei- willigen und älteren Patienten mit Hyperto- nie niedriger ist als bei gesunden jungen Freiwilligen.
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberzirrhose wurde eine erhöhte Plasmakonzentration und eine re- duzierte Plasma- und Nieren-Clearance be- obachtet.
Lebererkrankungen beeinflussen die Phar- makokinetik von Hydrochlorothiazid nicht signifikant.