HEUMANN Magentee SOLU-VETAN®, Teeaufgusspulver
Laktose: Nein
Krampfartige Beschwerden im Magen-Darm- Bereich, insbesondere bei Reizmagen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:
„Bei Beschwerden, die länger als eine Wo- che andauern oder regelmäßig wiederkeh- ren, sollte ein Arzt aufgesucht werden.“
Dosierung
Erwachsene trinken täglich 5 bis 6 Tassen HEUMANN Magentee SOLU-VETAN mit jeweils 1 Messlöffel Teeaufgusspulver (ca. 1,2 g).
Art der Anwendung
Für 1 Tasse Tee wird jeweils 1 Messlöffel Teeaufgusspulver (ca. 1,2 g) mit ca. 150 ml warmem Wasser aufgegossen.
HEUMANN Magentee SOLU-VETAN darf nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.
Der Patient wird in der Gebrauchsinforma- tion auf Folgendes hingewiesen: „Bei Be- schwerden, die länger als eine Woche an- dauern oder regelmäßig wiederkehren, sollte ein Arzt aufgesucht werden.“
Nicht anwenden bei:
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Überempfindlichkeit gegen die Wirkstof- fe, Menthol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
September 2020 328978 -
Erkrankungen der Leber, einschließlich cholestatischer Lebererkrankungen und Leberzirrhose,
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Gallensteinen oder anderen Gallenleiden, wie z. B. Cholangitis,
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Achlorhydrie,
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Hypertonie,
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Hypokaliämie,
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schwerer Niereninsuffizienz,
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Corticoidtherapie,
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Schwangerschaft,
021867-57458
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Kindern unter 2 Jahren wegen der Ge- fahr eines Kehlkopfkrampfes,
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Kindern mit bekannten Krampfanfällen (mit und ohne Fieber).
Zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.
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Bei Einnahme von Herzglykosiden, Anti- arrhythmika, Diuretika, Laxanzien und bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva soll die Einnahme von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN erst nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
Während der Behandlung mit HEUMANN Magentee SOLU-VETAN ist auf die Ein- nahme weiterer süßholzwurzelhaltiger Pro- dukte (z. B. auch Lakritz) zu verzichten, da schwerwiegende unerwünschte Effekte, wie
z. B. Hypokaliämie, Hypertonie und Herz- rhythmusstörungen auftreten können.
Süßholzwurzelhaltige Arzneimittel sollten bei Patienten mit milden bis mäßigen Nieren- funktionsstörungen oder Herzerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden, da diese Patienten möglicherweise besonders emp- findlich auf die unerwünschten Wirkungen der Süßholzwurzel reagieren. Wenn sich die Symptome unter der Anwendung von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN ver- schlimmern, sollte der Arzt um Rat gefragt werden.
Bei Patienten, die bereits unter Sodbrennen oder einer Hiatushernie leiden, können sich die Symptome nach Anwendung von Pfeffer- minzöl verschlimmern, in diesem Fall sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Bei Schwarzfärbung des Stuhls, bei in der Vorgeschichte bekannten Magengeschwü- ren sowie bei Beschwerden, die länger als eine Woche andauern, ist ein Arzt aufzusu- chen.
In der Gebrauchsinformation wird der Pa- tient auf Folgendes hingewiesen:
„Der häufige und dauernde Gebrauch von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN kann schädlich für die Zähne sein (Karies).“
Patienten mit der seltenen hereditären Fruc- tose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malab- sorption oder Saccharase-Isomaltase-Man- gel sollten HEUMANN Magentee SOLU- VETAN nicht einnehmen.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN bei Kindern ab 2 Jahren und Jugendlichen unter 18 Jahren liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Kinder und Jugendliche sollen daher Teeaufgüsse aus HEUMANN Magentee SOLU-VETAN nicht trinken.
Kinder unter 2 Jahren dürfen HEUMANN Magentee SOLU-VETAN nicht einnehmen (siehe Abschnitt 4.3).
Für Diabetiker
1 Messlöffel (1,2 g) HEUMANN Magentee SOLU-VETAN enthält 0,9 g Kohlenhydrate, entsprechend 0,08 BE.
Kaliumverluste können durch gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel, wie z. B. Thiazid- und Schleifendiuretika, Nebennie- renrindensteroiden und Laxanzien, sowie anderer Arzneimittel mit Einfluss auf den Elektrolythaushalt, verstärkt werden.
Durch Kaliummangel ist eine Verstärkung der Wirkung von Herzglykosiden und Be- einflussung der Wirkung von Antiarrhyth- mika möglich.
Süßholzwurzel kann die antihypertensive Wirkung anderer Arzneimittel beeinträchti- gen.
Die im Einzelfall mögliche Beeinflussung des Mineralhaushalts durch HEUMANN Magentee SOLU-VETAN kann durch orale Kontrazeptiva verstärkt werden.
Bei Einnahme von kaliumsparenden Diure- tika (Spironolacton, Amilorid, Triamteren) soll keine gleichzeitige, längerfristige Anwen- dung von HEUMANN Magentee SOLU- VETAN erfolgen.
Schwangerschaft
Die Sicherheit und Unbedenklichkeit wäh- rend der Schwangerschaft wurden nicht ausreichend untersucht. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität von Süßholzwurzelzubereitungen gezeigt. Es gibt Hinweise in der Literatur, dass Süß- holzwurzelzubereitungen möglicherweise zu frühzeitigen Geburten führen können. Für Pfefferminzblätterzubereitungen bzw. Pfef- ferminzöl fehlen systematische Untersu- chungen oder Hinweise aus der Literatur. Aufgrund fehlender zuverlässiger Daten darf HEUMANN Magentee SOLU-VETAN während der Schwangerschaft nicht ange- wendet werden.
Stillzeit
Zur Anwendung von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN in der Stillzeit liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe von HEUMANN Magentee SOLU-VETAN in die Muttermilch sezerniert werden. Aus diesem Grund sollte HEUMANN Magentee SOLU- VETAN in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Fertilität
Es liegen keine Untersuchungen zur Beein- flussung der Fertilität vor.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen sind bisher nicht bekannt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir- kungen werden folgende Kategorien zu- grunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)
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FachinformationHEUMANN Magentee SOLU-VETAN®
Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Sehr selten und insbesondere bei längerer Anwendung kann es zu mineralocorticoiden Effekten in Form einer Natrium- und Was- serretention, Kaliumverlusten mit Hyperto- nie, Ödem und Hypokaliämie mit Muskel- schwäche und in seltenen Fällen mit Myo- globinurie kommen, insbesondere bei gleich- zeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Di- uretika, Laxanzien und oralen Kontrazeptiva. Sehr selten können Überempfindlichkeits- reaktionen auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt: Es können Herz- rhythmusstörungen sowie eine Hochdruck- enzephalopathie auftreten.
In der Gebrauchsinformation wird der Pa- tient auf Folgendes hingewiesen:
„Sollten Sie eine der oben genannten Ne- benwirkungen, insbesondere Überempfind- lichkeitsreaktionen, Flüssigkeitsansammlun- gen im Gewebe sowie Muskelschwäche bei sich beobachten, setzen Sie HEUMANN Magentee SOLU-VETAN ab und suchen Sie Ihren Arzt auf, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforder- liche Maßnahmen entscheiden kann.“
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier- liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je- den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Es wurden Fälle von Überdosierung nach längerer Einnahme und/oder Einnahme höherer Dosen an Süßholzwurzel berichtet. Die Symptome sind ähnlich den in Ab- schnitt 4.8 aufgeführten unerwünschten Arz- neimittelwirkungen.
In der Gebrauchsinformation wird der Pa- tient aufgefordert, bei Einnahme zu großer Mengen von HEUMANN Magentee SOLU- VETAN einen Arzt aufzusuchen, der über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzli- ches Arzneimittel bei Verdauungsbeschwer- den,
ATC-Code: A02XP30.
Pharmakologische Untersuchungen mit HEUMANN Magentee SOLU-VETAN oder
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vergleichbaren Zubereitungen aus Süß- holzwurzel und Pfefferminzblättern liegen nicht vor.
HEUMANN Magentee SOLU-VETAN ent- hält als wirksame Bestandteile:
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Trockenextrakt aus Süßholzwurzel,
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Trockenextrakt aus Pfefferminzblättern und
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Pfefferminzöl.
Trockenextrakt aus Süßholzwurzel Zubereitungen aus Süßholzwurzel besitzen spasmolytische Eigenschaften. Die spas- molytische Wirkung beruht in erster Linie auf dem Gehalt an den Aglykonen Liquiritin und Isoliquiritin, die im Tierversuch ca. 40 % der Effektivität des Papaverins auf- weisen.
Am isolierten Kaninchendarm zeigte sich eine spasmolytische Wirksamkeit auf durch Acetylcholin-, Histamin- und Bariumchlorid- induzierte Kontraktionen.
Trockenextrakt aus Pfefferminzblättern und Pfefferminzöl
Zubereitungen aus Pfefferminzblättern be- sitzen spasmolytische und carminative Ei- genschaften. Pfefferminzöl oder Inhalts- stoffe zeigten an isolierten Glattmuskelprä- paraten (Ileum, Caecum) spasmolytische Wirkung.
Kombination
In der Kombination ergänzen sich die spas- molytischen Eigenschaften von Süßholz- wurzelextrakt und Pfefferminzblätterextrakt.